Familienverband Luyken



Chronikblätter 1963 (Band V)
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Ludwigshafen, 8.7.2009



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milie Luyken repräsentierte Walter Luyken/Ruhhof (X 25) persönlich. In kurzer Zeit waren alle Zimmer in einen südlichen Blumengarten verwandelt, nicht zu sprechen von den vielen Geschenken und Aufmerksamkeiten, Beweisen von Zuneigung und Anhänglichkeit.

Für die eigentliche Familienfeier, zu der außer Kindern und Enkeln nur - als nächste Verwandte von beiden Seiten - Arnolds älteste Schwester, Frau Louisa Bötterling, meine Tochter Ursula und ich eingeladen waren, fuhren wir alle am Nachmittag nach Unkel a/Rh., als Gäste des Jubelpaares, in das wunderhübsche alte Rheinhotel Schulz. Dort begann - mit Rücksicht auf die jüngeren Enkel schon um sechs Uhr - das Festessen. An der langen Tafel saß uns alten und jungen Erwachsenen gegenüber, aufgereiht wie die Spatzen auf dem Telegrafendraht, die dritte Generation, sodaß die stolzen Großeltern außer der schönen Aussicht auf den dicht vorbeifließenden Rhein auch noch den Anblick von zehn strahlenden Gesichtern genießen konnten.
In seiner Festrede auf die Eltern betonte Arnold Hilger junior den großen Wert, den Tradition und ein gutes Elternhaus, aber nicht weniger das Haus der Großeltern für die Heranwachsenden haben, und wieviel das freundschaftliche Zusammenhalten in der Familie für den einzelnen bedeuten kann. Am Schluß des festlichen Mahles überraschte das goldene Paar alle Kinder und Enkel mit einem schönen Erinnerungsgeschenk.
Als heiteren Abschluß des Abends mußten die Jubilare dann noch eine Moritat über sich ergehen lassen, einen Lebenslauf, gedichtet von der ältesten Schwiegertochter Elli, gesungen von den vier Kindern und mimisch dargestellt von den zehn Enkeln.

Am nächsten Vormittag wanderte, kutschierte oder ritt die ganze Gesellschaft auf den Drachenfels, und nach dem Mittagessen beschloß eine Motorbootfahrt auf dem Rhein die festliche Veranstaltung. Hilgers hatten diese Tage in erster Linie auf die Enkelkinder abgestimmt - sie sind im Alter von 21 bis 6 Jahren -, um ihnen eine schöne Erinnerung an die Großeltern zu vermitteln. Ich bin überzeugt, daß ihnen das voll und ganz gelungen ist. Aber auch für sie selbst, ihre Kinder und Gäste waren es Tage, deren alle sich stets in Dankbarkeit erinnern werden.


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Lebensbilder der Verstorbenen

Max Berring
(1893-1962)

Max Berring (XI 89 WA EL) ist am 9. Februar 1963 in Metz (Lothringen) geboren. Sein Vater war der damalige Leutnant im Dragoner-Regiment 9 Max Berring, Sohn von Gustav Berring und Agnes geb. Luyken (IX 26), einer Tochter von Gustav Luyken, Arnsberg [VIII 22  (14)]. Max Berrings Mutter Anna geb.Borchmann stammte aus einer westpreußischen Gutsbesitzerfamilie. Viele Jahre genoß er zusammen mit seiner Schwester Annemarie*) eine glückliche und sonnige Kinderzeit. Er hatte in seinem Blut sehr viel von der rheinischen Leichtigkeit und Lebenslust des Vaters. Als Max etwa 16 Jahre alt war, wurden seine Eltern nach Graudenz versetzt. Dort machte er 1913 das Abitur und trat bei den 9. Husaren als Fahnenjunker ein. Dies war seine erste Trennung vom Elternhaus, an das er - ebenso wie seine Schwester - stets eine unverbrüchliche Anhänglichkeit bewahrt hat. Im Oktober 1913 wurde sein Vater Kommandeur der 10. Jäger zu Pferde in Angerburg, mußte dann am 1. August 1914 in den Krieg, in dem er als höherer Truppenführer bis zum General aufstieg. Max Berring, sein Sohn, hatte das Unglück, gleich in den ersten Kriegstagen als Patrouillenführer abgeschossen und verwundet von den Franzosen gefangen zu werden. Bis 1919 dauerte es, daß er aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrte. Diese schweren Jahre in so jugendlichem Alter haben sein Wesen sehr stark beeinflusst und ihm bewiesen, daß das Leben nicht nur geben, sondern auch ungeheuer viel fordern kann. Er kehrte zurück als ernster und in sich gefestigter Mann. Die Wirren der Nachkriegsjahre warfen ihn, der zum Offizier wie geboren war, aus seiner militärischen Laufbahn. Er versuchte sich, da auch seine Eltern inzwischen verarmt waren, mit allem Möglichen durchs Leben zu helfen. Zuerst als Kaufmann und als Versicherungsagent in Danzig, teils mit, teils ohne Erfolg. Als sich dann hierin gar keine Aussichten mehr boten, faßte er mit 35 Jahren noch den Entschluß, Medizin zu studieren. Diese Jahre späten Studiums waren für ihn Jahre der Entbeh-


*) Annemarie von Maercker geb.  Berring (XI 90 WA EL).





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rung, aber er stand alles durch, und es glückte. 1934 bestand er sein Staats- und sein Doktorexamen und wurde bald darauf als Schularzt in Danzig angestellt. Als dann die Neuaufstellung des Heeres begann, meldete er sich und wurde als Stabsarzt in Schwerin und Ludwigslust eingestellt. In dieser Zeit starb sein inzwischen 70 Jahre alt gewordener Vater**). Diesen Verlust hat er, der in seiner warmherzigen Art besonders an ihm hing, nur schwer verwunden. Der Beginn des 2. Weltkrieges fand ihn dann in Ostpreußen und in Polen. Das Jahr 1941 mit der Offensive gegen Rußland führte ihn, der inzwischen Oberstabsarzt und Oberfeldarzt geworden war, als Leiter mehrerer Lazarette nach Djneprepetrowsk. Von dieser Zeit berichtete er mit besonderer Freude und Genugtuung. Aber es dauerte nur etwa 2 Jahre, dann begannen die Rückzüge, schweren Strapazen und militärischen Enttäuschungen. Am 16. September 1943 heiratete er Gisela Brandes, die ihm von jetzt an immer hilfreich zur Seite stand und in seiner Nähe blieb. 1945 geriet er in Böhmen in Kriegsgefangenschaft, entfloh und kam unter vielen Nöten nach Lübeck, wo er seine Frau und seine alte Mutter wieder erreichte. Nun begann eine Zeit großer Not. Alles - Kleidung, Wohnung und Geld - war restlos verloren. Pension gab es nicht. Die ärztliche Praxis wieder anzufangen, war verboten, die Konzession dazu wurde ihm als Ortsfremdem verweigert, und zu alledem starb auch noch seine alte, geliebte Mutter. Mit allem Möglichen, wie Beschäftigung bei der Besatzungsmacht und ähnlichen Dingen, versuchte er, sich über Wasser zu halten. Aber ganz langsam und schrittweise im Laufe vieler Jahre kam alles wieder, so die teilweise und später völlige Anerkennung den Pension und auch die Erlaubnis zur ärztlichen Praxis. So konnte er schließlich erleichtert aufatmen. Einige Jahre zufriedenen und ruhigen Lebens waren ihm noch vergönnt. Da zeigten sich im Jahre 1959 die ersten Anzeichen einer Erkrankung an der Leukämie, die nach den heutigen Möglichkeiten der Medizin noch unheilbar ist. Auch diesem unentrinnbaren Schicksal sah er mit Ruhe und Fassung entgegen und tat, ohne zu erlahmen, seine ärztliche Pflicht als Helfer und Retter für seine Kranken weiter, bis endlich sein Leiden sich vollendete und er am 1. Oktober 1962 in die Ewigkeit abberufen wurde.

Max Berring war stets eine sehr freundliche und liebenswerte Natur, frei von jedem Egoismus, immer hilfsbereit für andere, fleißig und unermüdlich. Der hervorragendste Charakterzug seines Wesen aber war seine große, große Herzensgüte! So muß er jedem, der ihn kannte oder mit ihm zu tun hatte, unvergeßlich sein.


**) s. Chr.Bl. 1937 S. 545


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Neunter Familientag Luyken
14. bis 16. Juni 1963 in Hamburg

Bericht von Hans Luyken (XI 115  WB), Hannover


Der Begrüßungsabend

"Die Luykens sind da", verkündete die "Welt am Sonntag" am 15.6.1963 abends ihren erstaunten Lesern und hob diesen Kongreß im Hamburger Blumenjahr als besonders bemerkenswert hervor. Die Familie Luyken sei aus der Schweiz, München, Wiesbaden, Düsseldorf und Wesel zusammengekommen, um ihr neuntes Familientreffen zu begehen, das zum ersten Mal 1913 stattgefunden haben. Die Teilnehmer des Familientages hatten sich aber bereits am 14.6. um 19 Uhr im Ratsweinkeller des Hamburger Rathauses zusammengefunden. Wer gegen 20 Uhr den Remter des Ratsweinkellers betrat, konnte eine sehr vergnügte Geselligkeit, herzliche Begrüßungen und erfreute Zurufe der schon fast vollständig versammelten Teilnehmer wahrnehmen. Die Bedienung war diesem Ansturm zunächst kaum gewachsen, aber schließlich waren alle zufrieden und stellten ihre Kräfte wieder her von den teilweise langen Reisen. Einer der Oberkellner fragte Alfred Luyken recht erstaunt: "Ist das wirklich alles eine Familie?" "Ja", sagte Alfred erklärend, "alles Verwandte, sogar 40 Namensträger Luyken." Das erfüllte den Oberkellner mit großer Bewunderung, und er meinte mit Überzeugung: "Muß das aber eine fruchtbare Familie sein!" Der Eingeweihte, der seinen Blick über diese in herzlichem Einvernehmen versammelte Familie gehen ließ, dachte nicht nur daran, daß eine Familie nur bestehen kann, wenn ihr Kinder geschenkt werden, sondern mit Dankbarkeit an alle Familien-Angehörigen, die bereit waren, ihre Persönlichkeit, Arbeitskraft und Fertigkeiten in den Dienst der Familie zu stellen. Die Hamburger Luykens waren in großer Zahl erschienen und hatten sich als örtlicher Arbeitsausschuß für die Ausgestaltung dieses Familientages besonders eingesetzt. Ihnen und dem Familienvorstand wurde im Verlauf der drei Tage des Zusammenseins der Dank und die Bewunderung der Teilnehmer für die umsichtige Vorbereitung zum Ausdruck gebracht. Als Leiter des Arbeitsausschusses ergriff Hans Luyken, Hamburg-Reinbek, das Wort zur Begrüßungsansprache:

"Liebe Verwandte und Anverwandte! Als vor 5 Jahren in Hannover einmal die Bemerkung fiel, man könnte ja eigentlich auch einmal in Hamburg einen Familientag abhalten, glaubte keiner so recht an die Verwirklichung dieser Idee. Selbst vor 3 Jahren, als dies schließ-


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lich zum feierlichen Beschluß erhoben wurde, lächelte wohl mancher ungläubig, ob das wirklich Anklang finden würde. Und nun, liebe Verwandte, ist der Tag gekommen, da wir tatsächlich fröhlich beieinander sitzen und ich Euch zu meiner besonderen Freude im Namen des Vorstandes und des Arbeitsausschusses aufs herzlichste begrüßen kann. Ich hoffe, ihr werdet es nicht bereuen, den teilweise so weiten Weg an die Elbe und Alster gemacht zu haben. Jedenfalls danke ich Euch sehr herzlich für Euer so zahlreiches Erscheinen und Mitwirken an diesem großen Familienereignis. Besonders möchte ich unsere älteren Mitglieder der X. Generation begrüßen, die häufig eine recht weite Reise hinter sich haben, und wir können ihre Familientreue nur bewundern und hoch anerkennen. Hervorheben möchte ich die Anwesenheit unseres einzigen noch lebenden Mitgliedes der IX. Generation*), unseres verehrten Onkels Carl Kleemann aus Hamburg, der trotz seines hohen Alters zum Begrüßungsabend gekommen ist. Wir freuen uns sehr, daß diesmal auch zahlreiche Verwandte aus dem süddeutschen Raum gekommen sind. Leider können diesmal unsere Verwandten aus Ostdeutschland nicht unter uns sein, das ist für uns sehr schmerzlich, noch schmerzlicher für sie, da der familiäre Kontakt und das persönliche Gespräch uns beiderseits sehr am Herzen liegen. Wir werden sie aber nicht vergessen, unsere Gedanken, Briefe und Sendungen wandern laufend zu ihnen, das ist wichtig.

Last not least möchte ich noch besonders unsere Jugend begrüßen, die diesmal erfreulich zahlreich erschienen ist. Wir haben diese Tatsache bei unserem Festabend besonders berücksichtigt.

Liebe Verwandte! Freude an der Geselligkeit war schon immer ein Grundzug vieler Luykens, und ich glaube, ich brauche mir in dieser Hinsicht keine Sorge zu machen. Um es allen jedoch leichter zu machen und um alle Zweifel zu beseitigen, auch bei denen, die das erste Mal dabei sind: Wir sagen alle Du zueinander! Wer es vergißt, gibt einen Obulus in die Spendenkasse, natürlich ganz freiwillig! Ja, die Spendenkasse wartet auf Eure Spenden, und wir wissen sie gut zu verwenden. Die Alster und Elbe beherrschen das Bild in Hamburg, dem Tor zu Welt. Wie ihr wisst, wurde Hamburg von Karl dem Großen um 800 als Burg und Kirche gegründet. Es gibt einen schönen


*) Anm. des Schriftwarts: Carl Kleemann ist das älteste lebende Mitglied der IX. Generation. Aus dem Zweig Wesel-Landfort leben noch verschieden andere Angehörige der Generation IX, zum Beispiel die auch am Familientag teilnehmende Helene Breithaupt (IX 84). Diese Tatsache ergibt sich aus einer Altersverschiebung in der Generation IX innerhalb des Zweigs Wesel-Landfort. Diese Altersverschiebung beruht darauf, daß der Stammvater dieses Zweiges, Johann Albert L. (VII 18) in vorgerücktem Alter nochmals geheiratet hat und daß aus dieser 2. Ehe wiederum 5 Kinder hervorgegangen sind.





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Spruch: "Die Alster lehrt Geselligkeit, die Elbe macht uns reicher." Das war schon immer so. Da gibt es eine Anekdote: Als Hamburgs Altstadt 1842 zum großen Teil abbrannte, kamen auch einige Herren zu einem Bankier am Rande Hamburgs, der dort seinen Wohnsitz hatte. Er fragte sie auf die Schreckensbotschaft hin: "Und die Elbe, ist die auch abgebrannt? Nein? Na, dann ist es ja nur halb so schlimm, Hauptsache, daß wir die Elbe noch haben!" Hamburg war ursprünglich ein Alsterhafen, und erst Anfang 1600 wurde die Elbe durch Eindeichungen, Durchstiche und Regulierungen herangeholt, die Norder-Elbe wurde zum Hauptstrom gemacht.

Die Familie Luyken hat in Hamburg eigentlich recht spät eine Niederlassung gegründet. Dieses Ereignis, daß Arnold Luyken, der 2. Sohn Gustavs aus Arnsberg, nach Chile über Hamburg ging und sich bald darauf hier niederließ, liegt nun schon bald 100 Jahre zurück. In der X. Generation entstand ein sehr reges geselliges Leben auch mit den übrigen Arnsberger und Weseler Verwandten in Hamburg. Musikalische Abende, Vorträge, Familienfeiern, Kinder-Theateraufführungen fanden statt. Einigen von Euch wird noch die Ferienzeit auf dem Gut Annaberg in Erinnerung sein, wo die Luykens als Kinder in den Jahren 1887 bis 1895 alljährlich zusammentrafen.

Nun will ich Euch noch etwas verraten, was manche von Euch vielleicht schon entdeckt haben: Wir feiern diesmal ein 50jähriges Jubiläum, 50 Jahre Familientag Luyken! Der erste fand 1913 in Arnsberg statt mit einer Personenzahl von etwa 90. Ein Bild davon seht ihr morgen. Es ist dies ein weiterer Grund, fröhlich zu feiern und der Vorfahren, die uns den Weg in die Zukunft gewiesen haben, dankbar zu gedenken und ihnen nachzueifern. In diesem Sinne wünsche ich Euch allen nochmal recht frohe Tage in Hamburg. Möge dieser Familientag sich würdig an die früheren anschließen."

Hans Luyken erntete reichen Beifall. An den Tischen begann wieder eine lebhafte Unterhaltung. Die junge Generation fand sich an einem Tisch im oberen Teil des Remters zusammen, und schmunzelnd konnte das Unterhaus feststellen, daß die Vitalität und Unbekümmertheit der Jugend den eigenen Jugenderinnerungen nicht nachsteht. Einige Teilnehmer müssen in die Kasse zahlen, weil sie zu einem von ihnen bisher ganz unbekannten Verwandten "Sie" gesagt haben. Jeder trägt wieder seine Nummer mit dem blau-weißen Schleifchen und kann an Hand der Liste leicht namhaft gemacht werden, auf die Namen mit der Generation und dem Familienzweig versehen sind, so daß eine rasche Orientierung möglich ist. Ursula Scharpenack hält einen schwarzgekleideten Herren an und fragt ihn: "Du hast ja kein Schleifchen, ich weiß gar nicht wer du bist?" "Ich bin der Ober", antwortete der ihr unbekannte Herr.


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Es ist schön, abends an der Binnenalster, umgeben von vielen Lichtern, bei leicht bedecktem Himmel nach Hause zu gehen. Von der Lombardsbrücke blickt man durch den schmalen Saum der Anlagen auf den beleuchteten Rathausturm, den Alsterpavillon und den Turm von St. Nicolai. Auf den Straßen mischen sich in den Klang des charakteristischen Hamburgisch die Dialekte vieler deutscher Stämme, dazu fremde Sprachen, mit Vorrang englische und skandinavische Laute. Morgen wollen die Luykens sich schon um ½ 10 Uhr auf dem Rathausmarkt treffen, dazu wollen wir frisch und aufnahmefähig sein.

Der Sonnabend

Unsere Hamburger Gastgeber haben auch für den 15. Juni ein schönes Programm zusammengestellt. Es ist nicht heiß, ein leichter, frischer Wind weht, die Sonne scheint. Am Hafen haben die Seeleute ihren Sturmball unten gelassen, die Flaggen vieler Länder wehen auf der Elbe. Über den Strom grüßt der Turm von St. Michaelis, ein Wahrzeichen der alten Hansestadt. Eine Barkasse ist für eine Hafenrundfahrt gechartert und nimmt die Familien-Angehörigen auf, die das bunte Treiben im Hamburger Hafen erleben wollen. Die anderen versammeln sich im Elbschloßbrauerei-Ausschank, wo um 10 Uhr der Vorsitzende der Familie
Walter Luyken, Ruhhof, den

Familienrat

eröffnet, dessen Verlauf sich aus der folgenden Sitzungsniederschrift ergibt:
Die Anwesenheitsliste weist die Namen von 21 Namensträger(innen) und 4 Anverwandten auf.
Bevor wir in die Tagesordnung eintreten, gedenken wir der seit dem letzten Familienrat von uns gegangenen 10 Verwandten und Anverwandten, deren Namen unser Vorsitzender verliest.

Die Tagesordnung lautet:

1. Genehmigung der Niederschrift des letzten Familienrats beim 8. Familientag in Wesel
2. Tätigkeitsbericht des Familienvorstandes
3. Bericht des Kassenwarts und Entlastung desselben
4. Beratung und Genehmigung einer neuen Fassung der Familiensatzung
5. Neuwahl des Familienvorstandes
6. Beschlußfassung über Ort und Zeit des nächsten Familientages
7. Verschiedenes.





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Zu Punkt 1 wird auf der Verlesung der Niederschrift des letzten Familienrates (1960) verzichtet. Walter Luyken hebt jedoch die wichtigsten Punkte kurz hervor und nimmt dabei Gelegenheit, unseren früheren Familienvorstandsvorsitzenden Adolf Luyken namens der übrigen Versammelten besonders zu begrüßen. Die Niederschrift gilt als genehmigt, da Beanstandungen nicht erhoben werden.

Zu Punkt 2 verliest Karl-Heinz Luyken folgenden Tätigkeitsbericht:

Tätigkeitsbericht
des Familienvorstandes für 1960 bis 1963

Der 1960 neu gewählte Familienvorstand hat sich, teilweise in neuer Besetzung, während der Berichtszeit bemüht, die Arbeit des früheren Vorstandes im Sinne einer Festigung des Familienzusammenhangs fortzusetzen. Wie früher wurden auch während der letzten Jahre Glückwünsche zu besonderen Anlässen, insbesondere Geburten, Verlobungen, Eheschließungen und Jubiläumsgeburtstagen, übermittelt und der Sterbefälle teilnehmend gedacht.

Wie bereits im Vorstandsbericht von 1960 dargelegt, ist aus verschiedenen Gründen eine Änderung der Familiensatzung notwendig. Der aus Walter L. (Ruhhof), Walter L. (Düsseldorf) und Richard L. (Sorgvliet) bestehende Ausschuß hat einen neuen Entwurf aufgestellt.

Am 14. Juli 1962 fand eine Vorstandssitzung statt, an der alle Vorstandsmitglieder und außerdem als Gast Gertrud L'Orange teilnahmen. Es wurde der Satzungsentwurf und der Turnus von Familientagen besprochen. Der Chronist Karl-Heinz L. gab einen Bericht über die Chronikstelle, und der Kassenwart K. L. berichtete über Kassenangelegenheiten. Ein weiterer Punkt der Beratung war die Vorbereitung des 9. Familientages in Hamburg. Die Anwesenheit von Gertrud L'Orange aus Hamburg erleichterte die Beratung der Programmgestaltung.

Der Vorstand unterstützte auch weiter die Vorbereitung des Familientages 1963, bei dem Johann Wilhelm L., Reinbek, bei Mitwirkung seiner Frau Alexandra sowie von Gertrud L'Orange und Christa Dültgen, die Leitung übernahm. Infolge der bekannten Schwierigkeiten muß diesmal leider auf die Teilnahme der jenseits der Zonengrenze wohnenden Familienmitglieder verzichtet werden.

Gerade der Zusammenhalt mit diesen ist in den vergangenen Jahren besondere Sorge des Vorstandes gewesen, der in dieser Arbeit auch von anderen Familienmitgliedern tatkräftig unterstützt wurde. Der Vorstand hofft, daß dies auch künftig geschieht.

Das 1958 zuletzt erschienene Anschriftenverzeichnis, das in hervorragender Weise den Zusammenhalt der Familie fördert,


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bedarf dringend einer Neuauflage. Walter L. (Düsseldorf) hat sich diesmal wieder für eine solche Arbeit dankenswerterweise zur Verfügung gestellt. Wie bald das neue Verzeichnis erscheinen kann, wird von dem Vorhandensein der erforderlichen Geldmittel abhängen.

Letzteres gilt auch für die Herausgabe der Stammtafel, mit deren Aufstellung
Ruth Hartleb beschäftigt ist und bei der noch die Schließung einige Lücken Schwierigkeiten macht.

Die Chronikstelle gab während der Berichtszeit von der "Neuen Folge" der Chronikblätter heraus:
Heft 8 (1960) im Umfang von 76 Seiten (dieses Heft enthält die Niederschrift über den letzten Familienrat und Bericht über den 8. Familientag in Wesel)
Heft 9 (1961) im Umfang von 64 Seiten
Heft 10 (1962) im Umfang von 60 Seiten.

Mit dem Heft 10 haben die Chronikblätter einen weiteren Band abgeschlossen, den 1. Band der "Neuen Folge" und den 4. Band des Gesamtwerkes, wobei der Jahrgang 1941 der alten Folge als Band 3 gerechnet ist. Ferner wurde durch den Chronisten ein Register für die 10 Hefte der "Neuen Folge" und für den Jahrgang 1941 aufgestellt. Es handelt sich dabei um eine sehr umfangreiche, aber auch lohnende Arbeit, die das Nachschlagen von allen in den Chronikblättern gemachten Angaben ermöglicht. Dieses Register wurde in Druck gegeben.

Bei der Aufstellung dieses Registers ist noch einmal deutlich geworden, welche Arbeit der bisherige Chronist Walter L. (Düsseldorf) geleistet hat und wie ihm unsere Familie durch seine eigenen wertvollen Beiträge zu Dank verpflichtet ist. Seinen Rat und seine Erfahrungen hat sich der jetzige Chronist vielfach zu nutze machen können. Die Mitarbeit von Walter erscheint auch in Zukunft als dringend geboten.

Auch den anderen Einsendern von Beiträgen gebührt herzlicher Dank. Der Vorstand muß auch weiterhin um Mithilfe bei der Ausgestaltung der Chronikblätter bitten. Ganz besonders muß aber um möglichst baldige Mitteilung von Familienereignissen, wie Geburten, Sterbefällen und Eheschließungen gebeten werden, desgleichen um Angabe von Veränderungen in der Anschrift und im Beruf. Auch in den letzten Jahren hat der Chronist solche Mitteilungen leider erst auf Umwegen und zuweilen sehr verspätet erhalten.

Nach Verlesung dieses Berichts regt Henrich Luyken an, für die 10 Jahrgänge der Neuen Folge der Chronikblätter Einbanddecken herauszugeben, und übernimmt es, dieserhalb bei der Druckerei Fried-





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hilfe zu raten, d. h. zu örtlichen kleinen Familientreffen, die entweder in den eigenen vier Wänden oder in einem Ausflugslokal stattfinden könnten. Der Vorstand würde sich sehr freuen, wenn von solchen Zusammenkünften zu hören wäre, wobei vielleicht gastfreundliche Tanten und Onkel der Jugend einige frohe Stunden bereiten.

Laßt mich nun aber schließen, und zwar mit dem Wunsche, dass unser Hamburger Familientag noch lange nachwirkt, um unter uns das von den Vorfahren ererbte Gefühl der Zusammengehörigkeit zu vertiefen, und daß wir uns im Jahre 1966 gesund und froh in großer Zahl in Duisburg wieder zusammenfinden. Und da uns die Familienkasse zu dem Wein eingeladen hat, der vor uns steht, so bitte ich, daß wir die Gläser erheben und auf einen glücklichen Bestand unserer Familie und auf ihre gute Tradition anstoßen!"

Der große Beifall der festlich versammelten Familie galt nicht nur der Rede des Familienvorstandes, die alles enthielt, was die Teilnehmer dieser frohen Stunden bewegte, sondern auch seiner Persönlichkeit, die mit Verantwortung und Erfahrung das fortsetzt, was wir als Tradition von unseren Vorfahren übernommen haben und was uns als wertvoll in unserer jetzigen Situation erscheint.

Es folgte die Verlesung der Telegramme und Zuschriften von: Ernst Luyken, Wiesbaden, Walter Luyken, Düsseldorf-Benrath, Georg Beermann, Hamburg, Anna und Martha Thilo, Margarete und Rolf Luyken, Ruth und Franz Claasen, Günther Emmermann, Leni und Herbert Wirth, Edgar de Vivanco und Christa Dültgen, z. Z. Kopenhagen. Welch eine Freude war es, diesen "Kongreß" in seiner harmonischen und lebendigen Art zu erleben!

Ich dachte an meine Urgroßmutter Mine (Wesel) *), die nach einem (beruflichen) Treffen in die Memorabilien eintrug: "Ziemlich trivial!" Ich glaube, sie hätte diesem Treffen eine sehr gute Note erteilt!

Ein Vertreter der jungen Generation stand jetzt an der Rednersäule: R. L., Hamburg, hielt eine Rede auf die Damen.

"Liebe Verwandte!

Nachdem Onkel Walter und Onkel Hans unsere Familie als Gesamtheit angesprochen haben, möchte ich unseren Damen noch ein paar Worte widmen. Sie sind ja als der schönere Teil der Familie besonders herauszustellen. Vorzüge pflegt man herauszustreichen. Das verstehen die Damen sowieso schon recht geschickt, was die eigene Person betrifft. Doch hier kommen wir bereits auf einen der Vorzüge der Luykenschen Damen; daß sie dies kaum nötig haben. Natürlichkeit, ungekünstelte Frische und Schönheit sollen auch früher schon


*)Anm. des Schriftwarts : Wilhelmine Luyken (VIII), vgl. Chr.-H. 1958 S. 227 und S. 247.


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(Ähnliches Bild mit anderen Bezeichnungsnummern)
(Weitere Bilder hier)





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