Familienverband Luyken



Chronikblätter 1980 (Band VI)
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Ludwigshafen, 13.5.2017



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  Thomas Hühn, Sohn von G. Hühn (XII 32 a WA EL) und H. geb. S. verstarb am 25.10. in Bremen im Alter von 20 Jahren.

Erna Auen, geb. Paß verstarb am 15.11 in Vallendar/Rhein im Alter von 84 Jahren.
1980 Emma Hilger, geb. Luyken (IX 89) verstarb am 4.2. im Alter von 89 Jahren in Düsseldorf.

Karl-Heinz Luyken (XI 52 WA) verstarb am 24.7. in Borken im Alter von 72 Jahren.

Werner Meyn (XI 238 G) verstarb am 14.4. in Hösel im Alter von fast 82 Jahren.

Michael Schwartz, sen. (XI 76 WA) verstarb am 14.5. in München im Alter von fast 71 Jahren.

Jost Henniges (XII 5 c WWI) verstarb am 3.7. in Heinsberg im Alter von fast 62 Jahren.



Lebensbilder der Verstorbenen

Am 5. Oktober 1979 verstarb in Warendorf Konrad Bresges (XI 159 WB) im Alter von 80 Jahren.

Konrad (Friedrich Gustav Adolf) Bresges, am 15. Juli 1899 in Schweidnitz/Schlesien geboren, war der Sohn des Oberregierungsrats am Finanzamt Münster Konrad Bresges und seiner Ehefrau Hedwig geb. Röhrig 1), die wiederum eine Tochter von Johanne Röhrig geb. Luyken war, einer Tochter von Hermann Luyken, dem Stammherrn des Familienzweiges Wesel/Berge. Konrad hatte noch 2 ältere Brüder Albrecht und Dietrich, die ebenso wie er selbst und seine jüngere Schwester Armgard unverheiratet geblieben sind. In Arnsberg besuchte er die Schule. Bevor er 1918 das Abitur bestand, trat er am 26.6.1915 als Kriegsfreiwilliger in den Heeresdienst ein und machte, abgesehen von einer viermonatigen Unterbrechung an der Ostfront im 1917, den 1. Weltkrieg in vorderster Front bei Feldartillerie-Einheiten mit. 1917 war er bei einer Freiwilligen-Batterie gegen die Polen eingesetzt. Am 1.12.des gleichen Jahres erhielt er den nachgesuchten Abschied bewilligt und trat, dekoriert mit dem EK II und I, aus dem Heer aus 2). Anschließend machte er bis


1) Zu den Daten der Eltern s. Bd. I S. 152; V. S. 349.
2) Wegen der Kriegserlebnisse im einzelnen s. Bd. I S. 358 f





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daß man überlebt hatte, bis dann am 26. April 1945 während des Kampfes um Berlin die älteste Tochter vor den Augen der Mutter durch eine Granate getötet wurde. Dieses Erlebnis hat Marie-Luise nie verwinden können. Auf Vorschlag ihrer Schwester Emma, die im jetzigen Meerbusch bei Düsseldorf mit Arnold Hilger verheiratet war, zog Marie-Luise in deren Haus. Da sie damals keine Arbeit fand, hat sie sich ihren Lebensunterhalt lange durch Heimarbeit verdienen müssen. Erst allmählich ging es ihr besser. Als sie 1969 wieder nach Berlin, ihrer Wahlheimat übersiedelte, um im Wilhelmstift ihren Lebensabend zu verbringen, lebte sie auf. Das Wilhelmsstift liegt unmittelbar am Park des Schlosses Charlottenburg und hat einen eigenen Garten mit schönem Baumbestand. Dort pflegte sie ihr Altershobby: das Gärtnern. Bei jedem Wetter sah man sie draußen, von den ersten Frühlingsblumen, die sie zog, bis zu den letzten Herbstastern; besonders Rosen waren ihre Freude, die unter ihrer Pflege auch prächtig gediehen. Während dieser für sie besonders glücklichen und harmonischen Etappen ihres Lebens gewann sie gute Freunde unter den Hausgenossinnen des Stifts, und alte Bekannte gab es auch noch viele in Berlin. Ihre ganze Zuneigung und Liebe galt aber ihrer in Berlin lebenden Tochter Ulli, in deren Nähe sie nun wieder sein konnte. Das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter war besonders herzlich, und die gegenseitige Anteilnahme hätte nicht inniger sein können. Marie-Luise hatte das Glück, bis zuletzt ihre geistige Frische zu behalten. Eine schwere Krankheit, die sich seit Jahren vorbereitete und schließlich zu ihrem Ende führte, ertrug sie mit vorbildlicher Tapferkeit. Nun schläft sie auf dem Waldfriedhof an der Heerstraße, dort, wo schon ihre geliebte Tochter Ise vor 35 Jahren begraben wurde.



Am 25. Oktober 1979 verstarb in Bremen Thomas Hühn im Alter von 20 Jahren. Thomas, am 14.2.1959 in Hamburg als Sohn von G. Hühn (XII 32a WA EL) und H. geb. Sinn geboren (vgl. Bd. VI S. 19), Urenkel von Mathilde Hühn, geb. Luyken, litt in seinen letzten beiden Lebensjahren an einer schweren noch unheilbaren Krankheit. Im Mai 1978 mußte ihm wegen eines Sarkoms sein rechtes Bein amputiert werden, und es folgte eine Lungenoperation. Mit viel Energie und Zuversicht bestand er noch glänzend sein Abitur, aber sein Heimgang bedeutete doch für ihn und die Familie eine gnädige Erlösung.


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Am 15. November 1979 verschied im Krankenhaus zu Vallendar am Rhein Erna Auen geb. Paß im Alter von 84 Jahren.

Julie (Erna) wurde am 7.2.1895 als erstes Kind des Kaufmanns und Fabrikanten Eugen Paß und seiner Ehefrau Julie geb. Cardinal 1) in Remscheid geboren. Sie verlebte dort mit ihrer jüngeren Schwester Hilde und dem noch jüngeren Bruder Eugen glückliche Kinderjahre in dem vom Vater neu erbauten Haus Schützenstraße 79. Der eigene Garten, der nahegelegene Stadtpark und die „Bökerswiese“ waren für sie und ihre Freundinnen ideale Spiel- und Tummelplätze. Die ganze Familie Paß war überdurchschnittlich musikalisch, und es wurde viel musiziert. Hierbei zeigte Erna besondere Begabung für das Klavierspiel. Daher erhielt sie darin, während sie in Remscheid Volksschule und Lyzeum besuchte, nebenbei eine Grundausbildung und anschließen in Köln weiteren Unterricht bei dem Pianisten Max van de Sand, einem ehemaligen Schüler von Franz Liszt. Den Plan, Konzertpianistin zu werden, gab sie aber auf, als sie Ehefrau und Mutter wurde. Am 26.11.1925 verheiratete sich sich nämlich in Remscheid mit Kurt Adolf Auen (XI 231 A KL), dem am 4.4.1897 zum Hamm/Sieg geborenen Sohn von August Auen und Emmy geb. Luyken 2)) und Urenkel von (VIII 59) Heinrich Luyken, dem Stammvater des Astes Altenkirchen. Kurt Auen war seit 1923 in der Exportfirma Carl Schlieper, Remscheid als Einkaufs- und Projektingenieur tätig. Als diese für ihre Niederlassung in Medan auf Sumatra einen Ingenieur benötigte, fiel die Wahl auf Kurt. So trat er im Juli 1930 mit seiner Frau und dem am 23.1.1927 in Remscheid geborenen Sohn (Kurt) Achim die 3 Wochen dauernde Seereise an, die via Marseille durch den Suezkanal nach Belawan-Deli, dem Hafen von Medan, der Hauptstadt von Sumatras Ostküste, führte. Erna konnte mit Achim zur Eingewöhnung die ersten Wochen im Innern des Landes bei Elisabeth Voß geb. Pötting verbringen, einer Cousine von Kurt, die über die Wittmann-Familie gleichzeitig eine Cousine von Marianne Thilo geb. Wittmann (XI 130 WB KL) war. 3) Auf einer seiner ersten Geschäftsreisen lernte Kurt auch ein Mitglied der Familien Fickendey kennen, ohne daß beiden der Gedanke an verwandtschaftliche Beziehungen kam. Es war der in den Tropen bekannte Prof. Dr. Ernst Fickendey, der Kurt wertvolle Fingerzeige für seine Arbeit auf Sumatra geben konnte. 4) Die dortige interessante Zeit fand


1) Nähere Einzelheiten zu Ernas Eltern s. Bd. V S. 286.
2) Näheres zu Kurts Eltern s. Bd. V S. 211.
3) Kurt hat die Verwandtschaft über die Wittmanns näher skizziert.
   Wer sich dafür interessiert, kann den Inhalt beim Schriftwart erfahren.
4) E. F. war vermutlich ein Vetter 2. Grades von Carl Fickendey, dem Schwiegervater von Gerda F. geb. Luyken (XI 92 WA)





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leider 1932 infolge der damaligen Wirtschaftskrise ein vorzeitiges Ende. Denn die Firma Schlieper mußte ihre technische Abteilung einschränken, so daß Kurt nach insgesamt 8 Dienstjahren entlassen wurde und nach Remscheid zurückreiste. Wegen der damals herrschenden Arbeitslosigkeit konnte er in seinem bisherigen Beruf kein Unterkommen finden. Ein anfänglich kärglicher Arbeitsbeginn bei einer Versicherung brachte aber dann den Erfolg, daß Kurt 1935 mit seiner Familie nach Siegen ziehen konnte. Es war zuerst eine schwere Zeit; doch unverdrossen unterstützte Erna ihren Mann durch die Führung seines inzwischen eingerichteten Generalagentur-Büros, so daß nach und nach der alte Lebensstandard wieder erreicht wurde. Bei Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde Kurt sofort eingezogen und kam an die Westfront. Nach 9 Monaten wurde er aus Altersgründen entlassen, und ihm glückte endlich der Sprung zurück in die Industrie, und zwar zur „Geisweider Eisenwerke A. G.“, wo er aber von der Organisation Speer in Anspruch genommen und in Düsseldorf eingesetzt wurde, so daß Erna mit Achim in den aufregenden Jahren in Siegen allein war. Erst als Kurts Dienststelle nach Siegen-Geisweid verlegt wurde, konnte er zu seiner Familie zurück. Am 16.12.1944 wurden Kurt und Erna ausgebombt und konnten kaum etwas retten. Sie fanden zwar eine Bleibe, wurden aber nochmals bombengeschädigt und bekamen bei der Eroberung von Siegen durch die Amerikaner auch noch einen Granattreffer in ihre notdürftig eingerichtete Wohnung. Alle diese Gefahren und Nöte hatte Erna tapfer ertragen. Als sie aber nach Kriegsende in Siegen Brennholz sammelte, zog sie sich eine Netzhautablösung zu. 2 Operationen in der ausgebombten Marburger Augenklinik blieben erfolglos, so daß Erna auf einem Auge erblindete. Aber mit ganzer Energie setzte sie sich für den erneuten Aufbau ein. Nach langer Zeit kam eine Nachricht von Achim, der sich als Kriegsfreiwilliger gemeldet hatte und zum Schluß in amerikanische Kriegsgefangenschaft geraten war, aus der er 1946 entlassen wurde. Das Stahlwerk, in dem Kurt angestellt war, arbeitete wieder; Kurt und Erna konnten langsam und ständig eine neue Existenz aufbauen und erlebten nun glückliche Jahre. Achim fand eine gute Anstellung als Wasserbauingenieur und heiratete 1963. 1965 wurde Kurt pensioniert, und 10 Jahre später konnten Kurt und Erna in großem Kreise in körperlicher und geistiger Frische ihre Goldene Hochzeit feiern. 5) Erst 1978 änderte sich ganz plötzlich Ernas Gesundheitszustand. Am 2. Pfingsttag traten Beschwerden und Gedächtnisstörungen auf, die einen zweimaligen Krankenhausaufenthalt zur Folge hatten. Nach einer Besserung hatten die Ärzte keine Bedenken dagegen, daß Kurt und Erna im Oktober 1979 in den herrlich gelegenen Senioren-Wohnsitz Humboldthöhe in Vallendar am Rhein umzogen. Aber wenige Tage nach dem Umzug verschlimmerte sich Ernas Zustand erneut. Ein starker altersbedingter Verschleiß der Wirbelsäule und eine hochgradige Anämie wurden festgestellt, später auch eine Nierenerkrankung und ein Tumorverdacht. Erna konnte noch immer an den Mahlzeiten und an den Unterhaltungen teilnehmen und freute sich über den Besuch der Kinder und Enkel aus Wiesbaden und alter Freunde aus Siegen. Aber am 13. November


5) Vgl. den Bericht in Bd. VI S. 130.


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mußte Kurt sie ins Krankenhaus bringen, wo sie zwei Tage später von ihren Leiden erlöst wurde. Ihrem Wunsche entsprechend wurde sie in Wiesbaden eingeäschert und dort auf dem Südfriedhof beigesetzt. Allen Menschen, die ihre Fröhlichkeit, ihr starkes Mitempfinden und ihre treue Freundschaft kennenlernten, wird sie unvergeßlich bleiben.


Am 7. Dezember 1979 verschied in Hamburg

Albert Haensel

Albert Haensel wurde am 30. Juni 1901 in Neumünster geboren. Seine Eltern waren der Kaufmann Ernst Haensel und seine Ehefrau Magda geb. Christensen.1) Er verlebte in Neumünster eine glückliche Kindheit in Gesellschaft seiner beide Geschwister - der Bruder Bruno war 2 Jahre und seine Schwester 4 Jahre jünger als er. Leider verlor er seinen von ihm sehr geliebten Vater bereits im Alter von 10 Jahren. Die Mutter zog mit den Kindern nach Hamburg - dort machte er mit 18 Jahren sein Abitur. - Er war früh in die Vaterrolle für seine beiden Geschwister hineingewachsen, verdiente durch Stundengeben wesentlich zum Unterhalt der Familie hinzu. - Das Vermögen war durch den Krieg verlorengegangen. Er machte eine Lehre in einer Exportfirma durch, danach bewarb er sich bei der Exportfirma André & Co. in Hamburg und blieb dort bis zu seinem 68. Lebensjahr tätig. Mit 21 Jahren wurde er schon zum Prokuristen ernannt. - Er zeichnete sich in der Firma durch Fleiß und Zuverlässigkeit und kollegiales Wesen aus. Es herrschte ein besonders schöner Kontakt zwischen den Familien der leitenden Angestellten und zu seinem Chef. Viele Geschäftsreisen brachten ihn ins Ausland z. B. nach Indien; wo er einmal Gelegenheit hatte, bei einem Festessen "Sirikit" als Tischdame neben sich zu haben. "Sie sei reizend gewesen in der Unterhaltung!" - Von Manila sprach er begeistert und überhaupt befinden sich von seinen Reisen viele schöne Gegenstände in seiner Wohnung. - Als die erste Telefonverbindung mit Manila zustande kam, wurde dieses Gespräch von seiner Firma geführt. Er lernte durch seinen geliebten Beruf viele Menschen kennen. Seine Leidenschaft war das Sammeln von Briefmarken - er konnte sich stundenlang damit entspannen. -

Nach Verlobung im Dezember 1928 heiratete Albert am 6.7.1929 in Berlin Lichterfelde-West Ilse Kühn (XI 254), die am 25.1.1904 in Süchteln geborene Tochter des Großkaufmanns Hermann Kühn und seiner Ehefrau Hulda geb.


1) Ernst Haensel geb. 25.6.1869 zu Salzwedel, gest. 16.7.1910 in Neumünster, Magda geb. Christensen geb. 25.8.1872 zu Flensburg, gest. 5. Mai 1954 zu Hamburg-Neugraben.





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Leuken, einer Tochter des Apothekers Carl Leuken (IX 131 Leu) Süchteln. 2) Aus der Ehe sind in Hamburg 4 Kinder hervorgegangen: Am 25.4.1931 wurde der Sohn Erich geboren, der aber schon im Alter von fast 2 Jahren zum äußersten Leidwesen seiner Eltern starb; 3) Am 12.12.1932 kam die Tochter H. auf die Welt, die spätere Ehefrau von H. J. B., Hamburg; Am 2.4.1936 wurde der Sohn Helmut geboren, verheiratet mit Eva geb. Schneider, und am 18.9.1938 die Tochter Irene, die mit Richard Alan Millard verheiratet ist. - 5 Enkelkinder waren sein Stolz! Im Krieg hatte Albert's Firma in Polen eine Filiale eröffnet und er war dort tätig, bis er zum Militär eingezogen wurde. Die Militärzeit verbrachte er in der Kaserne in Hamburg. Am Ende des Krieges geriet er in Niendorf an der Ostsee in Gefangenschaft. Aufgrund seiner Sprachkenntnisse konnte er sich aber bald nach Hamburg zu der Familie absetzen. - Es begann der Wiederaufbau. Die Wohnung war trotz 7-mal Bombenschaden stehengeblieben. Es folgten viele schöne Jahre, in denen er seine Freude an den Kindern und ihrer Entwicklung hatte. Gemeinsame Reisen mit seiner Frau brachten ihn nach Amerika, Italien und zuletzt im August 1978 Nach Norwegen bis zum Nordkap. Diese Reise hat Albert noch recht genossen, obgleich sein Gedächtnis versagte. - Im November 1978 hatte er einen leichten Schlaganfall, den er nicht restlos überwand. - Zu Ostern 1979 kam er ins Krankenhaus und vor dort ins Pflegeheim. Hier wurde an seinem Bett Tag der Goldenen Hochzeit gefeiert.4) Er fühlte sich sehr wohl dort und wurde gut betreut. - Sehr geduldig nahm er sein Schicksal auf sich und hatte bis zuletzt eine starke Ausstrahlung seines Wesens auf alle Menschen. Trotz seiner Gedächtnisschwäche hielt er wenige Tage vor seinem Ende dem Pflegepersonal einen Vortrag über Menschenrechte. Dieses zeigte noch einmal seinen hohen Bildungsstand. Er ist von allen Menschen geachtet und geliebt worden. Ilse darf mit großer Dankbarkeit auf eine 50jährige Ehe zurückschauen. Im Dezember 1979 erlöste ihn ein sanfter Tod im Pflegeheim Lokstedt.




2) Hermann Kühn, Teilhaber und Direktor der Glaswerke Gebr. von Streit G. m. b. H. Berlin geb. 3.2.1865 zu Dresden, gest. 29.1.1941 zu Berlin Lichterfelde-West, Hulda geb. Leuken geb. 13.9.1876 zu Süchteln, gest. 2.1.1958 in Hamburg.
3) Am 22.2.1933, vgl. den Nachruf in Bd. II S. 116.
4) Vgl. den Bericht in Bd. VI S. 246.


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In Coburg verschied am 24. Dezember 1979

Ruth Conze geb. Hesse

Im Alter von 73 Jahren.

Sie wurde am 11.7.1906 in Berlin-Charlottenburg geboren. Ihre Eltern waren der Geheime Oberregierungssrat Dr. Dr. h. c. Carl Hesse und seine Ehefrau Olga geb. von Knobloch. – Ihre Jugendjahre verbrachte Ruth im Elternhaus in Berlin´-Lichterfelde im Kreise ihrer 4 Geschwister. Nach Schulabschluß wurde sie zur ländlichen Haushaltspflegerin ausgebildet und war dann auf größeren Gütern tätig. Am 27.11.1932 verlobte sie sich mit dem damaligen Gerichtsassessor Günter Conze (XI 41), dem am 12.10.1902 in Posen geborenen Sohn des Ministrialdirektors Dr. Dr. jur. Friedrich Conze und dessen Ehefrau Anna geb. Kämper 1), einer Urenkelin von Daniel IV Luyken, dem Stammvater des Familienzweiges Wesel/Wesel I. Am 5. Oktober des folgenden Jahres wurde das junge Paar in Berlin-Lichterfelde standesamtlich und kirchlich getraut. 2) Dann folgte Ruth ihrem Manne nach Züllichau im Kreis Schwiebus (Reg.-Bez. Frankfurt/Oder), wo Günter am 1.6.1934 Amtsgerichtsrat wurde. In dem nahe gelegenen Grünberg/Schlesien kamen die ersten 4 Söhne zur Welt: Am 22.8.1934 F.-C., am 16.3.1937 E.-G., am 15.7.1940 K.-D. und am 17.9.1942 H. W.. Infolge des Zusammenbruchs während des 2. Weltkrieges mußte Ruth mit den Kindern aus Züllichau flüchten und gelangte nach Weißenbrunn v. Wald im Kreise Coburg, wo Günters Vater lebte und wo am 6.7.1945 der fünfte Sohn P.-M. geboren wurde. Am 23. Des gleichen Monats traf hier auch Günter wieder mit seiner Familie zusammen, der 1943 zu einer Sanitätseinheit eingezogen worden war und auf dem Rückmarsch aus dem Osten bis nach Rügen gekommen war. 3) – Nach harten Jahren besserte sich das Los der Familie, als Günter 1950 als Staatsanwalt zunächst in Schweinfurt, später in Würzburg in den bayrischen Staatsdienst übernommen wurde. Er wurde 1965 zum Ersten Staatsanwalt befördert, mußte aber zwei Jahre später auf Grund eines Herzinfarkts in den Ruhestand treten. Nach einem neuen Herzinfarkt starb er am 8.9.1974. Ruth hat den Tod ihres Mannes nicht mehr überwunden. Von der so betriebsamen Familie blieb sie allein in Würzburg zurück, denn keiner der 5 Söhne lebte im Würzburger Raum. So war sie in den letzten Lebensjahren häufig bei den Familien ihrer Kinder und siedelte aus gesundheitlichen Gründen 1978 ganz zu ihrem ältesten Sohn F.-C. nach Weidach (Kreis Coburg) über. Ein Schlaganfall im Sommer 1979 machte die Aufnahme in ein Pflege-


1) Zu den Daten von Günters Eltern vgl. Bd. VI S. 96.
2) Vgl. den ausführlichen Hochzeitsbericht in Bd. II S. 151 ff.
3) Vgl. auch seinen Nachruf (mit Bild) in Bd. VI S. 96 f.





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heim in Coburg notwendig, wo sie am Heiligabend starb. Am 2. Januar wurde Ruth auf dem Waldfriedhof in Würzburg an der Seite ihres Mannes beigesetzt und hinterließ von ihren verheirateten ältesten Söhnen 9 Enkelkinder.



Am 7. Februar verschied in Düsseldorf Emma Charlotte Hilger geb. Luyken (IX 89 WL) im 90. Lebensjahr.

Als Tochter von Carl Luyken, jüngstem Kind von Johann Albert Luyken, dem Begründer des Zweiges Landfort, und Caroline geb. Hissink wurde Emma am 3.7.1890 auf Gut Sonsfeld bei Haldern am Niederrhein geboren.1) Über die schöne Jugendzeit, die Emma mit ihren Schwestern Kaat und Marie-Luise dort verlebte, hat Letztere in ihrem Schriftwerk "Jugend ins Sonsfeld"2) anschaulich berichtet.

Als Sonsfeld im Jahre 1910 verkauft werden mußte, nahm die Familie in Boppard ihren Wohnsitz. Emma befand sich zu dieser Zeit bereits zu weiterer Schulausbildung in Berlin, wo sie ihren späteren Ehemann Arnold kennenlernte, mit dem sie sich am 27. September 1913 in Boppard verehelichte.

Emma und Arnold zogen zunächst nach Köln, wo die beiden älteren Söhne Hellmut (10.3.1915) und Arnold (16.4.1916) geboren wurden. Die beiden jüngeren Kinder Emmi (27.10.1919) und Gerhard (13.5.1923) wurden in Düsseldorf geboren.

Im Jahr 1929 erwarb Arnold das geräumige Landhaus im 10 km westlich von Düsseldorf gelegenen Büderich-Meerbusch, welches für die Familie zur eigentlichen Heimat wurde. Die von Emma und Arnold ausgehende lebendige Fröhlichkeit ließ das Haus schon bald zum Mittelpunkt werden für einen großen Kreis von Verwandten und Freunden der Eltern und Kinder. In diesem Hause bereiteten Emma und Arnold auch den zu dem Familientreffen in Düsseldorf im Jahre 1933 erschienenen Verwandten einen schönen Abschluß. 3)

Dann brach der Zweite Weltkrieg aus. Die beiden älteren Söhne mußten an die Front. Tochter Emmchen wurde in die Tschechoslowakei dienstverpflichet. Durch Gottes Fügung überstand jedoch die ganze Familie diese notvolle Zeit unversehrt und fand sich bei Kriegsende nach und nach im Meerbuscher Elternhaus wieder ein, vergrößert durch die Schwiegertöchter Elli und Helga sowie den ersten Enkel Klaus (19.4.1942). Das von amerikanischer Einquartierung übel zugerichtete Haus wurde, so gut es ging, wieder bewohnbar


1) Wegen der Daten der Eltern vgl. Bd I S. 23; II S. 629 ff, IV S. 249 f, VI S. 278.
2) Vgl. den Auszug daraus in Bd. V S. 227 ff und S. 288 ff
3) Vgl. Bd. II S. 120 und 148


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gemacht, so daß die große Familie darin einigermaßen unterkommen konnte. Schnell wuchs die Enkelschar, nachdem auch der jüngste Sohn Gerhard sich mit Hanna von der Goltz verheiratet hatte. Aus Arnold und Emma wurde ein Großelternpaar, welches bis zuletzt der Mittelpunkt der großen Familie geblieben ist.

Besonders eindrucksvoll zeigte sich dies auf der Goldenen Hochzeit im Jahre 1963.4) Nach der Einsegnung in der Büdericher Dorfkirche, bei der die ältesten Enkeltöchter das Jubilate Deo von Mozart mit schöner Stimme zu Gehör brachten, zog die ganze Familie nach Unkel am Rhein, wo dem goldenen Hochzeitspaar von allen Kinder, Schwiegertöchtern und zehn Enkeln ein fröhliches Fest gestaltet wurde, welches bis zum nächsten Tage andauerte.

Zu dieser Zeit und auch noch Jahre danach wurden das große Haus und der Garten in Meerbusch von Emma und Arnold noch allein versorgt. In zunehmendem Maße wuchs aber die Sorge, wie es weitergehen sollte, nachdem sie nun beide die 80 überschritten hatten. So entschlossen sie sich schließlich schweren Herzens und zum Kummer vor allem der Enkel, die in diesem Haus ihre Kindheit verlebt hatten, im Jahre 1970 zum Verkauf. Emma und Arnold nahmen eine bequeme Wohnung im damals gerade neu errichteten "Haus Lörick", einem Altenwohnheim in Düsseldorf-Oberkassel, wo sie unbeschwert ihre letzten Jahre gemeinsam mit alten Freunden verbringen konnten. Hier ist Arnold bald darauf in Frieden heimgegangen (23.3.1971) 5).

Emma überlebte ihren Mann noch 9 Jahre, geliebt und umsorgt von ihrer Familie, die inzwischen um sechs Schwiegerenkel und sieben Urenkel gewachsen war. Sie starb nach längerer Krankheit mit zwei schweren Operationen wie sie gelebt hat: Freundlich und gütig zu jedem, der an ihr Krankenbett trat, dankbar für jede Hilfe. Was sie trotzdem innerlich bewegte an Ängsten und Nöten, Sorgen und auch letzten Fragen, behielt sie für sich. Sie wollte niemanden damit beschweren, insbesondere nicht ihre Kinder und Enkel.

Wer war Emma Luyken? Ihr Wesen wurde bestimmt durch anerzogene Bescheidenheit und Zurückhaltung, in Verbindung allerdings mit liebevoller Hinwendung zu ihren Kindern, Enkeln und Urenkeln, an deren Gedeihen sie bis zuletzt lebhaften Anteil nahm. Ihre älteste Enkelin Margret schrieb ihr ein Jahr vor ihrem Tod: "Oma weiß, was ein Kinderherz begehrt, sie versteht, wenn ein Kind traurig oder fröhlich ist. Ich möchte Dein Leben erzählen, weil es ein Leben ist, in dem Liebe, Verstehen, Direktheit, ein klarer Blick und viel Wärme bestimmend sind."


4) Vergleiche den Bericht in Bd. V S. 3 f.
5) Siehe den Nachruf (mit Bild) in Bd. V S. 359 f.





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Am 14.4.1980 verstarb in Hösel bei seiner Tochter, bei einem ausgedehnten Osterbesuch

Werner Meyn

im Alter von fast 82 Jahren.

Er wurde am 7.6.1898 in Quedlinburg im Harz als Sohn des Großkaufmanns Otto Meyn und seiner Ehefrau Helene geb. Maybaum geboren.

Nach dem tragischen Tod seines Vaters (1906) verheiratete sich seine Mutter mit ihrem Schwager, dem Großkaufmann Fritz Blank in Elberfeld, der in dieser Zeit ebenfalls verwitwet war.

Seine Kindheit verlebte Werner ab 1901 im Rheinland. In Elberfeld verbrachte er seine Jugend und machte dort Anfang 1917 sein Abitur an der Oberrealschule, um anschließend – 2 Tage später – Soldat zu werden.

Am 1.3.1917 wurde er zur Marine-Infanterie einberufen und stand als junger Soldat in den schweren Schlachten des 1. Weltkrieges in Flandern. Vor Poel-Kapelle an der Westfront wurde er verwundet (u. a. Gasvergiftung) und kam ins Lazarett. 1918 wurde er aus dem Marinedienst entlassen.

Ostern 1919 begann er mit dem Studium der Mathematik, Physik, Chemie und Philosphie in Bonn.

Am 27.4.1920 trat er als „junges Semester“ am Institut Kalkuhl zu Oberkassel/Bonn (heute Ernst-Kalkuhl-Gymnasium Oberkassel-Bonn) als Inspektor ein, um gleichzeitige Erzieher- und Hilfslehrertätigkeit auszuüben.

Im Februar 1923 bestand er das Diplomexamen der Physik an der Universität Bonn, sodaß er ab Ostern 1925 mit Genehmigung des Prov. Schul. Koll. Koblenz seine unterrichtliche Tätigkeit mit 8-10 Wochenstunden vornehmlich in Physik aufnahm.

Im Januar 1926 erfolgte die Doktorprüfung in Physik, im Februar 1926 das Staatsexamen, im Juli 1926 die Promotion zum Dr. rer. nat.

Von Ostern 1930 bis Ostern 1938 war er als Studienassessor Mitglied des Lehrerkollegiums der Kalkuhlschen Oberrealschule mit voller Pflichtstundenzahl.

Noch als Studienassessor hatte er sich im Juni 1993 mit Elsbeth Irmgard Mathilde Luyken (XI 238 G) verlobt, der am 8.4.1905 zu Gummersbach geborenen Tochter des Pfarrers Karl (Carl) Luyken (X 189), Gummersbach, und seiner Ehefrau Aline geb. Sondermann.

Am 26.8. des Jahres 1933 fand in Gummersbach die Hochzeit statt (vgl. den Hochzeitsbericht in Bd. II s. 125 ff.).

Der Ehe entstammen 2 Kinder: K.-O. (geb. am 8.1.1936 in Bonn) und U. (geb. am 2.8.1940 in Gummersbach – später verheiratet mit H. F.).


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Am 1.4.1938 erhielt Werner einen Lehrauftrag an der damaligen »Staatlichen Oberschule für Jungen« (jetzt Quirinus-Gymnasium) in Neuß, wurde dort bald als Studienrat auf Lebenszeit angestellt und blieb dem Quirinus-Gymnasium treu bis zu seiner Pensionierung Ostern 1964. Auch noch darüber hinaus unterrichtete er weitere drei Jahre und half so der Schule über den Lehrermangel in seinen Fächern hinweg.

Noch bis ins hohe Alter verfolgte er mit großer Leidenschaft die neuesten Errungenschaften der Technik und der Wissenschaft – insbesondere im Bereich des Eisenbahnwesens, das sein Lebenshobby war.

Bevor das Ehepaar Meyn 1983 seine Goldhochzeit hätte feiern können, erkrankte Werner unheilbar an Lungen- und kurze Zeit später an Magenkrebs, der seinen Tod als gnädige Erlösung erscheinen ließ.





»Am Baum der Menschheit drängt sich Blüt‘ an Blüte,
Nach ew’gen Regeln wiegen sie sich drauf.
Wenn hier die eine matt und welk verglühte,
Springt dort die andre voll und prächtig auf.

Ein ewig Kommen und ein ewig Gehen.
Und nie und nimmer träger Stillestand.
Wir seh’n sie auf-, wir seh’n sie niedergehen,
Und ihre Lose ruhn in Gottes Hand.«
Freiligrath








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Chronikblatt 1981