Familienverband Luyken



Julie Hinsen (1869-1951)
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  • Ludwigshafen, 24.6.2006


    Letzter Brief von Julie Hinsen am 5.2.1951 an ihre Tochter Gertrud Luyken


    Den 5.2.51

    Mein geliebtes Trudekind, ich muß Dir
    noch ein paar Zeilen schreiben, aus dem Gefühl
    heraus, es nicht mehr lange zu können. Ob
    wir uns am Mittwoch noch einmal sehen werden,
    steht in Gottes Hand, stünde es in der meini-
    gen, dann gewiß! Ich habe solche Sehnsucht, daß es
    mir scheint, sie könne sich nicht mehr erfüllen.
    So danke ich denn jetzt Dir und Deinem guten
    Wilhelm noch einmal für alle Liebe u. Freund-
    lichkeit, die Ihr mir geschenkt habt. Wenn es
    wahr ist, u. es ist wohl so, daß alles Gute u. Böse
    auf den Urheber zurückfällt, so wird es Euch
    nicht schlecht gehen. Das ist mein größter
    Wunsch und auch daß Ihr nie Böses mit Bösem
    vergelten möget - lieber vergeben! Ihr habt
    mir viel Sonne auf meine letzte Wegstrecke
    gelegt, dieser Sonnenschein wird Euch trösten,
    sollten wir uns nicht mehr sehen.

    In innigster Liebe noch einen Kuß!

    Deine treue Mutter.






    Julie Hinsen

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