Familienverband Luyken



Lina Hammacher (1850-1933)
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Ludwigshafen, 7.11.2009


Lina Sophie Albertine Josephine Hammacher, Generation 9, Ref.Nr. 09-074 (BK1471) Ast WW2 KL

Geboren: 13.4.1850 in Warstein
Gestorben: 30.10.1933 in Arnsberg (Alter: 83 Jahre)

Vater: Wilhelm Hammacher
Mutter: Mathilde Luyken

Gatte: Karl Kerlen
Heirat: 23.10.1870 in Warstein

Kinder:
Karl Kerlen (1872-1872)
Kurt Kerlen (1873-?)
Karla Kerlen (1875-1943)
Gert Kerlen (1887-?)




Biographie Lina Hammacher

Lina wurde am 13. April 1850 als zweitjüngstes von vier Mädchen dem Hüttenbesitzer Wilhelm Hammacher und seiner Gattin Mathilde, geb. Luyken geboren. Sie verlebte in Warstein eine sehr glückliche Jugend in großer Freiheit.

Den Schulunterricht erhielten die Mädchen zu Hause. Mit 15 Jahren schickte man sie zur Weiterbildung in ein Pensionat nach Aachen. Nach ihrer eigenen Einschätzung hatte sie den Lehrern wenig Freude bereitet, denn statt für Bücher interessierte sie sich schon früh für die Künste und nicht zuletzt für alles Praktische. In der väterlichen Fabrik wie auch im Pferdestall wusste sie vortrefflich Bescheid. Wenn Gäste kamen um sich das Hüttenwerk anzusehen, so sagte der Vater nicht selten: "Nehmen Sie Lina mit, die kann Ihnen alles gut erklären!" Sie stand mit den Arbeitern auf gutem Fuße und war stolz darauf. Auch in die Gruben, an denen die Familie Anteile besaß, fuhr Lina mit den Aufsehern gerne ein. Dazu passt natürlich auch, dass sie lieber mit Jungen spielte und in jede Ecke kroch, wobei auch schon einmal ein Kleid zu Schaden kam. Großvater Philipp Luyken, der Gefallen an dem kleinen "Feger" aus Warstein hatte, hielt dann schützend die Hand über seine Enkelin.

Da der Vater Hammacher nach dem Tode des Großvaters Hammacher sowohl das Geschäft in Dortmund als auch die Leitung des Walzwerkes in Barop selbst übernahm, lebte die Familie wieder häufiger in Dortmund, wo Lina Gelegenheit zum Kennenlernen ihres späteren Gatten hatte.

Nach dem Tode von Major Carl Kerlen führte seine Frau das Haus in der Eichholzstraße 16, wie damals die Nummerierung war, weiter. Ab 1881 wohnten Kerlens angeblich in Arnsberg. Das Gästebuch für die Villa im Eichholz wurde der Familie 1890 geschenkt und ein Blättern darin ist sehr aufschlussreich. Man pflegte nicht nur der Verwandtschaft gegenüber ein gastliches Haus, sondern öffnete Haus und Garten für angesehene Persönlichkeiten und nicht zuletzt für Künstler. So finden wir den Komponisten Max Reger im Gästebuch und vor allem zahlreiche bildende Künstler. Eine besondere Beziehung verband Lina und Karla Kerlen mit dem Maler Heinrich Vogeler. Die Künstler verbrachten nicht nur schöne Tage in Haus und Garten, sondern konnten auch das eine oder andere Werk an Kerlens verkaufen. Ein Bekannter der Familie schreibt in seinen Lebenserinnerungen, das Haus von Frau Major Kerlen war voller Kunstschätze; neben einem gewissen Mäzenatentum gegenüber H. Vogeler aus der Worpsweder Künstlerkolonie, was sich im Besitz einiger seiner Werke ausdrückte, schmückte zum Beispiel eine "Verkündigung" des Düsseldorfer Malers Karl Plückebaum, der ebenfalls recht häufig zu Gast in Arnsberg war, eine exponierte Stelle über einer Kirschbaumkommode in ihrem Arbeitszimmer.

Die Villa Kerlen, das spätere Offizierscasino, beherbergte also noch bis in die dreißiger Jahre manchen illustren Gast. Zunächst müssten wir allerdings noch die Familienchronik im engeren Sinne vervollständigen. Während der Sohn Karl schon nach wenigen Tagen noch in Weißenfels gestorben war, wurde Kerlens in Arnsberg im Jahre 1887, quasi als Nachkömmling noch ein weiterer Sohn Gert geboren. Gert versuchte sich zunächst als Kaufmann und wurde Landwirt, heiratete und siedelte in Bayern. Der Sohn Kurt hatte ein ebenso bewegtes Leben wie der Vater, bis er sich in Zingst auf dem Darß niederließ. Er erbte nach dem Tode seiner Mutter Lina Kerlen im Jahre 1934 die Villa mit der südlichen Hälfte des Parks. Da sich das Gelände für seine Ambitionen als Gärtner und Blumenzüchter nicht sonderlich eignete, verkaufte er Haus und Park an die Wehrmacht und erwarb von dem Erlös in Schleswig-Holstein hernach einen Hof, der noch heute von den Nachfahren bewirtschaftet wird.

Als Lina am 3. Nov. 1933 auf dem Friedhof in der Königstraße beigesetzt wurde, gedachte man in einem Nachruf einer bisher noch nicht erwähnten Eigenschaft. Die alte Majorin muss speziell für Kinderwünsche immer ein offenes Ohr gehabt haben und so lesen wir im Nachruf: "In diesem Zusammenhang muss der Verstorbenen ganz besonders gedacht werden als der Protektorin des vor dem Kriege in Arnsberg weit und breit bekannt gewordenen Kinderschützenfestes des Eichholzviertels, wo in Anwesenheit des Königspaares der Arnsberger Bürgerschützengesellschaft alljährlich der alten Dame ein imposanter Fackelzug der Kinder dargebracht wurde."

Quelle: Bericht von Horst Bernstein in: "Heimatblätter, Heft 27, 2006, Arnsberger Heimatbund e.V."



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Bildergalerie Lina Hammacher


1870
Lina Luyken geb. Hammacher.
geb. den 13. April 1850 in
Warstein. geheiratet 1870

1906
Ölgemälde von Johannes C.W. Legner (*1859)

Familientag 1926
Wesel
Lina Nr. 11 auf dem Bild
Auszug aus den Kirchenbüchern der
ev. Kirchengemeinde Warstein.

Karl Adolf Hermann Kerlen, Superintendent
zu Dortmund, 35 J., mit
Lina Sofie Albertina Josefina Hammacher
wurden kirchlich getraut am 23. Oktober
1870.

Dies bescheinigt amtlich mit Namensunter-
schrift und Dienstsiegel
Warstein, den 26. Oktober 1935.
Der Pfarrer:
Stein P.


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Verweise Lina Hammacher

Interne Verweise
• Bestandsaufnahme, Chronikblatt 1921, Seite 47
• Bestandsaufnahme, Chronikblatt 1924, Seite 177
• Teilnehmerliste Familientag 1926 in Wesel, Chronikblatt 1926, Seite 280
• Bericht Familientag 1926 in Wesel, Chronikblatt 1926, Seite 292
• Bericht Familientag 1926 in Wesel, Chronikblatt 1926, Seite 300
• Nachruf Emma Hammacher, Chronikblatt 1927, Seite 320
• Nachruf, Chronikblatt 1933, Seite 155



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