Familienverband Luyken



Chronikblätter 1932 (Band II)
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Ludwigshafen, 28.12.2021



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Chronikblätter
für die Familie Luyken und ihre Anverwandten.


12. Jahrgang.     Berlin, W., März 1932.     Heft 1.


Vorläufig kein Familientag!

Bekanntlich hatte der während des Familientages 1929 in Düsseldorf tagende Familienrat beschlossen, den nächsten Familientag im Jahr 1932 in Godesberg zu veranstalten.

Eine im Januar dieses Jahres durch unseren Familienvorstand an die sieben Mitglieder der Aeltesten-Gruppe unserer Familie (1) Jean L. [X, 15, Bd. I, S: 71], Wesel; 2) Hermann L. [X, 68, Bd. I, S: 118], Vohwinkel; 3) Hugo L. [IX, 67, Bd. I, S: 46], Siegen; 4) Dr. Albert L. [VIII, 35, Bd. I, S: 22], Landfort; 5) Alfred L. [X, 173, Bd. I, S: 189], Sinzig; 6) Dr. Fritz L. [X, 188, Bd. I, S: 197], Köln; 7) Hans Leuken [X, 203, Bd. I, S: 201], Osnabrück), gerichtete Umfrage, wurde übereinstimmend dahin beantwortet, daß die Abhaltung eines Familientages angesichts der Not der Zeit vorläufig nicht empfehlenswert sei. Diesem Gutachten der Aeltesten-Gruppe (vgl. § 8 der Familien-Satzungen, Bd. I, S: 497) ist der Familien-Vorstand beigetreten und hat einstimmig beschlossen, daß der Familientag wegen der allgemeinen schwierigen Wirtschaftslage bis auf weiteres verschoben wird.


Ereignisse des Jahres 1932.

Geboren:

5. Jan.      Hendrik Luyken zu Wesel, 5. Sohn von Dr. Richard Luyken [XI 11, Bd. I, S: 216] u. Ingeborg, geb. Willms, ebd., Ritterstr. 5.


20. Jan.    Eberhard Crux in Coblenz, Sohn von Hermann Crux [XI 16, Bd. I, S: 217], Polizeimajor, seit 1. Dez. 1929 in Coblenz, u. Hedy geb. Löhner.

Die beiden Schwestern des jungen Eberhard Crux sind: a) Emmy, * 29.V.1923, Aschersleben; b) Elisabeth, * 28.IV.1926.

16. März   U. S. zu Kiel, Tochter von Prof. Dr. med. Bernhard Stuber, Direktor des Städt. Krankenhauses Kiel, ebd., Düvelsbekerweg 11, u. Erica geb. Meister [IX 37 a1, Bd. I, S: 110, 329 u. 406].






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Geburtsdatum Christine Elisabeth Luyken (Leuken) 1690 ist in 1696 zu berichtigen.




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Verheiratet:

14. Mai    Hilde Luyken [XI 117, Bd. I, S: 345], zu Stolberg i. H., (T. von Dr. med. Ewald Luyken [X 69, Bd. I, S: 119], prakt. Arzt ebd., u. Elisabeth geb. Niemöller) mit Dr. jur. Erich Kalkoff, Amt- und Landrichter, Erfurt, Gartenstraße 32, (S. von Dr. med. Fritz Kalkoff, Geh. Medizinalrat, u. Lyda geb. Schmidt).

Am Hochzeitsfest nahmen außer den beiderseitigen Eltern des jungen Paares und den drei Geschwistern der Braut: Dr. med. Hans L., Lieselotte L. und G. L. [XI 115, 116 u. 118, Bd. I, S: 345] noch folgende Angehörige der beiden Familien teil: Karl Kölker und Hetty geb. Luyken mit Schwester Trude L. [XI 110 u. XI 114, Bd. I, S: 345] aus Vohwinkel; dann die Geschwister der Brautmutter: Gutsbesitzer Karl Niemöller mit Frau Elisabeth geb. Dieck sowie dem jungen Sohn Reinhard, und Frl. Frida Niemöller; ferner Hans-Karl Niemöller (Sohn von † Hans Niemöller u. Elisabeth geb. Schöttler), Neffe der Brautmutter; weiterhin Rechtsanwalt Otto Schmidt mit seiner Frau Gerta geb. Reißert sowie den Kindern Erika und Gerhard, Bruder der Mutter des Bräutigams, und die jüngeren Brüder des letzeren: Dr. med. Konrad und cand. med. Heinz Kalkoff.

Den Polterabend, der im Elternhause der Braut am Vortage gefeiert wurde, leitete die Ueberreichung von Schleier und Myrte durch die Brautführerinnen ein; es folgten dann verschiedene stimmungsvolle, vom Hausquartett gesungene Lieder; hieran schlossen sich allerlei lustige Aufführungen und Vorträge wie die von Hans Luyken verfaßte Groteske wie "Was bei Gericht ohne Erich herauskommt", welche mit allerlei drolligen Anspielungen auf die Verlobungszeit gewürzt war; dann kam die lustige Mimik "Schönheit an der Wand" von Liselotte und Grete L., an die sich humorvolle Gedichte von Trude L. und Vera Groos anreihten.

So verlief der Vorabend in heiterster Stimmung aller Anwesenden, für deren leibliches Wohl zwei Schloßköchinnen durch ein zur köstlichen Augen- und Zungenweide einladendes kaltes Büffet gesorgt hatten.

Am folgenden Tage, Pfingstsonnabend, den 14. Mai, fand bei strahlendem Frühlingswetter die Trauung in der historischen Martinikirche statt, in der die junge Braut auch konfirmiert war. Den Hochzeitszug begleiteten über den Marktplatz und die alte Steintreppe zur Kirche hinauf die "Jung-Luisen", die Mitglieder des zum Stahlhelm gehörenden "Königin-Luisen-Bundes", deren Führerin in Stolberg Hilde Luyken bisher gewesen war. Sie waren in blaue


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Farbe ihres Bundes gekleidet und trugen blaue Bogenbänder in den Händen. Einleitend intonierte die Orgel das Lied "Dir, Dir, Jehova will ich singen", das Frl. Frida Niemöller mit wohlklingender Stimme erhebungsvoll vortrug. Den Trauungsakt vollzog Konsistorialrat Gentsch, der alte Lehrer der Braut, welcher seiner Ansprache das Bibelwort zugrunde legte "Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes". Nach der Einsegnung sangen die Jung-Luisen das ergreifende Lied "So nimm denn meine Hände" und begleiteten am Ende der Feier den Hochzeitszug zum Hause Luyken zurück.

Welch freudigen Anteil die Bevölkerung des Städtchens an diesem festlichen Ereignis nahm, zeigte die große Menge von Blumenspenden, welche mit köstlichem Duft alle Räume des Hauses erfüllten; auch der Fürst Wolf Heinrich zu Stolberg-Stolberg hatte prachtvolle Rosen entsandt.



Das Hochzeitsmahl fand im Saal des Schützenhauses mit 28 Teilnehmern statt. Auf das Wohl des jungen Ehepaares sprach der Bruder von Frau Geheimrat Kalkoff, Rechtsanwalt Schmidt aus Erfurt. Hierauf folgten die Reden der beiden Väter auf die beiderseitigen Familien. Später brachte Dr. med. Hans Luyken einen humorvollen Toast auf die Damen aus.

Den Schluß der festlichen Veranstaltungen bildete am folgenden ersten Pfingsttage ein gemeinsamer fröhlicher Ausflug durch den frühlingsfrischen Buchenwald nach Auerberg und auf die Josefshöhe, welchem abends ein letztes stimmungsvolles Beisammensein auf dem buntbeleuchteten Dachgarten des Luyken-Hauses folgte.



Die Silberhochzeit feierten:

19. April   Wilhelm Hammacher, zu Hamburg, [X 72, Bd. I, S: 127], Fabrikbesitzer, und Victoria geb. Vickers, Villa Carola, Wylerberg, Cleve-Land.


Den 70. Geburtstag feierten:

27. April   Lisbeth Holle geb. Röder [X 45, Bd. I, S: 102], verm. m. Geheimen Justizrat Alex Holle, Oberstaatsanwalt i. R; Breslau 13, Augustastr. 74.


10. Juni    Carl Luyken [VIII 37, Bd.vI, S: 23], Roosendaalschelaan 30, Velp in Geldern, Holland.


Den Beginn des 83. Lebensjahres feierte:

13. April   Lina Kerlen geb. Hammacher [X 74, Bd. I, S: 47 u. 476] zu Arnsberg in Westfalen.






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Nach ihrer Heirat wandte sich Elfriede Conze der Förderung des kirchlichen Lebens und hier vor allem der Jugendpflege zu. Im Jahre 1923 trat sie in den Gustav-Adolf-Frauenverein zu Berlin-Wilmersdorf ein, in welchem sie 1925 das Amt der Schriftführerin übernahm und 1927 zur Vorsitzenden gewählt wurde. Außerdem führte Elfriede C. in der vor einigen Jahren gegründeten Arbeitsgemeinschaft der Brandenburgischen Gustav-Adolf-Frauenvereine den stellvertretenden Vorsitz und war ferner Vorstandsmitglied im Brandenburgischen Hauptverein der Gustav-Adolf-Stiftung. Dem Dank für die Tatkraft und den regen Eifer, mit welchem sich Elfriede C. der Förderung dieses großen Vereinswerkes widmete, gibt das Hauptorgan des Gustav-Adolf-Vereins "Märkischer Gustav-Adolf-Bote" in seiner Ausgabe vom Mai dieses Jahres in einem längeren Nachruf Ausdruck, aus dem folgendes entnommen sei:

"Mit lebhaftem Verständnis ging sie auf den Gedanken ein, die Frauenvereine der Gustav-Adolf-Stiftung zu engerer Zusammenarbeit, zu gegenseitiger Anregung und Förderung zusammenzuschließen. ... Ueberall setzte sie ihre ganze Person ein, opferfreudig und hilfsbereit."

Während ihres ganzen Lebens erfreute sich Elfried C. guter Gesundheit; in den letzten Tagen des März aber mußte sie sich wegen plötzlich auftretender Schmerzen in ärztliche Behandlung begeben und am 1. April einer Operation unterziehen, an deren Folgen Elfriede Conze schon wenige Tage später, am 4. April verschied.

Ihre Beisetzung erfolgte am Donnerstag, den 7. April neben der Grabstätte ihrer Eltern auf dem Gemeindefriedhof zu Weißenbrunn vorm Wald bei Coburg. Hier hatte die Verstorbene mit ihrer älteren Schwester Laura Mensing im Jahre 1908 ein nunmehr ihrem Gatten alleingehörendes kleines Landgut angekauft, das für sie und ihre Angehörigen den Lieblingsaufenthalt zur Sommerzeit bildete.




Im hohen Alter des 89. Lebensjahres entschlief nach langem schweren Leiden

Eduard Sethe

am 23. April d. J. zu Kassel.

Auf dem alten Familienbilde vom Jahre 1807/09, das Daniel (III) Luyken mit seiner Gattin, Christina geb. Löhr im Kreise von Kindern und Enkeln darstellt (vgl. Bd. I, S: 155), steht rechts neben der Großmutter ihre zweitälteste Enkelin, Henriette Luyken [VIII 9, Bd. I, S: 54] einzige Tochter von Daniel (IV) L. und Christine geb. Schneider. Henriette Luyken (1803-1881) heiratete am 11. Okt. 1836 Carl Sethe (1806-1852), später Oberstaatsanwalt zu Münster i. W., der einziger Sohn und das zweitälteste der vier Kinder war von Carl Sethe (1772-1856), Stadt- und Landgerichtsdirektor zu Dortmund, später Oberlandesgerichtsrat zu Hamm, und Henriette geb. Natorp (1774-1850). Aus dieser Ehe waren drei Kinder hervorgegangen, von denen der älteste Sohn Carl am 1. Sept. 1837 geboren wurde und unverheiratet am 11. Sept. 1883 auf Löhrshof bei Wesel starb;


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Seine Schwester Marie Sethe, geb. 24. Juli 1839 und gest. 6. Febr. 1919 zu Wesel, hatte sich am 24. Okt. 1862 mit Gustav Voswinkel (1833-1864), Kreisrichter zu Kolmar-Chodziesen verheiratet, dessen einziges Kind Anna dem Vater bald im Tode im zarten Alter von drei Jahren nachfolgte. († 9.8.1865).

Eduard Christian Philipp Sethe war der jüngste Sohn von Carl Sethe und Henriette geb. Luyken. Er wurde am 24. Sept. 1843 in Wesel geboren. Als die Mutter bald nach dem 1852 erfolgten Tode des Vaters von Münster nach Wesel wieder übersiedelte, besuchte Eduard S. mit seinem älteren Bruder Carl hier das Gymnasium, das er 1861 verließ, um noch im selben Jahre auf die kaufmännische Hochschule in Gotha zu gehen.

Zwecks praktischer Ausbildung im kaufmännischen Beruf und Erweiterung seiner Sprachkenntnisse bereiste er 1862 England, Frankreich und die Schweiz, und arbeitete hauptsächlich in verschiedenen Firmen des erstgenannten Landes. Im Jahre 1869 kehrte Eduard S. in die Heimat zurück und begründete noch im gleichen Jahre - anscheinend auf Anregung der beiden am Besitz der Warsteiner Eisenhütte beteiligten Vettern seiner Mutter, August Luyken [VIII 26, Bd. I, S: 47] und Wilhelm Hammacher [VIII 28, Bd. I, S: 47] - eine Eisengroßhandlung an der Wolfhagerstraße, die noch heute unter der Firma Hackländer fortbesteht. An das Grundstück des Geschäfts schloß sich nach hinten ein Garten an, daß Eduards nachmaligem Schwiegervater August Engelhardt gehörte. Obwohl zu diesem Garten ein eigener Eingang führte, benutzte doch die junge Tochter seines Besitzers Ernestine Engelhardt gerne den kürzeren Weg über das Geschäftsgrundstück, um das väterliche Haus zu erreichen. Auf solche Weise entstanden zwischen Eduard Sethe und Ernestine Engelhardt Bekanntschaft und allmähliche Freundschaft, der wenige Jahre darauf der Bund fürs Leben folgte.

Ernestine Johanna Philippine Engelhardt war am 24. Okt. 1853 als Tochter von Kaufmann August Johann Friedrich Engelhardt (1825-1908) und Emilie Sophie Henriette geb. Wiegand





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(1826-1883) zu Cassel geboren und hatte auch hier ihre Kindheits- und Schuljahre zugebracht.

Am 13. August 1872 fand die Hochzeit zu Cassel statt. Die Hochzeitsreise führte das junge Paar nach England, Schottland und Irland, wo Eduard seine Gattin mit den Plätzen seiner Ausbildungszeit und seines ersten kaufmännischen Tätigkeitsfeldes bekannt machte.

Der Ehe entsprossen vier Söhne: 1. Karl S. (* 1873), Oberstaatsanwalt und Chef der Staatsanwaltschaft beim Landgericht 3 zu Berlin; 2. Emil S. (* 1875), Bergassessor und Bergwerksdirektor in Bernburg; 3. Georg W. S. (* 1879), Fabrikbesitzer in Cassel; 4. Dr. jur. Eduard S. (* 1884), z. Z. Consul am Deutschen Consulat 1. Kl. in Rotterdam, (vgl. X 19-22, Bd. I, S: 71 f.)

Noch vor seiner Verheiratung verkaufte Eduard S. 1872 seine Eisengroßhandlung und gründete im nahen Rothenditmold die Waggonbauanstalt "Sethe und Kribben"; diese Firma erlitt aber schon nach wenigen Jahren einen großen Verlust an einer Lieferung nach Bulgarien, infolgedessen sie mangels hinreichender Betriebsmittel acht Jahre hindurch still lag. Im Jahre 1883 wurde nach Umwandlung der Firma in die Kommanditgesellschaft "Wegmann, Harkort u. Co." (heute "Wegmann und Co.") der Betrieb wieder aufgenommen, dessen kaufmännische Leitung Eduard Sethe bis 1909 inne hatte.

Unmittelbar nach der Hochzeit hatte das junge Paar das neuerbaute, auch die Büroräume für die Waggonfabrik umfassende Wohnhaus in Rothenditmold bezogen und siedelte dann nach dem am 29. Juni  1883 erfolgten Tode von Ernestines Mutter in das Engelhardtsche Haus, Bahnhofstraße 2, über. Hier kam der jüngste von den vier Söhnen, Eduard S. zur Welt, während seine drei älteren Brüder in dem Hause der Waggonfabrik geboren waren. Im Jahre 1889 siedelte die Familie Sethe in das selbsterbaute Haus Sedanstr. 9 über. Bald darauf aber übernahm Eduard S. von seinem Schwiegervater das in viel schönerer Lage unweit des Akazienweges gelegene Grundstück, um dort im Jahre 1892 eine schöne Villa erbauen zu lassen. Da zu Anfang desselben Jahres das Haus in der Sedanstr. 9 schon verkauft war und sofort geräumt werden mußte, wurde vorerst eine Villa bei Wilhelmshöhe gemietet, wo die Familie den ganzen Sommer über bis zum Einzug in das neue Haus im Herbst 1892 wohnte. Dieses war von einem schönen geräumigen Garten umgeben und konnte nur durch einen schmalen Weg vom Akazienweg her erreicht werden. Später wurde dann von der Stadt die Kronprinzenstraße an dieser Villa entlanggeführt, welche hier die Nummer 26 erhielt. An der früheren Zugangsstelle, Akazienweg 21 ½ ließ Eduard S. seinem zweitjüngsten Sohn Georg Wilhelm im Jahre 1912 eine Villa erbauen.

Den Sommeraufenthalt pflegte Eduard S. mit seiner Familie häufig auf dem schönen Gut Löhrshof bei Wesel zuzubringen, das seine Mutter Henriette von ihrem Vater Daniel (IV) Luyken geerbt hatte, und das nach ihrem Tode zunächst an ihren älteren Sohn Karl S. († 1883) und dann an ihre damals schon verwitwete Tochter Marie


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Voswinkel († 1919) überging und seitdem dem älteren Sohne Eduards, Oberstaatsanwalt Karl Sethe gehört.

Nach 37 Jahren der sehr glücklichen und harmonischen Ehe verlor Eduard seine Gattin Ernestine durch den Tod. Gelegentlich ihres 50. Geburtstages hatte Ernestine schon die Vermutung ausgesprochen, dass sie das gleiche Herzleiden wie ihre Mutter hätte, die daran im Alter von 56 Jahren gestorben sei, und dass sie selbst daher wohl nicht länger leben würde. Diese trübe Vorahnung sollte sich tatsächlich erfüllen; am 24. Juli 1909 schied Ernestine Sethe geb. Engelhardt von den Ihrigen, für welche in treuer Liebe zu sorgen ihre wichtigste Lebensaufgabe gewesen war und an deren Leiden und Freuden ihr mütterliches Herz stets innigsten Anteil genommen hatte.

Ihre Beisetzung erfolgte drei Tage später auf dem Friedhof zu Kassel in der zu dieser Zeit eingerichteten Familiengruft Sethe.

Eduard S. hat seine Gattin volle 23 Jahre überlebt. Noch in demselben Jahr ihres Hinscheidens hatte er die geschäftliche Leitung der Fabrik aufgegeben und sich in das Privatleben zurückgezogen; in der Öffentlichkeit hervorzutreten liebte er nicht, dagegen war er eifriges Mitglied der Freimaurerschaft, der er 60 Jahre hindurch in treuer Mitarbeit angehörte. Welch hohe Achtung und dankbare Verehrung ihm dieses stille hilfsbereite Wirken in weiten Kreisen der Bevölkerung hervorrief, davon gab beredtes Zeugnis die große Fülle von Beileidsbekundungen anlässlich seines Hinscheidens.

In den letzten Jahren seines hochbetagten Lebens machten sich die Altersbeschwerden mehr und mehr geltend; von diesen mit großer Geduld ertragenen Leiden wurde Eduard Sethe durch ein sanftes Hinüberschlummern am 23. April d. J. für immer erlöst und drei Tage später, am Dienstag, den 26. April, unter großer Anteilnahme von Verwandten und Freunden in der Setheschen Familiengruft feierlich beigesetzt; in seiner Gedächtnisrede würdigte Pfarrer Karl Theys den vornehmen Charakter und das stille arbeitsreiche Wirken des Entschlafenen.




Chronik
der Familie Luyken und Anverwandten.
Generation V,
Duisburger Linie.
(Fortsetzung zu Heft 12, 1, Seite: 64)

32-35, Nachkommen von:

IV 13       Johann Heinrich (Hendrich) Luyken (Leuken), (* 1659), u. Johanna verw. Drögen geb. Luyken (1655-1724), vgl. Bd.6nbsp;I, S:  449.

V 32)        Johannes Rumoldus Luyken (Leuken), * 6. Febr. 1688 zu Duisburg, † 22. Sept. 1727 (Sterbeort unbekannt).

Joh. Rumoldus Luyken (Leuken) besuchte das Gymnasium zu Duisburg. "Sub initiam anni 1703: Joh. Rumoldus Leuken, Duisb., in classe secunda". [Schülerregister des Gymnasiums Duis-





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versität Frankfurt a. M., (verm. m. Maximiliane geb. Meister [IX 36 b, T. v. Wilhelm Meister, Enkel von G. Friedrich Meister u. Hel. Susanne geb. Luyken]);


80. Geburtstag:

08. Aug.    Pfarrer D. Karl Niemöller, Superintendent zu Enger i. Westf., (Vater von Elisabeth Luyken geb. Niemöller, verm. m. Dr. med. Ewald Luyken [X 69, Bd. I, S: 119 u. 408], Stolberg i. H.);


82. Geburtstag:

27. Aug.    Mathilde Kehl geb. Schlienkamp [IX 62, Bd. I, S: 45 u. 488], Wesel, Dimmerstr. 10;


83. Geburtstag:

28. Aug.    Lina Kämper, Exc., geb. Luyken [IX 13, Bd. I, S: 24 u. 440], Berlin-Grunewald, Gillstr. 9;


84. Geburtstag:

16. Jul.    Johanna Luyken geb. Hesse [IX 33, Bd. I, S: 35 u. 388], Siegen, Koblenzerstr. 35;


87. Geburtstag:

16. Aug.    Hulda Luyken geb. Hassel [IX 29, Bd. I, S: 34 u. 224], Rüthen i. Westf., Burgstr. 21,

Seniorin der Familie Luyken.

Aus diesem seltenen festlichen Anlaß widmete die Rüthener Zeitung, "Der Patriot", der Jubilarin folgende Zeilen:

"Eine Ehrenkrone ist das Alter! Unsere zweitälteste Mitbürgerin, Frau Wwe. Otto Luyken, Hulda geb. Hassel, Burgstr. 21, beging bei bester Gesundheit ihren 87. Geburtstag. Wir gratulieren der vornehmen und freundlichen alten Dame zu ihrem hohen Festtage und wünschen, daß sie noch recht oft denselben unter uns begehen möge!".


Zum Amtsgerichtrat beim Amtsgericht in Naumburg a. d. Saale wurde zum 15. Sept. d. J. ernannt:

5. Aug.    Dr. jur. Erich Kalkoff, bisher Amts- und Landrichter in Erfurt, verm. seit 14. Mai d. J. mit Hilde geb. Luyken [XI 117, Bd. I, S: 345 und Bd. II, S: 66]; Wohnung seit 30. Sept. d. J.: Naumburg a. d. S., Buchholzstr. 5.





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Dipl. Ing. Rudolf Thilo [XI 147, Bd. I, S: 349 u. Bd. II, S: 31], Regierungsbauführer, seit 1. Aug. 1932 bei der Preußischen Bauleitung in Niedersinow.


Hans Henrici [X 113 a, Bd. I, S: 155], stud. rer. nat., W./S. 1932/33 Universität Frankfurt a. M., Wohnung: ebd., Philipp-Reis-Str. 70.


Dr. phil. Wilhelm Marx [X 120 d, Bd. I, S: 155], Studienassessor, Wipperfürth (Rheinland), Gaulstr. 8.


Ernst Marx [X 120 e, Bd. I, S: 155], cand. med. Universität Hamburg, Wohnung: ebd., 30, Abendrothsweg 66.


Kurt Auen [XI 231, Bd. I, S: 372 u. Bd. II, S: 31], Ingenieur, u. Erna geb. Paß, seit 8. Aug. d. J. aus Medan a. Sumatra nach Remscheid zurückgekehrt; Wohnung: ebd., Schützenstr. 79.


Todesfälle.

In der Nacht vom 15. zum 16. Oktober d. J. verschied nach kurzer Krankheit

Geheimer Justizrat Alex Holle, Oberstaatsanwalt i. R.,

zu Breslau im kürzlich begonnenen 81. Lebensjahr.

Die Familie Holle, welcher der Verstorbene angehörte, entstammt einem alten westfälischen Bürgergeschlecht, als dessen ursprünglicher Sitz bisher Wehdem i. W. nachweisbar ist.*) Als Stammvater dieser Linie Holle-Wehdem gilt bis jetzt Heinrich Holle (1652/53-1723), dessen Urenkel Friedrich Holle (1745-1820) nach Soest übersiedelte, dort Apotheker und Kirchenvorsteher war, und Begründer des Zweiges Holle-Soest wurde. Ein Enkel dieses Friedrich Holle war Wilhelm Holle (1821-1909), wld. Geh. Justizrat, Rechtsanwalt und Notar, Stadtrat und Stadtverordnetenvorsteher und Ehrenbürger der Stadt Dortmund; er hatte sich am 15. Juli 1851 mit Emilie geb. von Viebahn (1829-1911) verheiratet. Ihr Vater Joh. Friedrich von Viebahn (1789-1865) war ein Bruder von Joh. Carl v. V., dessen Sohn Friedrich v. V. (1838-1898) vermählt war mit Marie Hammacher


*) Vgl. "Genealogischer Taschenkalender der Familie Holle von Wehdem", Dortmund 1906, herausgeg. von Dr. August Meininghaus ebd..





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(1846-1871), der ältesten Tochter von Wilhelm Hammacher und Mathilde geb. Luyken [VII 28, Bd. I, S: 46].*)

Als ältestes aus der Ehe von Wilhelm Holle mit Emilie von Viebahn hervorgegangenen acht Kinder wurde Alexander ("Alex") Friedrich Ludolf Karl Julius Holle am 21. Sept. 1852 zu Hamm i. W. geboren. Nach dem Besuch des Städt. Gymnasiums widmete er sich der juristischen Laufbahn und studierte zunächst zwei Semester in Bonn (Corps "Palatia" des Kösener S. C.), dann in Marburg a. L. und die beiden letzten Semester in Göttingen (C.-K. des Korps "Bremensia").

Während der Studienzeit in Marburg hatte sich Alex H. als Einjährig-Freiwilliger beim Kurhessischen Jägerregiment 11 gemeldet, mußte aber infolge Erkrankung die Dienstzeit abbrechen. Danach diente der dem 6. Westfäl. Füsilierbataillon den Infaterie-Regiments 55 in Detmold, dem er seit 14. Dez. 1878 als Leutnant und später als Oberleutnant d. Res. angehört hat.

Nachdem er das Referendarexamen in Kassel und am 14. Juli 1884 das Gerichtsassessorexamen in Berlin bestanden hatte, trat Alex H. zunächst bei der Staatsanwaltschaft in Dortmund ein und wurde von dort am 1. Febr. 1886 nach Breslau und am 1. Jan. 1888 nach Ratibor versetzt; seine Ernennung zum Staatsanwalt erhielt er am 29. Mai 1889. Am 1. Okt. 1893 erfolgte seine Versetzung nach Bielefeld und am 6. April 1904 die Beförderung zum Ersten Staatsanwalt in Ratibor. Von hier wurde er auf seinen Wunsch am 1. Okt. 1909 in gleicher Eigenschaft nach Breslau berufen, wo ihm vier Jahre später, am 4.  Juli 1913, der Charakter als Geheimer Justizrat verliehen wurde. Nachdem er am 1. Jan. 1921 die Amtsbezeichnung Oberstaatsanwalt erhalten hatte, trat Alex H. am 1. April dess. Jahres in den Ruhestand.

Während seiner Tätigkeit bei der Staatsanwaltschaft in Dortmund hatte sich Alex H. mit Elisabeth Röder, der ältesten Tochter von Dr. jur. Louis Röder und Meta geb. Luyken [IX 23, Bd. I, S: 102], verlobt. Aus der am 9. Juni 1886 zu Dortmund geschlossenen Ehe gingen fünf Söhne und eine Tochter hervor. Im Weltkrieg erlitten die drei ältesten Söhne den Heldentod für das Vaterland: Gerichtsassessor Wilhelm H. (geb. 24. April 1887 Breslau) † 13. Nov. 1916 in Frankreich; Gerichtsassessor Ernst H. (geb. 1. Aug. 1888, verh. 10. Febr. 1916 mit Lotte Skutsch [1 Kind]), † 8. Aug. 1917 in Flandern; und stud. jur. Günther H. (geb. 9. Juni  1893 Bielefeld), † 16. Febr. 1915 bei Skiernievice in Polen; (vgl. die Ehrentafel in Bd. I, S: 1 dieser "Chron.-Bl." und Erläuterungen, S: 37 f.). Die beiden jüngsten Söhne sind: Alexander H., Oberleutnant bei der 1. Division der Reichswehr in Königsberg/Pr., und Dr. jur. Paul-


*) Vgl. "Stammtafel der Familie von Viebahn", herausgegeben 1928 durch Georg von Viebahn, Berlin.


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Helmut, Gerichtsassessor in Breslau. Ihre einzige Schwester Elisabeth ("Lisi") Holle, ist seit 12. Juli 1916 mit Ludwig Lustig, z. Z. in Köln, verheiratet (zwei Kinder).-

Alex Holle hatte am 21. Sept. d. J. den Beginn seines 81. Lebensjahres bei voller körperlicher Rüstigkeit und geistiger Frische gefeiert, aber bald darauf erkrankte er an Lungenentzündung, an deren Folgen er in der Nacht zum 16. Oktober sanft hinüberschlummerte. Seine Einäscherung fand am Mittwoch, dem 13. Oktober, im Krematorium zu Breslau-Gräbschen statt.


Donnerstag, den 20. Oktober d. J. entschlief an den Folgen eines Schlaganfalls

Heinz Petzold

zu Wels in Ober-Oesterreich im Alter von 58 Jahren; seine Beisetzung erfolgte drei Tage später auf dem dortigen Friedhof.

Heinrich ("Heinz") Petzold*) war am 12. April 1874 zu Asch in Deutsch-Böhmen als fünftes der aus drei Söhnen und fünf Töchtern bestehenden acht Kinder von Georg Petzold († 1912 ebd.) und Emma geb. Gena († 1909 ebd.) geboren. Nach dem Besuch der Bürgerschule seiner Vaterstadt erhielt er die kaufmännische Ausbildung von 1888 bis 1890 in Salzburg und München, und war dann ebenfalls in diesen beiden Städten während der anschließenden 12 Jahre geschäftlich tätig. In diesen Zeitraum fiel auch die Ableistung seiner militärischen Dienstpflicht bei der österreichischen Festungsartillerie zu Przemysl in Galizien. Im Jahre 1902 kam Heinz P. nach Wesel, um sich dort am Geschäft seines älteren Bruders Ludwig zu beteiligen. Hier lernte er bald seine spätere Gattin Emma Luyken [X 8, Bd. I, S: 68], die älteste Tochter von Christian Luyken [1839-1927, vgl. IX 5, Bd. I, S: 23 u. S: 318] und Anna geb. Krieg in Wesel, kennen, und verlobte sich mit ihr im Jahre 1903. Nach der Heirat, die am 14. Mai 1904 in Wesel stattfand, zog das junge Paar nach Wien, wo Heinz P. zusammen mit seinem in Wesel gewonnenen Freunde Liman eine Fabrik für Eisenbahnbedarfsartikel unter der Firma Liman und Petzold gegründet hatte. Nach dem wenige Jahre später erfolgten Tode seines Teilhabers führte Heinz P. das Unternehmen fort und baute die Fabrik weiter aus, die sich hauptsächlich auf große Lieferungen für die Staatsbahnen stützte. Als aber nach dem Weltkriege das österreichisch-ungarische Kaiserreich zerstückelt wurde, und infolge der dementsprechend einschrumpfenden Lieferungsaufträge die Zukunftsaussichten für das Unternehmen sich immer ungünstiger gestalteten, erfolgte im Jahre 1927 die Auflösung der Fabrik und der Verkauf der Anlagen und der an der Pottendorfer Str. in Wien gelegenen Grundstücke. Während der folgenden Jahre betätigte sich Heinz P. in Gallneu-


*) Der Wunsch des Herausgebers um Erlangung eines zum Abdruck geeigneten Bildes des Verstorbenen ließ sich leider nicht erfüllen.





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kirchen bei Linz a. d. Donau in der Verwaltung der Ersten österreichischen Diakonissen-Anstalt. Im Jahre 1931 siedelte er mit seiner Gattin nach dem benachbarten Wels a. d. Donau über, um dort die Leitung der Filiale einer Wiener Großhandlung zu übernehmen, und als Teilhaber mitzuwirken. Sein offenes frisches Wesen, seine stete Hilfsbereitschaft gewannen ihm auch hier gute Beziehungen und Freunde; so wurde auch seiner Frau das österreichische Land zur zweiten Heimat, in dem sie nunmehr dauernd zu wohnen sich entschlossen hat.



Am 17. November d. J. verstarb plötzlich

Hans Leuken

Ingenieur zu Osnabrück im fast vollendeten 50. Lebensjahre.


Hans Leuken
(1882-1932)

Zu Süchteln im Regierungsbezirk Düsseldorf, wo Arnold Henrich Leuken (Luyken), ein Urenkel des zweiten Sohnes Wolter unseres Stammvaters Hendrich Luyken die Zweiglinie Leuken-Süchteln vor fast zwei Jahrhunderten gründete, wurde Hans Leuken am 22. Dezember 1882 geboren. Seinem Vater Carl Leuken [IX 131 (1849 bis 1929) vgl. Bd. I, S: 66 u. 422], wld. Apothekenbesitzer in Süchteln, verh. mit Amanda geb. Blasberg (1857-1887), verdanken wir den urkundlichen Nachweis des genealogischen Zusammenhanges der beiden Stammeslinien Leuken und Luyken (vgl. den Abschnitt "Chronik" im vor. Heft, S: 84). Im Kreise seiner vier Schwestern - seine beiden Brüder waren schon im zartesten Kindesalter gestorben, - wuchs Hans L. auf und besuchte mit seiner zweitältesten Schwester Luise von 1889 bis 1892 die Evang. Volksschule seiner Vaterstadt. Dann kam er auf das Realgymnasium nach Viersen und von dort 1895 auf das Adolphinum nach Moers, wo er 1900 das Einjährig-Freiwilligen-Zeugnis erhielt. Hierauf machte er zunächst ein praktische Lehrzeit in der Maschinenfabrik "Max Schorch" zu Rheydt durch, an die sich 1901 das Studium der Elektrotechnik auf dem Technikum in Neu-Strelitz anschloß.

Nach Beendigung seines Einjährigen-Dienstjahres 1902/03 bei der 3. Batterie des Niedersächsischen Feld-Artillerie-Regiments 66 in Wolfenbüttel war Hans L. während der Zeit von 1904 bis 1906, die durch ein weiteres Studienjahr 1904/05 auf dem Technikum zu Bingen unterbrochen wurde, beim Rheinisch-Westfälischen Elektrizitäts-Werk Heiligenhaus und von 1906 bis 1907 bei den Siemens-Schuckert-Werken in Wolfenbüttel tätig. Von 1907 bis 1900 betrieb Hans L. mit einem Gesellschafter ein Ingenieur-Bureau für elektrische Anlagen und trat dann 1910 wieder in die Siemens-Schuckert-Werke ein, bei denen er bis 1915 einsch. tätig blieb.


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Zu Beginn des Weltkrieges hatte sich Hans L. sofort zum Heeresdienst gemeldet, konnte aber wegen eines chronischen Darmleidens nicht sogleich einberufen werden; 1916 wurde er dann zur Starkstrom-Komp. 120 an die Westfront kommandiert, wo er bis zum Ende des Krieges blieb, (Eis. Kreuz). Nachdem er dann noch ein weiteres Jahr bei den Siemens-Schuckert-Werken in Hamburg Beschäftigung gefunden hatte, richtete er in Osnabrück ein eigenes Ingenieurbureau ein, das die Vertretung für größere industrielle Firmen übernahm. Seinem großen Fleiß und unermüdlichen Eifer gelang es, dieses Unternehmen trotz der sich immer schwieriger gestaltenden wirtschaftlichen Verhältnisse der Nachkriegsjahre aufrecht zu erhalten. Als aber seit 1930 der katastrophale Rückschlag der Konjunktur einsetzte, verschärfte sich die Ungunst der geschäftlichen Lage immer mehr und spitzte sich in der allerletzten Zeit derart zu, daß Hans L. trotz des Aufwandes größter Energie die wachsenden Schwierigkeiten nicht mehr zu überwinden vermochte, und so der Tod ihm zum willkommenen gütigen Befreier wurde aus irdischen Nöten und seelischer Qual. - Auf dem Hasefriedhof bei Osnabrück fand Hans Leuken am Montag, dem 21. November die ewige Ruhe.

Mit seiner Gattin,
Betty geb. Hoppe - der Tochter von Ludwig H., wld. Domänenpächter, und Frieda geb. Wahle - mit welcher er seit dem 10. Jan. 1913 verheiratet war, hatte Hans L. in sehr harmonischer und glücklicher Ehe gelebt; aus dieser war als einziges Kind ihre Tochter Ursula am 9. Nov. 1913 entsproßen. -

Neben seiner beruflichen Tätigkeit widmete sich Hans L. gerne der Blumenzucht; mit besonderem Eifer las er auch die Werke über altgermanische Geschichte, die ihn zu selbständigen Untersuchungen auf dem Gebiete der Runenforschung anregten. Wenige Monate vor seinem Hinscheiden hatte er dem Herausgeber dieser Chron.-Bl. eine Studie über die Symbolik der Runenzeichen zugesandt, die im nächsten Heft folgen wird, und die deutlich zeigt, mit welch tiefgehender Gründlichkeit sich der Verfasser mit der einschlägigen Literatur befaßt hat.

Hans Leuken war seit dem Tode seines Vaters (1929) Senior der Zweiglinie Leuken-Duisburg-Süchteln.






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Chronikblätter 1933