Familienverband Luyken



Chronikblätter 1934 (Band II)
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Ludwigshafen, 20.12.2013



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Chronikblätter
für die Familie Luyken und ihre Anverwandten.


14. Jahrgang.     Berlin, W., Januar/März 1934.     Heft 1.


Der Vorstand der Familie Luyken (Leuken)

hat nach dem Hinscheiden seines Gründervorsitzenden Dr. Albert Luyken [VIII 35, vgl. Heft XIII, 3, S: 139 f] nunmehr - seit März d. J. - folgende Zusammensetzung:

Pfarrer Carl Luyken [X 189], Vorsitzender, Gummersbach; Carl Luyken [VIII 37], stellvertr. Vorsitzender, Velp (Holland); Bergassessor Fritz Luyken [X 130], Bergwerksdirektor in Gelsenkirchen; Oberregierungsrat Walter Luyken [X 67], Düsseldorf; Dr. Richard Luyken [XI 11], Regierungsrat, Berlin-Zehlendorf.


Ereignisse des Jahres 1934.

Geboren:

2. Feb.   H. D. K. zu Naumburg a. d. S., S. v. Dr. jur. Erich Kalkoff, Amtsgerichtsrat ebd., Buchholzstr. 5, und Hilde geb. Luyken [XI 117, Bd.  I, S: 345 und Bd. II, S: 66].

18. Feb.   Max Daniel Luyken zu Duisburg, S. v. Ernst Luyken, [X 26, Bd.  I, S: 83 und Bd. II, S: 102], und Laura geb. Toelle, ebd. Kuhstr. 10.


Eingesegnet:

25. März   Georg Thilo zu Bielefeld, S. v. Hans Thilo [X 96, Bd. I, S: 143], Amtsgerichtsrat ebd., Mozartstr. 8, und Hildegard geb. Schäfer.

25. März   Hedwig Schumann zu Frankfurt a. M., T.  v Dr. phil. Otto Schumann, Studienrat und Privatdozent ebd., Kaiser-Sigmund-Str. 63, und Berta geb. Sardemann [X 140, Bd. I, S: 176].

25. März   J. de Vivanco zu Wilhelmshaven, T. v Dipl.-Ing. Adolph de Vivanco, Oberingenieur ebd., Wilhelmstr. 5, und Olga geb. Hühn [XI 68, Bd. I, S: 323].






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Nach dem ersten Unterricht durch Hauslehrer besuchte Otto v. G. von 1872 bis 1880 das Gymnasium zu Wesel, bezog dann die Militärvorbereitungsanstalt von Hartung in Kassel. Am 9. Mai 1881 trat er als Fahnenjunker in das Infanterie-Regiment 57 ein, wurde am 11. Februar 1882 zum Portepeefähnrich und am 16. November des folgenden Jahres zum Sekondeleutnant befördert. Der am 12. Juni 1884 erfolgte Tod seines Vaters veranlasste ihn, sich à la suite seines Regiments stellen zu lassen, um sich der Bewirtschaftung des ererbten väterlichen Gutes Steckling widmen zu können.

Am 6. November 1887 hatte sich Otto v. G. mit Agnes Günter, der ältesten Tochter von August Günter (1820-1876), wld. Kaufmann in Hamburg, und Margarethe, geb. Lankow (1839-1905) verheiratet. Dieser Ehe sind vier Kinder entsprossen: 1) Emmy, geb. 27.8.1887, verm. 16.6.1922 m. Kurt Urban, Landwirt in Neu-Rahmitz bei Lehnin, (1 Sohn W.); 2) Kurt, geb. 23.2.1891, Landwirt auf Steckling; 3) Hertha, geb. 26.8.1892, verm. 12.2.1930 mit Heinrich Reis, wld. Landwirt in Hamminkeln, † 22.1.1934, (vgl. Nachruf auf Seite 189); 4) Albrecht, geb. 10.8.1896, starb am 25.8.1917 zu Wesel an den Folgen einer im Kampf für das Vaterland an der Westfront erlittenen Verwundung.

Ueber den weiteren Lebensweg von Otto von Gillhaußen und seine Betätigung in Landwirtschaft und Politik schreibt die "Weseler Zeitung" in ihrem Nachruf vom 23. Januar d. J. folgendes:

"Eine Trauerbotschaft durcheilte gestern morgen unsere Niederrheinische Heimat und ihrem Umgebung. Major Frhr. Otto von Gillhaußen, ein Mann, der trotz seiner 72 Jahre noch mit zäher Tatkraft mitten im öffentlichen Leben unserer Heimat stand, ist den Folgen einer Lungenentzündung erlegen. Und damit ist eine Persönlichkeit dahingegangen, die in Gemeinde, Amt, Kreis und Provinz, in zahlreichen landwirtschaftlichen und milchwirtschaftlichen Verbänden seit Jahren führend tätig war. ... Neben diesen Verbänden verliert auch die Molkereigenossenschaft Hamminkeln ihren Mitbegründer und langjährigen Vorsitzenden, der jederzeit zu freudiger Mitarbeit bereit war und somit an der glänzenden Aufwärtsentwicklung dieses Unternehmens großen Anteil hat...

Als alter Soldat und Offizier widmete er sich besonders dem Kriegsvereinswesen und allen ist er ja als langjähriger Führer und Leiter des Kreiskriegerverbandes bekannt, der in treuer Kameradschaft zu allen Kriegern des Verbandes in innigem Verhältnis stand. Im Oktober 1930 konnte er noch sein 25jähriges Jubiläum als Verbandsvorsitzender begehen. Nicht unerwähnt möge





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bleiben, daß Major Frhr. von Gillhaußen 1922 den Vorsitz des Offiziersvereins 57 Ortsgruppe Wesel übernahm und ihm 1928 die Ehrenmitgliedschaft des 57er-Vereins und Umgegend angetragen wurde. Verwaist ist auch durch seinen Tod die Führerstelle des Hamminkelner Kriegervereins. Gerade dieser ist mit dem Namen von Gillhaußen aufs engste verwachsen. War doch schon der Vater des Verstorbenen von 1871 bis 1884 Vorsitzender des Vereins. Und seit dem Jahre 1887, also 47 Jahre lang, hatte der Verstorbene die Führung des Vereins in Händen, sicherlich ein Zeichen dafür, welch großer Beliebtheit sich Major Otto Frhr. von Gillhaußen bei den Kriegern erfreute ...

Herr von Gillhaußen widmete sich mit ganzem Eifer der Landwirtschaft. Als Landwirt und später auch als Baumschulenbesitzer genoß er großes Ansehen, so daß er bald auch im landwirtschaftlichen Genossenschaftswesen ein Führer und Ratgeber wurde. Auch in das politische Leben trat er ein und hat seit langen Jahren als Provinziallandtagsabgeordneter und Kreistagsabgeordneter die Sorgen vieler Volksgenossen mitgetragen... Aber neben dem Landwirt von Gillhaußen stand immer der alte Soldat von Gillhaußen und heischte sein Recht... Am 18. Oktober 1891 wurde er Oberleutnant, am 27. Januar 1898 Hauptmann der Reserve. Als 1914 der Krieg ausbrach, litt es den 55jährigen nicht mehr zu Hause. Er bildete zunächst Ersatzreservisten aus, rückte dann zum Inf.-Reg. 370, das teilweise aus 57ern bestand, ins Feld und übernahm Anfang 1915 bis Dezember 1918 die Führung des zweiten Ersatzbataillons 57 Res. Für seine Verdienste und Treue wurden ihm zahlreiche Auszeichnungen zuteil. So ist er Ehrenritter des Johanniterordens, Inhaber des Eisernen Kreuzes II. Klasse, des Roten Adlerordens IV. Klasse, der Landwehrdienstauszeichnung I. Klasse und weiterer Auszeichnungen.

Heute stehen wir trauernd an der Bahre eines Mannes, dessen Leben Pflichterfüllung im Dienst an Heimat und Vaterland war.… Seine Einfachheit, Ehrlichkeit und Herzensgüte, sein lauteres und reines Bekenntnis zu Volk, Führer und Staat möge uns ein Vorbild sein, möge uns mahnen, den uns von ihm gewiesenen Weg weiter zu beschreiten!" -

Ueber die Beisetzungsfeierlichkeiten für Otto von Gillhaußen und seinen Schwiegersohn Heinrich Reis dieselbe Zeitung in ihrer Ausgabe vom 26. Januar d. J.:

"Halbmast wehten die Fahnen auf Gut Steckling, als am gestrigen Nachmittag tausende von Leidtragenden dort eintrafen, um mit einer ergreifenden Trauerfeier von dem lieben Toten Abschied zu nehmen. Dort war allen Gelegenheit gegeben, den Verstorbenen auf seinem Totenbett zu sehen. Immer mehr füllte sich der Park von Gut Steckling mit Leidtragenden. Dort sah man hohe Offiziere in schmucker Uniform, hier wieder eine große Anzahl von Männern, denen der Verstorbene im wirtschaftlichen Leben nahe gestanden, und dann die vielen Krieger der Vereine des Kreises Rees, denen der Tote so lange Jahre Führer und Kamerad war. Zur Trauerfeier wurde der Sarg draußen vor


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dem Schloß aufgebahrt, mit ihm gleichzeitig der verstorbene Schwiegersohn Heinrich Reis, der wenige Stunden nach dem Tode des Majors auch zur ewigen Ruhe einging. Beide Särge waren eingebettet in einem Meer von Kränzen; am Sarge des Majors hielten Kameraden des Hamminkelner Kriegervereins die Totenwacht und am Sarge des Schwiegersohns hielt die SAR treue Wacht. Trauerweisen der Kindschen Kapelle klangen auf, dann sah man Pfarrer Heitmeyer mit den trauernden Familienangehörigen erscheinen ... Pfarrer Heitmeyer wies in seiner Rede auf die großen Verdienste des Verstorbenen hin, der gleichzeitig Soldat und Landwirt gewesen sei. Fast 48 Jahre sei er mit seiner Gattin, die nun trauernd an der Bahre stehe, verbunden gewesen .... Neben seiner Arbeit hätte er immer noch Zeit gefunden zum Wohle des Ganzen in Gemeinde, Amt, Kreis und Provinz, in Genossenschaften und Vereinen vorbildlich zu wirken. Und dann wurden beide Särge von Kriegern und SA-Männern in die Leichenwagen getragen. Voran Tambourcorps Hamminkeln und Kindsche Kapelle bewegte sich ein unendlicher Zug von Gut Steckling mitten durch die Baumschulen, denen der Verstorbene so lange ein lieber Betreuer war, dem Friedhof Hamminkeln zu....

Der Landesführer des preußischen Kriegerverbandes, Generalmajor Samwel, würdigte in herzlichen Worten an dem offenen Grabe die großen Taten des toten Führers, der immer ein kerndeutscher Mann und Kämpfer gewesen sei. Auch Rechtsanwalt Buchmann ehrte namens des Kreiskriegerverbandes den toten Führer. Landrat Dr. Müller führte aus, daß über all dem Tun des Verstorbenen die Worte gestanden hätten "Ich diene". Der Kriegerverein Hamminkeln, dem der Major Frhr. von Gillhaußen fast 47 Jahre lang Führer war, ließ durch den stellvertretenden Führer Hauptlehrer Schippers den Kranz niederlegen, der hierbei die wahre Kameradschaft und selbstlose Hingabe des Verstorbenen für seinen Kriegerverein betonte und gelobte, in seinem Geiste im Kreiskriegerverein weiter zu arbeiten. Auch die Landesversicherungsanstalt legte mit ehrenden Worten einen Kranz nieder. Gemeindevorsteher Gülcker überbrachte den letzten Gruß und Dank der Gemeinde Hamminkeln, für die der Verstorbene fast ein halbes Jahrhundert als Verordneter arbeitete. Oberst Kastendyck, der letzte Regimentskommandeur der 57er brachte die hohe Verehrung der Kameraden zum Ausdruck, und sinnvoll schwebten nach dessen Worten die Klänge des 57er-Rgt.-Marsches über das Grab des treuen Offiziers...."


Am 22. Januar d. J. starb zu Hamminkeln bei Wesel

Heinrich Reis

nach kurzer schwerer Krankheit im 46. Lebensjahre.

Zu Veen im Kreis Mörs wurde Heinrich Ludwig Reis am 26. Januar 1888 als ältestes der drei Kinder des Landwirts und Ziegeleibesitzers Heinrich Ludwig Reis († 1904) und Karoline geb.





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Pfannenbecker (1866-1926) geboren. Nach dem Besuch der kathl. Volksschule seines Heimatortes mußte er infolge des frühen Todes seines Vaters i. J. 1904 schon im jugendlichen Alter der Mutter bei der Bewirtschaftung des kleinen Gutes und der Leitung der zugehörigen Ziegelei behilflich sein. Während des Weltkrieges war er dem Landwehr Inf.-Regt. Nr. 53 eingegliedert.

Im September 1929 verlobte sich Heinrich Reis mit Hertha Freiin von Gillhaußen, der jüngsten Tochter von Gutsbesitzer Otto von Gillhaußen [X 35, s. o.] und Agnes geb. Günter. Nach der Hochzeit am 12. Februar 1930 übernahm er die Pachtung des Rittergutes "Haus Grittern" bei Erkelenz im Rheinland. Unerwarteterweise gestalteten sich aber dort die Verhältnisse derart schwierig und erforderten einen solch großen Aufwand von Betriebsmitteln, daß Heinrich Reis schließlich unter Verlust fast sein ganzen Vermögens die Pacht nach zwei Jahren schon wieder aufgeben mußte. Im Jahre 1932 siedelte er mit seiner jungen Frau in die Nähe des schwiegerelterlichen Gutes Steckling nach Hamminkeln über, und half hier zeitweilig seinem jüngeren Bruder in dessen landwirtschaftlichem Betrieb.

Als er im Januar d. J. für Herthas schwer erkrankten Vater eilends einen stärkenden Trank aus Wesel mit dem Rade herbeiholte, zog er sich eine heftige Erkältung zu, die sehr bald in Lungenentzündung überging. Das Fieber steigerte sich in kurzer Zeit derart, daß sein durch geschäftliche Aufregungen geschwächtes Herz ihm nicht mehr stand zu halten vermochte, und Heinrich Reis in der Frühe des 22. Januar seinem Leiden erlag.

Am 25. Januar d. J., der Vortage seines 46. Geburtstages, wurde er gemeinsam mit seinem wenige Stunden im Tode vorausgegangen Schwiegervater Otto Frhr. von Gillhaußen vor dem Schloß des Gutes Steckling aufgebahrt und von hier aus auf dem Friedhof zu Hamminkeln beigesetzt.


(Der ausführliche Bericht über den Verlauf der gemeinsamen Trauerfeierlichkeit, den die "Weseler Zeitung" in ihrer Ausgabe vom 26. Jan. d. J. brachte, findet sich am Schluß des Nachrufs für Otto von Gillhaußen.)


Am 29. Januar d. J. entschlief sanft nach langem schweren Leiden

Johanne Luyken
geb. Hesse

im hohen Alter von 85½ Jahren zu Siegen i. W.

Johanne Henriette Talea Hesse war am 16. Juli 1848 zu Weener a. d. Ems geboren als zehntes von elf Kindern und jüngste


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der sieben Töchter von Conrad Wilhelm Hesse, Großgrundbesitzer ebd. (1792-1873) und dessen Gattin aus zweiter Ehe Rebecka Dorothea Albrechtine geb. Schmid (1810-1879). Auf dem elterlichen Gut verlebte sie mit ihren Geschwistern eine frohe Jugendzeit und erhielt auch daselbst zusammen mit ihren Schwestern den Unterricht durch Hauslehrerinnen. Zur weiteren Ausbildung kam sie später in ein Töchterpensionat nach Osnabrück, das zuvor auch ihre nächstältere Schwester Louise besucht hatte, und betätigte sich dann, nach Hause zurückgekehrt, im Bureau ihres Vaters.

Am 8. August 1872 verlobte sich Johanne mit Emil Luyken, dem dritten Sohne von Pfarrer Hermann L. [VIII 15] und Wilhelmine geb. Luyken [VIII 23, vgl. Bd. I, 34], dessen ältester Bruder seit 1871 mit Johanne's Schwester Louise verheiratet war. Emil wurde am 29. Mai 1845 zu Berge bei Hamm geboren und besuchte ebenso wie seine beiden Brüder Otto und Hermann erst die Volksschule in seiner Vaterstadt und dann das Gymnasium in Hamm.

Am 7. April 1863 trat er als Lehrling der Kaufmannschaft in die alte Firma "Schröder & Hammacher" zu Dortmund ein, deren Leitung damals sein Großonkel Heinrich Wilhelm Hammacher innehatte, und die dann nach seinem 1864 erfolgten Tode von seinem Sohn Joh. Wilhelm, verm. mit Mathilde geb.Luyken [VIII 28], der Schwester von Emils Mutter, noch neben der Verwaltung der St.-Wilhelms-Eisenhütte in Warstein und des Eisenwalzwerks zu Barop übernommen wurde.

Nachdem Emil sein Einjährig-Freiwilligen-Dienstjahr am 1. Juli 1867 bei der 3. Eskadron des 1. Westfälischen Husarenregiments Nr. 8 in Paderborn beendigt hatte, kam er am 11. September dess. Jahres als Volontär nach Bremen in die Firma "Aeltermann & Tiedemann". Im Anschluß an eine militärische Uebung, zu der er am 28. Mai 1870 beim Schleswig-Holsteinischen Husarenregiment Nr. 16 einberufen worden war, mußte Emil schon zwei Tage nach der Kriegserklärung Frankreichs von Schleswig aus am 21. Juli ins Feld ziehen; bereits am 14. August befand er sich mit diesem Regiment von Saarbrücken





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aus auf dem Marsch zur französischen Grenze und machte am 16. und 18. August die schweren Kämpfe bei Mars la Tour und Gravelotte mit. Bei der Einnahme von Laon erlebte er die vom Feinde unter Vertragsbruch am 9. September vorgenommene Sprengung der Citadelle. Von dort aus wurde der Vormarsch nach Paris fortgesetzt, wo Emil mit seiner Schwadron im Dorfe Ablis, südwestlich von Versailles, in der Nacht vom 7. zum 8. Oktober von französischen Franctireurs überfallen und gefangen genommen wurde, noch ehe das zur Deckung entsandte Jägercorps eintreffen konnte.

Emil wurde mit den übrigen Gefangenen auf die Insel Oléron unweit der Mündung der Charante im Biskayischen Meerbusen transportiert. Unter den Kameraden befanden sich auch Theodor Fontane und der bayrische Graf Arco, der sich mit Emil besonders hilfreich der an Typhus und Ruhr erkrankten Leidensgefährten annahm.

Nachdem am 1. März 1871 die deutschen Friedensbedingungen in Paris unterzeichnet waren, wurden wenige Tage später Emil mit den übrigen Gefangenen freigelassen; sie wurden von französischer Mobilgarde nach Tours begleitet, wo die deutschen Truppen sie mit Jubel in Empfang nahmen.

Die Erlebnisse während der durch die unwürdige Behandlung seitens der Franzosen so trüben, andererseits aber auch durch den treuen Kameradschaftsgeist sehr verschönten Zeit hatten auf Emil einen so nachhaltigen Eindruck gemacht, daß er häufig und auch noch in späteren Jahren im Familien- und Freundeskreise gerne davon erzählte; hierbei wurde die Erinnerung in ihm oft so lebhaft, daß er sich ans Klavier setzte, und das "Oléronlied" mit dem Kehrreim: "Denn wo die Franzosen sein, da ist die Luft nicht rein, da ist es traurig, traurig, traurig sperrt's uns ein!" vorsang, welches die wenig erfreulichen Zustände auf jener Insel in humorvoll-sarkastischen Versen geißelte.

Am 25. April 1871 in die Heimat zurückgekehrt, setzte Emil hier zunächst seine Tätigkeit in der obengenannten Bremer Firma fort und begab sich ein Jahr später zur Erweiterung seines geschäftlichen Gesichtskreises nach England. Infolge einer Netzhautentzündung, deren Heilung acht Monate erforderte, mußte er die Klinik von Prof. Sämisch in Bonn aufsuchen.

Vom Dezember 1873-77 arbeitete Emil dann auf dem Baroper Eisenwalzwerk und darauf bei der Firma Forster in Köln. Am 25. September 1879 fand die Hochzeit von Emil Luyken und Johanne Hesse im Hause der Brautmutter - Johanne's Vater Conrad Hesse war bereits vor sechs Jahren gestorben, - zu Weener statt; an dieser nahmen 21 Gäste teil, und Emils Schwager, Pfarrer Eduard Thilo [IX 32] vollzog die Trauung. Das junge Paar gründete dann seinen Hausstand in Siegen, wo Emil wenige Monate zuvor, am 22. Juli 1879, eine Lederfabrik gekauft hatte.*)


*) Diese Lederfabrik wurde schon zu Lebzeiten von Emil Luyken, also vor 1906, stillgelegt. In der Folgezeit wurde das Grundstück verpachtet und 1920 verkauft.


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Nicht unerwähnt soll bleiben, daß Schollmeyer als begeisterter Vaterlandsfreund i. J. 1917 noch freiwillig ins Feld rückte und verschiedenen Kommandanturen in Belgien vorstand. Hier konnte er es ermöglichen, seinen gefallenen Sohn (vgl. Ehrentafel in Bd. I S: 1) nach Marburg zu überführen, wo er in heimatlicher Erde seine letzte Ruhestätte gefunden hat.

Ueberall, wo unser Berufsjubilar gewirkt hat, sehen wir ihn vorbildlich seine Pflicht erfüllen, wir schätzen an ihm sein empfängliches Herz für die Wünsche und Sorgen seiner Berufskollegen, wir Kollegen danken ihm für seine Arbeit, die er unserem Stande geleistet hat, wir Freunde danken ihm für seine treue Freundschaft...."




Das Jubiläum des 50jährigen Beamtendienstes beging:




5. Mai Hofbaurat Otto Wittig Oberbaurat i. R. Potsdam, Lennéstr. 7, [X 40, Bd. I, S: 94]

An diesem Erinnerungstage wurde der Jubilar durch nachstehenden Glückwunsch seines früheren Königlichen Bauherrn, Kaiser Wilhelm II, aus Haus Doorn hocherfreut.

Haus Doorn, den 5. Mai 1934.

Brieftelegramm Seiner Majestät des Kaisers und Königs.

Am heutigen Tage, an dem Sie vor 50 Jahren in den Staatsdienst eintraten, gedenke ich gern Ihrer und der vortrefflichen Dienste, die Sie Meinem Hause in mehr als 30 Dienstjahren geleistet haben.

Besten Gruß!

gez. Wilhelm R.



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Stabsarzt an die Kaiser-Wilhelm-Akademie und in das Kriegsministerium nach Berlin, und promovierte am 11. Juni 1898 an der Universität Leipzig. Im Jahre 1904 wurde Paul Henrici als Oberstabsarzt nach Stettin versetzt, nahm aber hier bald darauf seinen Abschied aus dem Heere und siedelte nach Berlin über, um sich dem Bibliotheksdienst zu widmen. Zu diesem Zweck arbeitete er vom 1. Juli 1904 zunächst als Volontär, und vom 25. Nov. 1905 als Assistent an der Kgl. Preuß. Staatsbibliothek zu Berlin. Am 1. April 1906 wurde Paul H. zur Verwaltung einer Bibliothekarstelle an der Nassauischen Landesbibliothek zu Wiesbaden beurlaubt und erhielt dort ein halbes Jahr später die etatsmäßige Stelle als Bibliothekar mit der - seit 1924 - eingeführten Amtsbezeichnung Bibliotheksrat. Bei der Erreichung der Dienstaltersgrenze wurde er zum 1. April 1933 in den Ruhestand versetzt, aber gleichzeitig mit der kommissarischen Leitung der Landesbibliothek als stellvertr. Direktor betraut.

Am 10. Oktober 1910 hatte sich Paul Henrici mit
Ottilie ("Tilly") Heß, der jüngeren der beiden Töchter von Bürgermeister Johannes Heß und Elise geb. Blater zu Wiesbaden verlobt. Der am 22. April 1911 geschlossenen Ehe entsprossen drei Kinder: a) Hans, geb. 20.3.1912, z. z. cand. rer. nat. in Bonn; b) Gerda, geb. 14.3.1919; c) Hermann, geb. 14.3.1919, gest. 19.6.1919.

Paul Henrici hatte sich stets einer guten Gesundheit erfreut, nur im letzten Jahr traten bei ihm zeitweilig Herzbeschwerden auf, sodaß er schon den Plan faßte, zum 1. Mai d. J. von der Leitung der Amtsgeschäfte zurückzutreten, um sich ausschließlich den wissenschaftlichen Studien in größerer Ruhe widmen zu können. Doch schon am 10. April d. J. wurde er vom Herzschlage betroffen, der seinem arbeitsreichen Leben ein jähes aber schmerzloses Ende bereitete.

Die Einäscherung fand am 13. April im Krematorium des Südfriedhofs zu Wiesbaden statt. Die große Zahl der Teilnehmer an dieser Trauerfeier zeigte deutlich, welcher Beliebtheit sich der Verstorbene in weiten Kreisen erfreute und wie viele er sich durch Förderung ihres Studiums zu dauerndem Dank verpflichtet hatte.

Unter den aus der Feder von Paul Henrici stammenden Veröffentlichungen seien hier erwähnt: das amtliche "Verzeichnis der von der Nass. Landesbibliothek in Wiesbaden neuerworbenen medizinischen Werke und Zeitschriften", dann "Die Wiesbadener Badekur in alter Zeit", erschienen 1929, und die im 25. Band des von Dr. Körner herausgegebenen Geschlechterbuchs i. J. 1913 veröffentlichte "Genealogie der Familie Henrici."






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Chronik der Familie Luyken und Anverwandten.
Generation VI.

(Fortsetzung zu Heft 14, 1)

Vorfahren-Reihe der Linie Luyken-Holten-Wesel:

I) Hendrich Luyken († 1607); II 1) Hermann L. (1589-1630); III 3) Johann L. (1624-1691); IV 7) Daniel (I) L. (1665-1724); vgl. Bd. I, S: 391, 394, 413.

VI 8 Johann Everhard Luyken,

jüngster Sohn von V 23, Daniel (II) Luyken und Margarethe geb. Hannes, (vgl. Band II, S: 10 f), geb. 12. Dez. 1737 Wesel, gest. 9. August 1819 Amsterdam, beigesetzt ebd., verm. 22. April 1767 ebd. m. Anna Maria Clemens, geb. Jan. 1733, gest. 22. Dez. 1787 Amsterdam, beigesetzt ebd. ("in der neuen Kirche") am 25. Jan. 1788.

2 Kinder: VII 31-32: 31) Daniel, * 18. 8. 1769 Amsterdam, † 20. 10. 1831 Viane; - 32) Jacoba, * 24. 2. 1774, † 21. 4. 1832.

Johann Everhard Luyken, genannt "Ewert", erhielt zunächst den Elementar-Unterricht auf der Stadtschule und kam 1747 im Alter von zehn Jahren auf das Gymnasium seiner Vaterstadt, ("1747, d. XVI Octobris ex Suburbica: Johannes Eberhardus Luyken"). Im Verzeichnis des Wintersemesters 1750 ist sein Name sowohl unter den Sekundanern, als auch Tertianern ausgestrichen, er wird also nach Quarta zurückversetzt sein, um dann im folgenden Sommer gleich wieder in die Sekunda aufzusteigen, ("1751, Joh. Eberhardus Luycken, promotus ad II"). Bis Winter 1752 ist sein Name dann unter den "Secundani" und zuletzt im Sommer 1753 unter den "Primani" aufgeführt. *)

Über seinen späteren Lebensgang erfahren wir aus den Tagebuchaufzeichnungen seines Neffen Daniel (IV) Luyken [VII 9], daß er Kaufmann in Manufacturen in Amsterdam war und hier eine gutgehende Tuchhandlung besaß. Außerdem war er "Burger Hauptman" und Anhänger des Prinzen von Oranien, Statthalters der Niederlande, der unter den Feindseligkeiten der "Patrioten" schwer zu leiden hatte, und schließlich von diesen 1795 vertrieben wurde und das Land verlassen mußte.

Am 22. April 1767 hatte sich Ewert Luyken mit Anna Maria Clemens verheiratet. Woher sie stammt und wer ihre Eltern waren, ist uns nicht überliefert. Aus den Mitteilungen im oben erwähnten Tagebuch von Daniel (IV) Luyken, wonach sie ein Alter von 54 Jahren und 11 Monate erreicht hat, läßt sich nur errechnen, daß Anna Maria im Januar 1733 geboren sein muß. Ueber ihre


*) Nach einer liebenswürdigen Mitteilung von Herrn Oberstudiendirektor D. E. Arndt in Wesel.


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schwere Erkrankung, in die sie 1775, also ein Jahr nach der Geburt des zweiten Kindes, der Tochter Jacoba, verfiel, und über die nachfolgenden zwölf Leidensjahre, die ihrem Tod vorausgingen, und deren letzte noch durch die politischen Unruhen und Bedrohungen besonders umdüstert waren, berichtet uns dieses Tagebuch: *)

"1787 Dezember 22. hat meiner Tante geb. Anna Maria Clemens, die Hausfrau von Oheim Evert Luyken, in Amsterdam auf eine gar zu unglückliche Weise ihr Leben geendiget. Sie war eine fromme Gottesfürchtige Frau, Hülfreich gegen eine jeder Nothleidende, und in der Lehre der Religion sehr bewandert. In ihre Haushaltung war sie stets beflissen, selbige in der beste Ordnung zu erhalten, nur für die Erziehung ihre beyde Kinder war sie eine gar zu zärtliche Mutter.

In dem Jahr 1775 wurde sie durch eine schwere Krankheit am Rande des Todes gebracht. Die Folge diese Krankheit war eine gänzliche Verschwächung ihres Nerven Systems, wovon alle Geschicklichkeit der dortige Doctoren ihr nicht haben genesen können. Das zu starke Nachdenken in Religionssachen, die große Sorgfalt in ihrer Haushaltung fast über jede Kleinigkeit, die Sorge für ihre Kinder, die sich nicht nach ihrem Caracter betrugen, alles dieses vermehrte mit jedem Jahr ihr Übel und waren vielleicht Ursache, daß sie davor gebrauchte HülfsMitteln der Doctoren nicht ihre Würkung haben thun können.

Die innerliche Unruhe des Landes, die in dem Jahre 1786 ud 1787 auf das höchste stiegen, verursachte ihr nicht wenig Kumer, und vermehrten ihre Sorge, wodurch auch ihr Übel vergrößert wurde. Ihr Mann war Burger Hauptman. Dieser, als die Patriotische Sache zu weit giengen, da die so hunderte Patrioten den Prinzen gänzlich aus dem Lande wollten verbannet haben, so bedankte er sich mit viele andren. Hieraus strengen die Patrioten die graulichste Verwünstungen und Plündereyen an, besonders bey denen, die ihre Ehre Ämter niedergelegt hatten, indem sie solche für Prinzgesinnter und Verräther des Landes hielten. - Dieses setzte meine Tante in der äußerste Furcht und Bekümmernüß, sie ließen alle Effecten und pretiosa herausbringen in Verwahrung bei guten Freunden. -

Als sie an einen Morgen (im Septe 1787) in ihrem Vorhaus stundt, so hörte sie von etliche der Aufrührer die schreckliche Drohworte von Plünderen über ihrem Hause ausrufend; Sie die in steter Furcht und Kumer lebte, sank durch diese Drohworten erschüttert Ohnmächtig zur Erde. Als sie beykam - waren ihre Sinnes Kräften verschwächet, und befand sich in der äußerste Paroxißmus, ein starkes Fieber überfiel ihr und verschwächte ihr so sehr, daß die Doctoren an ihre Genesung zweifelten. - In diesem Zustand blieb sie etliche Wochen, da ihr das Fieber verließ, so nahmen ihre Kräfte auch wieder zu, allein sie blieb in dem traurigen Zustandt eines Wahnsinnigen, be


*) Seite 37 f der Abschrift, vgl. Fußnote *) auf S: 197 dieses Bandes.





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raubt von alle Verstandt Kräften, und wenn ihn den Paroxism überfallt kaum zu bandigen ist.

Zwey Monaten blieb sie in diese schaudervolle Umständen, In der 3 te Monat Anfang Dezember schien sie merklich zu besseren, die Doctoren gaben die größte Hoffnung. - Als sie d.. 22. Dezember des Morgens früh um 5. Uhr aufstandt, die beyde Mägden, die auf ihrer Stube schliefen, aufweckte in der Meynung, daß es Zeit zu aufstehen wäre, darauf schlug die Glocke 5 Uhr, worauf sie zu ihrer Magde sagte, daß es zu früh wäre, sie sollten sich wieder schlafen legen, welches sie auch that. - Um sechs Uhr standt sie auf, lief herunter und verfügte sich auf der Straße. Die Magde durch das rasselen an der Hausthür augeweckt eilten ihr nach und fanden ihr nicht mehr. Der durch diese schreckliche Vorfall ganz in Traurigkeit versetzte Mann ud Kindern ud Verwandten machten alle Anstalten, ihr wieder zu finden, allein vergebenst, bis sie endlich am 21. te. Jan.. 1788 durch einen Schiffer in den Amaruk erblickt wurde, worinn sie ihr trauervolles Leben geendiget hatte.

Mein Oheim ließ sie darauf d.. 25.. in seinen Grabstelle in der neue Kirche beysetzen. Ihr Alter war 54. Jah ud 11. Monate. - Der Gütige und Barmherzige Gott, der ihr fromme Lebenswandel mit den Lohn der Gerechten Krönen wird, bewahre uns und alle Menschen für ein so schreckliches Ende." -

Wie wir dem weiter unten mitgeteilten Auszug aus dem Tagebuch seines Neffen Daniel. (IV) Luyken entnehmen, hatte Ewert Luyken das Geschäft zu früh seinem Sohne Daniel übergeben, welches dieser infolge mangelnder Befähigung aber nicht zu halten vermochte, so daß der Vater selbst bald in eine schwierige finanzielle Lage geriet, und nach dem am 3. Jan. erfolgten Tode seines Schwiegersohnes, des Notars J.. Wynand Cappenberg, zu Amsterdam bei seiner Tochter Jacoba Unterkunft suchen mußte. Als letzere sich am 3. März 1819 wieder mit Jan Leonhard van. Ewyk verheiratete, zog Jan Ewert zu seiner Nichte, der Witwe Christine Waltmann geb.. Luyken [VII. 10] auf das Gut Stolp bei Amsterdam, wo er bald darauf im hohen Alter von 82. Jahren starb.

Anläßlich seines Hinscheidens schreibt seine Neffe Daniel. (IV) Luyken im Tagebuch folgendes: *)

"Montags, den 9te August 1819, Abends 9. Uhr entschlief sanft mein Oheim Joh. Ewert Luyken in Amsterdam und zwar auf dem Landgut meiner Schwester, auf den Stolp bei Muyden in seinen 82te. Jahr. Er war geboren hier in Wesel den 12.. December 1737, war der jüngste Bruder meines vor 12. Jahren gestorbenen Vaters, Kaufman in Manufacturen, durch seinen mit Gottes Segen gepaarten Fleiß erwarb er sich ein ziemliches Vermögen. - Er übergab zu früh sein Geschäft an seinen einzigen Sohn, durch dessen verzärtelte Erziehung derselbe das Geschafte vernachlassigte, so daß sein Alter durch den so frühen Todt seiner Frau und der frühen Hintritt seines


*) a. a. O. 100, vgl. Fußnote *) aus S:. 225 ds.. Heftes.
**) Vgl. hierzu ds. Band, S:. 38. f.


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Schwiegersohnes Cappenberg, wonach er bei seiner Tochter einzog - nicht angenehm war. - Er ist in der neuen Kirche in Amsterdam beygesetzt - Sanft ruhe seine Asche!" -

Ewert Luyken hatte bei der im Juli 1784 unter den Geschwistern vorgenommenen Aufteilung der Hinterlassenschaft seines am 14. Jan. ds. J. verstorbenen Vaters
Daniel (II) durch das Los folgenden Anteil erhalten: an Silberwerk 141 Thaler 20 Stüber 2 Deut; an Porzellan für 20 Thlr.; an Kupfer für 19 Thlr. 38 Stb.; an Zinn für 17 Thlr. 58 Stb.; ferner an liegenden Gründen: den Wanningshof für 3500 Thlr. und das "halbe Haus in der Feldstraße Nr. 1327 und halbe Garten außer dem Berliner Thor" für 275 Thlr.; schließlich an Obligation insgesamt 832 Thlr. 30 Stb. und zum Ausgleich in bar 45 Thlr. 50 Stb.

Somit betrug der Gesamtwert des Erbteils: 4851 Thaler 16 Stüber 2 Deut.

Da Ewert seinen festen Wohnsitz in Amsterdam hatte und deshalb die ihm zugefallenen liegenden Gründe nicht nutzen konnte, so cedierte er sie für den in seinem Los taxierten Wert an seinen ältesten Bruder Daniel (III) Luyken. *)

Bilder von Jan Ewert Luyken und seiner Frau Anna Maria geb. Clemens haben sich bisher nicht auffinden lassen.


VI 9-11, Nachkommen von

V 27    Hermann Wilhelm Michels (1701-1783) und Barbara geb. Böninger (1696-1751), vgl. ds. Bd., S: 50 u. 60 f.

VI 9 Christina Margaretha Michels

"wurde am 13. August 1729 zu Duisburg getauft. Am 26. Mai 1747 trat sie in die Ehe mit Justus Konstantin Bender. Gebürtig aus Caub, war er nach Abschluß des Studiums der Theologie am 5. Mai 1727 als Lehrer am Duisburger Gymnasium eingeführt worden. Neben dem Unterricht versah er das Amt des Kantors, mußte aber "wegen ausgelassenen Vorsingens in der Kirche" und "übler Aufführung bei den Leichen", die er mit einer choralsingenden Schulklasse zu Grabe zu geleiten hatte, recht häufig vermahnt und in Strafe genommen werden. Seine Entschuldigung "der Oergel" sei durch Ratten so sehr beschädigt, daß er sich beim Vorsingen nicht danach richten könne, klingt nicht überzeugend. Er scheint durch seine junge Frau in Ordnung und Zucht gehalten worden zu sein; nach der Eheschließung hören die Klagen über Pflichtversäumnis auf.

Justus Konstantin Bender, praeceptor quintae, classis et cantor, starb am 28. Dezember 1759. Seine Frau wohnte noch lange


*) Vgl. hierzu ds. Band, S: 38 f.





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Jahre an der Kuhstraße. Sie starb wenige Wochen nach ihrem Vater am 1. September 1783 an der roten Ruhr." *)


VI 10 Johann Conrad Michels wurde am 16. Oktober 1730 zu Duisburg geboren und am 22. desf. Monats getauft. Unter den Taufzeugen befand sich "Johannes Lücke" (wahrscheinlich der Gasthausprediger Johannes Luyken [IV 8, Bd. I, S: 413]). Johann M. starb bereits als fünfjähriger Knabe am 22. März 1735 und wurde am 26. März zu Duisburg beerdigt.


VI 11 Daniel Michels wurde am am 28. August 1733 zu Duisburg geboren und starb schon nach einem Jahre daselbst am 19. September 1734.


Vorfahrenreihe der Linie Luyken-Holten-Duisburg.
I) Hendrich Luyken († 1607); - II 2) Wolter L. (* 1594); - III 8) Patroclus L. (1633-1693); - IV 12) Rumoldus L. (1657-1748); - vgl. Bd. I, S: 391, 395 und 449 **)


VI 12-19 Nachkommen von:

V 28 Gerhard Lodewyk Rys (1686-1736), Apotheker zu Emmerich, und Christina Elisabeth geb. Luyken (Leuken), geb. 1696, gest. 1756 oder 1757 (vgl. Bd. II, S: 63) . ***)

VI 12 Franz Johannes Rys, Dr. med. in Emmerich, geb. am 15. März 1716 warscheinl. ebd.; verm. in I. Ehe 1753 mit Maria Emalia geb. Fischer, gest. 25. März 1776; verm. in II. Ehe mit Sara geb. Caras, gest. 1786.

Ob Kinder aus diesen beiden Ehen hervorgegangen sind, ist nicht bekannt.

VI 13 Wilhelm Alexander Rys, geb. 4. Februar 1717, gest. 1721.


VI 14 Anna Adriana Rys, geb. 1719, gest. 1720.

VI 15 Adrian Hendrik Rys, geb. 1721, gest. 5 Jan. 1785, hatte sich in I. Ehe am 25. Okt. 1746 verheiratet mit seiner Base Anna


*) Aus "Geschichte der Familie Böninger" (S. 66 f), von Dr. Walter Ring, Duisburg, herausgegeben von Theodor und Dr. Ernst Böninger zu Duisburg.

**) Für das in Band I S: 449 als unbekannt bezeichnete Todesdatum von Rumoldus L. [IV 12] findet sich in den Aufzeichnungen von Carl Leuken [IX 131] die Jahreszahl 1748 angegeben. (Vgl. hierzu S: :84 ds.nbsp;Bandes.)

***) Das dort angegebene Geburtsjahr von Christine Elisabeth Luyken (Leuken) 1690 ist in 1696 zu berichtigen.


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sein Vetter Daniel Waltmann wegen Lungenerkrankung sein juristisches Studium auf der Universität Leipzig im Herbst 1777 abgebrochen hatte und in Wesel angekommen, bald darauf dort verstorben war. Allerdings scheint Bernhard Waltmann während seiner Schulzeit nicht in Wesel gewesen zu sein, da nur der Name seines jüngeren Bruders in den Schülerlisten des dortigen Gymnasiums vermerkt ist.*)

Zur Beantwortung der Frage, bei welchen Verwandten die beiden Brüder Bernhard H. D. und Daniel Waltmann ihre Jugendzeit zugebracht haben, sind wir nur auf Vermutungen angewiesen. Daß sie in das Haus ihres Großvaters mütterlicherseits, Daniel (II) Luyken [V 23] oder von den in Wesel lebenden Geschwistern ihrer Mutter aufgenommen wären, erscheint nicht glaubhaft, da sonst hierüber in dem oben erwähnten sehr ausführlich gehaltenen Tagebuch ihres Vetters Daniel (IV) Luyken [VII 9] wohl sicherlich berichtet wäre. Wahrscheinlicher ist vielmehr, daß Verwandte des Vaters Zacharias Waltmann die Pflegeeltern der beiden Knaben gewesen sind.

Ueber die Vorfahren des letzteren ist aber in den uns überlieferten Familienaufzeichnungen nichts enthalten; wir wissen nicht einmal Geburtsdatum und -ort von Vater Zacharias W.. Nun ergibt sich aus der Eintragung unter Nr. 791 im Weseler Hypothekenbuch, daß ein Bernhard Waltmann i. J. 1764 Eigentümer eines Hauses in der Hohestraße mit der damaligen Nr. 825 gewesen ist, das er am 21. März des gen. Jahres an Abraham Waldmann für 1500 Reichsthaler verkaufte. Dieses Haus trug später die Nr. 465 und ist mit den Nachbarhäusern 463 und 464 heute zu einem einzigen Hause Hindenburgstr. 21 vereinigt.

"Es bestand damals aus drei Stockwerken mit neun Wohn- und vier Nebenräumen, hatte ein Hinterhaus, eine Nebenküche und ein Packhaus. Nach dem Hypothekenbuch gehörte ein Packhaus, Stallung und Garten dazu. Das Hinterhaus war darnach ein Haus in der Brandstraße, das als besonderes Wohngebäude in den Listen geführt wird."**)

Nach dem Tode von Abraham Waltmann wurde dann dieses Haus in der Hohestr. 825 am 17. Sept. 1777 durch seine Erben auf seinen Sohn und Miterben B. H. Waltmann übertragen. Hierüber lautet die Eintragung im Weseler Hypothekenbuch wie folgt:

"Am 10. März 1788 erschienen vor dem Landgericht Wesel die Witwe Abraham Waltmann Maria Magdalena Schwanenberg mit ihrer ältesten Tochter Johanna Magdalena Waltmann und ihrer jüngeren Tochter und Schwiegersohn, dem Weinhändler Johann Heinrich Kerkhoff und dessen Frau Christina Sibilla, und erklärten, daß sie bereits am 17. September 1777 vor dem Landgericht Wesel ihr aus der


*) Nach einer freundlichen Mitteilung von Herrn Oberstudiendirektor Dr. E. Arndt in Wesel.

**) Nach Auskunft des Preußischen Staatsarchivs Düsseldorf (Nr. 2136 vom 2. Nov. 1934).


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Chronikblatt 1935