22. Familientag in Schwäbisch Hall
31. Mai bis 2. Juni 2002
Mit einer Beteiligung von 99 Familienmitgliedern im Alter von 5 Monaten bis 94 Jahren (letztere auch noch zweimal vertreten)
war der 22. Familientag in Schwäbisch Hall, ausgerichtet bei Kaiserwetter von Familie König, ein voller Erfolg für jung
und alt. Viele Familienmitglieder waren wegen des Feiertags schon vorher angereist, um auch der schönen Gegend gerecht zu
werden und haben, per pedes und per Rad, Teile des 330 km langen Kocher-Jagst-Wanderweges zurückgelegt. Sie kamen aus allen
Teilen der Welt, aus Mexiko, aus Kanada... aus alten und neuen Bundesländern, um die Familienbande aufzufrischen oder neu zu
knüpfen.
Jeder fand in seinem Hotelzimmer als Gruß der Familie König eine Mappe mit Prospektmaterial über Schwäbisch Hall und seine
Umgebung. Als besondere Aufmerksamkeit lag die Kopie eines "Hellers", die erste aus einem dünnen Silberblech bereits im
11. Jahrhundert geprägte Münze der freien Reichsstadt Hall.
Am Begrüßungsabend im historischen Hotel "Goldener Adler" (in dem schon Kaiser Karl der V. übernachtete?)
konnte man die Familie schon von weitem am Geräuschepegel ausmachen, der im Laufe des Abends eine Dezibelzahl erreichte,
bei der jede Disco geschlossen würde - die Familienmitglieder gaben ihrer Freude, einander nach 3 Jahren wieder zu sehen,
lautstark Ausdruck. Eva König stellte den Abend unter das Motto: "Der schönste Tag der Woche ist Freitagabend. Der Stress
der Woche fällt ab, man muss nichts tun, nur genießen"; das galt für das ganze Wochenende.
Am nächsten Morgen ging es zum Familienrat, bei dem alle am Familientag Teilnehmenden ab dem 18. Lebensjahr
bei Abstimmungen stimmberechtigt sind. Der Hauptpunkt der Tagesordnung war die Wahl eines neuen Vorsitzenden des
Familienverbandes, nachdem beim letzten Familientag in Wismar A.L. bat, ihn von seinem Amt zu entbinden. Zum neuen
Vorsitzenden wurde C.L. aus Gummersbach gewählt.
Mit zwei gut besetzten Bussen fuhren wir dann durch das schöne Kochertal über Braunsbach zu Schloss und Stadt Langenburg
und nahmen dort an einer Führung teil. Alternativ besuchten Interessierte das gut ausgestattete Automuseum.
Auf der traumhaft gelegenen Sommerterrase des Schloßcafés mit Blick auf das sonnenglänzende Jagstttal, genossen wir zu
Mittag ein üppiges kalt-warmes Büffet. Währenddessen bot Eva König in einem Korb mit dem gebackenen Namen LUYKEN vorne dran
ofenfrische Semmeln an. Ein Bus brachte Mittagsschläfer zurück nach Schwäbisch Hall, während die übrigen Familienmitglieder
im Hohenloher Freilichtmuseum Wackershofen ihr für das Abendessen angebotene Schwäbisch-Hällische
Landschwein im Lebenzustand besichtigen konnten. Außer allerlei Vieh gab es verschiedene Formen ländlichen Wohnens der
letzten 100 Jhare, von der Nebenerwerbsbesiedlung über den reichen Bauernhof bis zum Armenhaus zu besichtigen. Manchem von
uns kam einiges sicher nicht so museal vor, hatten wir doch selbst noch Zeiten erlebt, in denen z.B. die sanitären
Einrichtungen sehr viel einfacher waren.
Der Festabend fand im Hotel Hohenlohe statt. Die Hotelleitung ließ verlauten, dass einen vergleichbaren
Familienverband nur noch die von Weizsäckers hätten. Das Festessen wurde eingerahmt von musikalischen Beiträgen der Familie
König, begleitet von Verwandten und Freunden: ernst zu Anfang und heiter zum Abschluss. Unser scheidender Vorsitzender A.L.
dankte besonders Familie König für die Ausrichtung des gelungenen Familientages und führte uns mit einem kurzen Diskurs
durch 300 Jahre Familiengeschichte. Dabei hob er besonders die Verbindung zwischen seinem guten Freund R.L. und dessen Enkelin
E.K. hervor. M.T. dankte A. im Namen der ganzen Familie für die langen Jahre Einsatz als Vorsitzender des Familienverbandes.
Die "mexikanische Fraktion" der Familie brachte einen Hauch Exotik mit einem mexikanischen Tanz ihrer Verwandten Marisela
in die Veranstaltung. H.P.T. wiederholte sein bereits in der Chronik veröffentlichtes aktualisiertes launiges Gedicht über
die mangelnde Zahlungsmoral verschiedener Familienmitglieder, das viel Beifall erhielt. H.L. sprach nochmals Dank an Eva
König und ihre Familie aus, würdigte mit einer Damenrede die Luyken'schen Ehefrauen und mahnte die unverheirateten, nicht
lange damit zu warten, sich den Richtigen auszusuchen. Er erwähnte noch einmal seinen Bericht über den Höhlenforscher
M.K., der ein guter Freund seines hochmusikalischen Vetters W.L. war. Dieser hat ein Menuett für Geige und Klavier
komponiert, welches H. von einer CD abspielte. Nach den verschiedenen und interessanten Beiträgen wurde zum Tanz
aufgespielt. Viele schwangen das Tanzbein oder machten sich weiter mit den verschiedenen Linien und Generationen der Familie
Luyken und ihrer Anverwandten vertraut.
Mit zwei Babysittern für die Kinder, die mit ihnen bastelten (und das mit viel Spaß und Erfolg, wie wir anhand der freudig
präsentierten Kreationen feststellen konnten), wurde dafür gesorgt, das auch die nächste Generation mit Freude dem nächsten
Familientag entgegenfiebert.
Am Sonntagvormittag benötigte der Fotograf für das Familienfoto auf der großen Freitreppe vom Marktplatz zur Kirche
(Schauplatz der bekannten jährlichen Freilichtspiele) viel Zeit und Geduld zur Aufstellung der Familienmitglieder, damit
auch jeder auf dem Bild zu erkennen wäre. Währenddessen hatten die Jugendlichen mit Bierdeckeln auf die Treppenstufen hinter
den Sich-Aufstellenden ganz groß den Namen LUYKEN gschrieben. Endlich war ein gelungenes Foto im Kasten, und es wurden gleich
vier verchiedene Führungen durch Schwäbisch Hall angeboten.
Wer bis dahin Schwäbisch Hall für eine Bausparkasse gehalten hatte, wurde deutlich eines Besseren belehrt. Allein der
Marktplatz des 35.000 Einwohner zählenden Städtchens bietet ein historisches Ensemble von Gotik über Renaissance und Barock
zum Jugendstil. Durch all die urigen Gässchen dieser durch das Salz reich gewordenen Stadt (deren größter Arbeitgeber jetzt
die Bausparkasse gleichen Namens war) zu schlendern, reichten 3-4 Tage bei weitem nicht aus, so dass man unbedingt noch
einmal zurückkehren möchte, da auch die Umgebung mit Reizen nicht geizt.
Mit einem Orgelkonzert in der gotischen Marktkirche, klang der Familientag langsam aus. Vorher hatte Pastor Schaal-Ahlers in
einer Andacht Parallelen zwischen einem Gedicht von Hermann Hesse und dem Stammbaum einer Familie gezogen.
Bevor sich dann die Familienmitglieder in alle Welt zerstreuten, nutzten viele noch die Gelegenheit zu einem gemeinsamen
Mittagessen und zum Erwerb des inzwischen schon fertigen Gruppenfotos. Auf Wiedersehen beim nächsten Familientag im Jahre
2005 bei Uta El-Bitar, geb. Eckardt in Bensheim.
Gisela Poser