Biographie Max Berring
Max Berring war bei Kriegsausbruch Oberstleutnant und Kommandeur des in Angerburg (Ostpr.) in Garnison stehenden
Jäger-Rgts. z. Pf. Nr. 10. Vom 31. Juli bis 17. Aug. 1914 befehligte er den deutschen Grenzschutz in Linie
Marggrabowa-Goldap und leitete am 17. Aug., als die Russen den Vormarsch begannen, das Gefecht bei Kowahlen. Hier
auf Abmarsch mit 3. Inf.-Brigade nordwärts zur 2. Inf.-Div., Teilnahme an der Schlacht bei Gumbinnen am 20. Aug.
Bei dem weiteren, trotz der hier erreichten Erfolge am 21. Aug. westwärts sich vollziehenden Abmarsch führte Max B.
die Nachhut.
Anschließend von Tapiau Abtransport in Gegend Neidenburg-Lautenburg, dort scharfe Kämpfe, aus denen sich der große
Sieg bei Tannenberg entwickelte. Am Vorabend des Haupttages erhielt Max B. das E. K. für den Grenzschutz und den
Auftrag zum Vorgehen als Führer zusammengestellter Kav.-Brigade im Rücken der Russen zur Schließung des Ringes,
welche auch gelang. Anschließend: Vormarsch gegen die Armee Rennenkampf und Verfolgung der bei Angerburg geschlagenen
Russen unter dauernden Gefechten.
Auch im weiteren Verlauf des Sept. und Okt. 1914 nahm Max B. teil an den ständigen in Ostpreußen und Polen
teils als Regiments- teils als Brigade-Kommandeur [14. Okt. E. K. I], Anfang Nov. erfolgte der Uebertritt mit einer aus
dem 10. Jäger-Regt. z. Pf., 8. Ul.-Rgt. u. 4 Schwadr. des 4. Ul.-Rgts. zusammengestellten Kav.-Brigade zur
1. Kav.-Division. Im Nov. u. Dez. 1914 dauernde Kämpfe in Ostpreußen. Im Januar 1915 war Max B. Kommandant des
Abschnittes Lasdehnen mit der Brigade und Grenad.-Rgt. 2 sowie 22 Schützen. Anf. Februar Abmarsch mit dem Regt. zur
2. Inf.-Div. nach westlich Johannisburg, bei dieser machte Max die Winterschlacht in Masuren und die anschließenden
Stellungskämpfe in Polen mit. Vom 9. April bis 31. Mai 1915 war Max abkommandiert als Abschnittskommandeur zur
9. Landw.-Brigade bei Willenberg, vom 31. Mai bis 6. Juni wieder Führer des Jäger-Rgts.; am 6. Juni
Kommandeur des Res.-Inf.-Regts. 255 bei Suwalki. Dort Stellungskämpfe bis 19. Aug., dann Wilnaschlacht bis
15. Okt. Von da bis 17. Aug. 1917 stand Max B. mit Res.-Inf.-Regt. 255 vor Dünaburg in Stellung mit
zahlreichen Abwehrkämpfen, unter denen die größeren Schlachten im März 1916 u. Juli 1917. Inzwischen war Max B. am
27.I.1917 zum Oberst befördert worden. Am 27. Aug. erfolgte mit der 77. Res.-Div. der Zug gegen Riga, der Uebergang
über die Düna; hierauf war Max Abschnittskommandeur nordöstlich Riga zwischen den Jägelflüssen. [Kronorden
II Kl. m. Schw. 19.IX.17] Am 20. Sept. 1917 schied Max aus der 77. Res.-Div. aus, kam mit dem Res.-Inf.-Regt.
255 zu Bahn nach Libau, von dort 11. Okt. 1917 mit 42. Inf.-Div. über See nach Desel; war Kommandeur der Landungsbrigade
auf Torpedobooten (Inf.-Rgter. 17 u. 138), wurde nach der Landung wieder Kommandeur des Res.-Inf.-Regts. 255,
Teilnahme an der Eroberung der Inseln.
Vom 18. Okt. bis 20. Febr. 1918 war Max Kommandant der Insel Moon. Am 20. Febr. Erfolgte der
Uebergang über das Eis nach dem Festland bei Werder. Vormarsch im
Verbande des Korps Seckendorff nach Reval. Vom 28. Febr. bis 18. März war Max stellvertr. Bürgermeister
von Reval, und wurde dann zum Kommandeur der 174. Inf.-Brigade in der 109. Inf.-Div. ernannt. Vom
9. April bis 18. August Stellungskämpfe vor Amiens, anschließend Auflösung der 109. Inf.-Div.
Am 18. Okt. wurde Max Kommandeur der 4. Inf.-Brigade in Gumbinnen, am 3. Nov. Kommandant von Tilsit.
Später Beteiligung am Grenzschutz gegen Rußland bis Febr. 1919. Am 4. April 1919 erhielt Max Berring den
Abschied mit der Uniform des 10. Jäger-Rgts. z. Pf., am 11. Sept. 1919 den Charakter als Generalmajor.
Quelle: Bestandsaufnahme Chronikblatt 1923, Seite 105
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