Familienverband Luyken



Chronikblätter 1923 (Band I)
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Ludwigshafen, 30.1.2010



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Chronikblätter
für die Familie Luyken und ihre Anverwandten


3. Jahrgang.     Berlin-Schöneberg, März 1923.     Heft 1.


Ereignisse des Jahres 1923.
Geboren:

20. Jan.    Luise Luyken zu Duisburg, T. v. Dr. jur. Rudolf Luyken u. Else, geb. Erkenbölling, in Duisburg, Grünstr. 11 (vgl. Heft I, 1, S: 6).

6. März    Hans-Dieter Bierwirth zu Essen, S. v. Fritz B. u. Else, geb. Griesbach [T. v. †  Richard Griesbach u. Anna, geb. Luyken] (vgl. Heft II, 2, S: 61).

Eingesegnet:

25. März  Liselotte Luyken in Stolberg i. H., T. v. Dr. med. Ewald Luyken, Fürstl. Stolbergscher Hofarzt ebd. und Elisabeth, geb. Niemöller.

Den 75. Geburtstag beging:

20. Februar  Emma Luyken, geb. Hammacher, in Hamburg, 21, Carlstraße 17 (IX 25, vgl. Heft I, 3, S: 33).

Den 80. Geburtstag beging:

10. Februar  Hermine Luyken, geb. in Altenkirchen (IX 107, vgl. Heft II, 1, S: 60).

Den 84. Geburtstag beging:

16. Jan.    Christian Luyken, in Wesel, Heubergstr. 11, (IX 5, vgl. Heft I, 2, S: 23).

Anschriften-Veränderung:

9. März    Martha Luyken, (IX 35, vgl. Heft I, 3, S: 35), bisher in Wesel, jetzt: Stolberg i. Harz, Am Markt, im Hause ihres Neffen, Dr. med. Ewald Luyken, Fürstl. Stolbergscher Hofarzt.

Gestorben:

10. März  Hellmuth Neuser, Forstassessor in Merseburg. Hellmuth Neuser wurde am 16. April 1893 zu Bilstein i. Westf. geboren als zweiter Sohn von Eduard Neuser, damalig.Königl. Forstassessor ebd., jetzt Forstmeister zu Schleusingen i. Thür. und Marie, geb. Röhrig, [T. v. Ernst Röhrig, Rittergutsbesitzer (1843-1909) und Johanne, geb. Luyken (1847-1913)]. Hellmuth besuchte erst das Königl. Gymnasium zu Danzig, dann zu Erfurt und bestand an dem letzeren die Reifeprüfung im März 1911.





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Nach praktischer Ausbildung in der Forstlehre auf der Oberförsterei in Schleusingen (bei seinem Vater) bis September 1911 und den anschließenden Einjähr.-Freiw.-Jahr beim Magdeburg. Jäger-Batl. Nr. 4 in Naumburg bezog Hellmuth die Köngl. Forstakademie zu Hann.-Münden und bestand hier im Frühjahr 1914 die Vorprüfung. Am 31.VII.1914 zur milit. Uebung als Vizefeldwebel d. R. eingezogen, rückte Hellmuth am 2. Aug. zusammen mit seinem inzwischen zur Fahne einberufenen älteren Bruder Werner mit dem Magdeburg. Jäger-Batl. 4 ins Feld. (Erstürmung Lüttichs, wo Hellmuth an der Eroberung der ersten Geschütze beteiligt war, Schlacht bei Le Cateau-Landueciers) Nach der Genesung von seiner ersten schweren, am 26. Aug. 14 bei Cattenièrs erlittenen Verwundung (Kopfschuß) wurde er am 17.II.1915 als Leutnant d. R. (seit 31.I.1915) dem Res.-Jäger-Batl. 21 auf dem östl. Kriegsschauplatz zugeteilt. (Schlacht an der Rawka Bzura, Vormarsch auf Warschau, Kämpfe und Einzug dort 3. VIII; dann Kämpe zwischen Weichsel und Bug, am Nurzec, im Bialowiesker Urwald, an der Holda-Zelvianka, Schlacht bei Slonim, an der oberen Schtschara-Serewetsch, und ab 25.IX.15 Stellungskämpfe dort bis Sommer 1916. Nach Erholung von einem leichten Rückenschuß (4.VII.16 bei Perewoloki) beteiligte sich Hellmuth an den Schlachten bei Baranowitschi und Bar.-Goroditsche (Juli-Aug. 16), an den Stell.-Kämpfen südwestl. Brody (26.VIII.16-3.IV.17), während denen er am 11.XI.16 einen Armschuß bei Ponikowica erhielt, dann an den Stell.-K. am oberen Styr-Stochod (6.IV.-13.X.17), ferner am Aufmarsch hinter der Isonzo-Front gegen Italien und am Durchbruch durch die Julischen Alpen (ab 24.X.17), an der Schlacht bei Udine, Verf.-K. am Tagliamento zur Piave, Gebirgskämpfe in den Venezianischen Alpen, Erstürmung des Mt. Tomba und anschl. Stell.-K. (Winter 1917/18, Oberschenkel-Schuß am 22.XI.17 bei Mt. Tomba). Im Frühjahr 1918 erfolgte das Kommando nach dem westl. Kriegsschauplatz: Stell.-K. im oberen Elsaß (ab 5.III.18). Große Schlacht in Frankreich, Kämpfe a. d. Oise u. bei Montdidier-Royon (April 18) und an der Somme und Oise (Mai 18). Am 16.V.18 bei Villers-Bretenaux erlitt Hellmuth eine abermalige schwere Verwundung (Brustschuß). [E.K. II u. I, Kgl. Haus-O. v. Hohenzollern m. Schw., Verwundeten-Abz. in Gold, Neuß. Ehren-Kr. m. Schw., Oest. Mil.-Verd.-Kr. III m. Kr.-Dek.]

Am 17. Dezember 1918 aus dem Heeresdienst entlassen, nahm Hellmuth seine forstl. Studien in München wieder auf, und setzte sie nach bestandener Referendar-Prüfung im Frühjahr 1919 in Berlin fort. Nach der praktischen Ausbildungszeit vom 1.VIII.19 bis 7.III.21 und anschließenden Studien in Göttingen und Hann.-Münden bestand Hellmuth im Nov. 1921 sein Staats-Examen, dem


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die Ernennung zum Forstassessor und die Versetzung als Hilfsarbeiter in Forstverwaltungssachen an die Regierung zu Merseburg folgte. Hellmuth Neuser ist an den Folgen der ersten seiner fünf während des Krieges erlittenen Verwundungen am 10. März verschieden und zwei Tage später im Beisein der Geschwister, zahlreicher Freunde, Kriegs-Kameraden und Regierungs-Beamten auf dem Städt. Friedhof zu Merseburg beigesetzt worden.


Ueber den Ursprung des Familiennamens
von Geheimen Regierungsrat
Dr. Albert Luyken.

Im Anschluß an die interessanten Ausführung in Heft 2 des II Jahrganges der Chronikblätter über den Ursprung des Familiennamens schickte mir Herr Prof. Dr. Rensing (korrigiert von Reusing) aus der Fürstl. Salm-Salm'schen Bibliothek das folgende Buch:

Albert Heintze, Die deutschen Familiennamen,
geschichtlich, geographisch, sprachlich.

4. Aufl. Halle a. S. 1914, Herausg. v. Prof. Dr. P. Cascorbi, woselbst es unter II. Namenbuch auch S. 208 u. 209 folgendermaßen lautet:

Leudu, alteinheimscher, ursprünglich heidnischer Personennamen = nicht forterbende Benennung einzelner Personen.
Althochdeutsch, mittelhochdeutsch liut "Volk" (Leute), vielfach nur verstärkend, z. B. Liutbald = volkskühn, kühn vor allem Volk = sehr kühn - (siehe Lübben. Die Tiernamen in Reineke Vos S:7 ff.) - Seit dem 5. Jahrhdt. in Eigennamen nachweislich, fließt z. T. mit Leubhar und Heuda zusammen.

Familienname.

Liutbaldt: Liebaldt, Liebold, Liebhold, Liebelt, Liebel, Liepold, Liepelt, Lippoldt, Lippelt, Lippel, Leopold, Lepold, Lepel, Leppelt, Luppoldt, Lubold, Laubhold, Leupold, Leipolt, Leibhold, Leipelt, Leibel.
Genetiv: Liebholz, Patronymische Ableitung: Leopolder, Loipolder.
Liutperaht: Liebrecht, Liebert, Liepert, Lippert, Leoprecht, Lebert, Leber, Lubrecht, Luber, Lubbert, Lübbert, Laubrecht, Laubert, Lauber, Leupert, Leipert, Leibert.
Genetiv: Lieberz, umgedeutet: Liebherz, Libbertz, Lüpertz, Lebherz, Lübbers. Patronymische Ableitung: Leoprechting, Lübberdink, Lübering.
Liutpot: Lippott.
Liutbrand: Lüttebrand, Liebrand, Lipprand, Lübbren, Leibbrand, Leipprand, Leibrand.
Liutfrid: Lieffert, Liefer, Lefertli, Leifert, Leifer. Patronym. Ableitung: Lieffeering, Lütfring, Lefering.
Leudgardis: Leukert, Lückert, Liegert.
Liudiger: Lüdecker, Lutger, Leutiger, Leidiger, Luger.
Liudigast: Leidgast.





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Liuthard: Liethert, Luthardt, Luttert, Luithardt (schwäb.), Lüdert, Laudert, Leuthard, Leutert, Leitert; Patronym. Abteilung: Leiterding.
Liuthari: Lieder, Luder, Luther, Lüder, Leuther, Leiter; zusammengezogen: Lühr, Lier. Genetiv: Ludders, Lüdders, Lüters; zusammengezogen: Lührs, Liehrs, Leurs, Luirs (ostfries.). Patronym. Ableitung: Lüerssen, Lürssen.
Leudochramnus: Leutrum.
Liutrod: Lutteroth. Liudman: Liedemann, Liemann, Littmann, Ludmann, Lüdemann, Lüttmann, Lühmann, Leumann.
Leudomar: Luthmer, Lummer, Luhmer.
Liutmod: Lehmuth.
Liutnand: Leutenant.
Liuderich: Liedrich, Lührig.
Liudvald: Liewald, Ledald, Lewald, Ludold, Leuthold, Loidelt (Wien), Leidhold, Leitelt.
Genetiv: Leutholz, Liedholz.
Lindward: Lewert.
Liutwin: Leutwein, Leidwin.
Lindulf: Liedloff, Litolf, Lütolf, Leudolph, Leutholf, Leutloff, Leidolph, Leidloff, Leitlauf.
Einstämmige Kürzung: Liud - Liuto, Luto: Liehte, Lude, Lute, Lüdde, Leyde.
Genetiv: Luden, Luths, Lüdden, Lüttew, Lüthens. Patronymische Ableitung: Lieding, Leiding.
Verkleinerungsform (i): Litti, Ludy, Lüty;
" " (i + n): Lüttin;
" " (l): Liedl, Leidl, Ludl, Loide (bayr.), Lulle, Lühl; Patronym. Abl.: Lüling.
" " (k): Liudiko (Vorname: Ludeke, Molzen Klempin, Diplomat. Beiträge): Liedtke, Liedigk, Littho, Ludke, Lüdecke, Lüdtke (mit langem ü), Lücke (mit langem ü, siehe auch Stark, Die Kosenamen der Germanen; Wien 1868, S. 69: Lüke), Lüttig, Lüttge, Lüthje (Hamb.) (Zusammensetzung: Langelütje), Leucke, Leidicke, Leidig.
Genetiv: Luyken (niederrhein.), Liedgens, Lüdtkens, Lüddeckens, Lütjes (niederrhein.), Luitgens (ostfries.). Patronym. Ableitung: Lüdecking, Lücking, Lükermann (= Lüdeking nach Preuß, "Die lippischen Familiennamen mit Berücksichtigung der Orstnamen". 2. Aufl. Detmold 1887). Patronym. Zusammensetzung: Lühsen (fries.).
Verkleinerungsform (k + n ): Ludechin: Lüdken, Lückgen, Lüken.
" " (z): Liuzo: Lietze, Lietsche, Leutze, Leutsch, Leitze, Leitsch, Leitz.
" " (z + k): Liuziko: Litzke, Leitzke.


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Zweistämmige Kürzung Liudb -
Lubbo: Lupp, Lübbe. Genetiv: Lübbes. Patronym. Zusammensetzung: Lübsen.
Verkleinerungsform (k): Lübbecke, Lübcke, Lüpke, Lipke. Genetiv: Lüpkes.
(z): Lubitz, Lippitsch.
Zweistämmige Kürzung Liudm -
Lieme, Luhme, Lumme. Genetiv: Lümmen.

(In Namen-Buch, Seite 212 steht: Luyken siehe Leudu (einstämmige Kürzung).
Die Ausführungen des Herrn Oberbürgermeisters Dr. Lueken in dem eingangs erwähnten Heft der Chron.-Bl. werden durch den vorstehenden Auszug vollkommen bestätigt und ergänzt.
Haus Landfort bei Anhalt i. W.

Albert Luyken



Aus alten Büchern und Urkunden.
Bemerkungen zum Familien-Siegel.

Im Anschluß an den Aufsatz: "Das Siegel der Familie Luyken" im Heft II,2 dieser Chronikblätter teilt uns Herr Geheimrat Dr. Albert Luyken aus Landfort mit, daß Herr Prof. Dr. Reusing in Anholt ihn auf die Beschreibung des Knippenburg-Wappens im "Wappenbuch des westfälischen Adels" (herausgeg. von Max von Spießen, bearb. v. A. M. Hildebrandt, Druck von C. A. Starke, Görlitz.) freundlichst aufmerksam gemacht habe. Es heißt dort (auf S: 32):

"von Knippenburg (Knippenberg); Stammsitz liegt bei Bottrop. Wappen: in weißem Schilde fünf schmale blaue Querbalken, über deren obersten drei rote Vögel laufen. Helm mit blau, weißem Wulst, darüber zwei nach auswärts geneigte weiße Köcher, abwechselnd mit zwei blauen und drei weißen Federn besteckt. Helmdecke: blau-weiß. Quelle: Archiv des Hauses Delwig."

Die einzige - auch nicht sehr erhebliche - Abweichung gegenüber den im eingangs erwähnten Aufsatz beschriebenen Wappen-Formen besteht demnach in der Ausbildung des Helmkleinods, die hier - wie auch die zugehörige Tafel 81 erkennen läßt - aus zwei langgestreckten Köchern mit je fünf Federn besteht, von denen drei weiß und zwei blau sind. Ob es gewöhnliche oder Pfauen-Federn sind, ist nicht deutlich erkennbar.

Zur Quellen-Angabe "Archiv des Hauses Delwig" sei bemerkt, daß die beiden Adelsgeschlechter Knippenburg und Delwig sehr frühzeitig in verwandtschaftliche Beziehungen getreten sind. So werden in den "Dortmunder Morgensprachen" 1558-1686 (bearbeitet von Fritz Barich, Beiträge der zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark, herausgg. Vom Historischen Verein in Dortmund, Selbstverlag 1920) bei einer Trauung am 4. März 1583 unter den anwesenden "Standgenossen" aufgezählt: "die edle, ernveste und vilteugentreiche Melchior von Delwich, drost zu Bochum, Anna van der Knippenborgh uxor, Elisabeth von Delwich, derselbigen dochtter,..."

Dann finden sich im III Band der "Westfälischen Geschichte" von Joh. Diederich von Steinen (Lemgo, 1755) auf Seite 329 unter dem Ge-





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schlechtsregister derer von Delwig folgende Namen: Johan von Delwig, Herr zu Hordel, Alt- und Neu-Knippenburg, Drost zu Werden und Blankenstein, der Abdissin zu Essen Rath und Erbmarschall, Gemahlin: Helene, Tochter von Diederich von Heiden zu Schönrath und Hermanna von Hörde. Witwe Diderich von Loe zu Alt- und Neu-Knippenburg † 1625 ohne Kinder.


Am Schlusse unserer obengeannten Abhandlung über das Familien-Siegel hatten wir die Uebereinstimmung der drei schwimmenden Enten im Luyken'schen und Rhemen'schen Wappen besprochen, auf die Herr C. Albert van Woelderen (IX, 81, Heft II, 1), Oberbürgermeister von Blissingen im Maandblad van het Genealogisch Heraldisch Genootschap de "Nederlandsche Leeuw" hingewiesen hat. Eine Herleitung des verwandtschaftlichen Zusammenhanges zwischen den beiden Geschlechtern lediglich auf Grund dieser zufälligen Aehnlichkeit eines Wappenteils hatte - wie wir zur Vermeidung einer mißverständlichen Auffassung jenes Artikelschlusses ausdrücklich betonen möchten, Herrn A. van Woelderen, als erfahrenen Sachkenner und und erfolgreichen Forscher auf dem Gebiete der geneologischen Wissenschaft selbstverständlich auch durchaus ferngelegen.

Der Herausgeber.



Bestands-Aufnahme der Familie Luyken
und ihrer Anverwandten.

Zur Ersparung der jetzt so hohen Portokosten für Einzelanfragen wird im allgemeinen Interesse dringend um umgehende Zusendung von Berichtigungen und Ergänzungen zu diesem Abschnitt insbesondere auch um schleunige Einsendung der noch fehlenden Berichte über die Teilnahme am Weltkriege gebeten.

X 45-47, *) Nachkommen von

IX 23       Lisette Gertrud Margarethe ("Meta") Röder, geb. Luyken (1837-1869), und Dr. jur. Ludwig Carl Conrad Röder (1829-1907).

X 45         Julie Elisabeth Röder, * 27.IV.1862 zu Dortmund, ‡ 9.VI.1886 m. Alexander ("Alex") Friedrich Ludolf Karl Julius Holle, z. Z. Geheimer Justizrat, Ober-Staatsanwalt i. R. in Breslau XIII, Augustastr. 74, * 21.IX.1852 zu Hamm i. Westf. [S. v. Wilhelm Friedrich Arnold Eduard Holle, wld. Geheimer Justizrat, Rechtsanwalt und Notar, Ehrenbürger der Stadt Dortmund (1821-1909) u. Emilie, geb. von Viebahn].

6 Kinder: XI 50-55: 50) Wilhelm, * 27.IV.1887 zu Breslau, † 13.XI.1916 bei Beaumont sur l'Ancre, (vgl. Ehrentafel, Heft I, 1 und Heft I, 4, S: 37); 51)


*) Wegen Berichtigung der laufenden Generations-Nummer vergl. Seite 108 "Berichtigungen"!


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Ernst, * 11.VIII.1888 zu Ratibor, † 8.VIII.1917 vor Ypern (vgl. Ehrentafel Heft I, 1, u. I, 4, S: 37); 52) Lisi, * 17.II.1890 zu Ratibor; 53) Günther, * 9.VI.1893 zu Bielefeld, † 15.II.1915 an der Bzura vor Warschau (vgl. Ehrentafel Heft I, 1, u. I, 4, S: 38); 54) Alexander, * 27.II.1898 zu Bielefeld; 55) Paul Helmut, * 29.X.1903 ebd.

X 46         Julie Helene Röder, * 1.XI.1864 zu Dortmund, z. Z. ebd., Hohestr. 2, ‡ 20.V.1885 m. Louis Buchholtz, wld. Amtrichter in Dortmund, * 1.V.1857 zu Dortmund, † 19.XII.1896 zu Bonn, [S. v. Friedrich Detmar Buchholtz und Christiane, geb. Brökelmann ].

3 Kinder: XI 56-58. 56) Meta, * 31.III.1886 zu Linz a. Rh.; 57) Hildegard, * 20.V.1889 zu Dortmund; 58) Elsbeth, * 6.I.1893 zu Duisburg.

X 47        Heinrich Georg Johannes Arnold Röder, wld. Dr. med. prakt. Arzt in Elberfeld, * 12.IX.1866 zu Dortmund, † 29.VII.1918 zu Elberfeld, ‡28.X.1898 m. Sophie Dorothea Mathilde, geb. Wassermeyer, * 18.VI.1875 zu Bonn, [T. v. Carl Caspar Wassermeyer, Geheimer Justizrat, Ehrenbürger der Stadt Bonn, * 24.II.1838, † 22.IV.1912 zu Bonn, und Mathilde, geb. Rath, * 5.XII.1850 zu Bonn, z. Z. ebd.].

5 Kinder: XI 59-63. 59) Kurt, * 28.VII.1899 zu Elberfeld; 60) Meta, * 23.XII.1900 ebd.; 61) Helga, * 8.II.1903 ebd.; 62) Heinrich-Georg, * 4.X.1906 ebd.; 63) Ernst Ulrich, * 27.XII.1909 ebd.

X 48, 50-53, Nachkommen von

IX 25       Heinrich Arnold Luyken, (1842-1901) und Emma, geb. Hammacher in Hamburg, Carlstr. 17, (vgl. Heft I, 3, S: 33).

X 48        Julie Henriette Mathilde Luyken, * 18.VII.1871 zu Hamburg, ‡10.VI.1893 m. Max Heinrich Hühn, wld. Kaufmann in Hamburg, * 9.IV.1866, † 29.VII.1908 ebd. [S. v. August Eudard Hühn, wld. Kaufmann in Hamburg, † 17.I.1904 ebd. u. Molly Agathe Regine, geb. Westendarp, † 21.VIII.1896 ebd.].

4 Kinder: XI 64-67: 64) Olga, * 7.III.1894 zu Hamburg; 65) Elsa, * 1.XII.1896 ebd.; 66) Arnold, * 24.XII.1899 ebd.; 67) Otto, * 4.X.1903 ebd., † 5.VI.1904 ebd.

X 50        Carl Walter Wilhelm Luyken, * 8.VIII.1875 zu Hamburg, Dr. phil., Kaufmann ebd. Carlstr. 17, ‡25.I.1906 m. Aline Ottilie Elfriede, geb. Möller, * 20.II.1877 zu Kupferhammer b. Brackwede, [T. v. Dr. phil. Karl Gottlieb Möller, Geheimer Kommerzienrat, Fabrikbesitzer zu Kupferhammer, * 1.V.1837 ebd., und Minna Johanna Hertha, geb. Weber, * 20.II.1853 zu Oerlinghausen.]





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3 Kinder: XI 68-70: 68) Arnold, * 26.V.1907 zu Essen-Ruhr; 69) Gertrud, * 4.VII.1909 bd.; 70) Ernst, * 18.IV.1913 ebd. Wilhelm Luyken ‡ 17.I.1921 m. Alice Marianne geb. Kühn, * 9.VII.1882 zu Stettin, [T. v. Carl Johannes Kühn, wld. Kaufmann ebd., * 25.II.1843 zu Rummelsburg i. Pommern, † 6.XII.1911 zu Stettin, u. Hermine, geb. Saare, * 28.IV.1853 zu Lübeck, † 19.III.1893 zu Stettin.]

X 51      Edmund Eduard Otto Luyken, * 3.VI.1878, zu Hamburg, Kaufmann in Reinbeck i. Holstein, Bahnsenallee 8, ‡3.VI.1908 m. Hildegard Marie Helene, geb. Möller, * 2.XI.1883 zu Kupferhammer b. Brackwede, † 13.VIII.1916 zu Hamburg, [T. v. Dr. phil. Karl Gottlieb Möller, Geheimer Kommerzienrat, Fabrikbes. zu Kupferhammer, * 1.V.1837 ebd. u. Minna Johanna Herta, geb. Weber, * 20.II.1853 zu Oerlinghausen.]

Otto Luyken ‡ 2.III.1918 m. Elena Antonie Bertha geb. de Vivanco, * 23.V.1881 zu Hamburg, [T. v. Luis de Vivanco, wld. Kaufmann, * 13.XI.1829 zu Hamburg † 30.IV.1894 zu Wiesbaden, u. Bertha Anna Maria, geb. Möller, * 21.III.1856 zu Montevideo.]

4 Kinder aus I, 1 Kind aus II Ehe: XI 71-75: 71) Hendrich, * 14.I.1912 zu Hamburg; 72) Gerda, * 19.VI.1914 ebd.; 73) E., * 16.VII.1916 zu Reinbeck i. Holst.; 74) Johann-Wilhelm, * 16.7.1916 ebd.; 75) Reinhard, * 23.VIII.1921 ebd.

Otto Luyken machte während des Weltkrieges von August bis Oktober 1914 die Schlachten bei Gumbinnen, Tannenberg, an den Masurischen Seen, sowie den Vormarsch auf Warschau mit, mußte dann als Kriegsbeschädigter aus dem Heeresdienst ausscheiden.[E. K. 1914].

X 52       Anna Emma Hedwig Luyken, * 10.XII.1880 zu Hamburg, ‡ 22.XI.1912 m. Ernst Andreas Meyer, Dipl.-Ing., Baurat und Mitglied der Städt. Baudeputation Hamburg, ebd. Carlstr.19, * 18.VIII.1873 zu Hamburg, [S. v. Franz Ferdinand Carl Andreas Meyer, wld. Oberingenieur der Baudeputation zu Hamburg, * 6.XII.1837 ebd.; † 17.III.1901 zu Bad Wildungen, u. Antonie Mathilde, geb. Goßler, * 27.IV.1848 zu Hamburg, † 22.III.1920 ebd.] .

4 Kinder: XI 76-79: 76) Andreas, * 9.X.1913 zu Hamburg; 77) Paul, * 29.XI.1914 ebd.; 78) Emma, * 31.I.1917 ebd.; 79) Barbara, * 27.II.1920 ebd.

Ernst Meyer wurde im Mai 1915 als Offz.-Stellvertreter eingezogen, im Febr. 1916 zum Leutnant der Landwehr-Feldartillerie befördert. Von Juli 1915 bis Juli 1917 war Ernst bei einem Minenwerfer-Batl. in Lothringen tätig, dann bis Ende Januar 1918 als Gasminenwerfer zwischen Lille und der Scarpe. Hierauf kam Ernst zum Stabe eines


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Gaswerfer-Batl., mit dem er an der großen Offensive bei Cambrai, Reims, Noyon und an der Marne teilnahm, in den Zwischenzeiten wurde sein Batl. auch bei Verdun, St. Mihiel, Thiaucourt und Reims eingesetzt. Nach dem Rückmarsch von der Maas durch Belgien, Luxemburg u. die Eifel löste sich das Batl. ordnungsmäßig am 17.XII.1918 im Munsterlager auf. [E. K. II, E. K. I, Hamb. Hanseaten-Kr.]

X 53       Heinrich Friedrich Philipp Luyken, * 6.I.1885 zu Hamburg, Fabrikbesitzer in Stade i. Hannover, ‡5.VI.1920 m. Louise Auguste Clara, geb. Wiegel, * 6.IX.1889 zu Wesel, [T. v. Carl Wiegel, Verwaltungs-Direktor, * 12.I.186 zu Cassel, u. Clara, geb. Jens, * 11.VII.1863 ebd.]

2 Kinder: XI 80-81: 80) E., * 22.IV.1921 zu Stade; 81) M., * 8.IX.1922 ebd.

X 54-55, Nachkommen von

IX 26       Emilie Johanna Agnes Berring, geb. Luyken, * 15.V.1845 zu Arnsberg, † 5.IX.1869 zu Berlin und Gustav Carl Julius Berring, wld. Geheimer Regierungsrat, Rheinstrombaudirektor in Coblenz, * 18.VIII.1829 zu Neusalzwerk b. Rehme, † 2.VIII.1920 zu Coblenz, (vgl. Heft I, 1, S: 8).

X 54       Caroline Auguste Hedwig Berring, * 4.VII.1865 zu Hoyerswerda i. Schles., z. Z. in Hameln, Gröningerstr. 2, ‡16.X.1888 m. Max Eduard Lehwald, wld. Oberleutn. in Coblenz, * 13.VII.1861 zu Tilsit, † 15.VIII.1893 zu Niedermendig, [S. v. Julius Lehwald, wld. Regierungs- u. Baurat zu Frankfurt a. M., u. Fanny, geb. Rautenstrauch.]

2 Kinder: XI 82-83: 82) Kurt, * 2.VII.1889 zu Coblenz; 83) Fritz, * 31.V.1890 ebd., † 21.X.1914 bei Poëlkapelle in Flandern (vgl. Ehrentafel: Heft I, 1, u. I, 4, S: 39).

X 55       Friedrich Gustav Ludwig Max Berring, * 6.XII.1866 zu Berlin, Generalmajor z. D. in Danzig, Am Holzraum 20, ‡ 28.VI.1891 m. Anna Helene geb. Borchmann, * 15.XI.1867 auf Lindhof, Kr. Briesen, Westpr., [T. v. Georg Borchmann, wld. Gutsbesitzer auf Lindhof, * 13.V.1836 zu Dreilinden bei Kulmsee/Wpr., † 23.X.1904 zu Zoppot, und Emilie, geb. Philipsen, * 6.V.1838 zu Stüblau, b. Danzig, † 28.X.1915 zu Zoppot.]

2 Kinder: XI 84-85. 84) Max, * 9.II.1893 zu Metz; 85) Annemarie, * 30.IV.1895 ebd.

Max Berring war bei Kriegsausbruch Oberstleutnant und Kommandeur des in Angerburg (Ostpr.) in Garnison stehenden Jäger-Rgts. z. Pf. Nr. 10. Vom 31. Juli bis 17. Aug. 1914 befehligte er den deutschen Grenzschutz in Linie Marggrabowa-Goldap und leitete am 17. Aug., als die Russen den Vormarsch begannen, das Gefecht bei Kowahlen. Hier





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auf Abmarsch mit 3. Inf.-Brigade nordwärts zur 2. Inf.-Div., Teilnahme an der Schlacht bei Gumbinnen am 20. Aug. Bei dem weiteren, trotz der hier erreichten Erfolge am 21. Aug. westwärts sich vollziehenden Abmarsch führte Max B. die Nachhut.

Anschließend von Tapiau Abtransport in Gegend Neidenburg-Lautenburg, dort scharfe Kämpfe, aus denen sich der große Sieg bei Tannenberg entwickelte. Am Vorabend des Haupttages erhielt Max B. das E. K. für den Grenzschutz und den Auftrag zum Vorgehen als Führer zusammengestellter Kav.-Brigade im Rücken der Russen zur Schließung des Ringes, welche auch gelang. Anschließend: Vormarsch gegen die Armee Rennenkampf und Verfolgung der bei Angerburg geschlagenen Russen unter dauernden Gefechten.

Auch im weiteren Verlauf des Sept. und Okt. 1914 nahm Max B. teil an den ständigen in Ostpreußen und Polen teils als Regiments- teils als Brigade-Kommandeur [14. Okt. E. K. I], Anfang Nov. erfolgte der Uebertritt mit einer aus dem 10. Jäger-Regt. z. Pf., 8. Ul.-Rgt. u. 4 Schwadr. des 4. Ul.-Rgts. zusammengestellten Kav.-Brigade zur 1. Kav.-Division. Im Nov. u. Dez. 1914 dauernde Kämpfe in Ostpreußen. Im Januar 1915 war Max B. Kommandant des Abschnittes Lasdehnen mit der Brigade und Grenad.-Rgt. 2 sowie 22 Schützen. Anf. Februar Abmarsch mit dem Regt. zur 2. Inf.-Div. nach westlich Johannisburg, bei dieser machte Max die Winterschlacht in Masuren und die anschließenden Stellungskämpfe in Polen mit. Vom 9. April bis 31. Mai 1915 war Max abkommandiert als Abschnittskommandeur zur 9. Landw.-Brigade bei Willenberg, vom 31. Mai bis 6. Juni wieder Führer des Jäger-Rgts.; am 6. Juni Kommandeur des Res.-Inf.-Regts. 255 bei Suwalki. Dort Stellungskämpfe bis 19. Aug., dann Wilnaschlacht bis 15. Okt. Von da bis 17. Aug. 1917 stand Max B. mit Res.-Inf.-Regt. 255 vor Dünaburg in Stellung mit zahlreichen Abwehrkämpfen, unter denen die größeren Schlachten im März 1916 u. Juli 1917. Inzwischen war Max B. am 27.I.1917 zum Oberst befördert worden. Am 27. Aug. erfolgte mit der 77. Res.-Div. der Zug gegen Riga, der Uebergang über die Düna; hierauf war Max Abschnittskommandeur nordöstlich Riga zwischen den Jägelflüssen. [Kronorden II Kl. m. Schw. 19.IX.17] Am 20. Sept. 1917 schied Max aus der 77. Res.-Div. aus, kam mit dem Res.-Inf.-Regt. 255 zu Bahn nach Libau, von dort 11. Okt. 1917 mit 42. Inf.-Div. über See nach Desel; war Kommandeur der Landungsbrigade auf Torpedobooten (Inf.-Rgter. 17 u. 138), wurde nach der Landung wieder Kommandeur des Res.-Inf.-Regts. 255, Teilnahme an der Eroberung der Inseln.

Vom 18. Okt. bis 20. Febr. 1918 war Max Kommandant der Insel Moon. Am 20. Febr. Erfolgte der Uebergang über das Eis nach dem Festland bei Werder. Vormarsch im


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Verbande des Korps Seckendorff nach Reval. Vom 28. Febr. bis 18. März war Max stellvertr. Bürgermeister von Reval, und wurde dann zum Kommandeur der 174. Inf.-Brigade in der 109. Inf.-Div. ernannt. Vom 9. April bis 18. August Stellungskämpfe vor Amiens, anschließend Auflösung der 109. Inf.-Div. Am 18. Okt. wurde Max Kommandeur der 4. Inf.-Brigade in Gumbinnen, am 3. Nov. Kommandant von Tilsit. Später Beteiligung am Grenzschutz gegen Rußland bis Febr. 1919. Am 4. April 1919 erhielt Max Berring den Abschied mit der Uniform des 10. Jäger-Rgts. z. Pf., am 11. Sept. 1919 den Charakter als Generalmajor.


X 56, 58, 60-63, Nachkommen von

IX 27   Georg Christian Philipp Luyken, Königl. Baurat a. D. in Düsseldorf, Feldstr. 38, (vgl. Heft I, 3, S: 34) ‡ b;3.VI.1875 m. Caroline Henriette Helene, geb. Schulte, * 2.XI.1849 zu Niederwenigern a. d. Ruhr, † 3.VIII.1889 zu Emmerich, Philipp ‡ ‡ 2.XII.1890 m. Laura Maria, geb. Schulte, verw. Davidis, * 25.XII.1856 zu Antwerpen, † 20.VI.1897 zu Emden.

IX 56   Fritz Gustav Walter Luyken, * 19.VIII.1876 zu Berlin, Dipl.-Ing., Oberingenieur und Betriebsleiter der Wollwäscherei und Kämmerei, Döhren A.-G., Hannover-Waldhausen, Brandestr. 36, ‡ b;30.III.1909 m. Clara Maria Christine, geb. Luyken, (X 23, vgl. Heft II, 3, S: 83).

2 Kinder: XI 86 - 87: 86) Christine ("Christel), * 2.IV.1910 zu Hannover-Döhren; 87) Gerda, * 17.III.1913 ebd.

Walter Luyken machte den Weltkrieg zunächst als Leutnant der Res. und Adjutant im 4. Batl. des Res.-Inf.-Rgts. 133 (33. Res.-Inf.-Div.) mit, (Kämpfe vor Toul, und Verdun, Schlachten in Lothringen und am Yser-Kanal bei Steenstraete). Im April 1915 erkrankt, wurde Walter L. nach seiner Wiederherstellung erst Hilfsreferent, später als Referent zum Ingenieur-Comitée nach Berlin berufen. Von April bis November 1918 stand Walter L. als Hauptmann beim Ersatz-Batl. des Res.-Inf.-Rgts. 130 in Höxter, das später auf den Truppenübungsplatz der Senne und bei Wesel kam. Im Februar 1915 war Walter Luyken zum Oberleutnant, im Mai 1917 zum Hauptmann d. Res. befördert worden. [E. K. (16.IX.14); Sächs. Kriegs-Verd.-Kr.(1917), Bad. Kriegs-Verd.-Kr.(1918)].

IX 58     Arnold Philipp Luyken, * 9.XII.1878 zu Berlin, Kaufm. Direktor in der Firma Conr. Wilh. Schmidt G. m. b. H., Lackfabrik, Düsseldorf, ebd. Faunastr. 53, ‡ 4.IX.1909 m. Elsa, geb. Ellerbroek, * 12.IX.1880 zu Bremen [T. v. Albert Udo Ellerbroek, wld. Brauerei-Direktor, zuletzt in Bamberg, * 12.III.1851 zu Emden, † 25.V.1909 zu Quasnitz-Lützschena bei Leipzig u. Maria Therese, geb. Schulze, * 1.XI.





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1861 zu Cincinnati in Ohio, z. Z. Düsseldorf, Kronprinzenstr. 4].

3 Kinder, XI 88-90: 88) Philipp, * 6.VII.1910 zu Düsseldorf; 89) Udo, * 20.VI.1913 ebd.; 90) Helene, * 13.XII.1920 ebd.

Philipp Luyken kam bei Kriegsbeginn als Gefreiter d. L. 2 zum Arm.-Batl. Nr. 7 nach Coeln, dann als Uffz. zum mobilen Arm.-Batl. 2, dem späteren Eisenbahnhilfs-Batl. 6, das dem Chef des Feldeisenbahnwesens unterstellt war. Anfang Okt. 1914 wurde dieses Batl. zunächst nach Belgien, dann im Nov. nach Frankreich kommandiert, wo Philipp seit Dez. zumeist in der Umgebung von Laon blieb, und mit der Erledigung der Verwaltungsgeschäfte bis zur Auflösung des Batl.-Stabes im Sommer 1918 und von da an bis zum Kriegsende mit der Erledigung des Kassengeschäfte der 4. Komp. dieses Batl. betraut war. [E. K. 1916]

(Fortsetzung folgt.)


Berichtigungen.

ZuHeftII 1Seite56Zeile13 v. ob.lies:Carel statt: Carl,
""""57"21 v. u."Robert statt Albert Robert,
ZuHeftII 4"94"8 v. ob."Omburo statt Ombuco,
""""94"16 v. ob."Marienwerder (Wpr.) statt Coblenz,
""""94"21 v. ob."Hansjoachim statt Hans-Joachim,
""""94"26 v. u."X 40-44 statt X 40-45,
""""94"10 v. u."X 41 statt X 42,
""""95"1  v. ob."X 42 statt X 43,
""""95"13 v. ob."X 43 statt X 44,
""""95"25 v. u."X 44 statt X 45

Mitteilungen für das nächste Heft werden baldmöglichst erbeten an den Herausgeber: Dr. Karl Luyken, Chronikstelle der Familie Luyken, Berlin-Schöneberg, Am Park 18. - Für Geldüberweisungen (Jahresbeitrag = 120,- Mark und Teuerungszuschlag - für Familienangehörige nach Selbsteinschätzung) - [vgl. Heft II, 3, S: 73 ff.]) dient unter gleicher Anschrift das Postscheckkonto: Berlin NW. 13909 und das Konto auf der Depositen-Kasse der Darmstädter und Nationalbank Berlin-Schöneberg, Innsbruckerstraße.


Druck: Hermann Zeidler, Zerbst, Markt 23


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Chronikblätter
für die Familie Luyken und ihre Anverwandten


3. Jahrgang.     Berlin-Schöneberg, Juni 1923.     Heft 2.


Verehrte und liebe Verwandte
und Anverwandte!

Als wir im September-Heft vorigen Jahres einen durchschnittlichen Jahresbeitrag von 120 M vorschlugen, da war beim Erscheinen jenes Heftes dieser Ansatz durch die weitere Mark-Entwertung schon längst überholt! Nur einer glücklichen kapitalistischen Anlage der damals eingesandten Beiträge und auch insbesondere dem Umstande, daß von mehreren Verwandten wesentlich höhere Beiträge überwiesen wurden, wofür ihnen auch an dieser Stelle unser herzlicher Dank ausgesprochen sei, ist es zuzuschreiben, daß unsere Chronikkasse soweit ausgereicht hat.

Gleichwohl hätte sich die Herausgabe des vorliegenden Heftes nicht mehr ermöglichen lassen, wenn der Freund des Herausgebers, Herr Dipl-Ing. H. Zeidler, der Besitzer der Buch- und Zeitungsdruckerei in Zerbst, bei der Berechnung der Druckkosten für diese und auch schon die früheren Chronikblätter uns nicht in so freundschaftlicher und dankenswerter Weise sehr weit entgegengekommen wäre.

Bei der Veranschlagung des neuen Jahres-Beitrages müssen wir als Durschnitt 6000,- Mark in Ansatz bringen, möchten dabei aber auf das hinweisen, was über die Selbsteinschätzung in Heft II, 3 schon gesagt worden ist. Vor allem seien alle diejenigen Verwandten, die gegen ein Einsendung einer solchen Summe aus naheliegenden Gründen Bedenken tragen, freundlichst gebeten, deshalb nicht auf den Bezug der Chronikblätter sowie auf die Mitarbeit für diese verzichten zu wollen!

Berlin-Schöneberg im Juni 1923.

(Zahlkarte liegt bei!)

Mit verwandtschaftlichem Gruß
Karl Luyken.



Ereignisse des Jahres 1923.
(Fortsetzung zu Heft III,1.)

Geboren:

13. Mai   Gerhard Hilger zu Düsseldof-Oberkassel, S. v. Dipl.-Ing. Arnold Hilger, Oberingenieur, ebd., Cheruskerstr. 59, u. Emma, geb. Luyken (IX 89, vgl. Heft II, 1, S: 59).

29. Mai   Alfred Luyken zu Reinbeck in Holst., S. v. Otto L. u. Elena, geb. de Vivanco, (X 51, Heft III, 1).

11. Juni   Gudrun Luyken zu Siegen, T. v. Karl Luyken, Hauptmann a. D., ebd., Coblenzerstr. 53, [S. v. Hugo Luyken u. Elise, geb. Schneider, (IX 67, vgl. Heft 1, 4, S: 46)], und Else, geb. Grünert, verw. Fackelmann.





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Die Doktorwürde der Staatswissenschaftlichen Fakultät an der Universität München erwarb:

29. Mai   Ilse Machatius, T. v. Franz Machatius, Reichsfinanzrat zu München, Gewürzmühlstr. 12, u. Hermine, geb. Thilo, [T. v. Eduard Thilo u. Hermine, geb. Luyken].

Verheiratet:

26. Mai   Luise Leuken, T. v. Carl Leuken, Apotheker zu Süchetln, (IX 131, vgl. Heft II, 2, S: 66) mit Friedrich Ernst Weyer, Steuersyndikus zu Süchteln.

Anschriften-Veränderung:

April       Wilhelm Breithaupt, Major a. D., u. Helene, geb. van Woelderen (IX 84, vgl. Heft II, 1, S: 57), bisher in Hannover, jetzt Iserlohn-Wermingsen.

Gestorben:

4. April   Adolf Kolkmann, Dr. jur. Geheimer Regierungsrat zu Coblenz.

Adolf Kolkmann war am 21.IX.1865 zu Hattingen a. R. geboren als Sohn vom Landgerichtsrat Carl K. und Emma, geb. Bormann. Adolf K. hatte sich am 15.II.1895 mit Hermine, geb. Schrey vermählt, die in erster Ehe verheiratet war mit Walter Leuken (1853-1891), wld. Kaufmann in Crefeld (IX 133, vgl. Heft II, 2, S: 66), und in vorigem Jahr, am 10. Aug. 1922 starb, (vgl. Heft II, 3, S: 76).


18. Juni   Editha Meister, geb. von Brodowska, zu Hamburg. Editha Meister war geboren am 6.III.1870 zu Neu-Ruppin als zweite und jüngste Tochter von Hauptmann Boguslav von Brodowski, (geb. 28.X.1835 zu Wetzlar, gefallen als Hauptm. u. Komp.-Chef im 24. Inf.-Regt. bei Mars la Tour am 16.VIII.1870,) und Hermine, geb. Siebrecht, z. Z. in Hamburg, Böttgerstr. 15.

Editha wurde im Stift zum Heiligen Grabe (Mark Brandenburg, Priegnitz) erzogen, das für die Töchter der im Kriege 1870/71 gefallenen Offiziere gegründet war, und wohnte dann bei ihren Verwandten in Kassel.

Am 24.Aug.1891 vermählte sich Editha mit Carl Meister, Großkaufmann in Hamburg, (z. Z. Abteistr. 11), S. v. Hermann Meister (1828-1882), Großkaufm. u. Sachsen-Weimar'scher Konsul, und Adele, geb. von Gorrissen, z. Z. Hamburg-Harvestehude, Mittelweg 15, [Urenkel von Gotthelf Jac. Friedrich Meister (1867-1828), Pfarrer, zuletzt in Heiden, und Sus. Helene, geb. Luyken, (1772-1854)].

Der fast 32jährigen, glücklichen Ehe entstammen 3 Töchter: 1) Erica, verm. m. Dr. med. Bernhard Stuber, Prof. a. d. Universitätsklinik in Freiburg-Br., Tivolistr. 15; 2) Viola, verm. m. Dr. Max Oldach, Rechtsanwalt zu Hamburg, Hallerschestr. 45; 3) Margherit, verm. m. Ascan Lutteroth, Kaufm. zu Hamburg, Abteistr. 11..


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Editha (korrigiert von Erika) Meister starb nach wochenlangem schweren Leiden am Brustkrebs, der nach einer im Dez. 1917 vorgenommenen Operation wieder auftrat, und wurde nach der Einäscherung am 21. Juni in der Meisterschen Familiengruft auf dem Friedhofe zu Hamburg-Ohlsdorf beigesetzt.


Zur Erinnerung an den ersten Familientag Luyken
von Dr. Albert Luyken, Geh. Reg.-Rat (VIII 35).

Im Mai l. Jhrs. waren 10 Jahre verflossen, seitdem sich Mitglieder der Familie Luyken in großer Zahl zum ersten Male zur Abhaltung eines Familientages im alten lieben Arnsberg zusammengefunden hatten. Schon lange war es der lebhafte Wunsch der von den Ureltern Henrich Luyken u. Anna v. Knippenburg abstammenden Mitglieder der weitverzweigten Familie Luyken gewesen durch die Einrichtung von Familientagen die Beziehungen innerhalb des großen Verwandtenkreises enger zu verknüpfen, aber erst gelegentlich der Hochzeit von Hedwig Luyken mit Dipl.-Ingenieur Ernst Meyer zu Hamburg am 22. November 1912, wobei eine größere Anzahl der von Pastor Joh. Arnold Luyken (1766 - 1807) abstammenden Familienmitglieder versammelt war, wurde beschlossen, diesen Wunsch durch Veranstaltung eines Familientages Luyken im Frühjahr 1913 in die Tat umzusetzen.

Um aber festzustellen, ob einer derartige Einrichtung tatsächlich dem allseitigen Ermessen entspreche, war diese erste Zusammenkunft nur als ein vorbereitender Familientag gedacht, und sollten daher nur alle vor 1900 geborenen Familienglieder des Stammzweiges Joh. Arnold Luyken und von den anderen Stammeszweigen alle diejenigen eingeladen werden, die den Namen Luyken (bezw. Leuken) führen oder eine Luyken zur Gattin hatten. Die Zahl der hiernach Einzuladenden belief sich auf etwa 230.

Unter dem 28. Februar 1913 ergingen die gedruckten Einladungen durch den Herausgeber unserer Chronikblätter, Dr. Karl Luyken, während das verehrte Schwesternpaar Frau Emma Luyken geb. Hammacher (IX 25) zu Hamburg und Frau Major Lina Kerlen geb. Hammacher (IX 74) zu Arnsberg sich der großen Arbeit unterzogen, die Veranstaltung vorzubereiten und und die Besorgung der erforderlichen Unterkunft in Arnsberg zu ermitteln.

So zogen den am Sonnabend, den 17. Mai, des letzten schönen Friedensjahres 1913 von allen Seiten die Familienglieder der so herrlich gelegenen Westfalenstadt Arnsberg entgegen, an welche sich für so viele von ihnen liebe Erinnerungen knüpften. Schon unterwegs schaute man sich einzelne Mitreisenden mit der stummen Frage an: "Solltest du wohl ein Luyken sein?" und es stimmte fast immer. Der Ruf zum ersten Familientage war nicht vergeblich hinausgeklungen, denn Alle, Alle kamen. -

War das abends im Restaurant "Schlößchen" im Eichholz ein frohes Begrüßen und Händeschütteln, ein neues Sichkennenlernen und ein frohes Auffrischen alter Erinnerungen! Und da die Richtigkeit der bekannten Behauptung der verstorbenen Tante Ida zu Wesel, daß die Luyken's im Alten "entweder taub oder wahn" werden, was das entweder betrifft, leider nicht ganz abgeleugnet werden kann, so vollzog sich Begrüßung und Aussprache, wenigstens bei uns Alten, nicht gerade im Flüstertone.-





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Daß der in der Einladung geäußerte Wunsch, es möchte sich gleich beim ersten Male, wo die Gelegenheit zu einem solchen Zusammentreffen gegeben sei, zeigen, daß der der Familie Luyken eigene Sinn für verwandtschaftliche Zusammengehörigkeit nicht geschwunden sei, zeigte schon dieser Begrüßungsabend und in noch stärkerem Maße der Sonntag als der eigentliche Familientag.

Nachdem vormittags eine Besprechung u. A. auch über die seiner Zeit geplante Familienstiftung und über Ort und Zeitpunkt des nächsten Familientages abgehalten war, fand mittags im großen Casinosaal an drei langen Tafeln das Festessen statt, das in schönster Weise verlief. In den gehaltenen Tischreden wurde u. A. auch darauf hingewiesen, daß das Gefühl der Zusammengehörigkeit und Verwandtenliebe den Luykens im Blute liege und und schon von den Ureltern her vererbt sein müsse, wie auch die Anwesenheit der Vertreter der Familie Leuken Süchtelen beweise, und daß sich auch diesem ersten "vorbereitenden" Familientage zweifellos der allgemeine und ständig wiederkehrende entwickeln werde. Gleichzeitig wurde den lieben Veranstaltern des Tages herzlicher Dank für alle Arbeit und Mühe ausgesprochen. -

Der Abend wurde von einem Teile der Familienglieder in der entzückend gelegenen Villa von Frau Major Lina Kerlen verbracht und am Montage der wohlgelungene und zu allseitiger größter Befriedigung verlaufene Familientag mit einem Ausfluge zur Möhnetalsperre beschlossen. -

Für den folgenden im Jahre 1915 abzuhaltenden allgemeinen Familientag war Wesel oder Boppard ins Auge gefaßt worden und im Mai 1914 letzterer Ort und als Zeitpunkt der 29.-31. Mai 1915 bestimmt worden. Mit Freuden hatte mein Bruder Carl Luyken (VIII 37) in Boppard sich bereit erklärt die Vorbereitungen zu treffen, das Programm war schon entworfen, und sollte u. A. am Montag, den 31. Mai, auf gemietetem Dampfer Mittagessen und Fahrt nach Rüdesheim, Niederwalddenkmal und Rückfahrt mit Bowle, Tanz u. s. w. stattfinden. Auch dieser erste allgemeine Familientag wäre zweifellos ein voller Erfolg geworden, aber da kam der entsetzliche Weltkrieg und nach ihm die noch schrecklicheren sogenannten Friedensjahre, die alle schönen Pläne über den Haufen warfen. Statt froh den sechsten Familientag zu feiern, gedenken wir heute trauernd der Familienglieder, die ihre Vaterlandsliebe mit dem Tod besiegelten, sehen wir unser geliebtes Vaterland wehr- und waffenlos am Boden liegen, zertreten und ausgesogen von seinen Haß- und racheerfüllten Feinden! Aber wie jammervoll auch die Gegenwart und wie schwarz verhüllt die Zukunft auch sein mag, niemals werden wir die feste Zuversicht aufgeben, daß ein Sechzigmillionenvolk nicht untergehen kann und wird, wenn es nur fest zusammenhält. Der kleinste Staat im großen Staate ist aber die Familie und diese muß im Zusammenhalten das Beispiel geben. Und so wollen auch wir Mitglieder der Familie Luyken die Hände zusammenschlagen, fest zusammenstehen, die Zähne aufeinanderbeißen und die Hoffnung nicht aufgeben, daß uns die Zukunft doch einmal wieder herrliche Friedens- und frohe Familientage schenken möge! -

Haus Landfort, im Mai 1923.

Mit verwandtschaftlichem Gruße
Albert Luyken.


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Aus alten Büchern und Urkunden.
Zur Herkunft des Familiennamens.

Zu dem im vorigen Heft (S: 99 ff) von Herrn Dr. Albert Luyken wiedergegebenen Auszug, aus Albert Heintze, "Die deutschen Familiennamen", entnehmen wir aus einer freundlichen Zuschrift von Herrn E.W. Röhrig aus Barmen, dem Herausgeber der "Erinnerungshefte der Röhrig'schen Familie" [Neffe von Ernst Röhrig, wld. Rittergutsbesitzer auf Mirchau, (1834-1909) und Johanne, geb. Luyken, (1847-1914)] folgendes:

..."Mich interessierten auch die Notizen zur Namensforschung; ich habe s. Zt. auch nach dem Namen "Röhrig" geforscht und eine gedruckte Studie dazu herausgegeben. - 1)

Der in Ihren Notizen angeführte Albert Heintze steht offenbar auch noch auf dem Standpunkte, daß die alten Germanen ihren Kindern adjektivische Namen beilegten. Ich glaube, das nicht annehmen zu können, da sich sonst Wunderlichkeiten ergeben würden, die der Art der Germanen ganz fremd gewesen sein müssen. Wie kann ein Germane seinen Sohn "Volkskühn" (Liutbald), oder - wie mein Name meist gedeutet wird - "Ruhmreich" (Hrodrik), dem entsprechend z. B. Liuderich als "Leutereich" zu deuten wäre, genannt haben! Das sind ja Unsinnigkeiten! Nein, ich kann nur annehmen, daß die Composita der ursprünglich nur einsilbigen Namen substantivische waren. Die Endung "bald" kommt von Baldr-Fürst; die Endung "rik" kommt von rikr-Herr, u. s. w. Daß "Luyken" eine kosende Verkleinerungsform ist, möchte ich auch annehmen und den Namen etwa mit "Männchen" übersetzen.


Bestandsaufnahme der Familie Luyken
und ihrer Anverwandten.

Zwecks Ersparung der jetzt so hohen Portokosten wird im allgemeinen Interesse wiederholt und dringend um umgehende Zusendung von Berichtigungen und Ergänzungen zu diesem Abschnitt, insbesondere auch um schleunige Einsendung der noch fehlenden Berichte über die Teilnahme am Weltkriege gebeten.

X 60-63 Nachkommen von

IX 27      Philipp Luyken, (Forts. zu Heft III, 1)

X 60      Ernst Gustav Adolf Luyken, * 17.VII.1883 zu Emmerich, Pfarrer in Urdenbach, Bez. Düsseldorf, ‡ 21.IV.1917 m. Marga Karoline Marie Redlich, * 19.II.1894 zu Düsseldorf, [T. v. Dr. Otto Reinhard Redlich, Geheimer Archivrat und Direktor des Staats-Archivs zu Düsseldorf, * 15.II.1864 z Hain b. Borna i. Sa. u. Christine Charlotte geb. Israël * 24.IX.1862 zu Melsungen].

1) E. W. Röhrig, "Studien über einen Einzelnamen", als Handschrift gedr., Barmen 1907.





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Adolf Luyken war während des Weltkrieges durch den Gouverneur von Cöln mit der Militär-Seelsorge betraut und in den Lazaretten tätig. Seit 1916 bekleidete er auch das Militärpfarramt bei einem Ersatzbatl. in Urdenbach.

X 61       Helene Clara Gerta Luyken, * 19.VIII.1886 zu Emmerich, z. Z. in Hagen i. W. Buscheystr. 52, ‡27.X.1098 m. Dr. jur. Johannes ("Hans") Gottfried Adolf Schaeffer, wld. Landrichter in Hagen, * 8.VI.1873 zu Berlin, † 11.I.1915 zu Düsseldorf, [S. v. Dr. med. Robert Schaeffer, wld. Generaloberarzt in Osnabrück und Antonie, geb. Barth].

1 Kind: XI 91) Hans-Gert, * 26.V.1911 zu Hagen.

X 62     Elise ("Lisi") Clara Emma Margarethe Luyken, * 10.VI.1892 zu Coeln, z. Z. Oberschwester im Städt. Krankenhaus zu Düsseldorf, ebd., Rosenstr.

X 63       Emma Antonie Kathinka Laura Maria ("Mia") Luyken, * 23.VIII.1895 zu Coeln, ‡14.IV.1917 m. Franz Gustav Dogs, Telegraphendirektor in Düsseldorf, ebd. Kapellstr. 48, * 21.VIII.1878 zu Hansfelde, Kr. Schlochau, [S. v. Friedrich Dogs, wld. Gutsbesitzer in Hansfelde, * 10.IV.1837 ebd., † 3.I.1908 ebd. und Albertine, geb. Jäckel, * 5.XII.1845 auf Riesental, Kr. Schlochau, † 15.II.1919 zu Hansfelde].

1 Kind: XI 91) Irmgard, * 12.II.1921 zu Düsseldorf.

Franz Dogs kam am 3. Aug. 1914 als Leutnt. d. Res. zum Ers.-Batl. d. Nachrichten-Abt. 3 und rückte am 9.XI.14 mit der Belagerungs-Telegr.-Abt. 3, III O. K. nach Russ.Polen. Im Jan. 1915 zum Oberleutnt. Befördert, wurde er als Div.-Nachrichten-Kommandeur zur 3. Garde-Inf.-Div.in den Karpathen (Zwinin) in Galizien (Stry) kommandiert, und kam Jan. 1916 in gleicher Eigenschaft zur 6. Res.-Inf.-Div. vor Riga. Im Nov. 1916 wurde Franz zum Hauptmann befördert und zur Armee-Fernsprecher-Abt. A.-O.-K. Bothmer (Galizien), im Jan. 1917 zum Stabe des Chefs des Nachrichtenwesens im großen Hauptquartier versetzt. Im Dez. 1917 wurde Franz Dogs Div.-Nachr.-Kommandeur der 185. Inf.-Div. vor Arras und im Aug. 1918 zum Stabe des Armee-Nachr.-Kommandeurs der 4. Armee versetzt. [E. K. II u. I, Oest. Mil.-Verd.-Kr. III m. Kriegs-Dek.].


X 64-67, Nachkommen von

IX 28   Gottlieb Walter Luyken, wld. Landgerichtspräsident und Geheimer Justizrat in Osnabrück (1849-1922) und Auguste Elise Antonie, geb. Keßler, z.Z. Göttingen, Herzberger Landstr. 39a.

X 64   Ernst Anton Edmund Luyken, * 5.VII.1879 zu Düsseldorf, z. Z. Erster Staatsanwalt, Vorsteher bei der Staatsanwaltschaft in Saarbrücken, Graf Johannstr. 27, ‡ 15.VI.1910 m. Emilie (Emmy) Auguste Marie, geb. Müller, * 16.VIII.1885 zu Coeln, [T. v. Carl Albert Müller, wld.


Seite 115

Justizrat, Rechtsanwalt beim Oberlandesgericht in Coeln, * 24.XII.1830 zu Berlin, † 14.XI.1906 zu Coeln und Marie, geb. Sehlmacher, * 13.III.1852 zu Jakobshagen b. Stettin, z. Z. in Coeln].

3 Kinder: XI 93-95: 93) Gerhard, * 22.4.1911 zu Saarbrücken; 94) Dorothea, * 9.I.1914 ebd.; 95) Rudolf, * 19.X.1922 ebd.

Ernst Luyken war vom 12. Aug. 1914 bis 31.12.14 Leutnant und Batl.-Offiz. erst bei der 3., dann 2. Batt. im 2. Garde-Feldart.-Rgt. [Schlachten: a. d. Gambre (21.-24.VIII), bei St. Quentin (29.-30.VIII), a. d. Marne, am Petit Morin (6.-9.IX), Stellungskämpfe b. Reims (13.-30.IX), Kämpfe b. Arras (3.X-4.XI), Schlacht an der Iser (28.-30.XI), Stellungskämpfe bei Ypern (1.-25.XII)]. Vom 1. Jan bis Anf. Mai 1915 war Ernst in gleicher Eigenschaft zum Res.-Feldart-Regt. 67 kommandiert. [Stellungsk. b. Peronne (25.I.-21.IV)]. Am 22.III.15 zum Oberleutnant befördert, kam Ernst als Ordonannzoffizier zum Stab der 81. Res.-Div. (Schl. b. Gorlice-Tarnow (1. bis 3.V), und anschließ. Verf.-K., Uebergang über den San (16. bis 23. V), Kämpfe b. Radymno u. a. San (24. u. 25. V), bei Przemysl (26. u. 27. V), a. d. Wisznia (3.-11. VI), Durchbruchs-Schl. b. Lubaczow (12.-15. VI), Schl. bei Lemberg (17.-22. VI), Verf.-K. bis zum Bug (1.-18. VII), Schlachten b. Hrubicszow (19.-30. VII), b. Cholm (1.-3. VIII), a. d. Ucherka (7.-12. VIII), b. Wlodawa (13.-17. VIII) Angriff auf Brest-Litowsk (18.-24. VIII) u. Einnahme dieser Festung (25.-26. VIII), Verfolgung auf Kobryn (27.-28. VIII) u. durch die Pripet-Sümpfe (29.-31. VIII), Schl. b. Horodek (1.-3. IX), u. b. Drohyscpin-Chomsk (4.-6. IX), Verfolg. n. Pinsk (8.-15. IX), Gefechte bei Pinsk u. Logischin (18. IX bis 10. X)]. Am 15. Okt. 1915 wurde Ernst zum Batt.-Führer im Res.-Feldart.-Rgt. 67 ernannt, [St.-K. in den Pripet-Sümpfen (1. X 1915-18. IX 1916)]. Am 1. Okt. 1916 erfolgte das Kommando als Batl.-Führer zum Res.-Feldart-Rgt. 12, [St.-K. in Französ. Flandern (7.-18. X), Schl. a. d. Somme (18. X-17.XI), St.-K. im Artois (bis 1.VI 17), Frühjahrsschlacht b. Arras (2. IV-30. V), Schl. in Flandern (1.-15. VI), Schl. b. Wytschaete u. Messines (16.-27. VI)]. Am 1. Juli 17 kehrte Ernst krank in die Heimat zurück und blieb hier bis 15 Febr. 1918, wo seine Beförderung zum Hauptmann und Ernennung zum Adjutanten des Artill.-Kommandeurs der Deutschen Jägerdivision erfolgte. [Operationen nach Livland, Estland u. in die Ukraine (19.-25. II), Stell.-K. im Ober-Elsaß (18.-29. III), Gr. Schl. in Frankr. (31. III-6. IV), K. a. d. Avre, b. Montdidier und Noyon (7.-24. IV), K. a. d. Ancre, Somme, Avre u. b. Villers-Bretonneux (25. IV-26. V), Schl. b. Noyon (9.-19. VI), St.-K. in franz. Flandern (bis 22. VII), Abw.-Schl. zw. Marne, Vesle, Oise u. Aisne 23. VII-30. VIII), Abw.-Schl. b. Cambieu (2. IX-7. XI) und Heimmarsch über Maubeuge, Lüttich,





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Aachen]. Nach feierlichem Einzuge der Jäger-Divison in Cöln nahm Ernst dort am 26. Nov.1918 seinen Abschied und kam Anfang Januar wieder nach Saarbrücken. [E. K. II u. I., Oest. Mil.-Verd.-Kr. III m. d. Kriegsdekor.].

X 65        Luise Therese Emma Luyken, * zu M.-Gladbach, ‡ 18.X.1902 m. Walter Franz Claaßen, Landgerichtsdirektor in Dortmund, Kronprinzenstr. 64, * 17.XI.1867 zu Warnikam i. Ostpr., [S. v. Franz Peter Claaßen, wld. Rittergutsbesitzer, später Rentner, * 13.V.1837 zu Königsberg i. Westpr., † 10.I.1913 ebd., und Elise Julie, geb. Wichler, * 3.VI.1846 zu Königsberg, † 13.XI.1922 ebd.].

4 Kinder: XI 96-99: 96) Franz, * 8.VIII.1903 zu Dortmund; 97) Elisabeth,* 11.IX.1904 ebd.; 98) Agnes, * 21.VI.1907 zu Cassel; 99) Ruth, * 7.XI.1908 ebd.

Franz Claaßen, seit 16.VII 1891 Res.-Offz. des Inf.-Rgt. Herzog Karl von Mecklenburg-Strelitz (6. Ostpreußisches) Nr. 43, war von August 1914 ab Hauptmann und Kommandeur eines Magazinfuhrparks in Ostrpreußen, Litauen, Polen u. Kurland, August 1917 erhielt er den Charakter als Major, und wurde 1. Febr. 1918 reklamiert. Abschied 16.XI.1918 [E. K.].

X 66     Agnes Helene Huberta Luyken, * 4.VI.1883 zu M.-Gladbach, ‡12.X.1910 m. Hans Erich Krahmer-Möllenberg, Major und Kommandeur der Schutzpolizei in Mühlhausen i. Thür., Pfortenteich 9 a, * 27.XI.1877 zu Goslar, [S. v. Friedrich Wilhelm Krahmer-Möllenberg, zuletzt Major a. D. in Groß-Salze b. Schönebeck a. d. Elbe, * 8.III.1849 zu Magdeburg, † 21.II.1894 zu Groß-Salze und Adelheid, geb. Kern, * 4.X.1854 auf Klostergut Riechenberg b. Goslar, † 29.X.1882 zu Goslar].
1 Kind: XI 100) H., * 28.VII.1911 zu Oldenburg.

Hans Krahmer-Möllenberg machte den Weltkrieg als aktiver Hauptmann im F.-A.-R. 62, später als Abt.-Führer im F.-A.-R. 501 von Beginn bis zum Ende mit und nahm insbesondere Teil im Westen: an den Gefechten bei Orbais (19. VIII.14), Chatelet, Pont de Loup (21. u. 22.VIII.), Schlacht v. Namur (23./24.VIII), Sains (26.VIII), Le Nouvion (27. VIII, St. Quentin (28/30 VIII), Gef. bei Verneuil (3. IX), Schl. v. Petit Morin, Stellungskrieg bei Reims (12.IX., 14.-16.IV 15).

Im Osten: Schl. b. Gorlice-Tarnow (1.-3. V 15), u. anschl. Verfolgungskämpfe; Gef. bei Radymno, am San und am Brückenkopf b. Jaroslau (24.V. - 4.VI.), Durchbruchsschl. b. Lubaczow (12.-15.VI), Schl. b. Lemberg (17.-22.VI); Verf.-K. a. d. galiz.-polnischen Grenze (22.VI-17.VII); Durchbr.-Schl. b. Krasnostaw (16.-18.VII u. anschl. K. (19. bis 28.VII); Schl. b. Biscupice (29. u. 30.VII) u. anschl. Verf.-K. (31.VII-11.IX).


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Im Westen: Herbstschl. i. d. Champagne (29.IX bis 16.X); Stell.-K. a. d. Aisne (16.II-14.V 16); im Osten: K. a. Stochod (13.VI-15.VII), am oberen Styr-Stochod (16.-27.VII); Schl. b. Kowel (28.VII-13.IX u. 6.X bis 14.XI); Stell.-K. a. ob. Styr-Stochod (5.XI-24.XI).

Im Westen: Stell.-K. im Artois (3.XII 16-28.II 17); K. a. d. Siegfried-Stellung (29.XI-3.XII 17); Stell.-K. i. Ober-Elsaß (Hartmannsw. Kopf) (6.XII 17-5.III 18), Stell.-K. b. St. Quentin (8.-20.III 18), K. a. d. Avre, b. Montdidier u. Noyon (7.IV-28.IV), Stell.-K. nördl. Ailette (17.-26.V); Schl. b. Soissons u. Reims (27.V-13.VI), Erstürmung der Höhen des Chemin des Dames (27.V 18), Verf.-K. üb. die Vesle bis zur Marne (28.V-1.VI), Stell.-K. zw. Oise u. Marne (14.VI-14.VII), Angriffs-Schl. a. d. Marne u. i. d. Champagne (15.-17.VII), Abwehrschl. zw. Soissons u. Reims (8.-23.VII), Schl. b. Monchy-Bapaume (21.VIII-2.IX), K. a. d. Siegfriedfront (3.-30.IX); Räumung des bes. Gebietes u. Marsch in die Heimat (11.XI bis 21.XII 18). [E. K. II (14.IX 14), E. K. I (11.XII 14), Ritter-Kr. d. Kgl. H.-O. v. Hohenz. (30.IV 18), V-A in schw., Oldenb. Friedr.-Aug.-Kr. II (10.XI 14) u. I (20.XII 14), Oest. Mil.-Verd.-Kr. III m. Kr.-Dec. (27.VII 15), Hamb. Hanseaten-Kr. (11.IX 18), Kgl. Bayr. Mil.-Verd.-Kr. IV m. Schw. (29.XI 18), Verd.-Kr. Peter Friedr.-Ludwigs (27.VII 18)].

X 67     Walter Gustav Arnold Luyken, Oberregierungsrat zu Düsseldorf, Rosenstr. 23, *  6.IV 1885 zu Coblenz, ‡ 30.XII 1919 m. Frida Auguste Helene, geb. Schmidt, (XI 43, vgl. Heft II, 4, S: 95), * 26.VIII 1897 zu Düsseldorf, [T. v. Heinrich Schmidt, Fabrikbesitzer in Düsseldorf, Haroldstr. 29, und Meta, geb. Luyken, (X 42, a. a. O.)].

2 Kinder: XI 101-102: 101) Walter, * 15.X 1920 zu Düsseldorf; 102) Meta, * 1.XII 1921 ebd.

Walter Luyken rückte bei Kriegsausbruch als Batl.-Offizier des 2. Garde-Feld-Art.-Rgts. (Potsdam) ins Feld, wurde Ende März 1915 als Ordonnanzoffizier zum Regimentsoffizier zum Regts.-Stab versetzt und war von Anf. Okt.1916 bis zum Kriegsschluß Regts.-Adjutant des 2. Garde-Feld-Art.-Rgts. Walter nahm Teil an 58 Schlachten, Gefechten und Gefechtsabschnitten, hauptsächlich im Westen. An der Ostfront machte Walter den Frühjahrsfeldzug in Galizien 1915, die Durchbruchs-Schlacht in Ost-Galizien (Juli 1917) und die Eroberung von Riga (Sept. 1917) mit. In der Angriffschlacht an der Marne wurde er bei Chattilon durch Granatsplitter leicht verwundet, konnte aber bei der Truppe verbleiben. Walter Luyken hat als einziger Offizier seines Regiments den Krieg ohne Unterbrechung mitgemacht.

[E. K. II (24.X 14), E. K. I (31.III 17) Kr. d. Ritter d. Haus-Ordens v. Hohenz. m. Schw. (17.X 18), Oest. Mil.-Verd.-Kr. III m. d. Kr.-Dek. (6.VIII 15)].





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X 68 und 69, Nachkommen von

IX 29       Daniel Philipp Otto Luyken, * 4.II 1837 zu Wesel, † 17.II 1916 zu Rüthen i. W., und Hulda Emilie, geb. Hassel, * 16.VIII 1845 zu Elberfeld, z. Z. in Rüthen (vgl. Heft I, 3, S: 34 u.).

X 68       Hermann Arnold Luyken, Groß-Kaufmann in Vohwinkel, Rhld., * 28.XII 1872 zu Rüthen, ‡ 11.XII 1894 m. Julie, geb. Hinsen, *  20.VIII 1869 zu Oberdüssel b. Mettmann, [T. v. August Hinsen, Kaufmann in Elberfeld, * 16.XI 1840 zu Mettmann, und Julie, geb. Kratz, * 26.IV 1838 zu Gräfrath, † 19.XII 1918 zu Elberfeld].

5 Kinder: XI 103-107: 103) Hedwig, * 15.IX 1895 zu Hemmern i. W.; 104) Hermann, * 6.II.1897 ebd., † 10.IV 1916 bei Verdun, (vgl. Ehrentafel in Heft I, 1); 105) Margarethe, * 1.VI 1900 zu Hemmern, † 8.X 1900 ebd.; 106) Walter, * 28.IX 1901 ebd.; 107) Gertrud, * 2.V 1904 zu Vohwinkel.

Hermann Luyken, der im Jahre 1893/94 beim Inf.-Rgt. 55 gedient hatte, stellte sich am 2. Mobilmachungstage als Freiwilliger zur Verfügung und kam zunächst zu einem Ausbildungs-Kommando von fast durchweg älteren Leuten, von denen vier schon den Krieg 1870/71 mitgemacht hatten, nach Münster i. W. Dieses Ausbildungs-Kommando wurde dann auf das VII Korps verteilt, Hermann wurde auf diese Weise zum Ers.-Batl. Res.-Inf.-Rgt. 16 Coeln-Mülheim abkommandiert, um dort als Offiz.-Stellvertr. bis 15. Sept. 1915 Rekruten auszubilden.

Dann meldete sich Hermann freiwillig zur Front und wurde der 12. Komp. Ref.-Inf.-Rgt. 16 zugeteilt, welches damals am Chemin des Dames (südl. Bouconville) lag und bald in schwere Kämpfe verwickelt wurde. Das Inf.-Rgt. 159, bei dem Hermanns ältester Sohn, Herman Luyken (vgl. Ehrentafel, Heft I, 1) stand, lag während dieser Zeit unmittelbar neben dem Res.-Inf.-Rgt. 16, sodaß sich Vater und Sohn mehrfach - zuletzt am 6.II 16 - begrüßen konnten. Am 21. Febr. 16 wurde das erstere Rgt. und tags darauf das andere nördl. Verdun vom Morey-Wald aus auf die namenlose Schlucht eingesetzt. Die 12. Komp. des letzteren war hierbei an der Spitze und führte die Aufgabe, durch die feindlichen Drahtverhaue durchzubrechen, mit gutem Erfolge aus. Bei diesem Angriff wurde Hermann durch Granatsplitter am rechten Arm schwer verwundet, sodaß er zunächst dem Kriegslazarett Dun, von dort dem Knappschaftslazarett Völklingen (Saar) und dann dem Lazarett in Elberfeld überwiesen wurde. Juli 1916 kam er schon wieder bei fortgesetzter ambulanter Behandlung des Armes zum Ers.-Batl. Res. 16 und führte hier zunächst die Verwundeten-Komp., später dann die felddienstfähige.

Im Jan. 1917 wieder für kriegsvewendungsfähig erklärt, kam Hermann zum Grenzschutz an die holländische


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Grenze zum Landst.-Inf.-Rgt.614. Durch Sturz mit dem Rade bei einer nächtlichen Postenrevision zog er sich eine Kniegelenkentzündung zu, infolge deren er noch nach dem Kriege eine schwere Gelenkoperation durchmachen mußte. Da Hermann somit keinen Außendienst mehr leisten konnte, kam er als Ordonn.-Offz. zum Rgts,Stabe, wo er auch die Grenzschutzangelegenheiten für das Rgt. bis zum Kriegs-Ende zu bearbeiten für das Rgt. bis zum Kriegs-Ende zu bearbeiten hatte. [E. K., Verw.-Abz., Landw.-Dienstausz.]

X 69       Wilhelm Louis Ewald Luyken, Dr. med., Fürstl. Stolberg'scher Hofarzt in Stolberg a. H., * 19.VI 1874 zu Rüthen i. W., ‡ 2.VIII 1905 m. Elisabeth Charlotte Marie, geb. Niemöller, * 5.X 1884 zu Enger i. W., [T. v. D. Karl Georg Gottlieb Niemöller, Superintendent in Enger, * 8.VIII 1852 zu Gütersloh, und Martha Dorothea Amalie Emma, geb. Siebold, * 9.IX 1858 zu Schildesche b. Bielefeld].

4 Kinder: XI 108-111: 108) Hans, * 23.V 1906 zu Stolberg a. H.; 109) Liselotte, * 22.III 1908 ebd.; 110) Hildegard, * 22.I 1911 ebd.; 111) Grete, * 2.III 1914 ebd.

Ewald Luyken trat am 9.VIII 1914 beim 2. Garde-Feld-Art-Rgt. in Potsdam als Stabsarzt ein, meldete sich im Okt. 1914 zu dem soeben aufgestellten 22. Res.-Korps in Feld, war zunächst bei der Mun.-Kol.-Abt. in Flandern tätig, trat im Mai 1915 zur Infanterie erst als Batl.-Arzt im Rgt. 206, dann als Regimentsarzt im Rgt. 208 bis zu seiner Verwundung am 26.IV 1918. Ewald nahm teil an den Kämpfen in Flandern, am Siegeszug Mackensens bis in die Rokitnosümpfe im Osten, am Save-Uebergang und an der Niederwerfung Serbiens. Von 1916 an wurden die großen Schlachten im Westen: Verdun, Somme, Chemin des Dames, Flandern, Armentières mitgemacht. Am 26.IV 1918 trafen 2 schwere Granaten den Verbandsplatz in Lacoutures unweit La Bassée; von mehreren Granatsplittern verwundet, wurde Ewald von dem zusammenstürzenden Giebel des Hauses verschüttet und bewußtlos von seinen Leuten unter den Trümmern hervorgezogen. Nach mehrmonatiger Lazarettbehandlung wurde Ewald als garnisonfähig für die Heimat entlassen. Am 31.XII 1922 erhielt Ewald den Charakter als Oberstabsarzt m. d. Erlaubnis zum Tragen der Uniform der Sanitäts-Offiz. des Beurlaubtenstandes.

[E. K. II u. I, Kreuz d. R. des Kgl. Hauses v. Hohenz. m. Schw., Braunschw. Verd.-Kr. II u. I].


Plaudereien am Stammtisch

Wie hatten im vorigen Heft (III, 1, S: 105) unter der Bestandsaufnahme den erlebnisreichen Kriegsbericht von Max Berring (X 55, Generalmajor a. D., z. Z. in Danzig), gebracht, zu dem noch ergänzend bemerkt sei, daß Max Berring den ganzen Krieg ohne Erkrankung stets in vorderster Front mitgemacht hat. Es wird nun manche unserer Leser interessieren, daß in einem jüngst in Velhagen und Klasings Monats-





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heften (April bis Juni 1923) abgedruckten Roman: "Günther Ambach und die Baronin", von Georg Wasner, mit dem dort auftretenden "Oberst Berbach" augenscheinlich Max Berring gemeint ist. Er wird (im Mai-Heft, S. 226) mit den Worten eingeführt: "Der Alte, Oberst Berbach, ein großer, schwerer Herr, war Jäger zu Pferde..." u. s. w.; später wird dann auch das Vorrücken des Regimentes von Dünaburg aus nach Riga und die Eroberung der Inseln Oesel und Moon erwähnt.

Anknüpfend an den Nekrolog für unseren leider so früh dahingeschiedenen Hellmuth Neuser (Heft III, S: 97 ff.) möge noch auf eine von ihm selbst verfaßte Schilderung über den ihm militärisch unterstellten Otto Braun als Soldaten hingewiesen werden, die sich in Anmerkung 55 des BuchesL "Otto Braun; aus nachgelassenen Schriften eines Frühvollendeten" findet, (herausg. von Julie Vogelstein, Leipzig 1921, Insel-Verlag). Diese Schilderung läßt uns ihrer schönen Form und klaren Sprache deutlich erkennen, welch eine scharfe Beobachtungsgabe und sichere Menschenkenntnis Hellmuth Neuser schon trotz seiner jungen Jahre besaß.


Berichtigungen.

zu Heft III, 1, Zeile 19 v. ob. lies: Rensing statt: Reusing.


Mitteilungen für das nächste Heft werden baldmöglichst erbeten an den Herausgeber: Dr. Karl Luyken, Chronikstelle der Familie Luyken, Berlin-Schöneberg, Am Park 18. - Zu Geldüberweisungen (Jahresbeitrag = 6000,- Mark - für Familienangehörige nach Selbsteinschätzung) - [vgl. dieses Heft S: 109]) dient unter gleicher Anschrift das Postscheckkonto: Berlin NW. 13909 und das Konto auf der Depositen-Kasse der Darmstädter und Nationalbank Berlin-Schöneberg, Innsbruckerstraße.


Druck: Hermann Zeidler, Zerbst, Markt 23


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Chronikblätter
für die Familie Luyken und ihre Anverwandten


3. Jahrgang.     Berlin-Schöneberg, September 1923.     Heft 3.


Verehrte und liebe Verwandte
und Anverwandte!

Das vorliegende Heft mußte leider dieses Mal mit großer Verspätung erscheinen. Der katastrophale Sturz der Papiermark während der vergangenen Monate und die hierdurch bedingte schnelle Entwertung der eingegangenen Beiträge machte in Verbindung mit den stetig und unverhältnismäßig ansteigenden Buchdruckerei-Tarifen einen annehmbaren Kostenanschlag ganz unmöglich.

Unter der - hoffentlich nicht fehlgehenden - Voraussetzung, daß die neuerlich eingetretenen stabilen Währungsverhältnisse auch weiterhin andauern werden, läßt sich der Jahresbeitrag auf 4,- Goldmark berechnen.

Für Familien-Angehörige wird weiterhin auch der Weg der Selbsteinschätzung maßgebend bleiben; alle diejenigen, die hierzu irgend in der Lage sind, bitten wir, über den angegebenen Normalsatz mit einem Sonderzuschlag hinauszugehen, um so einen Ausgleich in der Bilanz herbeizuführen.

Da die Kosten für dieses Heft erst zum Teil gedeckt sind, bitten wir um recht baldige Einsendung der Beiträge möglichst mit anliegender Zahlkarte. Eine Banküberweisung ist nicht mehr angängig, da das bisherige Bankkonto (auf der Darmstädter- und Nationalbank) gelöscht worden ist.

Berlin-Schöneberg, im Januar 1924. (korrigiert von 1923)

Mit verwandschaftlichem Gruß

Karl Luyken.



Ereignisse des Jahres 1923.
(Nachtrag und Fortsetzung zu Heft III, 2)

Geboren:

30. Juni     A. S. Blumentritt zu Marburg a. d. L., T. v. Günther Blumentritt, Oberleutnant in Stuttgart, und Mathilde, geb. Schollmeyer, [T. v. Georg Schollmeyer (korrigiert von Hermann) u. Hedwig, geb. Luyken, in Marburg a. d. L.]

3. Juli       Elisabeth Thilo, zu St. Pölten bei Wien, T. v. Eduard Thilo, Fabrikleiter ebd., [S. v. d Eduard Thilo, Pastor (1833 bis 1880) u. Hermine geb. Luyken (1842-1879)] und von Wilhelmine, geb. Luyken, [T. v. Hermann Luyken, Pastor (1840 bis 1906) u. Louise, geb. Heße, in Bonn, Lennéstr. 33].





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27. Sept.  Achim Luyken zu Godesberg, S. v. Erich Luyken, Bankier, Inh. der Godesberger Bank "Luyken u. Co." und von Hilde, geb. Müller-Croon, Godesberg, Hindenburgstr. 5.

Die Silberhochzeit feierten:

6. Aug.   Hermann Kühn, Großkaufmann in Berlin-Charlottenburg, Am Lützow 14, und Hulda, geb. Leuken, [T. v. Carl Leuken, Apotheker in Süchteln, u. Amanda, geb. Blasberg (1857-1887)].

Das seltene Fest der goldenen Hochzeit feierten:

16. Sept.   Hugo Kämper, Generalleutnant, Exz., Berlin-Grunewald, Gillstr. 9, und Lina, geb. Luyken, (IX 13, vgl. Heft I, 2, S: 24).

Den fünfundsiebenzigsten Geburtstag beging:

16. Juli     Johanna Luyken, geb. Heße, in Siegen, Coblenzerstraße 35. (IX 33, vgl. Heft I, 3, S: 35).

Den achzigsten Geburtstag beging:

24. Sept.   Eduard Sethe, z. Z. Rentner in Cassel, Kronprinzenstr. 26, (IX 10, vgl. Heft II, 1, S: 54).

Gestorben:

4. Juni      Mathilde Luyken, geb. Groß, zu Hamm a. d. Sieg. Mathilde Friederike Christine Groß war am 8. Mai 1850 zu Altenkirchen im Westerwald geboren als Tochter von Gutsbesitzer Wilhelm Groß (1819-1889) und Sophie, geb. Erdnuß (1826-1899) in Altenkirchen. Am 13. Okt. 1871 verheiratete sich Mathilde mit Hermann Friedrich Christian Luyken, Kaufmann in Altenkirchen, (geb. 12.V 1839, gest. 4.VIII 1876). Hermann war der zweite Sohn und das fünfte der elf Kinder von Heinrich Luyken (1800-1880) in Altenkirchen und somit ein Urenkel von Hendrik Luyken (1735-1800), Apotheken-Besitzer in Wesel, welcher der nächstjüngere Bruder war von Daniel Luyken (verm. mit Christina, geb. Löhr) in Wesel (1733-1807). Der kurzen - kaum fünfjährigen - Ehe von Hermann (korrigiert von Heinrich) und Mathilde Luyken entsprossen zwei Kinder, Emma und Hermann; letzterer starb schon im Alter von 8 Jahren; Emma (gen. "Emmi") Luyken heiratete 1892 August Auen, Kaufmann in Hamm a. d. Sieg, der Beigeordneter und langjähriges Mitglied der Bürgermeisterei-Vertretung und des Gemeinderates daselbst war und am 22. Febr. 1916 starb. Von den dieser Ehe entstammenden vier Söhnen ist der älteste, Dr. med. Werner Auen, z. Z. als Assistenzarzt am Teltower Kreiskrankenhaus Berlin-Britz tätig und verheiratet mit Erna, geb.Paß, aus Remscheid (muss heissen Käthe Menthen, aus Wittenberge).

13. Aug.   Philipp Luyken, Königl. Baurat a. D., gest. in Urdenbach, beigesetzt am 17. Aug. ebda. Georg Christian Philipp Luyken war der zweitjüngste Sohn von Gustav Luyken, Kreisgerichtsrat, und Julie, geb. Cappell, in Arnsberg, und wurde daselbst am 12.XII 1847 geboren. Nach Absolvierung


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des Gymnasiums in Arnsberg trat Philipp 1866 als Einj.-Freiwilliger in das 2. Garde-Ulanen-Rgt. zu Berlin ein. Am 14.X.1869 zum Leutn. der Res. im Thür. Ulanen-Rgt. 6 ernannt, machte er bei diesem Regiment, das zum I Armeekorps gehörte, den Feldzug 1870/71 als Führer einer Feld-Schwadron mit, (zuerst unter Rittmeister von Wrede-Meschede). Nach dem Kriege setzte Philipp das schon vorher begonnene Studium des Baufaches an der Bauakademie zu Berlin fort, (Mitglied des A. B. Motiv), und bestand am 18.V.1872 das Abschluß-Examen als Bauführer,an das er zunächst eine mehrwöchige Studien-Fahrt nach den Skandinavischen Inseln anschloß. Als Bauführer war er dann in Holzminden und später in Berlin tätig, wo er auch das zweite Staats-Examen ablegte. Als Regierungs-Baumeister kam Philipp 1883 nach Emmerich, wo er mit der Ausarbeitung des Projektes und der Bauleitung für den dortigen Hafen beauftragt und zugleich Mitglied der städtischen Baukommission war. Der Krieger-Verein zu Emmerich zeichnete Philipp, - der nach dem Kriege bis 1866 als Premier-Ltnt. der Res. dem Eisenbahn-Rgt. in Berlin angehörte und dann mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform verabschiedet war -, durch Ernennung zum Ehrenmitgliede aus. Als Wasser-Bauinspektor 1892 nach Coeln versetzt, führte er den Neubau des Hafens von Mülheim/Rh. aus und kam 1896 in gleicher Eigenschaft nach Emden, wo er den Ausbau des Ems-Jade-Kanals leitete. Im Jahre 1897 zu Königlichen Baurat ernannt, zog Philipp nach Düsseldorf, und war hier bis zu seiner im Jahre 1919 nachgesuchten Verabschiedung Vorstand des Wasserbauamtes I. In dem ihm von der Revolutions-Regierung nahe gelegten Abschieds-Gesuch hatte er ausdrücklich darauf hingewiesen, daß er sich zwar zur Fortführung seiner dienstlichen Arbeiten vollkommen rüstig fühle, es aber "unter den heutigen Verhältnissen" doch vorziehen wolle, zurückzutreten. Von welcher Bedeutung seine langjährige Tätigkeit im Dienste unseres deutschen Rhein-Stromes gewesen ist, davon gibt ein ehrenvolles Zeugnis der Nachruf seiner vorgesetzten Behörde, des derzeitigen Rheinstrombaudirektors:

"Mit ihm ist eine Säule der Rheinstrombauverwaltung verschwunden, und der beste Kenner der niederrheinschen Stromverhältnisse hat den Rhein verlassen."

Phlipp Luyken hatte sich am 3. Juni 1875 mit Helene, geb. Schulte vermählt, der Tochter von Pfarrer Friedrich Schulte und Ernestine, geb. Honigmann, in Niederwenigern a. d. Ruhr. Aus dieser Ehe stammen fünf Söhne und eine Tochter, von denen der zweitjüngste Sohn, Kurt, im jungen Alten von 9 Jahren zu Emmerich starb, und der zweitälteste, Fritz, als Hauptmann zu Beginn des Weltkrieges im Heldenkampf für unser Vaterland fiel. (vgl. die Ehrentafel,





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Heft I, 1). Von den anderen drei Söhnen ist Walter Oberingenieur und Betriebsleiter der Wollwäscherei und Kämmerei Döhren A.-G. in Hannover-Waldhausen, (verm. seit 1909 mit Clara, geb. Luyken), Philipp Direktor in der Firma C. W. Schmidt, G. m. b. H. zu Düsseldorf, (verh. seit 1909 m. Elsa, geb. Ellerbroek), und Adolf, Pfarrer in Urdenbach, Reg.-Bez. Düsseldorf, (verm. seit 1917 m. Marga, geb. Redlich). Die einzige Tochter aus dieser Ehe, Gerta lebt als Witwe des 1915 verstorbenen Landrichters Dr. jur. Hans Schaeffer in Hagen i. W. Aus der am 2. Dez. 1890 mit Maria, geb. Schulte, verw. Davidis (1856 bis 1897) geschlossenen zweiten Ehe sind zwei Töchter, Lisi und Maria hervorgegangen, von denen die erstere Oberschwester am Städt. Krankenhause zu Düsseldorf ist und die letztere mit Franz Dogs, Telegraphendirektor ebenda, seit 1917 verheiratet ist. - -

Philipp Luyken war ein treuer Freund der klassischen Musik und spielte meisterhaft Geige, die er auch auf seinen Reisen stets mitzunehmen pflegte.

Der echte Luykensche Familiensinn war bei ihm in hohem Maße ausgeprägt; als ein wertvolles Ergebnis seiner gründlichen Nachforschungen auf dem Gebiet unserer Familiengeschichte verdanken wir ihm die Herausgabe des 1886 erschienenen großen Familien-Verzeichnisses

4. Sept.   Ottilie Hoster, geb. Coenen, gest. zu Aachen. Ottilie Coenen war am 17. Mai 1843 zu Aachen geboren als älteste der beiden Töchter von Dr. med. Epaminondas Coenen (1801-1858), prakt. Arzt ebenda, und Henriette, geb. Leuken, (1810-1880). Ihre Mutter war die dritte Tochter von Heinrich Arnold Leuken, (1778-1854). Apothekenbesitzer in Süchteln, der in fünfter Generation ein Nachkomme war des zweiten, im Jahre 1594 geborenen Sohnes Wolter unserers Stammvaters Hendrich Luyken (&dagger, 1607 zu Holten).

Ottilie Coenen heiratete am 12. März 1869 Peter Hoster, wld. Kaufmann zu M.-Gladbach, geb. am 4. März 1839 zu Waldniel, gest. am 10. Aug. 1899 zu M.-Gladbach. Aus dieser Ehe gingen 5 Kinder hervor, von denen z. Zt. nur die älteste Tochter Ottilie unverheiratet in Aachen, und der jüngste Sohn Bruno Hoster, verheiratet mit Auguste, geb. Fimmen, als Kaufmann in Odenkirchen lebt.




Die Feier der Goldenen Hochzeit
von Exz. Hugo Kämper und Frau Lina, geb. Luyken


am 16. September 1923.

Ein leuchtender Spätsommertag im Grunewald! Goldige Sonnenstrahlen umflimmern die dunklen Kiefern und spiegeln sich wieder auf der schimmernden Fläche der Teiche und Seen, die geheimnisvoll daliegen


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in der feierlichen Stille des Sonntagmorgens. Sie streuen festlichen Glanz über Guirlanden und Blumen, die von Händen der Liebe aus Nah und Fern gesandt das trauliche Zimmer der Kämper'schen Wohnung mit weihevoller Stimmung erfüllen. Hier steht im seltenen Schmuck der goldenen Myrthe das ehrwürdige Festes-Paar, die hochgewachsene ungebeugte Generalsgestalt Exzellenz Hugo Kämper, die Brust geschmückt mit dem Eisernen Kreuz von 1870 sowie anderen hohen Orden, und neben ihm in unverminderter Rüstigkeit und Geistes-Frische seine getreue und liebenswürdige Lebensgefährtin, Frau Lina geb. Luyken. Umgeben vom engeren Kreis der Familie und näherer Freunde hören sie andächtigen und dankbewegten Herzens auf die erhebende, durch den herrlichen Trauungsgesang (von Frau Clausmüller, geb. Lueg) eingeleitete Einsegnungspredigt des Pfarrers Herrn Priebe, dessen innige Worte vielfältige Erinnerungen aus längstvergangenen heiteren und ernsten Tagen wachrufen. Wie manche fröhliche Stunde sonnigen Glückes hat doch den fünfzigjährigen Eheweg erhellt! So die Freude über das Aufblühen und Heranwachsen der drei Kinder, die Befriedigung über die in ernster mühevoller Arbeit errungenen Erfolge auf der so schnell erstiegenen militärischen Laufbahn; aber auch an finsteren Schatten tiefsten Schmerzes hat es nicht gefehlt, vor allem war es hier der jähe Verlust des einzigen so geliebten Sohnes Max, der im Heldenkampf für unser Vaterland fiel 1), und der lieben, vor wenigen Jahreen dahingeschiedenen Tochter Frau Anna Conze 2).

Gemeinsames Erdulden und mutig treuliches Zusammenhalten in christlicher Ergebenheit half das doppeltschwere Eltern-Leid entsagungsvoll zu überwinden. - Der Schlussgesang: "Der ewig reiche Gott" bildete das Ende der kirchlichen Feier.

In größerem Rahmen vollzog sich am Abend der zweite Teil des Festes, bei dem etwa 30 Verwandte und Freunde zugegen waren. Schon während des Abendessens, das an mehreren blumengezierten Tischen eingenommen wurde, begann nach der Festrede des (Schwiegersohnes) Herrn Ministerialdirektors Dr. Conze die große Reihe der Vorträge und Aufführungen, so ein Duo für Geige, trefflich eingeübt von dem dreizehnjährigen Enkel Hans Kämper und seinem Freund, dann das Doppelgedicht "Blumenmädchen" (mit blumenbestickten Deckchen) und "Kegeljunge" (mit Käsekugel), verfaßt von Frau
Anna von Nordheim (geb. Luyken) und aufgesagt von dem jungen Großneffen Karl-Heinz Luyken und seiner Schwester Elisabeth (aus Berlin-Schöneberg); weiterhin das von Fr. Elsbeth Kämper (geb. Patschkowski) und Fr. Clausmüller stimmungsvoll gesungene Duett "Der goldenen Hochzeitsmorgen". Hieran schloß sich die von Frl. Elisabeth Kämper verfaßte Hauptaufführung: "Das Grunewald-Echo". Das beliebte Sonntagsblatt der Grunewalder ist heute in Person (dargestellt von Fr. Elfriede Conze, geb. Mensing) erschienen und aus festlichem Anlaß besonders geschmückt, um denkwürdige Erinnerungen aus den zahlreichen Garnisonsstädten des Jubelpaares vorzuführen und kleine bezügliche Festesandenken zu überreichen. Nach der Reihe treten auf: ein munterer


1) vgl. Heft I, 1 u. I, 2
2) vgl. Heft I, 1.





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"Bauernjunge aus Wesel" (Hans Kämper mit einem Oelbilde des Urgroßvaters Daniel Luyken), ein "Bolle-Mädchen aus Berlin" (Fr. Elsbeth Kämper mit einer Dose Milch), ein "Kanonier aus Jüterbog" (Günther Conze mit Zigarren und Thee), die "Hagenauer Waldelfe" (Ilse Kämper mit einer Flasche Maiglöckchenduft), eine "Tennisspielerin aus Danzig" (Frl. Hedwig Conze mit Danziger "Goldwasser"), und eine "Straßburgerin" in Elsässertracht (Frl. Hedwig Conze mit einem lebenden Kätzchen). An die Schlußworte des "Echos", in denen noch besonders der schönen Jahre im selbsterbauten Kämperhause zu Grunewald gedacht wurde, schloß sich ein fröhlicher Tanz-Reigen aller Mitwirkenden mit dem Liede: "Wir winden den Erinnerungskranz ". Dieser von reichem Beifall begleiteten Aufführung folgten dann noch die "Bückeburger Bäuerin" in Originaltracht (Frl. Hedwig Conze) mit einem reichgezierten Früchtekranz und zum Beschluß das begeisterungsvolle markige Gedicht: "Wir Jungen" (aufgesagt von Hans Kämper).

Bei fröhlichem Umtrunk und anregender Unterhaltung dauerte bis zur späten Mitternacht das stimmungsvolle Familien-Fest, das als erfrischender Lichtblick in sonst so ernster Zeit bei Alt und Jung aller Beteiligten in dankbarer köstlicher Erinnerung fortleben wird. K. L.




Vorschlag zur Einrichtung von Quartierstellen für Familienmitglieder auf Reisen.

Herr Walter Hammacher (X 76, vgl. S: 128) schreibt uns aus Wiesbaden: "In der Zeit des furchtbaren Elends und Niederganges Deutschlands ist von besonderem Wert, die verwandtschaftlichen Beziehungen mehr zu pflegen und enger zu schließen, sowie sich gegenseitig beizustehen. So habe ich denn die Idee, in allen größeren Städten Logisstellen einzurichten. Diese sollen für Unterkunft, Auskunft u. s. w. sorgen, natürlich nur für kürzeren Aufenthalt (keinen Kuraufenthalt), bei Durchreisen u. s. w. (Anfragen mit Einlagen von Rückporto). Für Unterkunft soll hier bei sich oder bei Verwandten oder - falls nicht anders möglich - in Hotels, gesorgt werden - gegen Erstattung der Selbstkosten für Wäsche, Licht u. s. w. und eventl. Frühstück. Eine einfache Schlafstelle auch ohne übrigen Komfort wird manchem u. U. sehr erwünscht sein, zumal die meisten Hotels wegen der unvernünftigen Lohn- und Trinkgeld-Forderungen ihrer Angestellten geradezu märchenhafte Preise verlangen. Natürlich könnte eine solche Unterkunft nur den Angehörigen des engeren Familienkreises, also etwa den Beziehern der "Chronikblätter", welche die letzteren oder auch den Paß o. dgl. als Ausweis vorzuzeigen vermögen, gewährt werden. So bin ich bereit, die Einquartierungsstelle Wiesbaden selbst zu übernehmen!

Auf diese Weise würde der Familiensinn gefördert, manche Bande aufgefrischt und erneuert werden und manche frohe Plauderstunde über Erinnerungen aus alter Zeit u. s. w. entstehen. Vielleicht werden sich auf diesen Aufruf in den nächsten "Chronikblättern" noch mehrere andere Familienmitglieder hierzu bereit erklären." -

Wir schließen uns diesem gewiß sehr empfehlenswerten Vorschlage gerne an und sind natürlich auch mit Freuden bereit, weitere und hoffentlich in größerer Zahl eingehende Bereitschafts-Erklärungen für diesen gemeinnützigen Zweck in den nächsten Heften zu veröffentlichen.


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Bestandsaufnahme der Familie Luyken
und ihrer Anverwandten.

Zwecks Ersparung der hohen Portokosten für besondere Anfragen wird im allgemeinen Interesse wiederholt und dringend um umgehende Zusendung von Berichtigungen und Ergänzungen zu diesem Abschnitt, insbesondere auch um schleunige Einsendung der noch fehlenden Berichte über die Teilnahme am Weltkriege gebeten!

X 72, 74-77, 81, Nachkommen von

IX 30  Hedwig Gertrud Sophie Hammacher, geb. Luyken, * 30.XI 1838 zu Wesel, &dagger 31.X 1877 zu Barop, [T. v. Hermann Luyken (1805-1888) u. Wilhelmine, geb. Luyken (1811-1904), ‡ 24.I 1860 m. Gottlieb Hammacher, Ritterguts-Besitzer zu Warstein, * 24.VII 1830 zu Dortmund, † 27.I 1903 zu Wiesbaden, [S. v. Wilhelm Hammacher (1796-1864) u. Marie, geb. Rappe (1796-1835) u. Bruder von Wilhelm Hammacher (1821-1881), ‡ 17.V 1845 m. Mathilde, geb. Luyken (1822-1887)].

8 Kinder: X 72-79. Gottlieb Hammacher, ‡‡ 18.III 1879 m. Bertha, geb. Döring, * 2.II 1847 zu Spandau, [T. v. Wilhelm Döring, wld. Oberst, (1800-1882) u. Cäcilie, geb. Pilgrim, (1818-1887)].

2 Kinder: X 80-81.

X 72     Philipp Hermann Wilhelm Hammacher, * 5.XI 1860 zu Warstein, Hütten-Ingenieur und Besitzer der Dampfziegelei "Berg u. Dal" G. m. b. H. in Wyler-Cranenburg, Kreis Cleve, ebda. Villa "Carola", ‡ 19.IV 1907 m. Victoria Katharina, geb. Vickers, * 10.XI 1871 zu Cincinnati (Ohio), [T. v. † Prof. Dr. Thomas Vickers, wld. Lector der Theologie a. d. Universität zu Cincinnati, * 12.X 1835 zu Wharfdale bei Leeds b. Yorkshire in Engl., und Caroline, geb. Seebergers, * 4.VIII 1836 zu Heidelberg, † 3.VI 1914 zu Wyler-Cranenburg].

2 Kinder: XI 116-117: 116) Carola, * 25.IV 1908 zu Nymegen; 117) Hans-Günther, * 25.IX 1910 ebda.

X 74      Lydia Caroline Wilhelmine Hammacher, * 13.VIII 1863 zu Dortmund, † 7.XII 1918 zu Achern i. B., ‡ 27.IX 1888 m. Friedrich Wilhelm ("Friedhelm") Karl Adolf von Pilgrim, z. Z. Oberst a. D., Karlsruhe, Weinbrennerstr. 6a, * 30.VII 1862 zu Münster i. W., [S. v. Friedrich ("Fritz") Heinrich Theodor August von Pilgrim, wld. Kgl. Preuß. Oberst z. D. (seit 30.XII 1875 in den Preuß. Adelsstand erhoben, Bruder von Cäcilie Döring, geb. Pilgrim, vgl. oben unter IX 30), * 24.VII 1823 zu Meschede i. W., † 18.IV 1891 zu Münster i. W., und Luise Auguste, geb. Liebrecht, * 3.IX 1840 zu Arnsberg, † 14.I 1908 zu Essen.]





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3 Kinder: XI 118-120: 118) Fritz, *13.IV 1895 zu Bitsch (Lothringen); 119) Hedwig, * 1.IX 1896 ebda; 120) Max, * 8.V.1900 zu Weißenburg i. Els.

Friedhelm von Pilgrim war vor Beginn des Weltkrieges Oberstleutnant z. D. und 2. Stabsoffizier des Landwehrbezirks Karlsruhe. Am 31.VII 1914 wurde er Kommandeur des I Landsturm-Inf.-Batl. Karlsruhe, am 24.IX 1914 Kommandeur des III Batl. Landw.-Inf.-Rgt. 109 und nahm Teil an den Kämpfen im Ober-Elsaß bis zu seiner Erkrankung im Sept. 1916. Nach der Genesung, seit 1. XII 1916, kam Friedhelm vorläufig wieder in die frühere Friedens-Stellung u. war gleichzeitig Vorstand der Versorgungsabteilung des Bezirkskommandos. Vom 1.VIII bis 21.VIII 1917 erhielt er das Kommando zur Führung des Landw.-Inf.-Rgts. 110 in der Woevre-Ebene vor Verdun. Am 21.XI 1919 wurde Friedhelm von Pilgrim unter Verleihung des Charakters als Oberst und mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform des Inf.-Rgts. 60 der Abschied bewilligt.

[E. K. II u. I; Ritter-Kr. I des Ordens v. Zähr. Löwen m. Eichenl. u. Schw.].

X 75       Gottlieb Otto Heinrich Hammacher, * 26.VII 1865 zu Barop, † 22.V 1904 zu Berlin, ‡ 21.X 1903 m. Johanna Emma Thecla Julie, geb. von Frowein, * 8.II 1875 zu Mülhausen i. Els., [T. v. Eduard von Frowein, Wirkl. Geh. Oberregierungsrat, * 12.II 1841 zu Elberfeld, z. Z. Rittergut Wutschdorf (Kr. Züllichau), und Johanna, geb. Wülfing, * 15.VII 1851 zu Elberfeld, † 3.VI 1913 zu Berlin-Charlottenburg]. Johanna Hammacher, ‡‡ 20.XII 1917 m. Max Georg Adalbert Kuhlwein von Rathenow, Rittmeister a. D., Rittergutsbesitzer auf Wutschdorf bei Frankfurt a. O., * 1.XI 1870 zu Wutschdorf [S. v. Georg Friedrich Julius von Kuhlwein von Rathenow, Herr auf Hänichen bei Görlitz, Hauptmann a. D., Landesältester, * 20.VI 1830 zu Bieberteich, † 31.XII 1900 zu Wutschdorf und Agnes Philippine, geb. von Knobelsdorff, * 22.V 1847 zu Wutschdorf, † 25.XII 1917 ebda.]

X 76       Walter Eduard Hammacher, * 22.II 1867 zu Barop, Rentner in Wiesbaden, Thomaestr. 3, ‡ 21.IX 1907 m. Ida Luise Wilhelmine Ellenberger, * 23.III 1886 zu Elberfeld, [T. v. Hermann Ellenberger, wld. Rentner, * 8.V 1819, † 18.VIII 1891 zu Wiesbaden, u. Ida, geb. Weidehufe, * 15.XII 1851, z. Z. in Wiesbaden].

3 Kinder: XI 121-123: 121) Ida, * 21.IX 1908 zu Wiesbaden; 122) Walter, * 10.III 1910 ebda.; 123) Werner, * 28.XI 1911 ebda.

X 77       Ernst Hammacher, Oberstleutnant z. D. in Buslar, Bez. Stettin, * 22.VI 1869 zu Barop b. Dortmund, ‡ 3.IV 1902 m. Katharina ("Käthe") Auguste Friederike, geb. Seidler, * 14.V 1875 zu Münchenhof b. Quedlinburg, [T. v. Richard


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Seidler, wld. Rittergutsbesitzer, * 22.I.1843 zu Bliedungen, † 28.VII.1922 zu Buslar, und Louise, geb. Nette, * 15.VIII.1843 zu Wörbzig, z. Z. in Buslar].

Ernst Hammacher stand bei Ausbruch des Weltkrieges als Rittmeister bei dem erst vor einem Jahre neu-gebildeten Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 13 in Saarlouis, das - zur 6. Kav.-Division vereinigt - die Grenze bei Diedenhofen überschritt, um gleich bei Pillon in einem schweren Gefecht mit den Franzosen zusammenzustoßen. Die Division schlug sich dann, von einem zum anderen Armeekorps berufen, in nordwestlicher Richtung bis zum Kemmelberge durch. Am 4. Nov. 1914 in Kortrik verladen und nach Rußland bestimmt, kam sie nach Hohensalza, um von dort bei grimmiger Kälte gegen Rennenkamps russische Armeen vorzumarschieren. Bei Brecziny machte das Jäger-Rgt. den berühmten Durchbruch unter der heldenhaften Führung von General Litzmann mit. Hierauf erhielt Ernst - am 27.I.1915 zum Major ernannt - für 7 Wochen die Führung des Dragoner-Rgts. Nr. 13 und vom 15. April 15 ab eines Bataillons des Res.-Inf.-Rgts. 24, mit dem er bis zur Düna (Kokenhusen) vordrang. Wieder zu seinem Regiment zurückgelangt, verbrachte er mit diesem den Stellungskrieg an der Düna bis zum Dez. 1916. Zum Res.-Inf.-Rgt. Nr. 30 kommandiert nahm Ernst im Westen an den schweren Stellungskämpfen am Chemin des Dames teil. Hier litt das Regiment schwer unter der furchtbaren Trommelfeuervorbereitung für die Offensive der Franzosen, bis am 16.IV.1917 ein vernichtender Angriff der Senegalesen erfolgte, deren Standarte Ernst noch zu erobern gelang; (diese wurde später in der Revolutionszeit im Zeughause verbrannt). Als die anderen Truppen in der Umgebung von Chemin des Dames bereits zurückgewichen waren, hielt das Bataillon unter Ernst's Führung in heldenhafter Verteidigung noch aus, wofür Ernst mit dem Hohenzollern-Orden m. Schw. ausgezeichnet wurde. Am 1. Juli 1917 wurde sein Bataillon mit der Division schleunigst nach der Buckowina abtransportiert, um ein Loch zu stopfen, welches die Russen in die österreichische Front geschlagen hatten. Nachdemdie Russen von den deutschen Divisionen über Zernowitz hinaus zurückgedrängt worden waren, erhielt Ernst vorübergehend die Führung eines Kroaten-Regiments, dessen Ausbildung nach vieler Mühe soweit gelang, daß es einen erfolgreichen Angriff durchführen konnte. Ernst wurde nun eilends seinem Inf.-Rgt. 30 nach dem Westen nachgesandt, wo er bei Cambrai an der bedeutsamen Tankschlacht gegen die Engländer teilnahm, in der die englische "Walze" zum Stehen gebracht wurde. Hieran schloß sich die große deutsche Offensive, in der das Regiment trotz heftiger Artilleriefeuerüberschüttung bis d' Albert vordrang. Am 23.V.1918 übernahm Ernst die Führung seines Jäger-Rgts. als Kommandeur in der Kav.-Schützen-Div. zu Fuß Nr. 6. Diese Division wurde im September 1918 auf dem





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furchtbaren Trichtergelände westlich Cambrai in die Hindenburgstellung eingesetzt. Bei Gouceaucourt in der Siegfriedstellung bewies es trotz schwerster Verluste seine unüberwindliche Tapferkeit, wurde dann eilends nach Flandern verlegt, wo es die an allen übrigen Punkten schon verlassene zweite Stelllung nicht nur festhielt, sondern sogar auf's neue die ursprüngliche Stellung eroberte. Zur Anerkennung für diese hervorragende Leistung der von ihm geführten Truppen erhielt Ernst Hammacher die hohe Auszeichnung des Ordens Pour le mérite.

Als unter dem Einfluß der Revolution die Zersetzung des deutschen Heeres immer mehr um sich griff, führte Ernst die Reste seines Regiments in die Heimat zurück und trat - zum Oberleutnant a. d. ernannt - in den Ruhestand; er hatte während des Krieges 18 verschiedene Formationen geführt, und zweimal im Osten und dreimal im Westen stets an der äußeren Front gefochten.

[E. K. II u. I, Hohenzoll.-O. m. Schw. , Pour le mérite, Hanseaten-Kr.].

X 81       Adolf Gottlieb Friedrich Wilhelm Hammacher, * 22. XI.1884 zu Wiesbaden, Regierungsrat beim Polizeipräsidium in Frankfurt a. M. ‡  18.IX.1913 m. Anna Maria Franziska, geb. Teschemacher, * 5.XII.1886 zu Lodz (Polen), [T. v. Friedrich-Wilhelm Teschemacher, * 20.III.1850 zu Barmen, † 6.II.1912 zu Wiesbaden und Clara, geb. Rittershaus, * 27.XI.1853 zu Barmen].

3 Kinder: XI 124-126: 124) Günther, * 29.IX.1914 zu Wiesbaden; 125) Eberhard, * 23.I.1917 ebda.; 126) Helmut-Winfried, * 29.VIII.1922 ebda.

X 82-88 (korrigiert von X 82-85), Nachkommen von

IX 31       Friedrich Louis Hermann Luyken, wld. Pfarrer, * 5.XI.1840 zu Berge b. Hamm i. W., † 18.XI.1906 zu Bonn, und Louise Rudolphine, geb. Hesse, * 12.I.1846 zu Weener a. Ems, z. Z. Bonn, Lennéstr. 33, (vgl. Heft I, 3, S: 35).

X 82        Hermann Gerhard Luyken, 11.XI.1873 zu Neheim i. W. Ingenieur, Bonn, Lennéstr. 33.

Gerhard Luyken machte zu Beginn des Weltkrieges als Leutnant d. Ldw.und Komp.-Offz. beim 2. Batl. des Kgl. Sächs. Res.-Inf.-Rgts. 133 (Schneeberg/Sa.) mit der dritten Armee den Vormarsch durch Belgien und Frankreich mit. Am 22.VIII.14 Ordonnanzoffizier und Dolmetsch beim Rgts.-Stabe, nahm er teil an der Marneschlacht, dem Rückzuge und den Champagne-Kämpfen. Vom 1.I.1915 erhielt Gerhard die Führung der 8. Komp. seines Regimentes und wurde am 12.I.15 zum Oberleutnant ernannt. Infolge Erkrankung im April 1915 in die Heimat beurlaubt, tat er noch einige Zeit Dienst beim 1. Ers.-Batl. des Inf.-Rgts. 134 in Plauen und wurde dann wegen der im Felde


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erlittenen dauernden Feld- und Garnisonsdienst-Unfähigkeit am 3.XII.15 mit Uniform verabschiedet. Vom 1. III 16 bis 1. XI 18 war Gerhard bei Metall-Mobilmachungsstelle der Kriegsrohstoffabteilung mit selbständigen Aufträgen nach Elsaß und Italien (1917 u. 1918), aus der er am 11. XI 1918 ausschied.

[E. K. (26. IX 14), Ritter-Kr. II d. Sächs. Alb.-O. m. Schw. (März 15), V.-A. in Schw.].

X 83       Dorothea Luyken, * 7.IX 1875 zu Neheim i. W., z. Z. in Bonn, Lennéstr. 33.

X 84     Wilhelmine Luyken, * 26.III.1877 zu Berge b. Hamm i. W., ‡ 21.IX.1900 m. Eduard Otto Thilo (X 92), Kaufmann und Fabrikleiter in St. Pölten b. Wien, * 10.III 1870 zu Münster i. W., [S. v. Eduard Hieronymus Wolrad Thilo, wld. Pfarrer ebda., * 19.V.1833 zu Warburg, † 23. VIII 1880 ebda., und Julie Christine Hermine, geb. Luyken, 20. XI 1842 zu Berge b. Hamm i. W., † 1. V 1879 zu Borgholzhausen (T. v. Hermann Luyken, wld. Pfarrer zu Berge (1805-1888) u. Wilhelmine, geb. Luyken (1811-1904), vgl. VIII 15, Heft I, 3, S: 34 unten].

6 Kinder: XI 127-132: 127) Paul, * 24.VII 1901 zu Wesel; 128) Margarethe, * 15.VIII 1902 ebda.; 129) Fritz, * 11.I 1904 zu Weener a. Ems; 130) Hildegard, * 11.IX.1906 zu St. Pölten b. Wien; 131) Hedwig, *  11.IX.1906 ebda.; 132) Elisabeth, *  3.VII 1923 ebda.

X 85    Friedrich ("Fritz") Wilhelm Luyken, * 29.I 1879 zu Berge b. Hamm, Gutsbesitzer der Estanzia "Las olos Margaritas" bei Hersilia in Argentinien, z. Z. in Deutschland, (Weener, Ostfriesl.), † 29.XII 1912 m. Margarete Lydia Emilie Alexandrine, geb. Roth, * 20.IV 1882 zu Johannesberg b. Wetzlar, [T. v. Albert Roth, wld. Forstmeister, * 2.VIII 1848 auf Oberförsterei Johannisburg a. d. Lahn, † 21.II.1897 auf Oberförsterei Entenpfuhl, Hunsrück, und Marie, geb. Schramm, * 17.VIII 1851 zu Herborn, † 29.XI 1920 auf Estanzia la Barrancosa in Argentinien].

3 Kinder: XI 133-135: 133) Juliane, * 17.III 1914 zu Buenos Aires; 134) Marie Luise, * 4.VI 1916 zu Ambrosetti in Argentinien; 135) Ingeborg, * 10.XII 1919 zu Buenos Aires.


Plaudereien für den Stammtisch
Ein rätselhaftes Postscriptum.

Es war im Herbst 1868, als Großohm Bernhard Luyken zu Wesel (VIII 10, Heft I, 2, S: 24), der Vater von Frau Lina Kämper (vgl. dieses Heft, S: 124) einen Brief von seinem Vetter Gustav Luyken, Kreisgerichtsrat in Arnsberg (VIII 24, Heft I, 3, S: 33) erhielt. Auf der Rückseite des Briefumschlages standen die seltsamen





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Worte: "Unkenboldt war auch tot", die Bernhard nicht zu deuten vermochte. Erst beim Lesen des Briefes ergab sich, was damit gemeint war: Gustav hatte auf einer Ferienreise (im August 1868) Heidelberg besucht, wo er vor 45 Jahren zusammen mit seinem Vetter Bernhard studiert hatte. Die Stadt machte auf ihn - wie er in seinem Tagebuch erwähnt - "einen wehmütigen Eindruck der Vergänglichkeit", denn viele seiner Bekannten und Freunde auf fröhlicher Studentenzeit waren schon verstorben. Im Briefe an seinen Vetter Bernhard hatte nun Gustav von dieser Reise erzählt und der Toten hierbei auch gedacht. Der Name des gemeinsamen Freundes Unkenboldt war ihm aber erst wieder eingefallen, als der Brief schon geschlossen war, und so hatte Gustav schnell noch außen auf die Rückseite jene so merkwürdig klingende Nachschrift gesetzt.


Berichtigungen.

zu Heft III, 2, S: 111, Zeile 1 v. ob. lies: Editha st. Erica


Mitteilungen für das nächste Heft werden baldmöglichst erbeten an den Herausgeber: Dr. Karl Luyken, Chronikstelle der Familie Luyken, Berlin-Schöneberg, Am Park 18. - Zu Geldüberweisungen (Jahresbeitrag 4,- Goldmark), - für Familienangehörige nach Selbsteinschätzung) - dient unter gleicher Anschrift das Postscheckkonto Berlin: 13909 [Das bisherige Konto auf der Depositen-Kasse der Darmstädter- und Nationalbank, Berlin-Schöneberg, ist gelöscht worden!]


Druck: Hermann Zeidler, Zerbst, Markt 23


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Chronikblätter
für die Familie Luyken und ihre Anverwandten


3. Jahrgang.     Berlin-Schöneberg, Dezember 1923.     Heft 4.


Schloß Knippenburg.

Grau ragt und ernst ein Schloß empor
Aus Fluren und uralten Bäumen;
Es öffnet sich freundlich das gastliche Tor
Zu des Hauses stattlichen Räumen.

Und die Myrthe grünt und der Lorbeer rauscht
Und Orangen wehen im Winde (!)
Und manch' ein freundliches Wort wird getauscht
An der grünen duftigen Linde.

Doch auf der Terrasse, auf Garten und Park
Ruht nicht nur poetisches Weben,
Es tönt das Wort durch Herzen und Mark,
Das Wort vom ewigen Leben;

Denn, wenn die Glocke des Turmes erschallt
Hoch über der stillen Kapelle,
Dann ist die Rede des Mundes verhallt
Wie des Baches fliehende Welle - - -

Louise Hensel





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"Schloß Knippenburg"1) liegt in dem fruchtbaren2) Emschertale in anmutiger Umgebung, umrahmt von den sanften Linien westfälischer Hügellandschaften, deren Eigentümlichkeit sich gerade hier kennzeichnet durch eine fast ununterbrochene Kette von Waldparzellen, abwechselnd mit Wiesen und Feldern, belebt durch die eichenumkränzten roten Dächer der niedersächsischen Bauernhöfe. Nichts erinnert hier an die poesiezerstörenden Wirkungen der bergbaulichen Anlagen, vor welcher die Idylle des friedlichen Emschertales immer mehr zurücktreten mußte.

Das Schloß ist einer jener alten Rittersitze, wie solche für den Niederrhein und Westfalen so charakteristisch sind, die jedoch immer seltener werden, weil nicht nur die Kriege der früheren Zeit sie verwüsteten, und Feuer und andere Elemente sie zerstörten, sondern auch Umbauten und Annexbauten, welche veränderte und erweiterte Lebensbedürfnisse erheischten, sie ummodelten.

Der Schloßbau erhebt sich, geziert durch ein aus dem Dach hervorragendes Glockentürmchen, ernst wirkend durch die großen Verhältnisse seiner breiten Mauern, aus Wiesen, Garten und Parkanlagen. Im Schloßhofe beschatten alte Linden die Steinterasse, welche einen der beiden, rechtwinklig aneinander stoßenden Flügel begeleitet.

Die Einfahrt führt im Westen durch den Schloßhof mit seinen gepflegten Rasenflächen, hübschen Gehölzgruppen, alten Linden und Platanenbäumen.

Hier befinden sich auch die beiden großen Oekonomiegebäude, enthaltend Wagenremise, Portier- und Kutscherwohnung, Sattelkammer, geräumige, holzgetäfelte Stallungen für Pferde, Stallung für Kühe und Schweine, Viehküche, Kellerräume, große Speicherräume u. s. w. Den östlichen Teil des langen Oekonomiegebäudes bildet die Orangerie. -

Die früheren Besitzer von Knippenburg, und zwar Heinrich und Wessel von Knippenborg, stifteten die Vikarie "trium regum"; die Stiftungsurkunde datiert von 1386.

Die Nachkommen haben sich nun, der Sitte vergangener Jahrhunderte gemäß, auf jenem Bilde (im Gange zur Kapelle) darstellen lassen.

Die zweite, dem Knippenburger Patronate unterstellte Vikarie "ad sanctam Catharinam" soll weiter älter und - der Tradition zufolge - unmittelbar nach Einführung des Christentums in dieser Gegend gestiftet sein.
Das Bild zeigt das Knippenborger Wappen und die Inschrift:

"Anno 1658 Henricus Simering Rector Hujus Sacelli Me Fieri Fecit."

Die vorstehende Schilderung über die alte Knippenburg ist mit den begeisterungsvollen (wenn auch metrisch weniger klaren) Widmungsversen der bekannten religiösen Dichterin Louise Hensel der Einleitung einer Denkschrift zum Prozeß "Devens gegen Arenberg" entnommen, die im Jahre 1885 als Manuskript in Berlin gedruckt wurde und eine Schadenersatzklage wegen bergbaulicher Schäden an diesem Schlosse zum Gegenstand hatte. Die Beschreibung der prächtigen Umgebung der ehr-

1) Vgl. W. Grevel, Uebersicht der Geschichte des Landkreises Essen, 1883 pag. 91.
2) K. Michaelis, kritische Untersuchungen, pag. 2.


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würdigen Burg ist inzwischen durch den schnellen Wandel der Zeiten längst überholt: die herrlichen Wälder und Wiesen mit den romantisch zwischen ihnen gelegenen niedersächsischen Bauernhöfen haben den gewaltig und schnell sich ausdehnenden Mächten des Bergbaus und der Industrie weichen müssen, nüchterne Zweckbauten sind an ihre Stelle getreten, und heute erstreckt sich der südliche Teil der Stadt Bottrop schon unweit des Schlosses selbst, sodaß die zum nahen Bahnhofe Bottrop-Süd führende, teilweise schon ausgebaute Straße nur wenige hundert Schritt vom Schlosse entfernt ist. -

Aus der schon früher (vgl.
Heft II, 3, S: 80) mitgeteilten Angabe im Teil V des "Neuen allgemeinen deutschen Adelslexikons" (herausgeg. v. Prof. Dr. Ernst Heinrich Kneschke, 1864) geht hervor, daß das alte westfälische Adelsgeschlecht Knippenburg bereits 1348 in Urkunden vorkommt und als Besitzer des Stammschlosses noch 1570 nachweisbar und erst nach 1646, wo es noch Emminghoven bei Soest innegehabt hat, erloschen ist.

Ueber den in der Denkschrift als Mitstifter erwähnten Wessel von der Knippenburg findet sich in den Akten der Stadt Wesel folgende Notiz:

"Wessel von der Knippenborg empfing im Jahre 1387 an dreizehn Terminen im ganzen 145 ½ clip. an Renten" (vgl. "Die Entwicklung des Weseler Stadthaushaltes 1342 - 1390 " von Christian Kraus.)

Ob Wolter von der Knippenburg, welcher der Schwiegervater unseres Stammvaters Hendrich Luicken, und Sohn des 1545 verstorbenen Hendrich v. d. K. gewesen ist, das Schloß selbst inne gehabt hat, erscheint fraglich, zumal er noch zwei ältere Brüder, Hendrik und Wessel, besaß. - Seine einzige Schwester Anna, die das älteste Kind war, ist anscheinend identisch mit der im Dortmunder Morgensprachenbuch (1558 bis 1586) erwähnten gleichnamigen Gattin des Melchior von Delwich, Drost von Bochum, die beide mit ihrer Tochter Elisabeth von D. am 4. März 1583 als Standgenossen bei einer Trauung verzeichnet sind.

Wie aus der "Westfälischen Geschichte" von Joh. Died. von Steinen hervorgeht (vgl. Teil III, S: 191), soll die Gemahlin Rorica des Walter von Loë zur Knippenburg, der 1556 und noch 1589 lebte, die Tochter von Rötger von der Knippenburg gewesen sein und die alte Knippenburg geerbt haben. Ein Bruder dieses Walter war Theodor von Loë, Herr zu Knippenburg und Sodnigen (1598 und 1616). Zur selben Familie gehörte übrigens auch Matthias von Loë, Herr zu Wissen, Drost zu Holte, (1522, war 1536 tot), aus dessen Ehe mit Elisabeth (T. v. Adolph von Wilich zu Disfort und Elisabeth von Biland) als fünftes Kind Christina von Loë hervorgegangen ist, welche in der ersten ihrer drei Ehen mit einem Luicken von Nagel zu Kessenberg (Coumpberg) verheiratet gewesen sein soll. (a. a. O. S: 278).-

Ob und inwieweit Dr. Johann von der Knippenburg, welcher 1615 Zweiter und von 1616 bis 1630 Erster Bürgermeister von Wesel war, (vergleiche "Wesels Vergangenheit und Zukunft zur Zeit der Stadterweiterung", herausgegeben vom Verein zur Förderung der gewerblichen Tätigkeit in Wesel 1892, Seite 42), mit der Familie unserer Stammutter Anna verwandt gewesen





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ist, hat sich bisher noch nicht feststellen lassen. Daß er noch 1634 in Wesel gelebt hatte, ergibt sich aus einer alten Aufzeichnung im Archiv der Stadt Krefeld, die in den "Beiträgen zur Geschichte Crefelds und des Niederrheins" von Hermann Keussen (Köln 1898) auf Seite 86 abgedruckt ist, wo die etwas dunkle Stelle, welche sich auf die damalige Bedrängnis dieser Stadt durch Spanier und Wallonen bezieht, also lautet: "Der Bürgermeister (von Krefeld) reiste nach Wesel, um dort durch den Dr. von der Knippenburg noch etwas zu erreichen. Es war jene verunglückte Reise im Januar 1634, die den Gouverneur um den Kabeljau, die Bürgermeister aber um die Nachtruhe gebracht hatte."

K. L.

Siehe auch
Haus Knippenburg in genealogy.net
Haus Knippenburg in Wikipedia


ist, hat sich bisher noch nicht feststellen lassen. Daß er noch 1634 in Wesel gelebt hatte, ergibt sich aus einer alten Aufzeichnung im Archiv der Stadt Krefeld, die in den "Beiträgen zur Geschichte Crefelds und des Niederrheins" von Hermann Keussen (Köln 1898) auf Seite 86 abgedruckt ist, wo die etwas dunkle Stelle, welche sich auf die damalige Bedrängnis dieser Stadt durch Spanier und Wallonen bezieht, also lautet: "Der Bürgermeister (von Krefeld) reiste nach Wesel, um dort durch den Dr. von der Knippenburg noch etwas zu erreichen. Es war jene verunglückte Reise im Januar 1634, die den Gouverneur um den Kabeljau, die Bürgermeister aber um die Nachtruhe gebracht hatte."

K. L.


Ereignisse des Jahres 1923.
(Fortsetzung zu Heft III, 3).

Geboren:

14. Okt. (korrigiert von Dez.)
Albert und Johannes Luyken auf Landfort bei Anholt i. W., Zwillings-Söhne von Dr. jur. Albert Luyken (IX 85, vgl. Heft II, 1, S: 58) und Tove, geb. Schloßhauer in Hamburg 39, Barmbeckerstr. 144.


Verheiratet:

14. Nov.  Walter Luyken, Bergassessor in Düsseldorf, Feldstr. 81, (X 25, vgl. Heft II, 3, S: 83) mit Gladys, geb. Korten [T. v. Max Korten u. Adeline, geb. Lueg]. (Verlob. vergl. Heft II, 4, S: 86).


Den 70. Geburtstag begingen:

20. Nov.   Helene van Woelderen, geb. Luyken, in Blissingen, Dokkade 37. (vgl. Heft I, 2, S: 22).

18. Dez.   Bertha Sardemann, geb. Luyken, in Marburg a. d. L., Schwanallee 16 (IX 70, vgl. Heft I, 4, S: 46).


Den 82. Geburtstag beging:

20. Dez.   Wilhelm Luyken, Gutsbesitzer auf Köper b. Wesel, z. Z. Wesel, Baustr. 20 (IX 6, vgl. Heft I, 2, S: 23).


Anschriften-Veränderung:

1. Okt.     Eduard Neuser, Forstmeister, (X 100, vgl. dieses Heft, S: 144), bisher zu Schleusingen in Thür., trat in den Ruhestand und verzog nach Potsdam, Behlerlstr. 12.

Nov.        Karl Luyken, Hauptmann a. D. [S. v. Hugo Luyken, (IX 67, vgl. Heft I, 4, S: 46)], bisher in Siegen, Coblenzerstr. 53, jetzt ebda. Waldesruh.

Dez.         Max. Luyken, Hauptmann a. D. (X 12, Heft II, 2, S: 69), bisher in Leipzig-Döhlitz, jetzt als Direktor der Hofmann'schen Pappenfabriken G. m. b. H. in Leibis, Post Unterweisbach i. Thür.


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Dez.   Eduard Sethe, Dr. jur., deutscher Konsul (X 22, Heft II, 2, S: 72) bisher in Chicago, jetzt in gleicher Eigenschaft in Newyork , V. St. A.

1. Dez.   Karl Sethe, Oberstaatsanwalt (X 19, Heft II, 2, S: 71), bisher in Coblenz, wurde von dort durch die Franzosen ausgewiesen, war zum 1. Dez. nach Essen-Ruhr versetzt, wurde von den Franzosen nicht hineingelassen, ist nun zum 1. Jan. 1924 nach Erfurt versetzt worden.


Aus der Zeit unserer Ahnen.
Von Dr. Albert Luyken, Geh. Reg.-Rat (VIII 35).

In einem "Das Vest Recklinghausen während des kölnischen und des spanisch-niederländischen Krieges" betitelten Aufsatze von Theodor Esch, abgedruckt in Band 15 der Vestischen Zeitschrift, welche mir durch die Liebenswürdigkeit des Fürstl. Salm-Salm'schen Generaldirektors, Hernn Prof. Dr. Rensing in Anholt in W., zur Verfügung gestellt wurde, wird geschildert, wie auch im Erzbistum Köln, zu welchem das Vest Recklinghausen gehörte, im Laufe des 16. Jahrhunderts der Kampf für und gegen die Reformation entbrannt war.

Um den Besitz der Kölner Kurwürde hatte sich in den siebziger Jahren dieses Jahrhunderts ein heftiger Streit entwickelt. Ein Teil der Kölner Domherren wollte den gut katholischen Herzog Ernst von Bayern erwählt sehen, der andere, liberale Teil, der die knappe Mehrheit ausmachte, den Freiherrn Gebhard Truchseß von Waldburg, der dann auch am 5. Dezember 1577 gewählt wurde. Im Frühjahr 1582 stand bei diesem der Plan fest, die Augsburger Confession anzunehmen und den Versuch des Ersbischofs Hermann zu Wied aus den Jahren 1536-1543, im Erzstift Köln die Reformation einzuführen, zu wiederholen. Hierbei wollte er niemandem Zwang antun, sondern nur gleichmäßig beiden Confessionen freie Religionsausübung gewähren.

Um sich von der Gesinnung der Einwohner Kenntnis zu verschaffen, unternahm er eine Reise durch das Vest Recklinghausen und weiter durch Westfalen und ließ, da er wohl wusste, daß die Sache nicht ohne Kampf abgehen würde, heimlich Kriegsvolk anwerben. So ließ er am 1. Dezember 1582 an den Kellerer (= Cellarius, Kämmerer) Dietrich von der Knippenburg auf der Horneburg - 7 Kilom. östlich von Recklinghausen gelegen - durch einen Boten von Bonn aus 100 Goldgulden überbringen mit dem Auftrage, mit diesem Gelde zum Schutze des Vestes Recklinghausen Soldaten anzuwerben. Ueber diesen Dietrich von Knippenburg sagt das Recklinghäuser Wochenblatt von 1832, daß er ein Sohn aus der altadeligen vestischen Familie von Knippenburg auf dem Hause Knippenburg bei Bottrop war und nach seinem Dienstaustritte noch im Jahre 1600 in hohem Alter in seinem Hause auf der sogenannten Burg in der Stadt Essen gelebt hat, wie dies aus einem Notariat-Zeugnisse, welches er zu Gunsten der Hofessassen des Sattelhofes Arembögel ausstellte, die der Freiherr von Brempt damals zu Leibeigenen zu machen versuchte. Sein Bruder war





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Gebhard Truchsess
von Waldburg-Trauchburg

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der berüchtigte R. von Knippenburg, Kavalier am Bergischen Hofe zu Düsseldorf, den die Sage als einen Mithelfer bei der angeblichen Erdrosselung der Prinzessin Jacobe von Baden bezeichnet. -

Was den Adel des Vestes anbetrifft, so stand dieser in seiner großen Mehrheit auf Seiten des katholischen Teils des Domkapitels, wie er dies auch in einem Schreiben an dasselbe bezeugt hat; aus seiner Mitte scheint nur der genannte Dietrich von Knippenburg zu Gunsten des Kurfürsten Gebhard Truchseß tätig gewesen zu sein. - Von den Geistlichen des Vestes konnte man die Pfarrer von Datteln, Waltrop, Bottrop und Osterfeld zu den Anhängern des Truchseß rechnen.

Die Stadt Dorsten hielt zum Domkapitel, nicht jedoch so allgemein die Einwohnerschaft der Stadt Recklinghausen, da hier schon fleißig zu Gunsten des Gerhard Truchseß vorgearbeitet war. Die beiden regierenden Bürgermeister, der kurfürstliche Richter, der Gerichtschreiber, ferner der größere Teil der angesehenen Bürger sowie die Pfarrer und im großen und ganzen auch die Vikare, deren es gegen die zwanzig an der Pfarrkirche und am Gasthause gab, waren freilich der katholischen Religion zugetan, aber von den Stadtvätern schwärmte Heinrich Surlender und ebenso ein Teil des niederen Volkes für die Neuerungen.

Auch der Kellerer Dietrich von Knippenburg nahm, nachdem er für die Befestigung und Verteidigung der Freiheit und des Hauses Horneburg das Nötige ins Werk gesetzt hatte, mit seiner Familie in der Stadt Recklinghausen Wohnung, um hier unter den Bürgern für den Truchseß Stimmung zu machen und seinem Herrn und dessen Beauftragten über den Zustand in der Stadt Bericht zukommen zu lassen. Obwohl nun im Jahre 1582 ein großer Teil der Bürgerschaft durch die Pest umgekommen war, sodaß die Mauern - wie der Bericht des Stadtrates an das Domkapitel besagt - nicht ausreichend zur Verteidigung besetzt werden konnten, so erklärten sich doch die Bürger sogleich bereit, den Kampf gegen die heranrückenden Truppen des Truchseß aufzunehmen. Bürgermeister und Rat stellten also an den Pforten und auf den Stadtmauern und Türmen Schild- und Scharwachen auf, die sie durch Rundgänger beaufsichtigen ließen, und befahlen den Bewaffneten, jeden Augenblick bereit zu sein.

Nun trat aber auch der Kellerer von Knippenburg in Tätigkeit. Er suchte während der Nacht die Bürger auf der Wache in Schrecken zu setzen und ein Gleiches taten auch Surlender nebst seinen beiden Söhnen Stephan und Nikolaus sowie Jobst Blank und einige andere Anhänger des Truchseß. -

Nachdem nun Engelbert, der Oberst der truchsessischen Truppen inzwischen die Stadt eingeschlossen hatte, verlangte der größere Teil des niederen Volkes - auf Vorschlag des Kellerers von Knippenburg - man solle versuchen, den Obersten mit einer "Verehrung" abzuweisen; wenn derselbe sich aber nicht darauf einlasse, solle man ihn mit einigen Soldaten unter der Bedingungen aufnehmen, daß er für die Besatzung nicht mehr als Schlafstellen, Wasser, Feuer und Salz fordern, die Stadt mit keinem weiteren Kriegsvolke belegen, die Religion nicht beeinträchtigen und die Stadt bei ihren Schlüsseln und allen Rechten, Freiheiten, Statuten und Gerechtigkeiten belassen würde. Zugleich sprach das Volk die Drohung aus, zur Rettung seiner Weiber und Kinder diejenigen, welche mit diesem


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Vorschlage nicht einverstanden seien, erschießen und die Pforten öffnen zu wollen. Wirklich behielt der Pöbel die Oberhand, und das Schicksal Recklinghausens war besiegelt. Die Bürgermeister gingen nunmehr zum Obersten, um mit ihm zu verhandeln. Aber der Kellerer v. Knippenburg wußte alle ihre Bemühungen zu vereiteln, indem er darauf hinwies, daß der Oberst tatsächlich über ein starkes Kriegsvolk verfüge, und er selber das Befehlsschreiben des Kurfürsten Gebhard von Truchseß gesehen habe. -

Nachdem nun Oberst Engelbert durch Handschlag an Eidestatt angelobt und versprochen hatte, die Rechte der Stadt anerkennen, das Eigentum der Stadt schonen und die Stadt mit keiner größeren Besatzung beschweren zu wollen, konnte er mit seinem Fähnrich, dem Rittmeister und etwa 50 Fußknechten seinen Einzug halten. Sein Versprechen hat derselbe aber nicht gehalten, sondern weitere Truppen in die Stadt gezogen und schlimm in derselben gehaust. -

Nachdem dann am 23. März 1583 der Papst Pius V. den Kurfürsten Gebhard Truchseß des Erzbistums für verlustig erklärt hatte und am 23. Mai desselben Jahres an dessen Statt Herzog Ernst von Bayern zum Erzbischof von Köln gewählt worden war, drangen des letzteren Truppen unter dem Oberbefehl des Herzogs Ferdinand von Bayern, Bruder des Herzogs Ernst, ins Vest ein, und es fand, nachdem die Truchsessischen Truppen geschlagen und vertrieben waren, am 6. Mai 1584 der feierliche Einzug Ferdinands in Recklinghausen statt. -

Schwer hatte die Stadt unter den Folgen des Krieges zu leiden. Nicht allein, daß sie zur Strafe für die Aufnahme der Truchessianer einen Monatssold für ein Regiment deutscher Knechte und für ein Regiment Wallonen möglichst bald erlegen mußte, auch noch eine Kontribution von 13 000 Gulden - den Gulden zu 13 Batzen gerechnet - wurde ihr vom Landesherrn auferlegt. Es war dies eine harte Strafe, namentlich für denjenigen Teil der Bürgerschaft, welcher sich der Aufnahme der truchsessischen Truppen widersetzt hatte. -

Zu der Partei des Kurfürsten Gebhard Truchseß hatte auch Ernst Hessehaus, Sohn des früheren Kellerers Arnold Hessehaus zu Horneburg gehört, der von dem Grafen Erich zu Holstein-Schaumburg auf der Taufe gehalten war und als Taufgeschenk den Oer'schen Hof Rützelinghof als Lehn erhalten hatte. Auch später hat sich dieser auf die feindliche Seite des Landes gestellt und ist dann zu den Holländern übergegangen. -

Zu Kirchellen - 20 Kilom. westlich von Recklinghausen - befand sich eine kölnische Burg mit Namen Oberhof. Ein Kircheller Bürger namens Jünger hatte sich als Kundschafter bei den erzstiftischen (bayrischen) Truppen besonders verdient gemacht. Namentlich hatte er über die Bewegungen und über die Stärke der truchsessischen Truppen, welche auf das Vest heranrückten, Kunde eingezogen. Der Kurfürst, Erzbischof Ernst belohnte ihn hierfür dadurch, daß er ihm das Gut Kirchellen übertrug, womit vorher Bernhard und Diederich Hessehaus belehnt gewesen waren. --

Im Besitze des Herrn Professor Dr. Rensing, der von oben erwähntem Arnold Hesehauß (Hesehues), welcher vor Dietrich von der Knippenburg Kellerer-Kämmerer - des Vestes Recklinghausen gwesen war, ab-





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stammt, befindet sich eine Kopie der Urkunde vom 20. September 1586, worin der Kurfürst Ernst den vorgenannten Johann Jünger das früher von Bernhard und Diederich Hesehauß innegehabte Gut zu Kirchellen zu Lehen überträgt. Diese Kopie, welche mir von Herrn Prof. Dr. Rensing zur Verfügung gestellt wurde, ist in Zutphen, wo nach seiner Mitteilung die Familie Hesehauß später wohnte, beglaubigt. In dem beigefügten Schreiben führt er noch aus, daß die Familien Knippenburg und Hesehauß früh zur Reformation übergetreten sind und nach Absetzung des zum Protestantismus übergetretenen Kurfürsten Gebhard Truchseß ihre Stellung im Veste verloren haben.

Auch in Waltrop war die Reformation früh zum Durchbruch gekommen, und gehört auch der dortige Pfarrer - wie oben erwähnt - zu den Anhängern des Truchseß. Nach Herrn Prof. Dr. Rensings Ansicht spricht vieles dafür, daß auch unser Vorfahr Heinrich Luicken mit seiner Gattin Anna v. d. Knippenburg , der Tochter von Wolter von der Knippenburg und Metgen (Mechtildis) Hesehauß, zu jener Zeit Waltrop verlassen hat. "Woltrow", wie es in der Familiennotiz des Pfarrers Isaac Luyken heißt (vgl. Heft I, 1, S: 11), sein unzweifelhaft Waltrop, das noch heute im Dialekt Woltrop oder Woltrow heiße (vgl. auch Heft II, 2, S: 66, Ende des ersten Absatzes). Es liege ja auch etwa 1 ½ Meile von der Stadt Dortmund, wie es in der alten Notiz heißt. -

Hoffend, durch Herrn Prof. Dr. Rensing vielleicht noch weiteres über die Familie Hesehauß erfahren zu können, möchte ich noch darauf hinweisen, daß Mechtildis Hesehauß wohl nicht die Tochter des in der Chronik der Stadt Wesel von Gantesweiler S: 184 erwähnten zu Wesel geborenen "Sakramentierers" Tileman Hesehauß oder Heshusius sein kann, da dieser am 3. Nov. 1527 geboren ist, Metgen (Mechtildis) Hesehaus aber schon 1563 Wolter von der Knippenburg geheiratet hat.

Mit verwandschaftlichem Gruße

Albert Luyken, Landfort.



Im Anschluß an den vorstehenden interessanten Aufsatz sei bezüglich der Familie Hesehaus aus der "Reformationsgeschichte der Stadt Wesel" von Albr. Wolters, Pfarrer zu Bonn (Verlag Adolph Marcus, Bonn 1868) noch folgendes entnommen:

Tilemann Heshusius war am 3. Nov. 1527 als Sproß einer uralten, verarmten Familie Wesels geboren, die in den Weseler Akten schon seit 1441 vorkommt, und der Tileman damals nicht als einziger Gelehrte angehörte. Tileman hatte sich 1553 mit einer der beiden Töchter seines Wittenberger Studiengenossen Wessel von Bert verheiratet, die im Juli 1564 zu Wesel starb. Er ließ seine verwaisten Kinder bei den Freunden in Wesel zurück und beschloß sein an stürmischen Vorgängen reiches Leben als Professor in Helmstädt am 26. September 1588. Im Hinblick auf das Heiratsjahr 1553 des lutherischen Theologen kann - wie im vorstehenden Bericht schon bemerkt worden ist - eine seiner Töchter natürlich nicht identisch mit der Gattin des Wolter von der Knippenburg sein, diese stammt vielmehr allem Anschein nach aus einer Zweiglinie der Familie Hesehaus, welche nach einer freundlichen Mitteilung von Herrn Professor Dr. Ribbeck, Direktor des Archivs in Essen (vgl. Heft II, 4, S: 87) zu Ende des 16. Jahrhunderts in Essen sehr angesehen war.


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Bezüglich des im obigen Geschichtsauszuge wiederholt aufgeführten Diedrich von der Knippenburg sei noch darauf hingewiesen, daß die im Jahre 1625 ohne Kinder verstorbene Witwe Diedrich von Loë zu Alt- und Neu-Knippenburg vielleicht seine Gemahlin gewesen war. (vgl. Teil III, S. 329, der Westfälischen Geschichte von Joh. Died, von Steinen, Lemgo 1757).

K. L.


Bestandsaufnahme der Familie Luyken
und ihrer Anverwandten.

Um recht baldige Zusendung von Berichtigungen und Ergänzungen zu diesem Abschnitt, insbesondere auch von noch fehlenden Berichten über die Teilnahme am Weltkriege wird dringend gebeten.

X 86-88 Nachkommen von

IX 31        Hermann Luyken, (Forts. zu Heft III,3)

X 86         Johann Ludwig Rudolf Luyken, * 4.XI 1880 zu Berge b. Hamm, Dr. jur. Syndicus im Bankhaus C. Daeves in Coeln, Comödienstr., wohnt: Duisburg, Grünstr. 11, ‡ 1.II 1920 m. Dr. med. Else Franziska, geb. Erkenbölling, * 30.V 1895 zu Mannheim, [T. v. Hermann Erkenbölling, Kaufm. in Mannheim, * 4.XI 1855 zu Düsseldorf, und Christiane, geb. Bersch, * 5.III 1860 zu Ehrenburg, Kr. Brodenbach].

1 Kind: XI 136: Luise-Christiane, * 20.I 1923 zu Duisburg.

Rudolf Luyken war zu Beginn des Weltkrieges als Verpflegungsoffizier (Ltnt.) beim Ldw.-Inf.-Rgt. 55 in Wesel eingetreten und zunächst - bis Mitte August - mit der Rheinbrückenbewachung betraut, um dann mit seinem Rgt. auf dem rechten Flügel der Armee Kluck durch Belgien und Nordfrankreich vorzudringen. Vom 7. Sept. ab Kompagnieführer der 7. Komp. L.-I.-R. 55 nahm Rudolf teil erst an den Gefechten bei Noyon und dann an den Stellungskämpfen bei Carlepont, Nampzel und Plémont. In Nov. 1915 wurde Rudolf zum Oberleutnant, und im Nov. 1916 zum Hauptmann befördert. Im März 1917 kam er mit seinem Rgt. nach Galizien (Kämpfe bei Brody) und führte während dreier Monate die österr. I Komp. Inf.-Rgt. 84. Seit 19. Juli 1917 Ord.-Offz. und stellvertr. Div.-Adjut. bei der 15. Ldw.-Div. machte Rudolf im Frühjahr 1918 den Zug durch Rußland bis zur Krim mit und am 1. Mai die Einnahme von Sebastopol, an die sich der Aufenthalt in Feodosia und Simseropol und gegen Ende des Jahres in Nikolajew anschloß, wo das Rgt. von Bolschewiken eingeschlossen wurde. Am 14. März 1919 wurde Rudolf von den Franzosen, die ihr Versprechen, ihn mit den anderen Offizieren nach Hamburg zu transportieren, brachen, in





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Saloniki interniert. Erst am 20. Juni 1919 gelang es Rudolf Luyken, sich nach Deutschland einzuschiffen, wo er am 20. Juli in Emden anlangte.

[E. K. II, 25.IX 14, E. K. I, Nov. 17].

X 87         Hedwig Ida Luyken, * 16.VII 1882 zu Halver i. Westf., Geigen-Künstlerin, Bonn, Lennéstr. 33.

X 88         Margarethe ("Grethe") Juliane Luyken, * 22.VIII 1885 zu Halver i. Westf., z. Z. in Glücksburg a. d. Ostsee, ‡4.IX 1911 m. Felix Clason, wld. Gutsbesitzer zu San Guillermo in Argentinien, * 14.I.1882 zu Bonn, † 28.IV 1915 bei Boesinghe in Flandern im Kampf fürs Vaterland, (vergleiche Ehrentafel, Heft I, 1, und I, 2) [S. v. Oskar Rhys Clason, wld. Landwirt auf Estancia "Los Leones" in Argentinien, später in Bonn, * 17.VIII 1840 zu Clasonsborg (Dänemark), † 1905 zu Bonn, und Anna, geb. Bleck, * 27.IV 1843, †6.VI 1904 zu Bonn].

2 Kinder: XI 138-139: 138) Rudolf, * 24.VI 1912 zu Buenos Aires; 139) Marie Luise, * 8.II 1914 zu Bonn.

X 91-96, Nachkommen von

IX 32       Julie Christine Hermine Thilo, geb. Luyken, * 20.XI 1842 zu Berge b. Hamm, † 1.V 1879 zu Borgholzhausen, ‡29.IX 1863 m. Eduard Hieronymus Wolrad Thilo, wld. Pfarrer, * 19.V 1833 zu Warburg, † 23.VIII 1880 zu Borgholzhausen.

X 91        Daniel Hermann Wolrad Thilo, * 19.IX.1868 zu Münster, Ministerialrat am Reichspostministerium zu Berlin, Bln.-Halensee, Halberstädterstr. 4/5, ‡21.IX 1899 mit Emma Luise, geb. Kleemann (IX 76, (vgl. Heft I, 4, S: 47), * 17.III 1874 zu Cannstatt, [T. v. Dr. phil. Emil Martin Kleemann (VIII 33, vgl. Heft I, 2, S: 22), Hofrat in Stuttgart, * 18.II 1846 zu Reutlingen z. Z. in Stuttgart, Alexanderstr. 10, und Johanna Albertina, geb. Luyken (VIII 33), * 12.IV 1852 auf Haus Landfort b. Anholt, † 13.XI 1908 zu Stuttgart.]

5 Kinder: XI 140-144: 140) Walther, * 19.VIII 1900 zu Berlin-Schöneberg; 141) Anna, * 17.I 1902 ebd.; 142) Martha, * 22.VIII 1903 zu Konstanz; 143) Günther, * 22.XI 1904 zu Berlin-Schöneberg; 144) Rudolf, * 28.XII 1905 ebd.

Daniel Thilo war während des Weltkrieges als Postrat bei der "Deutschen Post- u. Telegrafen-Verwaltung in Belgien" vom 5. Febr. 1915 bis 13.XI 1918 in Brüssel tätig.

X 92        Otto Eduard Thilo, * 10.III 1870 zu Münster i. W., Kaufmann u. Fabrikleiter in St. Pölten b. Wien, ‡ 21.IX 1900 m. Wilhelmine, geb. Luyken, (X 84), * 26.III 1877 zu


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Berge b. Hamm [T. v. Friedrich Louis Hermann Luyken, (IX 31, vgl. Heft I, 3, S: 35), wld. Pfarrer in Münster, * 5.XI 1840 zu Berge b. Hamm, † 18.XI 1906 zu Bonn, u. Louise Rudolphine geb. Hesse, * 12.I 1846 zu Weener a. d. Ems, z. Z. in Bonn, Lennéstr. 33.]

6 Kinder: XI 127-132 (s. u. X 84 a S: 131.)

X 93        Lydia Martha Hermine Thilo, * 16.V 1872 zu Münster i. W., wohnt in Eitorf a. d. Sieg bei ihrem Bruder Martin Thilo (X 95).

X 94        Hermine Johanna Thilo, * 15.II 1874 zu Borgholzhausen, ‡ 7.VIII 1897 m. Dr. jur. Franz Gottlieb Samuel Machatius, Reichsfinanzrat in München, Gewürzmühlstr. 12, *15.II 1860 zu Gnesen [S. v. Franz Machatius, wld. Oberbürgermeister in Gnesen, * 7.VII 1821 zu Grabow in Posen, † 10.XI 1900 zu Gnesen, u. Marie, geb. Hertzler, * 1.VII 1826 zu Posen, † 18.VI 1890 zu Gnesen.]

1 Kind: XI 145) Ilse, * 5.VII 1898 auf Gut Löhrshof b. Wesel.

X 95        Emil Martin Thilo, * 23.IV 1876 zu Borgholzhausen, Pfarrer, Lic. Dr. theol. in Eitorf a. d. Sieg u. Privatdozent a. d. Universität Bonn, ‡ 29.VIII 1907 m. Johanna Charlotte Auguste, geb. Thilo, * 7.VI 1885 zu Rehfeld, Kr. Soldin (Neumark), [T. v. Ulrich Thilo, wld. Administrator zu Rehfeld, * 27.I 1841 zu Pielburg in Hinterpommern, † 1.VII 1905 zu Rehfeld, u. Auguste, geb. Feldhäher, * 24.VIII 1856 zu Zehden b. Neudamm.]

3 Kinder: XI 146-148: 146) Martin, * 11.VII 1908 zu Enger i. W.; 147) Valentin, * 9.II 1910 ebd.; 149) Ulrich-Ludwig, * 12.VI 1920 zu Eitorf.

X 96        Johannes ("Hans") Hermann Ludwig Thilo, * 29.I 1878 zu Borgholzhausen, Kr. Halle i. W., Amtsgerichtsrat in Burbach i. W., ‡ 28.III 1919 m.Hildegard, geb. Schäfer, [T. v. Carl Ludwig Schäfer, wld. Kaufm. zu Frankfurt a. M.,  27.III 1842 zu Assenheim in Oberhessen, † 7.V 1922 zu Frankfurt a. M. und Gertrud, geb. Weiß,  2.II 1850 ebd., z. Z. ebd.]

1 Kind: XI 149) Georg, * 5.IX 1920 zu Kuppen b. Saalfeld in Ostpr.

Hans Thilo war zu Beginn des Weltkrieges Amtsrichter in Saalfeld i. Ostpr. geworden, wurde dann aber bald als Vizewachtmeister der Feld-Art. eingezogen. Er zog mit der 1. Batt. des Res.-Feld-Art.-Rgts. 10 (10. Res.-Div V Res.-Korps) an die Westfront und nahm als Offz.-Stellvertr. teil an der Schlacht bei Montmédy (23.-25. Aug.). Hierauf bezog die Truppe Feststellungen vor Verdun östl. und westl. der Maas, wo Hans - inzwischen am 8. Nov. 1914 zum Ltnt. der Landwehr I befördert - auch die weiteren Stellungskämpfe bis zum August 1915 mitmachte. Wegen





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eines Herzleidens mußte Hans die Front verlassen, kam als Militärhilfsrichter zunächst nach Hannover und hierauf zwei weitere Monate nach Oldenburg. Vom 1. Dez. 1915 war Hans als Kriegsgerichtsrat bei der Kommandantur in Diedenhofen bis zur Rückkehr in die Civilstellung am 1. Dez. 1918 nach Saalfeld i. Ostpr. tätig. [E. K. 16. IV 1915].

X 97-99, Nachkommen von

IX 33       Heinrich Wilhelm Emil Luyken, wld. Fabrikbes. in Siegen, (1845-1906), und Johanna Henriette Talea, geb. Hesse, * 16.VI 1848 zu Weener a. d. Ems, z. Z. in Siegen, Coblenzerstr. 35, (vgl. IX 33, Heft 1, 3, S: 35).

X 97        Anna Wilhelmine Margarethe Luyken, * 22.IX 1882 zu Siegen, z. Z. ebd. Coblenzerstr. 35.

X 98        Emil Otto Luyken, * 4.XI 1884 zu Siegen, Gartendirektor in Weener, Ostfriesland, Mühlenstr. 18.

X 99        Wilhelm Heinrich Luyken, * 30.V 1888 zu Siegen, Kaufmann ebd., Coblenzerstr. 35.


Berichtigungen.

zu Heft III, 3, S: 121, Zeile 7 v. u. lies: Georg statt: Hermann
zu Heft III, 3, S: 122, Zeile 15 v. u. lies: Hermann statt: Heinrich
zu Heft III, 3, S: 130, Zeile 19 v. u. lies: X 82-88 statt: X 82-85.


Mitteilungen für das nächste Heft werden baldmöglichst erbeten an den Herausgeber: Dr. Karl Luyken, Chronikstelle der Familie Luyken, Berlin-Schöneberg, Am Park 18. - zu Geldüberweisungen (Jahresbeitrag 4 Goldmark), - für Familienangehörige nach Selbsteinschätzung) - dient unter gleicher Anschrift das Postscheckkonto: Berlin, 13909. [Ein Bankkonto besteht nicht mehr!]


Druck: Hermann Zeidler, Zerbst, Markt 23


Seite 145 siehe Chronikblatt 1924