Familienverband Luyken



Chronikblätter 1930 (Band I)
Namensregister
Chronikblatt-Register

Chronikblätter 1929
Chronikblätter 1931

Home
Kontakt

English

Ludwigshafen, 7.6.2010



Seite: 462 463 464 465 466 467 468 469 470 471 472 473 474 475 476 477 478 479 480 481 482 483 484 485 486 487 488 489 490 491 492 493 494 495 496 497 498 499 500 501 502 503 504 505 506 507 508 509 510 511 512 513 514 515 516 517 518 519 520 521




Seiten 462 - 463
Top

Seite 462

Seite 462 siehe Chronikblatt 1929


Seite 463

Chronikblätter
für die Familie Luyken und ihre Anverwandten.


10. Jahrgang.     Berlin, W., März 1930.     Heft 1.



A. Ereignisse des Jahres 1929.
(Nachtrag zu vorigem Jahrgang)

Geboren:

24. Mai 1929
E. J. N. zu Rudczanny, 2. Sohn von Werner Neuser [XI 153, S: 356], Oberförster ebda., und Else geb. Wagner.


27. Juni 1929
W. O. zu Süchteln, Sohn von Werner Otto, [XI 255, S: 384], Apotheker ebda., und Elisabeth geb. Nietzard.


Verheiratet:

1. Aug. 1929
Dr. phil. Fritz Marx, [X 120a, S: 155], seit 1. April 1929 Studienrat am städt. Mädchengymnasium zu Köln, mit Susi Peifer, Wohnung: Köln-Klettenberg, Siebengebirgsallee 137. (Verlobung siehe S: 339). Die kirchliche Trauung vollzog zu Eitorf a. d. Sieg der Onkel des Hochzeiters, Dr. theol. et Dr. phil. Martin Thilo, Pfarrer ebda. [X 95, S: 143].



B. Ereignisse des Jahres 1930.

Geboren:

19. Jan.    Wolfgang Matthias Oldach zu Hamburg, 2. Sohn von Dr. jur. Max Oldach, Rechtsanwalt ebda., Abteistr. 11, und Viola geb. Meister [vgl. S: 330 oben!].


7. Feb.     F. v. N. zu Marienberg i. Oberwesterwald, Tochter von Wilhelm von Nathusius, Landrat ebda., und Ida geb. Hammacher [XI 124, S: 347].


Eingesegnet:

30. März   Ilse Kämper zu Berlin-Grunewald [XI 39, S: 219].






Seiten 464 - 465
Top

Seite 464

Verheiratet:

22. Febr.  Lilly Luyken zu Düsseldorf, [XI 216, S: 369, T. v. †  Otto Luyken, wld. Fabrikbesitzer ebda. und Lina geb. Gundrum ebda., Grafenbergerstr. 122] mit Ernst Jungk, Regierungsbaumeister, [S. v. Dr. jur. Ernst Jungk, Landgerichtspräsident zu Mainz, und Elsa geb. Heck. (Verlobung s. S: 451). Das junge Paar wohnt in Köln-Marienburg, Eugen-Langen-Str. 19.

An der Hochzeitsfeier nahm auch der Senior der Altenkirchener Linie, Julius Luyken [IX 110, S: 418] teil.


Den 70. Geburtstag feierten:

15. Febr.  Dr. jur. Franz Machatius, Reichsfinanzrat i. R. zu Naumburg a. d. Saale, Wenzelring 10, [X 94, S: 143].


Das 81. Lebensjahr vollendete

11. Febr.   Julius Luyken, Senior der Altenkirchener Linie, in Altenkirchen/Westerwald, [IX 110, S: 60 u. 418].


Das Abiturium am Gymnasium zu Hagen i. Westf.
bestand mit "gut"

27. Febr.  Hans Gert Schaeffer [XI 96, S: 338] ebenda, Buscheystr. 52, [X 61, S: 114].


4. Febr.    Das Abiturienten-Examen am Johanneum-Gymnasium zu Hamburg bestand mit Befreiung von der mündlichen Prüfung Hendrich Luyken [XI 75, S: 324], Reinbek i. Holstein, Bahnsenallee 11.


16. März  Die Fachdrogisten-Prüfung in Halle a. d. Saale bestand mit "gut"
Walter Leuken [XI 261, S: 384] ebda., Kronprinzenstr. 19.


15. Jan.    Das Gerichts-Assessor-Examen bestand zu Berlin
Dr. jur. Günther Conze [XI 37, S: 219], Berlin-Halensee, Halberstädterstraße 7.

Dr. Günther Conze erhielt vom 1. Febr. ab ein Kommissorium bei der Staatsanwaltschaft zu Berlin.


21. Febr.  Das Regierungsbaumeister-Examen bestand in Stuttgart Dipl. Ing. Fritz Habermaas [IX 87, S: 58], ebenda, Lenzhalde 25.



Seite 465

Todesfälle:

Am 8. Februar 1930 verschied zu Bonn

Louise Luyken geb. Hesse

im hohen Alter des nahezu vollendeten 84. Lebensjahres.

Als sechste Tochter und achtes von elf Kindern des Großgrundbesitzers Conrad Wilhelm Hesse (1792-1873) und dessen Gattin aus zweiter Ehe Rebecka Dorothea Albrechtine geb. Schmid (1810-1879) wurde Louise Rudolphine Hesse am 12. Februar 1846 zu Weener in Ostfriesland geboren. Mit ihren Schwestern erhielt sie den Schulunterricht durch Hauslehrerinnen auf dem elterlichen Gute und kam dann auf ein Jahr in ein Töchterpensionat nach Osnabrück. Hier schloß sie Freundschaft mit ihrer etwas jüngeren Kameradin Johanne Luyken (1847-1913), der späteren Gattin des Rittergutsbesitzers Ernst Röhrig (1834-1909) auf Mirchau bei Danzig [IX 34, S: 151].

Gelegentlich eines Besuches im elterlichen Pfarrhause ihrer Freundin zu Berge bei Hamm lernte Louise H. auch deren Bruder, den damaligen Kandidaten der Theologie Hermann Luyken kennen, ältesten Sohn von Pfarrer Herman L. (1811-1888) und Wilhelmine geb. Luyken (1811-1904).

Hermann L. war am 5. Nov. 1840 zu Berge geboren, hatte das Gymnasium zu Hamm besucht und dann Theologie in Bonn, Erlangen und Berlin studiert. Als Pfarr-Kandidat amtierte er in den Gemeinden zu Engers (im Kreis Neuwied), Gemen (Kreis Borken, Reg.-Bez. Münster) und Emmerich und zog dann als Feldgeistlicher 1870 in den Krieg gegen Frankreich, wo er auch die Belagerung von Metz mitmachte. Am 25. Dez. 1870 wurde Hermann Luyken von der evang. Gemeinde zu Neheim i. Westf. einstimmig zum Pfarrer gewählt. In dieser Zeit erfolgte auch seine Verlobung mit Louise Hesse, in deren elterlichem Hause zu Weener dann am 22. Sept. 1871 die Hochzeit gefeiert wurde.*)


Hermann Luyken
Pastor
(1840-1906)

*) 8 Jahre später - am 25.9.1879 - verheiratete sich der jüngere Bruder Hermanns, Emil Luyken (1845-1906), später Fabrikbesitzer zu





Seiten 466 - 467
Top

Seite 466

Aus der Ehe gingen 7 Kinder hervor: 1) H. Gerhard L., * 11. Nov. 1873 zu Neheim, Ingenieur, Bonn, Reuterstr. 16; 2) Dorothea L., * 7. Sept. 1875 zu Neheim, z. Z. in Bonn; 3) Wilhelmine L., * 26. März 1877 zu Berge, verm. mit Eduard Thilo, Fabrikdirektor zu St. Pölten bei Wien; 4) Fritz L., * 29. Jan. 1879 zu Berge, Besitzer der Estanzia Las olas Margaritas bei Hersilia in Argentinien, verh. m. Margarete geb. Roth; 5) Rudolph L., * 4. Nov. 1880 zu Berge, stellvertr. Syndikus der Niederrhein. Handelskammer Duisburg-Wesel, verm. m.  Dr. med. Else Erkenbölling, Duisburg, Prinzenstr. 22; 6) Hedwig L., * 16. Juli 1887 zu Halver, Geigenkünstlerin, Bonn, Lennéstr. 33; 7) Grete L., * 22. Aug. 1885 zu Halver, verm. in 2. Ehe mit Alfred Jensen, Ingenieur und Gutsbesitzer auf Herregaarden Hojriis, Jütland.

Im Frühjahr 1877 übernahm Hermann L. die väterliche Pfarrstelle in Berge bei Hamm und kam dann im Frühling 1882 nach Halver i. Westf., mußte aber nach weiteren 5 Jahren das Pfarramt wegen seines zunehmenden Gehör-Leidens ganz aufgeben und siedelte mit seiner Familie am 21. März 1887 nach Bonn über, wo er das Haus in der Lennéstraße 33 käuflich erwarb. Hier widmete sich Hermann L. während der letzten beiden Dezennien seines Lebens mit großem und unermüdlichen Eifer der Pflege weitgehender geistiger Interessen auf den Gebieten der Musik, der Naturwissenschaften und der alten und neueren Literatur. Er spielte selbst Cello, beschäftigte sich eingehend mit medizinischen, zoologischen und botanischen Studien. Die griechischen und lateinischen Schriftsteller las er gemeinsam mit seinem Vetter und treuen Freunde Hugo von Gillhausen im Urtext, so vor allem Xenophon, Plutarch und Tacitus. Unter seiner Leitung fanden etwa zehn Jahre lang Leseabende statt, an denen sich neben seiner Familie und Vetter Hugo von G. andere Verwandte und Freunde des Hauses beteiligten, um Dramen deutscher und ausländischer Klassiker mit verteilten Rollen zu lesen. Sein reger Geist wurde von einem vorzüglichen Gedächtnis unterstützt, aus dem Werken von Shakespeare, Dante, Goethe, Schiller u. a. vermochte er große Teile auswendig vorzutragen.

Am 18. Nov. 1906 starb Pastor Hermann Luyken, und seine Gattin Louise hat ihn um mehr als 23 Jahre überlebt. Wie Hermann, so besaß auch sie große geistige Energie und ausgeprägten Familiensinn. Noch in ihren letzten Jahren beschäftigte sie sich mit der Abschrift alter Familien-Aufzeichnungen, so insbesondere der zahlreichen Original-Briefe aus der Verlobungs- und Ehezeit der Großeltern väterlicherseits ihres Mannes, von Joh. Arnold Luyken und seinem "Grietchen" geb. Schneider. Dabei vermochten ihre Augen, die niemals einer Brille bedurft hatten, trotz des fortgeschrittenen Alters die mattgewordene Schrift auf dem sehr vergilbten Papier zu enträtseln und sie selbst hat dann auch das Gelesene in Maschinenschrift übertragen. So verdankt ihrer fleißigen und opferwilligen Arbeit das Archiv dieser "Chronikblätter" besonders eine große Anzahl Briefabschriften mit hochinteressanten Schilderungen aus dem Leben der Zeit zu Anfang des vorigen Jahrhunderts.


Siegen, mit der nächstjüngeren Schwester von Louise, Johanna Hesse, z. Z. in Siegen, Coblenzerstr. 35, [IX 33, S: 35]


Seite 467

Beim zweiten Familientag, in Wesel 1926, hatte die Achtzigjährige nicht die Anstrengungen der Reise gescheut und an den verschiedenen Veranstaltungen bis in die späten Abendstunden in reger Weise teilgenommen. Erst kurze Zeit vor ihrem Tode begann ein Nachlassen der Kräfte, aber bis in ihre letzten Tage war ihr Geist frisch und klar geblieben.

Am 8. Februar dieses Jahres schlummerte Louise Luyken sanft hinüber. Nach alter friesischer Sitte ward auch sie in ihr lange bewahrtes schlichtes Totenhemd gehüllt, das jeder jungen Tochter, die ihre friesische Heimat verläßt, von der Mutter mitgegeben wird; auch der Schleier aus ganz feinem Tüll gehört dazu, der über Gesicht und Hände der Entschlafenen gelegt wird.

Nach einer größeren Trauerfeier im Hause Lennéstr. 33 am Dienstag, den 11. Februar, erfolgte zwei Tage später im kleinen Kreise die Einäscherung im Krematorium zu Krefeld. Hierbei widmete ihr Neffe Pfarrer
Adolf Luyken aus Urdenbach [X 60, S: 114] der Heimgegangenen herzliche Worte warmempfundenen Dankes für ihre treusorgende Liebe und ihr hilfreiches Wirken im engeren und weiteren Kreise der Familie und Verwandtschaft. Am Sonntag, den 16. Febr., wurde in der alten Luykenschen Familien-Gruft auf Ruhhof bei Wesel (vgl. S. 161) die Urne der Entschlafenen beigesetzt, an der Seite ihres Gatten Hermann Luyken.


Am 17. Februar entschlummerte sanft nach langem schweren Leiden

Kaat Krönig geb. Luyken

im 41. Lebensjahre zu Kiel.

Katharina (gen. Kaat nach ihrer Großmutter mütterlicherseits) Susanne Philippine Luyken wurde als älteste der drei Töchter von Carl Luyken [VIII 37, S: 23], damals Rittergutsbesitzer auf Sonsfeld bei Haldern (Kreis Rees), jetzt in Velp (Holland) und dessen Gattin Lientje geb. Hissink (1866-1925) am 27. Febr. 1889 auf Sonsfeld geboren. Zuerst besuchte sie mit ihren Schwestern Emma und Aurelie (gen. Marie-Luise) die Dorfschule in Haldern; dann wurde der Unterricht auf dem väterlichen Gut durch Hauslehrerinnen und später - für die Dauer von 1 ½ Jahren - in einem Kloster nahe Sonsfeld fortgesetzt.

Dann kam Kaat von Ostern 1907 bis 1909 auf die Gartenbauschule Marienfelde bei Berlin, wo sie auch das Gärtnerinnen-Examen bestand. Während der Folgezeit beschäftigte sie sich auf Sonsfeld und seit der Uebersiedlung der Familie nach Boppard (1910) auch dort in dem zum großen elterlichen Hause gehörigen Parkgarten mit Gartenbau und Hühnerzucht. Während des Weltkrieges betätigte sich Kaat von Sept. 1914 bis Juli 1917 in einem Lazarett zu Boppard zuerst als Helferin und Hilfsschwester des Roten Kreuz, später als gepr. Krankenschwester auf der Schwerverwundetenstation und im Operationssaal, hierauf während weiterer 1 ½ Jahre





Seiten 468 - 469
Top

Seite 468

als selbständige Laboratoriums- und Röntgenschwester. Von Juli bis Weihnachten 1917 arbeitete sie als Schwester im Nervensanatorium von Dr. Füller zu Liebenstein (Thür.), mußte dann aber wegen Ueberanstrengung ihre Tätigkeit aufgeben. Doch erholte sie sich schnell wieder und übernahm von April 1918 ab mit ihrer jüngsten Schwester Marie-Luise zusammen die Arbeit in einem Durchgangslazarett für 90 Mann zu Boppard. Die Folgen einer Grippe-Erkrankung im Juli 1918, von der sie erst nach anderthalb Jahren genesen sollte, zwangen sie aber im Oktober Kranken-Urlaub zu nehmen und somit den so opferwillig übernommenen Pflegedienst ganz aufzugeben, in dessen Anerkennung sie im Juli 1917 mit der Rote-Kreuz-Medaille III Kl. und im Sept. dess. Js. mit dem Erinnerungskreuz des Vaterländischen Frauenvereins ausgezeichnet worden war.

Ostern 1920 verlobte sich Kaat L. mit Hellmuth Krönig, Sohn von † Professor Dr. med. Georg Krönig (1856-1911) und Lina geb. Baumgärtner (z. Z. in Baden-Baden). Nach der am 15. Aug. 1921 in Boppard erfolgten Hochzeit zog das junge Paar nach Baden-Oos, Badenerstr. 16, dann im Juli 1925 nach Düsseldorf, Rolandstr. 3, und von dort nach Lürschau bei Schleswig, wo sie eine Geflügelfarm gründeten. Anfang Juli 1929 erkrankte Kaat Krönig an einer Lungen-Entzündung, von der sie sich im Drange der Arbeit nicht genügend erholte. Eine nur leichte Verletzung am Munde verursachte in dem noch geschwächten Körper eine allgemeine Sepsis, die sie am 13. Juli wieder auf das Krankenlager zwang und die schließlich ihre Ueberführung in das Städt. Krankenhaus zu Kiel erforderte. Auch hier vermochte die ärztliche Kunst keine Besserung des sehr qualvollen Leidenszustandes herbeizuführen, von dem Kaat Krönig nach sieben Monaten - am 17. Febr. 1930 - infolge Entkräftung durch einen ganz sanften Schlummer-Tod erlöst wurde. Die Einäscherung erfolgte am 22. Febr. im Krematorium zu Kiel.




Der III. Familientag Luyken (Leuken)

in Düsseldorf am 27. - 29. Juli 1929

(Fortsetzung zu Heft 9, 4)

5. Das Frühstück auf den "Rhein-Terassen".

Nach Beendigung des Familienrates wanderte man zu Fuß oder mit der Straßenbahn oder auch im schnellen Auto in kleinen Gruppen durch die um die sonnenfreundliche Mittagszeit des Sommer-Sonntags besonders zahlreiche und bunte Menge der Spaziergänger dem Rheine zu. Durch den Hofgarten hindurch, dessen Bäume und Sträucher ihr saftiges, infolge des heurigen späten Frühlingswetters noch so frisch erhaltenes Blätter-Grün im Sonnenlicht erglänzen ließen, gelangte man auf das weite Gelände der großen Kunst- und Gewerbeausstellung von 1902 und der gleichsweise so glücklich gelungenen "Gesolei" von 1926.

Auf dem als breite Straße ausgebauten Rheindamm unweit des großen städtischen Planetariums grüßt uns das neue Krieger-Denkmal des ehemaligen Düsseldorfer Ulanen-Regiments 5: auf hoher Granit-Säule ein Ulan mit aufrechter nach Westen drohender Lanze auf dem zum Sprung sich hoch bäumenden Schlachtroß...


Seite 469

Bald sind nun die "Rheinterrassen" erreicht, zwischen frohem Sichwiederfinden und erneutem Begrüßen blickt man bewundernd von der Veranda auf den breiten sonnenbeglänzten - hier wieder ganz freien! - deutschen Rhein. - Wie es der Zufall oder der Begleiter fügt, werden dann die einzelnen einladend gedeckten Tische besetzt.

Nach fröhlichem Mittagsmahl und der anschließenden "gemütlichen" Tasse Kaffee auf der freien Veranda kehrten die meisten in ihre Behausung zurück, um sich durch einen kurzen hypnosen Zustand für die "Anstrengungen" des bevorstehenden Hauptfestabends zu wappnen.




6. Das Festmahl.

Pünktlich zur festgesetzten sechsten Nachmittagsstunde fand sich die große Schar der Teilnehmer in den oberen Räumen der Gesellschaft "Verein" zusammen. Hier bildeten sich an Hand der vorsorglich bereit gelegten Führerkarten mit eingezeichnetem Tischplatz leicht die vorbestimmten Paare, die nun im geschlossenen Zuge unter den feierlichen Klängen des Grieg' schen Huldigungsmarsches aus Sigurd Jorsalfar den geräumigen Festsaal betreten. Hell und freundlich durchleuchtet der sommerliche Abendhimmel die breiten Fenster und und goldig glänzen und glitzern im roten Schein der sinkenden Sonne Teller und Gläser auf den blumengeschmückten Tischen. Die Tischkarten weisen uns den Weg und nachdem die Plätze eingenommen, freut man sich allgemein der wohl durchdachten Tafel-Ordnung, deren Aufstellung für die insgesamt 93 Gäste aus 4 Generationen *) bei dem Her und Hin der Zu- und Absagen den hiermit betrauten Ausschußmitgliedern (Walter Luyken, Ob.-Reg.-Rat, und Gattin Frieda geb. Schmidt [X 67, S: 117]) gewiß keine geringe Arbeit verursacht haben mag. Aber auch für besondere Festesgaben hatte der rührige Arbeitsausschuß noch gesorgt. Im wappengezierten Doppelcarton mit hübscher Titelseite war die Folge der guten Speisen und mit feinem Kennerblick und "Zunge" ausgesuchten Weine und der noch edleren geistigen Genuß versprechenden Musikvorträge zu lesen; und nebenan lag ein Heftchen mit frohen Festliedern und sinnigen Gedichten aus der Feder der in solcher gottbegnadeten Kunst wohlbewanderten Dichterinnen unserer Familie. Die Herausgabe dieses Liederheftes, das als Anhang eine vom Akad. Verein Motiv in Berlin zusammengestellte und als Sonderheft gefaßte Sammlung von Motiv- und anderen Kommersliedern enthält, hatte in sehr bedankenswerter Weise unser verehrter Vorsitzender des Familien-Vorstandes, Geheimrat Dr. Albert Luyken [VIII 35, S: 22] selbst und auf eigene Kosten besorgt. Dieser ergreift jetzt zu Beginn des Mahles als Präside der Festtafel das Wort zur folgenden Begrüßungsansprache:

"Meine verehrten und lieben Verwandten!"

Nachdem gestern am Begrüßungsabend Ob.-Reg.-Rat Walter Luyken die erschienenen Familienglieder in Düsseldorf bereits willkommen geheißen


*) Wie das Teilnehmer-Verzeichnis (s. vor. Heft, S: 459) zeigt, waren beim Fam.-Tag die Generationen VIII, IX, X und XI mit 4, 7, 44 und 41 Angehörigen vertreten, von denen 1 aus X und 2 aus XI beim Festmahl nicht zugegen waren.





Seiten 470 - 471
Top

Seite 470

hat, begrüße ich heute namens des Leitenden Ausschusses alle lieben Familienangehörigen, die zum Festessen des Familientages sich hier in den schönen Räumen der Gesellschaft "Verein" froh zusammengefunden haben, aufs herzlichste. -

Meiner besonderen Freude und Genugtuung gebe ich Ausdruck darüber, daß sich auch Düsseldorf als Tagungsort so zugkräftig erwiesen hat. Wenn die Anzahl der Teilnehmer auch nicht diejenige bei der Tagung in unserer alten Familienwiege Wesel erreicht hat, so bleibt sie doch nicht weit hinter der Weseler Tagung zurück. -

Ganz besonders begrüße ich die Aelteste an unserer Tafelrunde, meine liebe Tischdame, Exc. Lina Kämper geb. Luyken, die trotz ihrer Jahre die Reise von Berlin nach Düsseldorf unternommen hat.

Ich begrüße ferner als älteste Vertreterin der VIII Generation und damit als Stammbaumälteste Helene van Woelderen geb. Luyken aus Velp, deren schönes Gedicht wir gleich singen werden.

Von der Gummersbacher Linie, die zu unserer Freude recht zahlreich vertreten ist, begrüße ich als Aeltesten Fabrikbesitzer Alexander Scharpenack und Gattin, und hatte als zweitältesten Pfarrer Carl Luyken, den wir heute morgen in den Familienvorstand gewählt haben, begrüßen wollen und ihm noch nachträglich namens der ganzen Familie Glück zu seinem am 7. Okt. v. Js.begangenen 25 jährigem Amtsjubiläum wünschen wollen, von dessen so schöner Feier wir mit Freude und berechtigtem Stolz in den "Chronikblättern" gelesen haben. Leider konnte er wegen Erkrankung heute nicht in unserer Mitte weilen. -

Wir begrüßen ferner als Vertreter der Altenkirchener Linie Dipl.-Ing. Kurt Luyken, der auch im Arbeitsausschuß mittätig war, und seine liebe Gattin, und endlich von der Leukenschen Linie Direktor Herbert Leuken und Gattin.  -

Leider konnten aus Gesundheits- und anderen Rücksichten gerade von unseren Alten eine Anzahl nicht erscheinen, insbesondere fehlt uns Louise Luyken, Bonn, Lina Kerlen, Arnsberg, und ferner der Aelteste der ganzen Familie, Georg Luyken zu Wesel, der Aelteste der Altenkirchener Linie, Julius Luyken, den wir so gerne persönlich kennen gelernt hätten, und Hugo Luyken aus Siegen.

Ich schlage vor, an die drei letztgenannten Abwesenden drahtlichen Gruß zu senden. [Die 3 Telegramme werden verlesen.]

Und nun, meine Lieben, wünsche ich dem Familientag ferneren frohen Verlauf und gebe gleichzeitig meiner Ueberzeugung Ausdruck, daß der althergebrachte innige Zusammenschluß der engeren und weiteren Familie Luyken (Leuken) durch unsere heute vormittag beschlossene Familiensatzung noch fester verschnürt ist, als es bisher schon war.

Mit dem Wunsche, daß dieser Zusammenhalt bis zu den fernsten Geschlechtern weiter blühen, wachsen und gedeihen möge, bitte ich einzustimmen in den Ruf:

Unser altbewährter Zusammenhalt hoch!"

Begeistert wird in diesen Ruf eingestimmt und hundertfach erklingen die Gläser. Nun folgt das erste der Festlieder:


Seite 471

Zum Familientage 1929.

Weise: Der Mai ist gekommen...

Ihr habt uns gerufen von nah und von fern,
Wir hörten die Stimme und kamen so gern
Zum alten, zum lieben, zum grünenden Rhein,
Um froh heut' und festlich beisammen zu sein.

Wohl fehlet so mancher in unserer Schar,
Der jüngst noch voll Leben und Heiterkeit war,
Es fühlet ein jeder, was ihm da entfiel
An herzlicher Liebe, - doch sie sind am Ziel!

Wir aber, wir wollen von Herzen uns freun,
Daß wir alle heut' dürfen beisamm noch sein,
Zu knpüfen stets fester mit liebender Hand
Der Treue und Freundschaft umschlingendes Band.

Ihr habt uns gerufen von nah und von fern,
Wir hörten Stimme und kamen so gern
Zum Feste, das Arbeit und Müh' Euch gemacht,
Drum wird unser Dank Euch mit Hurra gebracht.

Helene van Woelderen, geb. Luyken, [VIII 34, S: 22]


Allseitiger Beifall und Zutrunk wird der allverehrten Dichterin gespendet.

Im weiteren Verlauf der Tafel gibt der Herausgeber dieser Blätter, Dr. Karl Luyken, Oberregierungsrat zu Berlin, einen kurzen geschichtlichen Ueberblick über diejenigen Angehörigen der Familie Luyken, die seither sich Düsseldorf als Wohnsitz erwählt hatten. *) "Aus alten Rechnungsbelegen in den Akten des hiesigen Staatsarchivs ist das Vorkommen unseres Familiennamens - und zwar in der Schreibform "Luycken" - zuerst im Anfang des 16. Jahrhunderts festgestellt worden, ohne daß aber ein Nachweis verwandtschaftlichen Zusammenhanges mit den Vorfahren unseres Stammvaters Hendrich († vgl. S: 391) bisher möglich war, die um jene Zeit schon in der Umgebung von Dortmund und wahrscheinlich auch in Essen ansässig gewesen sind.

Es handelt sich auch hier nur um einige zufällige Funde, da eine systematische Durchforschung der Archiv-Bestände in dieser Richtung bisher noch nicht erfolgen konnte.

Daß im Verlauf des 17. Jahrhunderts, also zu einer Zeit, wo im unweit gelegenen Duisburg außer dem 2. Sohne Wolter L. [II 2, S: 391] auch Enkel und Urenkel unseres Stammvaters Hendrich gewohnt haben, von diesen der eine oder andere nach Düsseldorf übergesiedelt sein mag, läßt sich nur als wahrscheinlich vermuten.

Erst über einen Enkel des Duisburger Bürgermeisters Patroclus Luyken [auch Leuken, III 8, S: 395], der ein Großsohn von Hendrich L. war, haben wir den urkundlichen Nachweis, daß er im dritten Dezenium des 18. Jahrhunderts und zwar von 1722-1725 in der damaligen kur-


*) Die nachfolgende Uebersicht ist hier über den Rahmen der gehaltenen Tischrede hinaus vervollständigt worden.





Seiten 472 - 473
Top

Seite 472

fürstlichen Residenzstadt Düsseldorf eine vierjährige Ausbildung beim Apothekenbesitzer Johann Caspar Creuder erhielt. Es war Arnoldus Heinrich Leucken, auch Leuck genannt, der später nach Süchteln übersiedelte und dort im Jahre 1739 die nicht allein jetzt noch bestehende, sondern sogar auch heute noch - ein in Deutschland einzig dastehender Fall - nach nahezu 200 Jahren im Besitz seiner Nachkommen befindliche "Leukensche Apotheke" begründete.

Aus den weiterfolgenden, fast anderthalb Jahrhunderten wissen wir nichts über irgendwelchen Zuzug von Stammesverwandten nach Düsseldorf, bis dann in der letzten Hälfte des vorigen Jahrhunderts nacheinander verschiedene Familien aus der ältesten, der sogen. "Weseler Linie", die sich ja bekanntlich von dem ersten Sohn Hermann [II 1, S: 391] unseres Stammvaters herleitet, in rascher Folge hier ihren Wohnsitz nehmen.

Zunächst ist es die Familie Carl Hengstenberg, die nach Verkauf ihres Gutes Haminkeln bei Wesel im Jahre 1866 hierher übersiedelt, und von der jetzt noch als einzig Ueberlebende Frau Marie Braß geb. Hengstenberg [X 32, S: 92] hier wohnt. Ihre Mutter, Hermine geb. von Gillhaußen [IX 16, S: 9] war eine Enkelin von Joh. Arnold Luyken, wld. Pfarrer zu Walach bei Wesel [VII 11, S: 162].

Ein Jahr später, also 1867, zog der Gymnasial-Professor Dr. phil. Ernst Kapp (1808-1896) mit Frau und Kindern nach Düsseldorf. Seine Gattin Ida, geb. Cappell (1808-1891) war eine Tochter von Justizrat Franz Cappell (1774-1840) und Lisette geb. Heintzmann (1774-1865), den Schwiegereltern des ältesten Sohnes vom eben genannten Pfarrer Joh. Arnold Luyken, des Kreisgerichtsrats Gustav Luyken (1803-1874) zu Arnsberg, der vermählt war mit Julie geb. Cappell (1811-1874), also der Schwester von Ida Kapp.

Prof. Ernst Kapp war mit seiner ganzen Familie 1849 nach Amerika ausgewandert und hatte sich in Texas angesiedelt, von wo er nach 16 Jahren und vielen trüben Erfahrungen und Enttäuschungen 1865 wieder in die schmerzlich entbehrte deutsche Heimat zurückkehrte.

Sein Bruder Prof. Dr. Friedrich Kapp (1824-1884), Politiker und Geschichtsforscher, lebte von 1850-1870 in Newyork; er war der Großvater des vom "Kapp-Putsch" her bekannten Generallandschaftsdirektors Wolfgang Kapp (1858-1922)].

Von den Nachkommen des Prof. Ernst Kapp wohnt in Düsseldorf zur Zeit niemand mehr.

Der erste Namensträger aus der Familie Luyken, der sich diese schöne Stadt am Rhein als Wohnstätte erkor, war Heinrich Luyken (1833-1917), von dem 2 Enkel, die Geschwister Lilly und Dipl.-Ing. Kurt Luyken [XI 216 u. 217, S: 369] heute an unserer Tafel sitzen. Er war der älteste Sohn desjenigen Heinrich L. (1800-1880), der - ein Urenkel von Daniel II (1703-1784) und Margarethe geb. Hannes (1697-1749) - aus Wesel nach Altenkirchen im Westerwald zog und die sogenannte "Altenkirchener Linie" begründete, während sein jüngster Bruder Friedrich L. (1813 bis 1887) sich in Gummersbach niederließ und dort Stammvater des "Gummersbacher Zweiges" wurde, von welchem heute drei Namensträger, Dr. med.


Seite 473

Herbert L. [X 190, S: 198] mit seiner Gattin Erika geb. Bieneck und seiner Nichte Elsbeth L. [XI 238, S: 374], Tochter des Pfarrers Carl L. zu Gummersbach, hier zugegen sind. Heinrich L. nahm hier damals auf der Herzogstraße 48 Wohnung, wo er auch eine Weingroßhandlung inne hatte, die er dann 10 Jahre später verkaufte, um sich in das Privatleben zurückzuziehen. Im Jahre 1890 siedelte er dann mit seinen beiden Töchtern Anna und Hedwig [X 170 u. 174, S: 189 u. S: 190] - seine drei Söhne Heinrich, Otto und Alfred standen schon im Berufsleben - nach seiner alten Heimatstadt Altenkirchen über, um aber schon fünf Jahre später, nach der Verheiratung seiner beiden Töchter, doch wieder nach Düsseldorf zurückzukehren; er wohnte in der Steinstraße und starb dort 1917.

Von seinen fünf Kindern blieb nur der zweite Sohn Otto L. [X 172, S: 189] hier, der an der Grafenbergerstraße eine Oel- und Farbenfabrik besaß, aber schon 1913 gestorben ist. Seine Gattin Lina, geb. Gundrum behielt mit ihrer Tochter Lilly ihren Wohnsitz hier (Grafenbergerstraße 122), und seit 1927 hat sich auch ihr Sohn, Dipl.-Ing. Kurt L. mit seiner jungen Gattin Marga, geb. von Jagemann, hier niedergelassen (Osterdorferstr. 4).

Im Jahre 1877 siedelte dann mein Vater Edmund Luyken [IX 22, S: 94], der älteste Sohn des obengenannten Kreisgerichtsrat Gustav L., mit meiner Mutter, Elisabeth geb. Meister, und uns fünf Kindern aus dem schönen Schlesierlande, wo er sein nahe Breslau belegenes Rittergut Pavelwitz verkauft hatte, hierher nach Düsseldorf über. Nachdem wir kurze Zeit in der Kronprinzenstraße und in der Friedrichstraße, dann sechs Jahre in der Kavalleriestraße 23 gewohnt hatten, erfolgte zu Anfang 1886 der Umzug in das neue stattliche Haus Kavalleriestraße 5, das meine Eltern selbst hatten erbauen lassen. Nach fast 25 Jahren hier sehr glücklich verlebten Jahren starb mein Vater (1910) und unsere gute Mutter folgte ihm vier Jahre später im Tode nach. Von ihren Kindern wohnt jetzt nur noch ihre jüngste Tochter Meta [X 42, S: 95] hier, Vorsitzende unseres Arbeits-Ausschusses zum heutigen Familien-Tag, verheiratet seit 1894 mit Fabrikbesitzer Heinrich Schmidt, in dem von ihnen im Jahre 1900 selbst erbauten schönen Hause Haroldstraße 29. Auch ihr Sohn Dr. Walter Schmidt [XI 42, S: 221] mit Gattin Anneliese geb. Overbeck (Speldorferstraße 23) und drei Söhnen sowie ihrer Tochter; Frieda, verh. seit 1919 mit Ob.-Reg.-Rat Walter Luyken sind mit ihren vier Kindern ebenfalls hier ansässig (Fischerstraße 34). Ob.-Reg.-Rat Walter Luyken [X 67, S: 117], der jüngste Sohn von † Landgerichtspräsident; Walter L. (der wieder der jüngste Sohn von Kreisgerichtsrat; Gustav L. war), wurde gleich nach dem Kriege an das hiesige Reichs-Finanzamt versetzt.

Im Jahre 1897 kam der zweitjüngste Sohn meines wiederholt erwähnten Großvaters Gustav L., der Königl. Baurat Philipp Luyken [IX 27, S: 34 und S: 122], als Vorstand des Wasserbauamtes I nach Düsseldorf und bezog als Dienstwohnung das Haus in der Feldstraße 38, die er auch nach seiner 1919 nachgesuchten Verabschiedung bis zu seinem in Urdenbach 1923 erfolgten Tode beibehielt. Von seinen Kindern haben der zweitälteste der noch lebendenden drei Söhne, Direktor Philipp Luyken [X 58, S: 107, Faunastr. 58] mit Gattin Else geb. Ellerbroek und drei Kindern, dann die beiden jüngsten Töchter Lisi Luyken [X 62, S: 114] und Mia,





Seiten 474 - 475
Top

Seite 474

letztere verm. mit Postdirektor Franz Dogs [X 63, S: 114, Grimmstr. 17] und deren junge Tochter Irmgard auch hier ihren Wohnsitz.

Von Köln war im Jahre 1917 Dipl.-Ing. Arnold Hilger mit Frau und vier Kindern als Vorstand der Bergmann Elektrizitäts-Werke nach Düsseldorf gezogen, um die Leitung der hiesigen Filiale dieses großen Werkes zu übernehmen. Er ist seit 1913 mit Emma Luyken [IX 89, S: 59], der zweiten Tochter von Carl Luyken [VIII 37, S: 23] zu Velp in Holland (des Bruders unseres Vorstands-Vorsitzenden) verheiratet. Die Familie Hilger mit vier Kindern wohnt in Meererbusch unweit Düsseldorf.

Seit 1922 ist auch Dr. Ing. Walter Luyken [X ,25, S: 83] Bergassessor und (seit 1929) Abt.-Vorsteher am hiesigen Kaiser-Wilhelm-Institut für Eisenforschung, mit Gattin Gladys geb. Korten (verh. 1923) und Sohn Oswin in Düsseldorf ansässig, (Kaiserwertherstr. 164), er ist der 2. Sohn von † Ernst Luyken (1847-1902) und Anna geb. Wever in Wesel [IX 12, S: 24].

(Fortsetzung folgt.)


Bekanntmachung!

Dem vorliegenden Heft ist ein Abdruck des zwischen dem Familien-Vorstande und der Lebensversicherung A.-G. Concordia, Köln, abgeschlossenen Empfehlungsvertrages beigefügt (vgl. hierzu Heft 9, 4, S: 458 unten!).

Im Interesse der Familienkasse, zu deren Gunsten die Abschluß-Provisionen der Versicherungen gehen, wäre es sehr zu begrüßen, wenn unsere Familienmitglieder von der Gelegenheit, sich unter Nutznießung der durch diesen Vertrag gewährten Vergünstigungen bei der "Concordia" versichern zu können, im weitgehendem Maße Gebrauch machen würden.

      Landfort, den 25. Februar 1930.

Der Vorstand der Familie Luyken (Leuken).
gez. Dr. Albert Luyken, Vorsitzender


Berichtigungen.

In Heft 9, 4, 451, 6. Zeile v. u. lies: "Lydia", statt Hedwig. - Im Referat: "Literarisches aus dem Weltkriege" auf Seite 461 unten ist zu den dort als Offiziere d. Res. des 2. Garde-Feldartillerie-Regiments, Potsdam, genannten Familienmitgliedern zu ergänzen: Dr. jur. Albert Luyken [IX 85, 158], jetzt: Hamburg-Bahrenfeld, Cranachstr. 25.


Bitte zu beachten:

Mitteilungen für das nächste Heft werden baldmöglichst erbeten an den Herausgeber: Dr. Karl Luyken, Berlin W. 50, Regensburgerstr. 14. Zu Geldüberweisungen (Jahresbeitrag = 4,- RM. - für Familien-Angehörige nach Selbsteinschätzung) dient unter gleicher Anschrift das Postscheckkonto: Berlin 13 909.

Original-Einbanddecken für die ersten 10 Jahrgänge gelangen am Schluß dieses Jahrganges zur Ausgabe.


Druck von Hermann Zeidler, Zerbst (Anhalt)


Seite 475

Chronikblätter
für die Familie Luyken und ihre Anverwandten.


10. Jahrgang.     Berlin, W., Juni 1930.      Heft 2.


Ereignisse des Jahres 1930.
(Fortsetzung zu Heft 10, 1.)

Geboren:

14. April  I. W. zu Berlin, T. von Hans Wittig, Oberleutnant a. D., jurist. Mitarbeiter der Siemens-Werke, und Annemarie geb. Ziegler, Berlin, Siemensstadt, Rohrdamm 42; [XI 41, S: 219].


5. Mai      R. L. zu Wesel, 4. Sohn von Dr. Richard Luyken u. Inge geb. Willms, ebenda, Ritterstr. 5; [XI 11 b, S: 216].


Getauft:

26. Juni     I. W. zu Berlin-Siemensstadt, (vgl. oben).


Eingesegnet:

9. April     Ernst Luyken zu Hamburg, Carlstraße 17, [XI 74, S: 324].


9. April     Franz Andreas Meyer zu Hamburg, Carlstraße 19, [XI 81, S: 324].


13. April    Arnold Hilger zu Düsseldorf, [X 164, S: 180], Meererbusch, Büderich, Kr. Neuß, Lindenstr. 36.


Verlobt:

8. Juni      Alfred Luyken [XI 45, S: 222], Hannover, Richard-Wagner-Str. 20, mit Gisela von Schöppenthau, T. v. †  Max von Schöppenthau, wld. Bergwerksbesitzer, u. Elfriede geb. von Born, Berlin-Grunewald, Teplitzerstr. 9.


1. April     Zum Präsidenten des Evangelischen Bundes wurde gewählt: Dr. jur. Friedrich Conze, Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat, bisher Ministerialdirektor im Ministerium für Volkswohlfahrt zu Berlin, [X 28, S: 84].






Seiten 476 - 477
Top

Seite 476

13. April  Den 80. Geburtstag feierte:

Lina Kerlen geb. Hammacher
[IX 74, S: 47] in Arnsberg i. Westf.

Bei der Feier dieses seltenen Gedenktages waren um die sich unveränderter Gesundheit des Körpers und Regsamkeit des lebhaften Geistes erfreuende Jubilarin ihre Tochter Karla mit Gatten, Amtsgerichtsrat Gustav Schmale, und ihre beiden Söhne, Kurt und Gert Kerlen, sowie fünf Enkelkinder froh versammelt. Aus den Kreisen der Verwandschaft und Freundschaft war eine Fülle von drahtlichen und brieflichen Glück- und Segenswünschen für das allerseits hochverehrte und geliebte Geburtstagskind eingelaufen.


Das Abiturium bestand:

5. März    a) am Oberlyceum im Stift Keppel bei Allenbach in Westfalen
Renate Werner [XII (XI 5, 2), S: 207], Neheim i. Westf.


6. März    b) am Staatl. Realgymnasium zu Traben-Trarbach
Erwin Scharpenack [XII (XI 245), S: 381], Wuppertal-Elberfeld, Augustastr. 85.


21. Juni    c) an der "Herlufsholm-Skole" bei Naestwed auf Seeland, Dänemark mit "gut"
Rudolf Clason [XI 141, S: 348], Herregaard Hojriis, Nykóbing-Mors, Jütland, Dänemark.


5. März    Das Gesundheitspflegerin-Examen an der Wohlfahrtsschule in Bielefeld bestand mit "gut"
Elsbeth Werner [XII (XI 5, 1), S: 207], Neheim i. Westf.


16. April   Das Lehramts-Assessor-Examen bestand in Karlsruhe


Seite 477

Fritz von Pilgrim [XI 121, S: 346]; Heidelberg, Schlierbacher Landstr. 86.


17. April Das Goldene Militär-Jubiläum beging:

Friedhelm von Pilgrim, Oberst a. D. [X 74, S: 127],
Karlsruhe, Weinbrennerstr. 4.

Die Hauptfeier innerhalb der Familie fand zu Berlin-Johannisthal, in der Wohnung des jüngeren Sohnes, Dipl.-Ing. Max von Pilgrim, und dessen Gattin Hetty geb. Conze, statt. Außer dem Jubilar nahmen auch sein älterer Sohn, Lehramtsoffizier Fritz von Pilgrim [XI  S: 346], und dessen Braut Renate Rocha mit ihren Angehörigen, ferner Daniel Thilo [X 91, S: 142], Präsident der Oberpostdirektion Potsdam, mit Gattin und mehrere andere Verwandte an dem sehr harmonisch sich gestaltenden Festabend teil.


Anschriften-Veränderungen

April      Paul Luyken, Dipl. Ing., Oberingenieur seit Dez. 1929 in Stahlwerk Hoesch, A. G., Dortmund, Wohnung jetzt: ebenda, Ostenhellweg 58, [X 126, S: 164].

April        Hans Thilo, Amtsgerichtsrat, bisher Burbach i. W., jetzt Bielefeld, Mozartstr. 8, [X 96, S: 143].


Todesfälle
Am Sonnabend, dem 17. Mai 1930, verschied zu Wesel
Georg Luyken,
wld. Senior der gesamten Familie Luyken.

Georg Walther Luyken war am 7. Juni 1846 als vierter Sohn und jüngstes von 7 Kindern zu Wesel geboren. Sein Vater war Georg Luyken (1801-1846), seine Mutter Henriette geb. Vassoll (1802-1880); die Eltern wohnten damals in dem alten "auf dem Busch" genannten Hause in der Baustraße.




Seiten 478 - 479
Top

Seite 478

verließ, um in der Firma Dönnighoff und Co. zu Köln die kaufmännische Ausbildung zu erhalten. Im Mai 1866, zu Beginn des Feldzuges gegen Oesterreich, trat er als Einjährig-Freiwilliger beim 11. Husaren-Regiment zu Düsseldorf ein. Nach Beendigung der Dienstzeit wurde, vom Juni 1867 ab, die kaufmännische Ausbildung in Antwerpen bei der Firma J. D. Winkelmann, Berdold u. Co., einem großen Importgeschäft, fortgesetzt. Im Herbst 1869 kehrte er von dort nach Wesel zurück, um in die Stearinfabrik "Luyken, Rigand u. Co." dortselbst einzutreten. Als der deutsch-französische Krieg ausbrach, wurde Georg L. mit seinem nächst älteren Bruder Wilhelm (vgl. S: 424) zum 2. Westf. Kürassier-Regimt 4 in Verde a. d. Aller einberufen und kam zur Eskadron des Rittmeisters von Fürstenberg-Borbeck; das Regiment gehörte der 5. Kavallerie-Division unter Generalleutnant Albert von Rheinbaben an und nahm an den Kämpfen bei Mars la tour, Gravelotte und Sedan, sowie später auch an der Belagerung von Paris teil, wo Georg L., ebenso wie sein Bruder Wilhelm, Ende September zum Offizier befördert wurde. Im Juli 1871 kehrte er mit seinem Regiment nach Münster i. W. wohlbehalten zurück, begab sich dann wieder nach Antwerpen, von wo aus er zunächst mehrere größere Reisen zur Anbahnung von Geschäftsverbindungen unternahm; diese ermöglichten es ihm, im Jahre 1873 sich selbständig zu machen und in Antwerpen die Firma "Georg Luyken u. Co." (Uebersee-Waren-Termin-Geschäft) zu begründen. Am 16. Februar 1875 vermählte sich Georg L. zu Wesel mit Marie Anna Caroline Neuhaus, welche die jüngste von 7 Kindern und dritte Tochter war von Johann Ernst Neuhaus (1800-1886), Großkaufmann zu Wesel, und Sophie Caroline geb. de Haen (1803-1884).

Ihr zweitältester Bruder Richard N. (1837-1919), verh. mit Caroline geb. Meinhard (1839-1908), war später der Schwiegervater von Alfred Luyken [X 4, S: 67 u. 443 f.]

Marie Neuhaus war am 27. Dez. 1846 zu Wesel geboren. Ihre Eltern wohnten damals noch in dem großen Hause am Markt und später in dem Hause Ritterstr. 5, das jetzt zum Städt. Arbeitsamt umgebaut ist und den Urenkeln von Ernst und Sophie Neuhaus, Dr. Richard und Alfred L., den beiden Söhnen des obengenannten Alfred L., gehört. -

Marie N. verlebte ihre Jugendzeit in Wesel, besuchte


Seite 479

dort erst die Elementarschule und dann die höhere Töchterschule, die ursprünglich 1853 als Privatschule gegründet, später in das Städt. Oberlyceum umgewandelt wurde. Ihr Pensionsjahr brachte sie zu Neuwied im Institut Marome zu, wo vorher auch ihre Schwestern gewesen waren. Während der nächsten Jahre widmete sich Marie N. zusammen mit ihrer nächstältesten, unverheiratet gebliebenen Schwester Mathilde, gen. Tilly, (1842 - 1909) der liebevoll sorgsamen Pflege ihrer frühzeitig gelähmten Mutter.

Durch ihren Bruder Jean Neuhaus (1844 - 1873), der ein Jugendfreund ihres späteren Gatten Georg L. war, hatte sie diesen kennen gelernt. Nach der Hochzeit siedelte das junge Paar nach Antwerpen über, wo auch alle drei Kinder zur Welt kamen, von denen die beiden Söhne
Jean und George L. z. Zt. in Wesel leben; ihre Schwester Marguerite verheiratete sich 1912 mit Regierungsbaumeister Karl Neuhaus, jetzt Ministerialrat im Preuß. Finanzministerium zu Berlin; sie wohnen mit ihren 3 Kindern L., Klaus und Carl in Potsdam, Am Schragen 13. (Karl Neuhaus ist ein Sohn des zweitältesten gleichnamigen Bruders seiner Schwiegermutter; sein Vater lebt im hohen Alter von 91 Jahren in Wesel; seine im 81. Lebensjahr stehende Mutter, Auguste geb. Eichelberg, ist eine Großnichte von Daniel (IV) Luyken (1762-1848, vgl. S: 162), dessen Schwägerin Catharina Marg. Schneider (1759-1848) vermählt war mit Dr. Albert Eichelberg (1749 - 1819), wld. Direktor des Gymnasiums zu Wesel.)

Georgs Gattin, Marie L. geb. Neuhaus, besaß einen ausgeprägten Sinn für Humor, obwohl sie andererseits eine sehr ernst empfindende, fast grüblerisch veranlagte Natur war. Während der Ehezeit in Antwerpen fand sie sich schnell in die dortigen fremden Lebensverhältnisse hinein, und es gelang ihr bald, einen größeren Kreis von deutschen und auch vlämischen Bekannten zu gewinnen. In ihren letzten Lebensjahren hatten ihre Nerven infolge Zuckerkrankheit und eines Augenleidens, vor allem aber auch durch die traurigen Kriegsereignisse sehr gelitten. Eine akute Nierenentzündung, die plötzlich auftrat, führte am 18. Dez. 1918 ihren Tod zu Wesel herbei.

Im Jahre 1889 hatte sich Georg L. infolge seines zunehmenden schweren Augenleidens (Glaucomie) gezwungen gesehen, das Geschäft in Antwerpen seinem Prokuristen zu übertragen; er siedelte nach Wesel über, wo er sich anfänglich als Rentner niederließ, dann aber - als die Augenerkrankung durch operativen Eingriff soweit gehoben war, daß die Sehkraft auf einem Auge gerettet blieb - sich der Bewirtschaftung des 1888 erworbenen Gutes "Haus Seelen", unweit Xanten widmete. 1892 erbaute er sich vor dem Clever Tor, da die Festungswerke inzwischen geschleift worden waren, eine Villa an der Reeserlandstraße 9 als dauernden Wohnsitz. Die Sommermonate pflegte indessen die Familie in der Regel auf "Haus Seelen" zu verbringen, wo auch die Kinder ihre Schulferien genossen. Als sie herangewachsen waren, verkaufte ihr Vater (um 1900) dieses Gut, um es gegen eine kleiner Besitzung "Tompers Berg" in Flüren (Kreis Rees) einzutauschen.

In der Zeit von 1900 bis 1909 unterstützte Georg L. seinen ältesten Bruder Daniel L. (1833 - 1909), IX 2, S: 67]) in der Geschäftsleitung der alten Familien-Firma "Dan. Luyken Dan.'s  Sohn" und ward auch





Seiten 480 - 481
Top

Seite 480

später manchem seiner alternden Verwandten ein helfender und tätiger Berater. Auch war er längere Zeit Vorstand der provinzialen Arbeiterkolonie Lühlerheim b. Wesel und der Offermann-Stiftung (Alt-Damenheim) zu Wesel. So hielt er sich geistig frisch und rege bis in sein hohes Alter hinein, ja bis zur letzten Minute, da ihn an einem noch als sehr schön von ihm selbst empfundenen sonnigen Maientag, am 17. Mai 1930, im Garten während des Blumenpflanzens, seiner Lieblingsbeschäftigung, ein sanfter Tod überraschte; schmerzlos und kampflos verschied Georg Luyken, so wie er es sich immer gewünscht hatte.

Am Mittwoch,den 21. Mai, wurde er unter Beteiligung eines großen Verwandten- und Bekanntenkreises an der Seite seiner Gattin auf dem Friedhofe zu Wesel beigesetzt.


Seit dem Tode seines nächstältesten Bruders Wilhelm († 19. Febr. 1929, vgl. S: 424) war Georg Luyken der Senior der gesamten deutschen Familie Luyken (Leuken); diese Würde ist nunmehr an den im 83. Lebensjahr stehenden früheren Fabrikbesitzer Hugo Luyken [IX 67, S: 46] in Siegen übergegangen.


Im 10. Lebensjahr sonniger Kindheit starb zu Düsseldorf am 18. Juni 1930

Walter Luyken

der älteste, hoffnungsvolle Sohn von Walter Luyken, Oberregierungsrat, und Frida geb. Schmidt [X 67, S: S: 117].

Heinrich Walter Luyken, zu Düsseldorf am 15. Okt. 1920 geboren, war nach Besuch der Grundschule auf die Sexta des Gymnasiums gekommen, um mit Begeisterung die Anfangsgründe des Latein zu erlernen. Mitte Juni erkrankte er an einer schweren Mittelohrentzündung, deren Sepsis auf das Gehirn übergriff, so daß bald Bewußtlosigkeit eintrat, die zum sanften Hinüberschlummern führte. Am Sonnabend, dem 21. Juni, wurde er in der Familiengruft von Edmund Luyken u. Elisabeth geb. Meister, seinen Urgroßeltern mütterlicherseits, auf dem Nordfriedhof zu Düsseldorf beigesetzt.


Der III. Familientag Luyken (Leuken)
in Düsseldorf am 27.-29. Juli 1929.
6. der Festabend am 28. Juli in den Räumen der "Gesellschaft-Verein".

(Fortsetzung zu Heft 10, 1, S:  474.)

Der Ueberblick über den in früherer Zeit erfolgten Zuzug von Familien-Angehörigen nach Düsseldorf, den der Herausgeber dieser Blätter in seiner Rede während des Festmahls gab, ist noch dahin zu ergänzen, daß der schon vorher erwähnte jüngste Sohn des Kreisgerichtsrats Gustav Luyken


Seite 481

(1803 - 1874) in Arnsberg, der spätere Landgerichtspräsident Walter Luyken in Osnabrück [IX 28, 34 u. 227] als Gerichtsassessor während der ersten Jahre seiner Ehe in Düsseldorf (Fürstenwall 79) gewohnt hat, wo auch sein ältester Sohn Ernst L., jetzt Landgerichtsdirektor in Saarbrücken [X 64, 114], geboren ist. Ebenso verlebte hier die erste junge Ehezeit Adolf Braun (1851 - 1929) in den Jahren 1883 - 1887 mit seiner Gattin Bertha geb. Luyken [X 2, 67], z. Zt. in Neheim a. d. Ruhr; auch unser verehrter Vorstands-Vorsitzender, Geh.-Reg.-Rat Dr. Albert Luyken, ist als junger Regierungsreferendar mit Frau und Sohn von Duisburg aus nach Düsseldorf, vorübergehend - von 1883 bis 1885 - versetzt gewesen (Heinestr. 6).

Schließlich darf nicht unerwähnt bleiben, daß Landesrat Gustav Kehl (1854  - 1924), der dritte Sohn von Karl Kehl (1804 - 1878) und Luise geb. Luyken (1816 - 1896), seit 1890 in der hiesigen Provinzial-Verwaltung nahezu 30 Jahre tätig war [IX 65, 45 u. 183  f.] und mit seiner Familie bis 1919 in Düsseldorf gewohnt hat, von wo er dann nach Wesel übersiedelte.

Aus der vorstehenden Uebersicht ergibt sich, daß zurzeit des Familien-Tages Juli 1929 in Düsseldorf und dessen näherer Umgebung 22 Angehörige mit Namen Luyken von Geburt oder Heirat und 14 Kinder und Enkel einer geborenen Luyken einschließlich ihrer Angeheirateten wohnen, daß also im Ganzen sich die Zahl der Familienmitglieder auf 36 beläuft. In Wesel finden wir zurzeit genau ebensoviele Angehörige (36), jedoch bleibt die Zahl derjenigen, die den Namen Luyken tragen, mit nur 18 schon gegen Düsseldorf um vier zurück. So hatte diese schöne Kunst- und Industriestadt gewiß ein Anrecht darauf, zum Tagungsort unseres Familien-Verbandes gewählt zu werden.

"Daß diese Wahl", so führte der Vortragende am Schluß seiner Rede aus, "heute in solch glücklicher Weise zur Verwirklichung gelangt ist, verdanken wir in erster Linie den tatkräftigen Bemühungen unseres Tafel-Präsiden und Vorsitzenden des Familien-Vorstandes, unserem allverehrten und lieben Onkel Albert Luyken."

Das nun folgende kräftige Hoch der gesamten Tafelrunde gibt Zeugnis davon, daß der Dank für das intensive Wirken unseres Vorstandes zum Wohle des Ganzen einem jeden von Herzen kam.

Dann geht die lebhafte Unterhaltung weiter, begleitet von den Klängen der guten Musik; diese stimmt jetzt die Weise des zweiten Festliedes an.

Für den Familientag Luyken 1929.

Weise: Alle Vögel sind schon da...

Alle Luykens sind schon da,
Alle Luykens, alle.
Welch ein frohes Wiedersehn;
Du und Du! Ach das ist schön!
Heut in Düsseldorf begehn
Wir Familientagung.
Wie sie alle lustig sind,
Frei und froh sich regen.
Nord und Süd und Ost und West
Brachte uns zum frohen Fest
Alle lieben, lieben Gäst'
Zur Familentagung.




Seiten 482 - 483
Top

Seite 482

Immer wieder laßt uns nun
Nehmen dies zu Herzen:
Wie man war in alter Zeit
Schlicht und fromm und hilfsbereit,
So sei unser Wille heut
Zur Familientagung.
Schlicht und einfach bleiben wir,
Wie's die Väter lehrten,
Laßt den Firefanz bei Seit.
Ganze Menschen will die Zeit.
Wiederholen wolln's wir's heut
Zur Familientagung.
Laßt uns zueinander steh'n,
Wie es Luykens Sitte,
Geld und Güter machens's nicht.
Legt man darauf viel Gewicht,
Ach, dann kommt man lieber nicht
Zur Familentagung.
Und nun laßt uns fröhlich sein,
Daß die Sonne scheinet.
Ich mein: die im Herzen drin,
Fuhr'n nach Düsseldorf wohl hin
Zur Familientagung.


Wilhelmine Thilo geb. Luyken, St. Pölten [X 84, S: 131].

Als Vertreter der jüngsten anwesenden Generation Luyken erhält cand. med. Hans Luyken [XI 115, S: 345] aus Stolberg a. H. das Wort zur Rede auf die Festgenossinnen des Abends, Großtanten, Tanten und Basen. Er spendete ihnen humorvolles Lob in Prosa und Poesie und stellte fest, daß "Die Damen Luyken in der Jugend voll Nücken, als Gattin beglücken..." und schloß mit der galanten Mahnung: "Liebst Du Damen ohne Tücken, jene schicken, zum Entzücken, dann lieb nur die Damen Luyken!" Und sämtliche Vettern und Onkels des jungen Redners "können nicht umhin", dieser schönen Ueberzeugung jetzt mit den Gläsern klangvollen Ausdruck zu geben. Die muntere Rede läßt überall die Erinnerungen an lustige "Familien-Dötchen" lebendig werden, und das neue Lied, das nun folgt, berichtet aus der Großvaterzeit auch:

Eine Luyken'sche Geschichte.

Weise: Studio auf einer Reis'...

Meine Mutter schrieb mir heute,
Mach mir doch die große Freude
Und erzähl' in 'nem Gedichte
Eine Luyken'sche Geschichte

Hört nun zu, denn es ist witzig:
Achtzehnhundertdreiundsiebzig
Kam auf Extrapost gefahren
Alter Ohm in besten Jahren.

Zu der Taufe des Großneffen
Wollt er die Familie treffen
Und nach treuer Luyken Weise
Machte er darum 'ne Reise

Lackhut, Posthorn, Stiefel lange
Und mit hellem hohen Sange
Saß in goldbetreßtem Rocke
Postillon wohl auf dem Bocke.

Und der alte Herr nicht minder
War in festlichem Zylinder,
Gelbseid'ne geblümte Weste
Zierte ihn zum frohen Feste.


Seite 483

Und von feinstem Tuch, hellgrauen,
Konnte man die Hose schauen,
Als mit vieler Müh' und Plagen
Er stieg in den Extrawagen
br> Als er endlich angekommen,
Wird er jubelnd aufgenommen,
Staunend sahen alle Gäste
Die so schön geblümte Weste.

"Gustav", sprach sein Bruder fröhlich,
"Nun erst sind wir ganz vollzählig.
Doch 'nen Zirkusdirektoren
Hat die Welt an Dir verloren".

Lachend drückt man sich die Hände
Und der Jubel nahm kein Ende,
Und am meisten freut sich drüber
Unser Ohm so treu und bieder.

Gelbe Weste, graue Hose,
Das war nur 'ne Nebenschose,
Denn die größte Rolle spielte,
Daß das Herz so so Luyken'sch fühlte.

Daß das Fest verlief so heiter
Braucht nicht der Erwähnung weiter;
Denn wo Luyken's sich vereinen,
da muß helle Sonne scheinen.

Als die Stunden nun zu Ende,
Reicht man herzlich sich die Hände. -
Weh tut's Auseinandergehen,
Doch man hofft auf Wiedersehen.

Unser Ohm steigt in den Wagen:
"Lebt denn wohl, Ihr liebe Blagen,
Habt Euch lieb und tut nicht raufen
Und sorgt ord'ntlich mir für Taufen."

Wilhelmine Thilo geb. Luyken, St. Pölten [X 84, S: 131].

Zahlreiche drahtliche und briefliche Grüße zur Familientagung waren aus den verschiedenen Verwandtschaftskreisen eingegangen, die nun von Dr. Ing. Walter Luyken verlesen werden.*)


*) Die Absender waren: Carl L. [VIII 37, S: 23] Velp, Georg L. [IX 7, S: 23] Wesel, Louise L. geb. Heße [IX 31, S: 35] Bonn, Hugo L. [IX 67, S: 46] Siegen, Otto Lorenz [IX 82, S: 56] Hannover, Julius L. [IX 110, S: 60] Altenkirchen, Johanna Duhr geb. Leuken [IX 134, S: 67] Krefeld, Clara L. geb. von Biber [X 43, S: 95] Hannover, Walter L. [X 56, S: 107] ebenda, Hans Krahmer-Möllenberg [X 66, S: 116] Kiel, Friedhelm von Pilgrim [X 74, S: 127] Karlsruhe, Eduard Thilo [X 84, S: 131] St. Pölten, Daniel Thilo [X 91, S: 142] Potsdam, Paul L. [X 126, S: 164] Stettin, Hugo L. [X 132, S: 166] Rinteln i. W.





Seiten 484 - 485
Top

Seite 484

Gegen Ende des Mahls - ehe noch die schon hier und dort gezückten Zigarren und Papyros entflammt werden - rückt die Korona zur photographischen Gruppe zusammen, über die zweimal blitzartig Magnesiumlicht hinflutet. Doch ein Mißgeschick des Gehilfen wollte es - oder war es der blendende Glanz jenes strahlend schönen Silberkleides? -, daß der Apparat das runde Auge seitlich drehte und seine - schon so empfindliche - Platte um einen Teil der Gruppe schnöde gekränkt wurde, der nur noch durch zwei lustig hineinragende Bemberg-Beinchen zart angedeutet wurde.

Der Chronist muß aber hier - wenn auch schweren Herzens - darauf verzichten, dieses Bild-Fragment der Mit- und Nachwelt zu überliefern. Die Tafel wird nun aufgehoben, langsam betritt man den Nebensaal, durch dessen dämmriges Dunkel eine schräge Strahlenpyramide den weißen Schirm an der Wand aufleuchten läßt. Wie? jetzt ein Kino? vielleicht mit Raketenfahrt nach dem Monde oder so? - - Nein, es ist noch die gute alte Zauberlaterne, deren magischer Bann uns stimmungsvoll umfängt. Wie heißt es doch im Faust:

"Hier braucht es, dächt ich, keine Zauberworte,
Die Geister finden sich von selbst zum Orte!"

ja, schon erschienen sie, die guten Geister im Bilde unserer Ahnen! Auch der Ankündiger war zur Stelle, aber er war nicht wie im "Faust" begleitet von dem zu "Einbläsereien" bereiten Mephisto! Nein, Gott behüte! - Vetter Adolf Luyken [X 60, S: 113], der langjährige Pfarrer zu Urdenbach, war es, der mit historischen und sinnigen Erläuterungen die Reihe der Ahnen begleitete, die nun vor uns aufstiegen. Als erster kam Daniel (II) Luyken (1703-1784) mit seiner Gattin Margarethe geb. Hannes (1697-1749), die gemeinsamen Stamm-Eltern der Weseler, Altenkirchener und Gummersbacher Linien unserer großen Familie; dann sein Sohn Daniel (III) L. (1733-1807) mit Christine geb. Löhr (1742-1821) und seinen Schwiegereltern Arnold Löhr und Joh. Margaretha geb. Nieuwert, ferner mit seinen Söhnen Daniel [IV] L. (1762-1848), Joh. Arnold L. (1766-1807), Philipp L. (1783-1861) und Albert L. (1785-1867) und deren Gattinnen und Schwestern und auch einigen Enkeln. Die Diapositive für diese Projektionen waren von Dr. Walther Schmidt [XI 42, S: 221] nach den alten Original-Gemälden hergestellt und vorzüglich gelungen.

Die ganze, durch den anregenden Begleitvortrag besonders eindrucksvolle Darbietung fand großen und wohlverdienten Beifall.

Aus dem Festsaal, dessen Tische unterdessen beiseite geräumt waren, ertönte jetzt gute Tanzmusik, und Onkels und Nichten, Vettern und Basen, Tanten und Neffen folgten ihrem Lockruf. Aeltere Semester aber saßen behaglich an den Seitentischen und erfreuten sich am Anblick und am guten Wein. Erst nach Mitternacht begann das lustige Treiben sich zu verdünnen, doch die letzten Frohgemüter soll erst der helle Tag heimgescheucht haben.

7. Die Rheinfahrt nach Uerdingen
am 29. Juli 1929.

"Denn wo Luykens sich vereinen,
Da muß helle Sonne scheinen."

heißt es in der "Luyken'schen Geschichte" (vgl. S: 483). Sah Petrus hierin eine anmaßliche Bevormundung? oder wollte er bloß zeigen, daß er "auch


Seite 485

anders" könne? Auf dem nächtlichen Heimwege vom Festabend spritzte er uns erfrischendes Naß entgegen und ebenso ungnädig begrüßte uns sein Sprühregen anderen Morgens auf dem Anmarsch zum kleinen Dampfboot, unter dessen Segeldach sich nun die um nur wenige verminderte Teilnehmerschar wieder ausgeruht und frohgemut zusammenfindet. Die Dampfpfeife ertönt und langsam löst sich unser Schifflein vom Ufer; vor uns hebt sich aus dem Regengrau der älteste Teil der Stadt mit dem leichtgeknickten Turm der altehrwürdigen Lambertikirche, dann - rechts von ihm, dicht am Ufer - grüßt uns der runde, dicke Turm des ehemaligen Schlosses der "Herren vom Berge", in welchem die Sage noch heute nächtlicherweise den Geist der unseligen Jakobe von Baden ruhelos umherirren läßt. Aus dem Gewirr der naßschimmernden dunkeln Dächer ragt das Wilhelm-Marx-Haus als Zeichen der Entwicklung Düsseldorfs zur modernen Industrie-Großstadt heraus, das Hochhaus mit seinen zahlreichen Geschossen, so benannt nach der früheren, um die Stadt hochverdienten Oberbürgermeister.

Unterdessen ist das weite Ausstellungsgelände zu unserer Rechten schon vorüber geglitten, und nun kommt das alte Kaiserwerth, den schräg gegenüber Uerdingen, das Ziel unserer Reise, liegt. Nach etwa zweistündiger Fahrt ist es erreicht. Die große Hufeisentafel im Kasinosaal ladet die im frischen feuchten Zugwinde der Fahrt hungrig und beinahe frostig gewordenen Gäste zum Mahle, das dank der Umsicht der zuständigen Kommisiöner pünktlich und ebenso schmackhaft wie reichlich dargeboten wird, während guter Wein den weiteren Kalorien-Bedarf und Nachdurst stillt.

Die Rückfahrt braucht - weil stromauf - mehr Zeit. Einige sind entwichen, um mit der schnelleren Bahn noch wenige Ruhestunden bis zum Schlußabend heraus zu sparen.

8. Der Ausklang der Familientagung
am Montag, dem 29. Juli, abends.

Das schöne gastliche Haus von Heinrich Schmidt und Meta geb. Luyken [X 42, S: 95] strahlt am Abend des letzten Versammlungstages im festlichen Birnenglanz. Obwohl mancher der Teilnehmer schon abreisen mußte, füllte doch noch eine recht stattliche Schar die behaglichen Räume, in denen zahlreiche Tische mit hübschem Blumenschmuck und einem delikaten Abendimbiß Auge und Magen erfreuten. Eine köstliche Bowle, von der erfahrenen Hand des Hausherrn gebraut, erfrischte die durch die Fülle der überstandenen Festereignisse etwas ermatteten Geister aufs Neue und bald breitete sich die alte fröhliche Stimmung von Tisch zu Tisch aus. Dann trat man in den Garten hinaus und fühlte sich plötzlich in den Zauber eines Sommernachtstraumes gezogen; unter den Blumen und Büschen der Beete leuchtete es bunt auf, als ob Glühwürmchen "von der kolossalen Art" dort ihr liebevolles Wesen trieben. Drüben am Gartenhaus erstrahlte eine mächtige Girlande in blau-weißen Lichtern, den Farben unseres alten Wappens. Dieses selbst aber sehen wir plötzlich als großes Transparent aufleuchten über der Terasse und - gleichsam magisch angezogen von diesem alten Symbol ritterlicher Familientreue - schwebt oben im Geisterschritt die alte Ahnfrau heran; sie hält in der Hand die Wappenstandarte. Und zu den vom Geisterspuk befangenen Epigonen im Garten und dringen ihre Mahnworte jetzt:





Seiten 486 - 487
Top

Seite 486

Die Alten haben ins Wappen geschrieben:
"Spes mea Christus"! und das ist geblieben
Und hat sich bewährt in Luft und in Leid,
Wer wüßte was Bess'res im Wechsel der Zeit!
Und wie sie es einst den Alten waren,
So sollen auch in den künftigen Jahren
Die Farben im Wappen, gar leuchtend und fein,
Uns allen Lebensbegleiter sein.
Die Gänse, die mahnen zur Wachsamkeit,
Allüberall Feinde!, seid tatbereit,
Kein irremachen!, die Augen auf!
Geht es nicht anders, dann schlagt fest drauf,
Und sorgt, daß die Werte von außen und innen
Beständig wachsen, beständig gewinnen.
Und sollten die äußeren verloren geh'n,
Die inneren Werte, die bleiben bestehn!
"Spes mea Christus"!, das Wort trägt weit,
Wer wüßte was Bess'res im Wechsel der Zeit!

Wilhelmine Thilo geb. Luyken [X 84, S: 131].

Und ... "die Ahnfrau geht nach Hause" - begleitet vom lebhaften Beifall der Kinder der heutigen Zeit, deren einst sie selbst verkörpert hatte, (Grete Thilo, cand. theol. XI 131, S: 348). -

Einige sehr vergnügte Stunden währt noch das gemütliche fröhliche Zusammensein.

Dem allgemein und herzlichst empfundenen Dank an die Mitglieder des Arbeits-Ausschusses für alle ihre ebenso sorgfältig vorbereiteten wie glücklich gelungenen Veranstaltungen gab im Laufe dieses Abends Landgerichtsdirektor Ernst Luyken [X 64, S: 114] beredten Ausdruck und gedachte hierbei in Sonderheit auch der energischen Tätigkeit der Vorsitzenden des Arbeitsausschusses Meta Schmidt geb.  Luyken [X 42, S: 95], welche zusammen mit ihrem Gatten durch diesen reizenden Schlußabend der ganzen Tagung einen so würdigen und glanzvollen Ausklang gegeben hatte.

Gegen Mitternacht trennten sich die letzten Gäste mit dem Wunsche und in der Hoffnung, die wohl von allen Teilnehmern dieses Familienfestes empfunden wurde, daß die geplante nächste Tagung im Jahre 1932 eine möglichst weit größere Anzahl Familien-Mitglieder ebenso gesund und froh wie in diesem Jahr vereinen möge.


Bitte zu beachten:

Mitteilungen für das nächste Heft werden baldmöglichst erbeten an den Herausgeber: Dr. Karl Luyken, Berlin W. 50, Regensburgerstr. 14. Zu Geldüberweisungen (Jahresbeitrag = 4,- RM. - für Familien-Angehörige nach Selbsteinschätzung) dient unter gleicher Anschrift das Postscheckkonto: Berlin 13 909.

Original-Einbanddecken für die ersten 10 Jahrgänge gelangen am Schluß dieses Jahrganges zur Ausgabe.


Druck von Hermann Zeidler, Zerbst (Anhalt)


Seite 487

Chronikblätter
für die Familie Luyken und ihre Anverwandten.


10. Jahrgang.     Berlin, W., September 1930.      Heft 3.


Ereignisse des Jahres 1930.
(Fortsetzung zu Heft 10, 2.)

Geboren:

28. Juli  Dietrich Babel zu Bonn, Sohn von Dr. phil. Adolf Babel und Else geb. Conze, Opladen, Rennbaumstr. 160, [XI 36, S: 219 u. S: 339].


2. Sept.  Ingeborg Ehle zu Salzwedel, Tochter von Fried Ehle und Margrit geb. Sethe, ebda., vorm. Altpervertor 27, [X 20 b, S: 72 u. S: 440].


Verheiratet:

28. Juni    (Nachtr. zu Heft 10,2) (siehe Korrektur Seite 508)
Cyril Luyken in London [XI 214, S: 369, 2. Sohn von Heinrich Luyken, ebda., Herga, Woodside Avenue, Chesham Bois, Bucks] mit Hilda geb. Taylor, [T. v. Charles Taylor u. Agnes geb. Catchpole.].


2. August  Die Silberhochzeit feierten:
Ewald Luyken, Dr. med. prakt. Arzt in Stolberg, Harz, und Elisabeth geb. Niemöller [X 69, S: 119].

Am Vorabend des Festtages, der im engsten Familienkreise begangen wurde, schlossen sich an die Ueberreichung der silbernen Myrthe musikalische und andere Vorführungen der Kinder des Jubelpaares an. Den mit vielen Blumenspenden schön geschmückten Tisch deckten außer einer Fülle von Briefen und Telegrammen zahlreiche Festgaben von Verwandten und Freunden; in der Mitte stand eine kostbare silberne Schale mit eingraviertem Wappen und Namen der beiden Prinzen Heinrich und Volkwin zu Stolberg/Stolberg.

In einem großen Reiseauto wurde am Festtage selbst bei herrlichem Sommerwetter die Fahrt ins Thüringerland unternommen nach Eisenach zum Fuße der Wartburg, von wo aus vor 25 Jahren die Jungvermählten ihren gemeinsamen Lebensweg begonnen hatten. Im Hotel "Thüringer Hof" am Markt zu Eisenach wurde dann das festliche Mahl eingenommen, an dem außer der Familie auch die Schwester der Silberbraut, Frl. Frida Niemöller,





Seiten 488 - 489
Top

Seite 488

teilnahm. Der anschließende Nachmittag und der folgende Tag waren Ausflügen in die schöne engere und weitere Umgebung der Wartburg gewidmet; am Abend des zweiten Tages erfolgte die Rückfahrt ins Heimatstädtchen.

Erwähnt sei noch, daß 3 Wochen später, am 25. August ds. Js. die Goldene Hochzeit von Superintendent Dr. Karl Niemöller und Frau Martha geb. Siebold, den Eltern der Silberbraut zu Enger i. Westf. festlich begangen wurde.


27. Aug.    Den 80. Geburtstag beging:

Mathilde Kehl geb. Schlienkamp
[IX 62, S: 45].

Im Sanatorium Nerotal bei Wiesbaden, wo sie gerade eben von langer und schwerer Krankheit genesen war, feierte die verehrte Jubilarin in unveränderter geistiger und nun wieder auch völliger körperlicher Frische diesen seltenen Gedenktag, der durch den Besuch dortiger Anverwandter und zahlreiche briefliche Glückwünsche verschönt wurde, in denen auch die Freude über die glückliche Gesundung der allbeliebten "Tante Till" warmempfundenen Ausdruck fand.


Dann feierten:

21. Juli     den 75. Geburtstag:
Bertha Luyken geb. Schlimmer [VIII 35, S: 22], Haus Landfort bei Anholt in Westfalen;


28. Aug.    den 81. Geburtstag: Lina Kämper, Exc. geb. Luyken [IX 13, S: 24], Berlin-Grunewald, Gillstr. 9;



Seite 489

16. Juli    den 82. Geburtstag:
Johanna Luyken geb. Heße, [IX 33, S: 35], Siegen, Coblenzerstr. 35;


24. Aug.  den 83. Geburtstag:
Albert Kehl, [IX 63, S: 45], Wesel, Dimmerstr. 10;


16. Aug.  den 85. Geburtstag:
Hulda Luyken geb. Hassel, Seniorin der Familie Luyken, [IX 29, S: 34], Rüthen in Westfalen;


24. Sept. den 87. Geburtstag:
Eduard Sethe, [IX 10, S: 54], Kassel, Kronprinzenstraße 26.


17. März  (Nachtr. zu Heft X 1)
Das Abiturium bestand in Kassel:
Editha Sethe, [X 21 a], älteste Tochter von Georg W. Sethe, Fabrikbesitzer u. Kgl. Ungar. Konsul in Kassel und Amelie geb. Salzmann [IX 21, S: 72].

Editha S. studiert seit Ostern 1930 Jura an der Universität zu Marburg


3. Juli       Die Hauptprüfung zum Diplom-Ingenieur an der Fakultät für Maschinenwesen der Techn. Hochschule zu Berlin bestand mit dem Prädikat "gut":
Günther Thilo, [XI 146, S: 349], Potsdam, Am Kanal 16/18 c.


24. Juli     Das Doktoranden-Examen an der philosophischen Fakultät der Universität zu Berlin bestand:
Fritz Thilo, Verbands-Chemiker, [XI 132, S: 348], Berlin-Halensee, Halberstädterstr. 7.


14. Aug.   Das Medizin. Vorexamen (Physicum) an der Universität zu Bonn bestand:
Ernst Marx, [X 120 e, S: 155] aus Auerbach in Hessen.


3. Juni      (Nachtr. zu Heft X 2)
Zum Stadtrat des Bezirks Wuppertal wurde gewählt:
Hermann Luyken in Vohwinkel, Rheinland, [X 68, S: 118].






Seiten 490 - 491
Top

Seite 490

14. Sept.  Zum Mitglied des Reichstags (Nat.-Soz.-Partei) wurde gewählt:
Max Luyken Hauptmann a. D., Gutsbesitzer auf Voßhövel bei Brünen, [X 12, S: 69].


Anschriften-Veränderungen:

1. Juli       Heinrich Luyken, [X 171, S: 189] und Maud geb. Newbon, bisher London N. 13, jetzt: Herga, Woodside Avenue, Chesam Bois, Bucks.


1. Aug.     Ernst Luyken, [X 26, S: 83], bisher: Amsterdam, jetzt: Stockholm, 7 Grefgatan.


Sept.       Wilhelm Jakobs, Kgl. Baurat, Major d. Res. und Else geb. Luyken, [X 192, S: 199], bisher: Bensheim, jetzt: Diezenkausen b. Waldbröl, Bez. Köln.


Sept.       Walter Luyken, [XI 113, S: 345 und S: 451], Farmer in Mexiko, bisher: Hacienda, El Ocotito, jetzt: Rancho Alquivar, San Angel D. F. Mexiko.


Sept.       Maria Kleemann, [IX 78, S: 54], bisher: Stuttgart, jetzt: Ravensburg in Württemberg, Hirschgraben 21.


30. Sept.  Aus der Ersten Oesterreichischen Glanzstoff-Fabrik zu St. Pölten b. Wien trat nach 25jähriger leitender Tätigkeit daselbst aus:

Eduard Thilo, [X 84 u. 92, S: 131 und S: 142], Wohnung jetzt: Mödling b. Wien, Franz-Schubert-Str. 10.


30. Sept.  Konrad Bresges, [XI 159, S: 358], bisher Assistent beim Landgestüt in Zelle, jetzt: Leiter der Gestütsabteilung an der Landwirtschaftlichen Kammer Hannover, ebenda, Jägerstr. 23.


Ende Sept. Hildegard Sethe, [X 20 a, S: 72], bisher: Bernburg, Sedanstr. 9, jetzt: Gymnastiklehrerin Erfurt, Neumarktstr. 29.



Seite 491

Gestorben:

Am 14. Juli 1930 entschlief zu Wissen a. d. Sieg

Emmy Stader

aus Altenkirchen i. W. nach langem schweren Leiden im Alter von 57 Jahren.

Emilie (genannt Emmy) Ida Henriette Stader war am 27. Januar 1873 zu Moskau geboren, wo ihr Vater Wilhelm Stader (1840-1888) damals als Lehrer tätig war und gleichzeitig als Kustos am Zoologischen Museum mitwirkte. Ihre Mutter war Emilie Stader geb. Luyken (1846-1926, vgl. S: 273), die zweitjüngste (korrigiert von "jüngste") Tochter von Heinrich Luyken (1800 -1880, VIII 50, S: 59) (korrigiert von "1801") , wld. in Altenkirchen im Westerwald, einem Urenkel von Daniel L. (1703-1784) und Margarethe geb. Hannes (1697-1749). Emmy Stader war das dritte von fünf Geschwistern (X 181 bis 185, vgl. S: 196 f), von denen die vier ältesten in Moskau, die jüngste Tochter Hermine in Berlin geboren wurden, wohin ihre Eltern im Jahre 1877 gezogen waren. Drei Jahre später siedelte die Familie nach Altenkirchen im Westerwald, der Heimatstadt der Eltern, über, wo Emmy mit ihren Geschwistern die Schule besuchte. Ihre hohe musikalische Begabung veranlaßte sie zu eifrigem Klavierspiel, das sie insbesondere mit ihrem jüngsten Bruder Otto gemeinsam pflegte; außerdem trieb sie mit Freuden Gesangsstudien. Als ihre jüngste Schwester Hermine im Aufstieg ihrer künstlerischen Laufbahn stand, begleitete Emmy sie auf ihren Gastspielreisen nach Wien, Berlin und anderen Städten ihres Wirkens; bis sie dann schließlich in nahe Verbindung mit den Mitgliedern der Luykenschen Familie in Altenkirchen, namentlich den Geschwistern ihrer Mutter, trat. Hier eröffnete sich ihr ein Pflichtenkreis, dessen gewissenhafter Erfüllung sie sich mit großer Hingebung und Liebe ihr ganzes Leben hindurch aufopfernd widmete. Zunächst war es ihre Tante Franziska Luyken (1844-1914) in Bonn, die nächstältere (korrigiert von "nächstjüngere") Schwester ihrer Mutter, die bis zu ihrem am 14. Mai 1914 erfolgten Tode von Emmy betreut wurde. Dann widmete sich Emmy der Pflege ihrer Tante und zweitältesten (korrigiert von "ältesten") Schwester ihrer Mutter, Albertine Ritter geb. Luyken (1836-1920), die in ihren letzen Jahren einsam und hochbetagt in München lebte und hier am 22. März 1920 starb. Hierauf kehrte Emmy St. nach Altenkirchen zurück, wo sie bei ihrem Oheim Julius L. die Leitung des Haushalts übernahm, den bisher ihre Mutter Emilie St. und deren Schwester Hermine L. geführt hatten. Die letztere verschied im 82. Lebensjahr am 30. Nov. 1924 und die Mutter Emmy's nahezu 80jährig am 6. Febr. 1926, (vgl. S: 182 u. S: 273). Auch diesen beiden war Emmy St. eine liebreiche Helferin und treusorgende Pflegerin gewesen.





Seiten 492 - 493
Top

Seite 492

Im Juni vor. Jahres erkrankte Emmy selbst an einem schweren Leberleiden, daß ihre Ueberführung in das Antonius-Krankenhaus zu Wissen a. d. Sieg erforderte, wo sie bald operiert wurde. 8 Wochen später kehrte sie nach Altenkirchen zurück, blieb aber mit nur kurzen Unterbrechungen bettlägerig; ungefähr 2 Wochen vor ihrem Tode mußte sie nochmals in das Krankenhaus nach Wissen gebracht werden, wo Emmy Stader am 14. Juli von ihrem schweren, mit großer Geduld ertragenen Leiden durch einen sanften Tod erlöst wurde.

Ihre Einäscherung fand am 18. Juli im Krematorium in Mainz statt.


Satzungen der Familie Luyken (Leuken).

(Ausgearbeitet vom Satzungs-Ausschuß [S: 454], genehmigt im
Familienrat am 28.VII.1929 [S: 457]).

§ 1. Die Familie Luyken (Leuken) wird durch einen Familienvorstand vertreten, welcher diejenigen Mitglieder der Familie Luyken (Leuken) vertritt, die den Namen Luyken (Leuken) durch Geburt oder Heirat tragen beziehungsweise vor ihrer Heirat trugen. Für die Gatten von geborenen Luyken (Leuken) sowie für deren Kinder und Enkelkinder kann er nur dann die Vertretung übernehmen, wenn nach seinem Dafürhalten die betreffende Angelegenheit in naher Beziehung zu den Belangen der engeren Familie Luyken (Leuken) steht, und wenn die Uebernahme einer solchen Vertretung in einem besonderen Falle von dem oder den Beteiligten schriftlich beantragt wird. - Schriftlicher Antrag ist nicht nötig, wenn es sich um geldliche Belange der ganzen Familie handelt.

Familienangehörige im Sinne der §§ 2, 5-7 und 9 sind die in Abs. 1 und 2 bezeichneten Mitglieder der engeren und weiteren Familie Luyken (Leuken).-

§ 2. Der Familienvorstand hat die Pflicht:

a) Das Ansehen und die Würde der Familie Luyken (Leuken) zu überwachen und alle Maßnahmen zur Förderung des Ansehens und zur Verhütung einer etwaigen Schädigung des Namens Luyken (Leuken) zu treffen, ferner die Erzielung des innigen Zusammenhaltens in der Familie und ihren Anverwandten zu fördern und Vorgängen, die zu einem Niedergang der Familie führen könnten, nach Möglichkeit vorzubeugen;

b) Die Arbeiten der zur Zeit bestehenden "Chronikstelle der Familie Luyken und ihrer Anverwandten" nach Möglichkeit zu fördern und im Falle, daß eine längere oder dauernde Unterbrechung dieser Arbeiten droht, vorbeugend einzuschreiten; ferner behufs Förderung der Luyken'schen Familienforschung tunlichst die Gründung und Verwaltung einer Familien-Urkunden-Sammlung und die Herausgabe einer Familiengeschichte anzustreben, (Siehe § 4);


Seite 493

Text muss noch eingegeben werden





Seiten 494 - 495
Top

Seite 494

Die Sitzungsberichte sind von dem Vorsitzenden des Familienvorstandes und dem Schriftwart zu unterzeichnen.
Der Familienvorstand führt die Familiengeschäfte unentgeltlich.

§ 4 Seit Beginn des Jahres 1921 besteht die "Chronikstelle für die Familie Luyken und ihrer Anverwandten", der Inhaber ist ihr Begründer, Dr. Karl Luyken [X 44*) ), S: 95].

Die Aufgaben der Chronikstelle bestehen darin, die Entwicklung der Familie Luyken und ihrer anverwandten Zweige in Gegenwart und Vergangenheit geschichtlich zu erfassen, schriftlich niederzulegen und in Form von zeitlich wiederkehrenden Veröffentlichungen den Angehörigen der engeren und weiteren Familie zur Kenntnis zu bringen. - Diese Aufgaben sollen erfüllt werden durch sorgfältige Ermittlung und Sammlung von schriftlichen Ueberlieferungen aller Art, z. B. Urkunden, Briefen usw., ferner durch Erforschung öffentlicher und nichtöffentlicher Archive und schließlich durch Aufzeichnung sämtlicher bemerkenswerter Familienereignisse der Gegenwart. - Der Niederschlag der so gewonnenen Forschungsunterlagen erfolgt in einem Blätterkatalog, in dem einem jeden Familienmitgliede unter dessen Generations- und Reihennummer ein besonderer Abschnitt gewidmet ist.

Die Bekanntgabe gegenwärtiger Familienereignisse und von Forschungsergebnissen früherer Zeit usw. erfolgt durch die seit Beginn 1921 regelmäßig veröffentlichte Vierteljahres-Zeitschrift "Chronikblätter für die Familie Luyken und ihre Anverwandten." -

Die Chronikstelle ist als selbständiges Unternehmen durch ihren Begründer eingerichtet worden und wird auch bis auf weiteres in der bisherigen Form durch seinen Begründer weitergeführt werden. -Die geldliche Grundlage bilden in erster Linie der jährliche Bezugspreis für die Chronikblätter, ferner regelmäßige, den gewöhnlichen Bezugspreis übersteigende freiwillige Beiträge, sowie auch gelegentliche freiwillige Sonderbeiträge, die ausdrücklich für Zwecke der Chronikblätter bestimmt sind. - Die Verteilung der Einnahmen und Ausgaben innerhalb der Chronikstelle unterliegt dem freien Ermessen seines derzeitigen Inhabers, solange dieser die in den vorstehenden Abschnitten gekennzeichneten Arbeiten der Chronikstelle in stetem, den größten Teil der Familie befriedigenden Lauf hält, andernfalls ist der Familienvorstand ermächtigt, einzugreifen.

§ 5 Der nach § 2 c einzurichtende Hilfsausschuß besteht aus allen Mitgliedern des Familienvorstandes und nach Bedarf des Einzelfalles von diesen hinzu zu wählenden Ergänzungsmitgliedern.

Der Hilfsausschuß hat die Aufgabe, diejenigen in § 1 Abs. 1 bezeichneten und gegebenen Falles auch in den § 1 Abs. 2 genannten Familienangehörigen, welche durch Vermögens- oder Stellenverlust, Krankheit oder sonstige Gründe in wirtschaftliche Not geraten sind, mit Rat und Tat zu helfen. Seine Hilfeleistung kann von


*) Wegen Berichtigung dieser Rehiennummer vgl. Seite: 108


Seite 495

den Bedürftigen selbst oder auch Dritten beantragt werden; der Antrag ist schriftlich, eingeschrieben, an den Vorsitzenden des Familienvorstandes zu richten. Dieser hat unverzüglich den Antrag dem Familienvorstande beziehungsweise dem alsdann zu bildenden Hilfsausschuß zu unterbreiten. - Der Hilfsausschuß hat zur Prüfung sofort die nötigen Erhebungen anzustellen und Unterlagen zu beschaffen; zu diesem Zwecke kann er die Hilfe von einem oder mehreren Familienangehörigen in Anspruch nehmen, welche verwandtschaftlich, gegebenen Falles auch räumlich dem Hilfsbedürftigen nahestehen und für diesen Fall als Ergänzungsmitglieder dem Hilfsausschuß hinzugewählt werden können und für den schwebenden Fall im Hilfsausschuß auch Stimmrecht haben.

Der Hilfsausschuß entscheidet auf mündlichem oder schriftlichem Wege über die Bewilligung der erbetenen Hilfsleistung mit einfacher Stimmenmehrheit; bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des Vorsitzenden.

Hat die wirtschaftliche Notlage eines Familienangehörigen ihren Grund im Mangel einer auskömmlichen Berufsstellung oder ähnlichen Ursachen, dann hat der Hilfsausschuß sich zunächst an solche Familienangehörige zu wenden, welche innerhalb des Berufszweiges des Bedürftigen über einflußreiche Beziehungen verfügen. Kann hierdurch die wirtschaftliche Notlage nicht behoben werden und stehen aus der Familienkasse (siehe § 6) genügende Hilfsmittel nicht zur Verfügung, dann hat der Hilfsausschuß eine Hilfssammlung zu veranstalten, aus der, je nach Lage des Falles, eine einmalige oder mehrmalige Unterstützung zu gewähren ist. Eine solche Hilfssammlung ist in erster Linie bei begüterten Familienmitgliedern anzustellen und zwar zunächst bei solchen, die dem Hilfsbedürftigen verwandtschaftlich näher stehen; reichen die so eingeholten Beträge nicht aus, dann kann der Hilfsausschuß eine Sammlung von Hilfsbeträgen in der gesamten Familie beschließen.

Die wirtschaftliche Hilfstätigkeit hat, ebenso wie die Beschaffung der Unterlagen und die Sammlung der Hilfsbeiträge, tunlichst geheim und, wenn möglich, ohne Namennennung des Hilfsbedürftigen zu erfolgen.

§ 6. Der Familienvorstand verwaltet durch seinen Kassenwart eine Familienkasse, deren Bestand sich aus freiwilligen Beiträgen für etwaige nach § 5 notwendig werdende Hilfsleistungen oder sonstige im Belange der gesamten Familie liegenden Zwecke, ferner aus sonstigen freiwilligen Beiträgen, die gelegentlich aus freudigem oder festlichem Anlaß von Familienangehörigen gestiftet werden, sowie letztwilligen Zuwendungen usw., zusammengesetzt.

Ueber Einnahmen und Ausgaben der Familienkasse ist gelegentlich jeden Familienrates Bericht zu erstatten.

§ 7. Der Schlichtungsausschuß tritt nur anläßlich eines Streitfalles zwischen Familienangehörigen im Sinne des § 1 Abs. 1 und gegebenen Falles auch des § 1 Abs. 2 oder zwischen diesen und Außenstehenden zusammen. Er hat die Aufgabe, Meinungsverschie-





Seiten 496 - 497
Top

Seite 496

denheiten und Spannungen tiefgehender Art, welche geeignet sind, die Eintracht und den Frieden innerhalb der Familie zu stören, sich auch außerhalb der Familie schädlich auszuwirken und das Ansehen derselben herabzusetzen, vorzubeugen und zu beseitigen. Vor allem soll er vermeiden, daß derartige Streitfälle vor die öffentliche Gerichtsbarkeit gebracht werden. - Insbesondere liegt ihm ob: Die Herbeiführung von Vergleichen, gutachtliche Aeußerung gegenüber den Parteien, Fällung von Schiedssprüchen, die gegebenenfalls als rechtsverbindlich anzusehen sind.

Der Schlichtungsausschuß tritt nur dann in Tätigkeit, wenn beide Parteien damit einverstanden sind. - Er wird gebildet aus einem Obmann und zwei Beisitzern. Der Obmann wird vom Familienvorstand ernannt und zwar wird dieser in der Regel ein Mitglied oder stellvertretendes Mitglied aus seiner Mitte wählen.

Von den Beisitzern, die gleichfalls Familienangehörige der Partei sein müssen und ebensowenig wie der Obmann berufliche Anwälte sein dürfen, ernennt jede Partei einen. Ernennen beide Parteien den gleichen Beisitzer, so hat der Familienvorstand eine der Parteien, nach Möglichkeit die zuletzt ernennende, aufzufordern, innerhalb 8 Tagen einen anderen Beisitzer zu bestimmen.

Obmann und Beisitzer können von den Parteien abgelehnt werden. In diesem Falle sind sie neu zu bestimmen. Weder der Obmann noch die Beisitzer dürfen berufliche Anwälte sein.

Die Anrufung des Schlichtungsausschußes geschieht durch schriftlichen Antrag bei dem Familienvorstand. Eine Darstellung des Sachverhaltes ist in doppelter Ausfertigung beizufügen. Die zweite Ausfertigung ist der anderen Partei zur Erklärung zu üebersenden.

Wenn nichts anderes angegeben ist, so wird den Antrag dahin verstanden, daß er lediglich auf Herbeiführung eines Vergleiches gerichtet ist.

Der Obmann beraumt einen Termin an, in dem die Parteien selbst erscheinen oder sich durch einen schriftlich Bevollmächtigten vertreten lassen können. Die Vertretung durch einen beruflichen Anwalt ist nicht zulässig, es sei denn, daß er Familienangehöriger ist.

Ist nur eine oder keine der Parteien anwesend oder vertreten, so ist der Schlichtungsausschuß nur befugt, einen Einigungsvorschlag zu machen.

Im Verlaufe der Sache können die Parteien durch beiderseitige schriftliche Erklärung die Abgabe eines Gutachtens oder die Fällung eines Schiedsspruches beantragen.

Die Auslagen, welche dem Schlichtungsausschuß erwachsen, sind in einem Pauschalsatz zu erstatten, im übrigen trägt jede Partei ihre eigenen Kosten.

Das Schlichtungsverfahren ist möglichst geheim zu führen, alle nah oder auch ferner Beteiligten, also auch Zeugen, Gutachter, usw., sind auf Geheimhaltung zu verpflichten.


Seite 497

§ 8. Die Aeltestengruppe besteht aus sieben männlichen Mitgliedern und zwar den Aeltesten der von den vier Brüdern Daniel  VII 9, Johann Arnold LuykenVII 11, Philipp Luyken VII 17 und Albert Luyken VII 18 abstammenden Linien, sowie aus den Aeltesten der Altenkirchener, Gummersbacher und Leuken'schen Linie.

Die Aeltestengruppe bietet eine gutachtliche Stelle, welche in Beratungsfällen schwieriger Art, in denen es sich um Maßnahmen von einschneidender Bedeutung handelt, zu befragen ist. Diese Anfragen können nur durch den Familienvorstand selbst, wenn dieser einen solchen schwierigen Beratungsfall für vorliegende erachtet, an die Aeltestengruppe gerichtete werden. Eine solche Anfrage des Familienvorstandes erfolgt in Form eines Rundschreibens, das bei dem ältesten beginnend und bei dem jüngsten endigend der Reihe nach bei den sieben Mitgliedern der Aeltestengruppe und im Behinderungsfalle bei dem nächstältesten der betreffenden Linie umläuft.

Zur Beantwortung einer solchen Anfrage hat sich jedes Mitglied der Aeltestengruppe, wenn tunlich, vorher mit Häuptern anderer Familienkreise seines Stammeszweiges in Verbindung zu setzten, um so zu einer Stellungnahme in der betreffenden Angelegenheit auf entsprechend breiterer Grundlage zu gelangen.

§ 9. Der Familientag bezweckt das Zusammenkommen möglichst aller Angehörigen der engeren und weiteren Familie Luyken (Leuken) sowohl um die Anbahnung persönlicher engerer Beziehungen zu ermöglichen, als auch um Anregungen zu Beschlüssen zum Nutzen der Gesamtheit der Familie Gelegenheit zu geben.

Er umfasst gesellige Zusammenkünfte und die beratende Versammlung, den Familienrat.

Die Einberufung und Veranstaltung des Familientages erfolgt durch den Familienvorstand möglichst nach Maßgabe der bezüglichen Beschlüsse des Familienrates des vorausgehenden Familientages. - Die Vorbereitungen für den Familientag trifft der Familienvorstand gemeinsam mit einem von Fall zu Fall unter Berücksichtigung des Tagungsortes zu wählenden Arbeitsausschusses. Der oder die Vorsitzende dieses Arbeitsausschusses bildet zusammen mit dem Familienvorstand den leitenden Ausschuß für den betreffenden Familientag.

Die Tagesordnung für den Familienrat setzt der Familienvorstand fest. Zu dieser gehört jedesmal der Bericht der Familienvorstandes über die vergangene Amtszeit, der schriftlich vorzulegen und von sämtlichen Vorstandsmitgliedern zu unterzeichnen ist. Anträge für den Familienrat können im allgemeinen nur dann auf die Tagesordnung gesetzt werden, wenn sie spätestens vier Wochen vor der Familienratssitzung schriftlich eingereicht sind.

Der Familienrat entscheidet ins Besondere:
a) über Zeit und Ort des nächsten Familientages, ermächtigt aber den Familienvorstand, aus überwiegenden Gründen Abänderungen vorzunehmen;





Seiten 498 - 499
Top

Seite 498

Text muss noch eingegeben werden


Seite 499

Chronikblätter
für die Familie Luyken und ihre Anverwandten.


10. Jahrgang.     Berlin, W., Dezember 1930.      Heft 4.


Bitte zu beachten!

Mit vorliegendem 4. Heft des 10. Jahrgangs wird der die ersten 10 Jahrgänge 1921-1930 umfassende Erste Band der Chronikblätter abgeschlossen.

Der Titelbogen für diesen ersten Band liegt dem Schlußhefte an. Original-Einbanddecken (Schlicht Blau mit Silber-Aufdruck) für den ersten Band werden von der Chronikstelle herausgegeben

Der Preis beträgt einschl. Verpackung und Porto für den einfachen Leinenband 1,50 M. und für den echten Lederband 5,50 M.

Da diese Preise nur für eine größere Auftragsmenge veranschlagt sind, bitten wir, die Bestellungen möglichst baldunter gleichzeitigem Einschicken des Betrages, falls nicht Nachnahmesendung unter Zuschlag von 0,40 M. gewünscht wird, uns zugehen zu lassen.

Die Chronikstelle.


Ereignisse des Jahres 1930.
(Fortsetzung zu Heft 10, 3.)

Geboren:

2. Sept. (Nachtr. zu Heft 10,3)
M. Kehl auf Gut Ellering b. Obrighoven, 4. T. von Albert Kehl [X 136, S: 175] u. von Emmy geb. Hainebach.






Seiten 500 - 501
Top

Seite 500

29. Nov. Hermann Luyken, S. von Walter Luyken, Farmer in D. F. Mexiko, Rancho Alquivar, San Angel, [XI 113, S: 345 u. 451], u. Elisabeth geb. Huelsmann


Getauft:

31. Aug.
Nachtr. zu Heft 10, 3)
R. L. zu Wesel, 4. Sohn von Dr. Richard Luyken u. Inge geb. Willms, ebda., Ritterstsr. 5, [XI 11, S: 216 u. 475].


28. Sept. Nachtr. zu Heft 10, 3) D. B. zu Opladen, Sohn von Dr. Adolf Babel u. Else geb. Conze, ebda., Rennbaumstr. 160, [XI 136, S: 219, 339 u. 487].


30. Nov. I. E. zu Salzwedel, T. von Fried Ehle, ebda., vorm Altpervertor 27, u. Margrit geb. Sethe, [X 20 b, S: 72, 440 u. 487].


Verheiratet:

22. Nov. Walter Leuken zu Halle, [X 206, S: 202 u. 446] m. Gertrud geb. Thieme, [T. v. Hermann Thieme u. Bertha geb. Osterloh].


Die Silberhochzeit feierten:

14. Okt. Dr. jur. Fritz Luyken, Landgerichtsrat, Köln-Lindenthal, Theresienstr. 88, und Elisabeth geb. König, [X 188, S: 197].


Den 70. Geburtstag feierten:

5. Nov. Wilhelm Hammacher, Fabrikbesitzer zu Wyler-Cranenburg, Villa Carola, [X 72, S: 172].


9. Dez. Helene Reimers geb. Sonntag, Gattin von Amtsgerichtsrat a. D. Franz Reimers, Geh. Justizrat zu Ratzeburg i. Lauenburg. Helene R. ist eine Tochter von Dr. med. Ernst Sonntag (1810-1885) u. Helene geb. Meister (1833-1911), welche eine Enkelin war von G. J. Friedrich Meister u. Susanne Helene geb. Luyken (1772-1854).



Die Vollendung des 83. Lebensjahres feierte:

3. Dez. Hugo Luyken in Siegen, Koblenzerstr. 51, Senior der gesamten Familie Luyken, [IX 67, S: 46, vgl. auch Gruppenbild S: 355].



Seite 501

Text muss noch eingegeben werden





Seiten 502 - 503
Top

Seite 502

Todesfälle.

Am 2. April 1930*) entschlief nach kurzer Krankheit

Aenne Pickhardt

zu Gummersbach im Rheinland.

Anna (gen.: Aenne)  Laura Auguste Steinmüller wurde am 11. April 1875 zu Gummersbach geboren. Sie war die zweitjüngste der 5 Töchter von Lebrecht Steinmüller (1838-1899), Ingenieur und Begründer der Röhrendampfkesselfabrik L. u. C. Steinmüller in Gummersbach. Ihre Mutter Elise Steinmüller geb. Luyken (1840-1919) war eine Tochter von Friedrich Luyken (1813-1887) aus Wesel [Urenkel von Daniel Luyken (1703-1784) und Margarete geb. Hannes (1697-1749)], welcher nach Gummersbach übersiedelte und dort im Jahre 1838 die große, heute unter der Firma Friedrich Luyken G. m. b. H. noch fortbestehende Buch- und Zeitungsdruckerei, begründete.

Aenne Steinmüller wuchs in Gummersbach auf und besuchte hier erst die Volksschule und dann die höhere Töchterschule. Hierauf kam sie für ein Jahr in das Töchterpensionat Kränzer nach Bonn. Nach Hause zurückgekehrt widmete sich Aenne St. dem Studium der Musik; sie besaß eine sehr schöne Sopranstimme und sang häufig in Konzerten. Am 15. Nov. 1895 verheiratete Aenne St. sich mit Walther Pickhardt z. Z. Kaufmann, Major d. R. in Gummersbach, Kaiserstr. [vgl. IX 121 d, S: 435]. Dieser Ehe entsprangen 3 Kinder: 1) Walther Pickhardt, geb. 8. Dez. 1896, verm. in Gummersbach mit Erna geb. Kohlmeier (1 Sohn); 2) Erich P., geb. 23. Sept. 1898, z. Z. bei den "Schwäbischen Textilwerken" A. G. in Ebersbach a. d.Fils, Württgb.; 3) Ellen P., geb. 9 .Juni 1902, verh. seit 1924 mit Harry Weber, Betriebsleiter in der Firma Gustav Ernstmeier G. m. b. H. zu Herford i. W. (2 Kinder).

Aenne P. war eine in der Gummersbacher Gesellschaft besonders beliebte Persönlichkeit. Ihrer Familie war sie eine treusorgende Gattin und Mutter. Als nach dem Weltkriege durch die Inflation das Vermögen dahin zu schwinden begann, räumte sie kurz entschlossen ihr


*) Diese Todesnachricht gelangte erst bei der Vorbereitung des vorliegenden Heftes an die Chronikstelle.

Der Herausgeber.


Seite 503

künstlerisch vornehm ausgestattetes Musikzimmer aus und richtete dort eine Nähstube ein, in welcher sie selbst von früh bis spät mitarbeitete.

Zu Beginn dieses Frühjahrs erkrankte sie an einem Halsgeschwür, das eine allgemeine Sepsis des Körpers hervorrief; von diesem schmerzhaften Leiden wurde Aenne Pickhardt am Mittwoch, dem 2. April ds. Js. durch den Tod erlöst. Am folgenden Sonnabend erfolgte ihre Beisetzung auf dem Friedhof zu Gummersbach.


Im hohen Alter von 83 Jahren verschied am 3. Nov. 1930 zu Wesel

Albert Kehl sen.

nach langem mit großer Geduld ertragenem Leiden.

Albert Heinrich August Kehl wurde am 24. August 1847 zu Wesel im Hause Dimmerstr. geboren als viertes von 6 Kindern und zweitjüngster der 4 Söhne von Karl Kehl (1804-1878) und Luise geb. Luyken (1816-1896), welche die zweite Tochter war von Philipp Luyken (1783-1861) und Henriette geb. Hohdahl (1786-1864). Im frühen Alter von erst 4 Jahren wurde Albert bereits auf die Volksschule geschickt, da er, wie er selbst später erzählte, mit seiner Lebhaftigkeit daheim zu viel Unruhe verursachte. In der Schule sei er auch deswegen zwischen seine älteren Geschwister Emma und Hermann gesetzt worden, die ihn stille halten mußten.

Von 1858-1864 besuchte er das Gymnasium seiner Vaterstadt und trat dann nach 2-jähriger Lehrzeit in Düsseldorf in das väterliche Geschäft, die Weingroßhandlung Kehl u. Comp. zu Wesel, ein und mußte hier trotz seiner jungen Jahre schon sogleich die Geschäftsreisen für die Firma ausführen an Stelle seines ältesten Bruders Carl, der damals den Feldzug gegen Oesterreich mitmachte. Als Einjährig-Freiwilliger diente Albert K. 1868/69 beim Feld. Art. Rgt. 7 in Wesel und nahm mit der 2. Reitenden Batterie dieses Regiments auch an dem Feldzug 1870/71 gegen Frankreich teil; insbesondere machte er außer den Gefechten bei Forbach und Metz auch die beiden Schlachten am 14. Aug. 1870 bei Colombey-Nouilly und 4 Tage später bei Gravelotte als Vice-Wachtmeister und Seconde Lieutnant d. Res. mit. (Sein Vetter und Freund Ernst Luyken [IX 12, S: 24] stand damals als Einjährig-Freiwilliger Kanonier bei derselben Regiments-Batterie). Da sein älterer Bruder Carl infolge einer in demselben Kriege bei Gravelotte erlittenen schweren Verwundung gestorben war (31.8.1871), so wurde Albert K., nachdem am 12.4.1878 erfolgten Tode seines Vaters, Eigentümer des väterlichen Geschäfts.





Seiten 504 - 505
Top

Seite 504

Dieses war ursprünglich aus der am 1.5.1796 von Alberts Großvater Bernhard Nikolaus Kehl (1764-1847) mitbegründeten Firma Kehl u. Richter hervorgegangen, welche sich zuerst mit Leinwandhandel, Handschuhfabrikation und Spedition befaßte, dann aber seit 1806 den Vertrieb von Weinen einbezog; im Jahre 1825 wurde sie ausschließlich zur Weingroßhandlung Kehl u. Comp. umgewandelt, deren Chef Karl Kehl, der Vater Alberts, wurde und die seit jener Zeit nur der Familie Kehl zugehörte.

Ende 1920 trat nach mehr als 60jähriger Tätigkeit Albert Kehl mit seinem jüngsten Sohn Albert K. aus der Firma aus, deren alleiniger Besitzer nunmehr sein Schwiegersohn und langjähriger Teilhaber Ludwig Herbig [X 121, S: 356] wurde.

Am 1. Juni 1874 verheiratete sich Albert K. mit Elsbeth Kapp, der am 20. Okt. 1851 zu Sisterdale in Texas geborenen Tochter von Gymnasial-Professor Dr. phil. Ernst Kapp (1808-1896). Ihre Mutter, Ida geb. Cappell (1808-1891), war eine Schwester von Julie Luyken geb. C.(1811-1874), der Gattin des Kreisgerichtsrats Gustav Luyken [VIII 14, S: 33, (1803-1874)].

Elsbeth Kapp hatte die ersten 14 Jugendjahre in Sisterdale zugebracht, wo ihr der Vater selbst den Schulunterricht gab. Als die Familie 1865 in die deutsche Heimat zurückkehrte (vgl. S: 472), brachte Elsbeth ihre Pensionszeit bei einem Lübecker Pfarrer zu, der sie auch konfirmierte.

Nach der Heirat bezog Albert K. mit seiner jungen Gattin Elsbeth zunächst ein Haus in der Flesgentorstraße zu Wesel. Hier kamen die 3 Kinder zur Welt: [X1 20-122, S: 155], 1. Elsbeth (1875), verm. mit Bergassessor Wilhelm Marx, jetzt Bergwerksdirektor a. D. in Auerbach/Hessen, 2. Toni (1876), verh. mit Ludwig Herbig in Wesel, 3. Karl Kehl (1880-1817), verm. mit Elodia g. Maeßen zu Mendoza in Argentinien.

Im Jahre 1881 übernahm Albert K. von seiner Mutter das Elternhaus in der Dimmerstr. 10, welches schon sein Großvater Bernhard Nicolaus K. 1806 erworben hatte. Schon 1 Jahr nach dem Einzug in das alte Familienhaus erkrankte die junge Mutter und starb nach schwerem 5 Monate dauernden Leiden am 4. Aug. 1882 auf Landhaus Texas b. Obrighoven. Dieses Haus hatte ihr Gatte 1877 auf einem von seinem Vater ererbten Grundstück erbauen lassen und nach dem Geburtsland Elsbeths "Haus Texas" genannt.


Seite 505

Um seinen noch so jungen Kindern die fehlende Mutter zu ersetzen, schloß Albert K. am 22. Jan. 1884 die Ehe mit seiner Base Emmy Luyken [IX 69, S: 46], der ältesten am 29.3.1852 zu Warstein geborenen Tochter seines Onkels August L. (1818-1891). Aus dieser Ehe gingen hervor: 1. Paul K. (1884), wohnhaft auf dem schon gen. Landhaus Texas, verm. mit Lilli geb. Kleberger; 2. Grete K. [X 135, S: 175] z. Z. Wesel, Dimmerstr. 10; 3. Albert K. (1889), verh. mit Emmy geb. Hainebach (4 Kinder); letzterer erhielt von seinem Vater das Landgut Ellering b. Wesel zum Eigentum, welches ursprünglich - am 15. Febr. 1776 - die Witwe Joh. Arnold Löhr (1693-1783), die Schwiegermutter von Daniel Luyken (1733-1807, vgl. S: 159) käuflich für 4229 Reichsthaler erworben hatte*). Dann war es durch Daniels Sohn Philipp (1783-1861) an dessen Tochter Luise Kehl gekommen, nach deren Tode es ihr Sohn Albert K. Ende 1896 als Erbe erhielt.

Unter großer Beteiligung der engeren und weiteren Familie feierten Albert und Emmy Kehl am 22. Jan. 1909 das Fest ihrer silbernen Hochzeit. Hiernach blieben ihnen noch 19 Jahre glücklichen Zusammenlebens vergönnt, innerhalb deren das alte behagliche Haus Dimmerstr. 10 Haupttreffpunkt nicht nur für alle Kinder und Enkel, sondern auch für die zahlreichen Verwandtschaftsglieder innerhalb und außerhalb Wesels bildete.

Am 9. Febr. 1928 verschied Alberts Gattin Emmy geb. L. nach mehrwöchigem Leiden (vgl. Seite 367); seit jener Zeit etwa begannen auch bei ihm selbst sich mehr und mehr Altersbeschwerden einzustellen, die sich nur vorübergehend besserten und schließlich seinen sanften Tod am Montag, den 3. Nov. 1930, herbeiführten. Die Beerdigung fand am 6. Nov. auf dem Friedhofe zu Wesel unter großer Anteilnahme sowohl des engeren als auch des weiteren Familienkreises statt. Auch gaben viele alte Freunde und Bekannte, Vertreter der Handelskammer Duisburg-Wesel, deren Mitglied Albert Kehl lange Jahre war, und der Krieger-Verein dem Heimgegangenen das letzte Geleit. Die alten Siegesfahnen senkten sich über dem Grabe des Mitkämpfers von 1870/71; der Offizierverein des ehem. Feld-Art.-Regiments 7 legte einen Kranz mit den alten Reichsfarben am Grabe seines Ehrenmitgliedes nieder.




*) Aus den Aufzeichnungen von Daniel Luyken (1762-1848).





Seiten 506 - 507
Top

Seite 506

Am 5. Nov. 1930 starb unvermutet zu Godesberg am Rhein

Erich Luyken

im 47. Lebensjahr.

Als ältester von 3 Söhnen und zweites der 4 Kinder von †  Ernst Luyken [IX 12, S: 24] und Anna geb. Wever zu Wesel war Erich Eduard Albert Luyken am 8. September 1887 in Wesel geboren. Er besuchte dort das humanistische Gymnasium, das er Ostern 1907 mit dem Zeugnis der Reife verließ. Er studierte dann Chemie an der Universität Straßburg und wurde dort aktiv und später "Alter Herr" beim Corps "Rhenania" des Kösener S. C. (das nach dem Weltkriege in Marburg/Lahn seinen Sitz hat). Von Herbst 1907 bis 1908 diente Erich L. als Einjährig-Freiwilliger beim Feld-Art.-Regiment 15 in Straßburg, dem er später auch als Leutnant der Reserve angehörte.

Im Herbst 1909 entschloß er sich, zum Bankfach überzugehen und trat daher bei der Darmstädter Bank in Düsseldorf ein, von wo aus er später nach Berlin versetzt wurde.

Zu Beginn des Weltkrieges, im August 1914 rückte Erich L. mit dem Feld-Art.-Reg. 15 sogleich ins Feld; er hat den ganzen Krieg von Anfang bis zu Ende an der Front mitgemacht. (vgl. auch den Kriegsbericht auf Seite 83).

Nach den ersten Kämpfen in Lothringen und dann in Nordfrankreich erhielt er nach kurzer Zeit das Eiserne Kreuz II und wurde schon im folgenden Jahre, als er mit dem Res.-Feld-Art.-Reg. 58 an der Winterschlacht in den Masuren und an der Eroberung von Kowno, Wilna und Smorgon teilnahm, mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet.

Im Sommer 1916 kam Erich L. zum Stabe der 223. Infanterie-Division wieder nach Frankreich an die Somme. Das Jahr 1917 führte ihn zunächst zu den Kämpfen vor Reims, dann im Sommer nach Galizien, worauf er 1918 zum 3. Male an die Westfront zur großen März-Offensive la Fère-Noyon kam. Im Sommer 1918 wurde


Seite 507

er zum Ordonnanz-Offizier beim Generalkommando des VII. Armeekorps befördert, dem er bis zum Ausbruch der Revolution angehörte.

Nach dem Kriege wurde Erich von der Darmstädter Bank als Prokurist nach Köln berufen. Ein Jahr später begründete er mit einigen Geschäftsfreunden und mit Unterstützung von Familienmitgliedern zu Godesberg die Bank Luyken und Co., Kommanditgesellschaft, die er als Inhaber selbst mit solcher Tatkraft und Gewissenhaftigkeit leitete, daß sie die großen durch die Inflationsjahre und die nachfolgende Stabilisierung der Währung bedingten Schwierigkeiten überwand und sehr bald in weiten Kreisen der Geschäftswelt großes Vertrauen und Ansehen erwarb. Aber der vor wenigen Jahren erneut einsetzende Rückgang der Konjunktur, der zumal im Zusammenhang mit der gleichzeitig hereinbrechenden Krise der Weltwirtschaft sich doppelt verhängnisvoll für unser Vaterland auswirken mußte, stellte auch an die Godesberger Bank die schwersten Anforderungen, denen zu genügen sich Erich L. im vollen Bewußtsein seiner Verantwortlichkeit die allergrößte Mühe gab. Es waren für ihn bittere Jahre intensiver, sorgenvoller und aufregender Arbeit und des Verzichts auf jede noch so notwendige körperliche Erholung. Trotz aller dieser von von größter Opferwilligkeit getragenen Anstrengungen gelang es ihm doch nicht, das Unternehmen aufrecht zu erhalten. Die plötzliche Insolvenz einiger größerer Kunden zwang das Bankhaus, gegen Ende Oktober, seine Zahlungen einzustellen. Alle von Erich zur Rettung der Bank unternommen Finanzoperationen scheiterten, sodaß von seiten der Gläubiger das Konkursverfahren beantragt wurde. Der so jäh über ihn hereinbrechende Schicksalsschlag erschütterte Erich so sehr, daß seine durch die Ueberanstrengung und die Aufregungen der letzten Zeit völlig erschöpften Nerven jegliche Widerstandskraft verloren. So schied Erich L. am Dienstag, den 5. Nov., aus dem Leben. Seine Leiche wurde nach Wesel übergeführt und in der alten Familiengruft auf Ruhhof am Sonntag, den 10. Nov., zur ewigen Ruhe beigesetzt.

Am 5. Jan. 1922 hatte sich Erich L. mit
Hildegard Müller, Tochter von Eugen M. und Meta geb. Croon zu Aachen verheiratet. Dieser Ehe entstammen 3 Kinder: Bernd (* 1922), Achim (* 1923) und Gisela (* 1925), von denen der älteste Sohn in Bonn, die beiden anderen Kinder in Godesberg geboren wurden. Nach der Hochzeit nahm das junge Paar in Hause Hindenburgstr. 5 zu Godesberg seine Wohnung, in welchem sich auch die Bank befand.





Seiten 508 - 509
Top

Seite 508

Berichtigungen:

a) Zu Heft X, 2, Seite: 480: Zeile: 4 v. u. lies: 1920-1930 statt: 1910-1920;

b) Zu Heft X, 4, Seite: 487: die Anzeige: "Verheiratet" ist durch nachträgliche Zeilenverwerfung entstellt; sie muß richtig lauten:

28. Juni (Nachtr. zu Heft X, 2) Cyril Luyken, London [XI 214, S: 369, 2. Sohn von Heinrich Luyken, Herga, Woodside Avenue, Chesham Bois, Bucks] mit Hilda geb. Taylor, [T.v. Charles Taylor u. Agnes geb. Catchpole.].

Ferner ist zu berichtigen: In Heft X, 3, Seite: 491: Z: 10 v. o. lies: zweitjüngste statt: jüngste Tochter; Z. 11 v. o. l.: 1800 st.: 1801; Z: 13 v. u. l.: nächstälteren st.: nächstjüngeren Schwester; Z: 11 v. u. l.: zweitälteste st.: älteste Schwester.


Bitte zu beachten.

Mitteilungen für das nächste Heft werden baldmöglichst erbeten an den Herausgeber: Dr. Karl Luyken, Berlin W 50, Regensburger Straße 14. Zu Geldüberweisungen (Jahresbeitrag = 4.- RM. - für Familienangehörige nach Selbsteinschätzung) dient unter gleicher Anschrift das Postscheckkonto: Berlin 139 09.



Seite 509

Text muss noch eingegeben werden





Seiten 510 - 511
Top

Seite 510

Böninger, Elisabeth, g L, 436
Böninger, Ferdinand, * 1595, 392
Böninger, Hermann, * 1663, 436
Braasch, Elisabeth, * 1918, 314
Braasch, Els. Kath., g Hornbostel, 333
Braasch, Fridolin, * 1916, 314
Braasch, Fritz, 314
Braasch, Hans Casp., 332
Braasch, Hilde, g Buchholtz, 314
Braasch, Wilh. Math., * 1728, 333
Braasch, Wilhelmine, ‡ Oppermann, 333
Braß, Marie g Hengstenberg, 377, 472
Braumüller, Alwine, * 1916, 314
Braumüller, Alwine, g Kämper, 314
Braumüller, Charlotte, * 1913, 314
Braumüller, Elisabeth, * 1925, 314
Braumüller, Helene, * 1919, 314
Braumüller, Johanna, * 1909, 314
Braumüller, Meta g Buchholtz, 314
Braumüller, Meta ‡ Heine, 314, 404
Braumüller, Philipp, * 1838, 314
Braumüller, Wilhelm, * 1872, 314
Braun, Adolf, * 1851, 447, 481
Braun, Alfred, * 1894, 341
Braun, Doris, * 1926, 289
Bresges, Armgard, * 1903, 359
Bresges, Dietrich, * 1898, 358
Bresges, Konrad, * 1899, 358, 490
Bruch, Cläre ‡ Griesbach, 368
Bruch, Luise, g Kesting, 369
Bruch, Heinrich, * 1866, 368
Bruch, Ursula, * 1921, 369
Bubb, Emily Mary, ‡ Wheeler, 369
Buchholtz, Elfriede, ‡ Benoit, 351, 365
Buchholtz, Elfriede, g Schmidt, 351, 365
Buchholtz, Elsbeth, * 1893, 314
Buchholtz, Hilde, ‡ Braasch, 314
Buchholtz, Meta, ‡ Braumüller, 314
Buchholtz, Willy, * 1865, 351, 365
Busch, Frieda, ‡ Wagner, 356

Camp siehe Kamp
Cappell, Bergrat, ca. 1750, 333
Cappell, Familie, 472
Cappell, Franz, * 1774, 333
Cappell, Julie, ‡ L, 333
Cappell, Lisette, g Heintzmann, 333
Cappel, Luise Theod., g. Franzen, 333
Cardinal, Julie, ‡ Paß, 372
Catchpole, Agnes, ‡ Taylor, 487
Christensen, Magda, ‡ Haensel, 408, 439
Claaßen, Agnes, ‡ Matz, 291, 344
Claaßen, Elisabeth, * 1904, 344
Claaßen, Emma, g Luyken, 351
Claaßen, Franz, * 1903, 344, 452
Claaßen, Ruth, * 1908, 344
Claaßen, Walter, * 1867, 351
Clason, Marie-Luise, * 1914, 348
Clason, Rudolf, * 1912, 348, 476
Colsmann, Anna ‡ Knipping, 432
Conze, Else, ‡ Babel, 339
Conze, Friedrich, * 1864, 475
Conze, Günther, * 1902, 364, 464
Conze, Hetty, ‡ v. Pilgrim, 310, 328
Cramer, Gerhard, ca. 1640, 332
Cramer, Marg. Gertr., ‡ Basse, 332

Deitenbach, Anna g. Hahn, 382
Deitenbach, Rudolf, * 1872, 382
Deitenbach, Walli, ‡ Jakobs, 382
Dennickhausen, Susanna, ‡ Joosten, 332, 413
Deusius, Wilhelm, † 1690, 437
Dogs, Franz, * 1878, 474
Dogs, Irmgard, * 1921, 338
Dogs, Mia, g L, 379, 473
Dültgen, Christa, * 1909, 364
Dültgen, Margar., ‡ Benoit, 403, 417
Dültgen, Martha, g L, 261
Duems, Emma, ‡ Benoit, 417
Drögen, Helena, ‡ L, 412
Drögen, Johanna, g L, ‡ L, 412, 449
Drögen, Nicolas, † 1684, 412
Duhr, Jenny, ‡ v. Elten, 452
Dusart, Catharina, g. L, 411
Dusart, Johan, * 1657, 411

Eggert, Anna, g Möller, 323
Eggert, Else g.Hühn, 323
Eggert, Friedr. Wil., * 1865, 323
Eggert, H.-G., * 1928, 387, 416
Eggert, H., * 1925, 323
Eggert, Wilhelm, * 1896, 323
Ehle, Friedrich * 1897, 387, 440
Ehle, Friedrich, * 1857, 440
Ehle, I., * 1930, 487, 500


Seite 511

Text muss noch eingegeben werden





Seiten 512 - 513
Top

Seite 512

Text muss noch eingegeben werden


Seite 513

Text muss noch eingegeben werden





Seiten 514 - 515
Top

Seite 514

Text muss noch eingegeben werden


Seite 515

Text muss noch eingegeben werden





Seiten 516 - 517
Top

Seite 516

Luyken, Georg, * 1846, 261, 275, 287, 458, 477
Luyken, Gerd, * 1911, 343, 419
Luyken, Gerda, * 1913, 327, 337
Luyken, Gerda, * 1914, 324
Luyken, G., * 1926, 303, 327, 344
Luyken, Gertrud, * 1909, 324
Luyken, Gertrude, g Wheeler, 369
Luyken, Gladys, g Korten, 379, 455
Luyken, Grete, * 1914, 345, 376, 377, 419
Luyken, G., * 1923, 360
Luyken, Gustav, * 1803, 333
Luyken, Gustav, * 1873, 333
Luyken, Hans, * 1906, 345, 377, 482
Luyken, Hans-Werner, * 1913, 327
Luyken, H., * 1928, 363, 387
Luyken, Hedwig, * 1882, 285
Luyken, Heinrich, * 1600, 393
Luyken, Heinrich, * 1620, 394
Luyken, Heinrich, * 1659, 449
Luyken, Heinrich, * 1671, 413
Luyken, Heinrich, * 1800, 273, 472
Luyken, Heinrich, * 1833, 472
Luyken, Heinrich, * 1864, 490
Luyken, Heinrich, * 1892, 369
Luyken, Helena, g Drögen, 412
Luyken, Helene, * 1920, 338
Luyken, Helena Susanna, ‡ Meister, 333, 398
Luyken, Hendrich, † 1607, 332, 391, 410
Luyken, Hendrich, * 1912, 324, 327, 464
Luyken, H., * 1926, 289, 374
Luyken, Henrich, * 1625, 396
Luyken, Henriette, g Hohdahl, 271
Luyken, Herbert, * 1885, 458
Luyken, Hermann, * 1589, 332, 391
Luyken, Hermann, * 1622, 394
Luyken, Hermann, * 1652, 412
Luyken, Hermann, * 1840, 465
Luyken, Hermann, * 1872, 311, 458, 489
Luyken, Hermann, * 1930, 500
Luyken, Hetty, ‡ Kölker, 345
Luyken, Hilda, g Taylor, 487
Luyken, Hilde, * 1911, 273, 345, 419
Luyken, Hilde, g Müller, 310, 507
Luyken, Hugo, * 1847, 351, 354, 458, 500
Luyken, Hugo, * 1887, 420
Luyken, Hulda, g Hassel, 489
Luyken, Ida, g Op de Kamp, 413
Luyken, Ilse, * 1899, 366, 370
Luyken, Ingeborg, * 1919, 348
Luyken, Isaac, * 1626, 396, 410
Luyken, Isaac, * 1664, 391
Luyken, Johann, * 1668, 450
Luyken, Johann, * 1672, 450
Luyken, Johann Arnold, * 1766, 269, 299, 333
Luyken, Johanna, ‡ Drögen, 412
Luyken, Johanna, g Heße, 388, 489
Luyken, Johanna, Wwe, Drögen, ‡ L, 449
Luyken, Johanna, ‡ Leuken, 412
Luyken, Johannes, * 1624, 332, 394
Luyken, Johannes, * 1668, 413
Luyken, Johannes Henricus, * 1659, 461
Luyken, Johann Wilhelm, * 1916, 324
Luyken, Juliane, * 1914, 348
Luyken, Julie, g Cappell, 333
Luyken, Julius, * 1849, 418, 458, 464
Luyken, Karl, * 1874, 293, 333, 454, 471
Luyken, K., * 1928, 376, 403
Luyken, Karl, * 1886, 302, 366
Luyken, Karl-Heinz, * 1907, 367, 452
Luyken, Karl-Richard, * 1921, 374
Luyken, Kurt, * 1900, 352, 369, 379
Luyken, Lilly, ‡ Jungk, 369, 451, 464
Luyken, Lina, * 1910, 262
Luyken, Liselotte, * 1908, 345, 364
Luyken, Liselu, * 1917, 360
Luyken, Luise-Christiane, * 1923, 348
Luyken, Louise, g Hesse, 263, 465
Luyken, Magdalena, * 1663, 412
Luyken, Magdalena, g Mirmanns, 332, 394
Luyken, Marga, g v. Jagemann, 370
Luyken, Marga, g Redlich, 379
Luyken, Margarete, g ?, † 1597, 332, 391
Luyken, Margaretha, g Hannes, 273, 332
Luyken, Margaretha, g Schneider, 333
Luyken, Margaretha, g Stelings (Stilling), 394
Luyken, Maria Barbara, * 1660, 412
Luyken, M.-E., * 1924, 374
Luyken, Marie-Luise, * 1916, 348
Luyken, M.-L., * 1922, 325


Seite 517

Text muss noch eingegeben werden





Seiten 518 - 519
Top

Seite 518

Text muss noch eingegeben werden


Seite 519

Text muss noch eingegeben werden





Seiten 520 - 521
Top

Seite 520

Siebel, Else, ‡ Bockacker, 432
Siebel, Emilie, g Stürmer, 432, 434
Siebel, Elise, ‡ v. Knorr, 434
Siebel, Elise, g. Steinmüller, 433
Siebel, Emmie, ‡ Weingart, 434
Siebel, Johanne, * 1893, 434
Siebel, Joh. Heinrich, * 1862, 431
Siebel, Helene, ‡ Heine, 432
Siebel, Marianne, ‡ Greven, 434
Siebel, Wilhelm, * 1867, 433
Skutsch, Lotte, ‡ Holle, 268
Skutsch, Martha, g Wossidlo, 268
Skutsch, Paul, * 1858, 268
Spieler, Hermann, * 1894, 349
Spieler, Ilse, g Machatius, 349
Spieler, Irmgard, * 1929, 416
Spieler, Kurt, * 1925, 349
Sprenger, Cecilia, ‡ v. Woelderen, 303
Stader, Emilie, g L, 273
Stader, Emmy, * 1873, 491
Stader, Johanna, ‡ Beinhauer, 417
Stader, Otto, * 1874, 377
Stader, Otto, * 1928, 403
S., R., * 1923, 373
S., U., * 1922, 373
Stader, Wilhelm, * 1840, 274
Stark, Maria, ‡ Kleutgen, 381, 417
Starke, Helene, ‡ Heintzmann, 332
Steinfeldt, Anna, ‡ Weber, 435
Steinmüller, Amelie, ‡ Siebel, 431
Steinmüller, Amelie, ‡ Waibel, 432
Steinmüller, Anna, ‡ Pickhardt, 435
Steinmüller, Elise, g Luyken, 431
Steinmüller, Elise, ‡ Siebel, 433
Steinmüller, Lebrecht, * 1838, 431
Steinmüller, Mathilde, ‡ Heuser, 433
Steinmüller, Marie, ‡ Haegele, 435
Stilling, Margaretha, ‡ L, 394
Stuber, Bernhard, * 1883, 406
Stürmer, Emilie, ‡ Siebel, 432, 434
Stuwe, Witwe, Euphemia, ‡ L, 393

Taylor, Agnes, g Catchpole, 487
Taylor, Charles, 487
Taylor, Hilda, ‡ L, 487
Thieme, Bertha, g Osterloh, 500
Thieme, Gertrud, ‡ Leuken, 500
Thieme, Hermann, * 1860, 500
Thilo, Anna, * 1902, 349
Thilo, Daniel, * 1868, 317
Thilo, Eduard, * 1870, 490
Thilo, Elisabeth, * 1923, 348
Thilo, Fritz, * 1904, 290, 348, 290, 348, 489, 501
Thilo, Georg, * 1920, 350
Thilo, Grete, * 1902, 348, 486
Thilo, Günther, * 1904, 349, 404, 489
Thilo, Hans, * 1878, 477
Thilo, Hedy, * 1906, 348
Thilo, Hilde, * 1906, 348
Thilo, Marianne, g Wittmann, 262, 347, 376
Thilo, Martha, * 1903, 349
Thilo, Martin, * 1908, 349
Thilo, Paul, * 1901, 262, 304, 347, 376
Thilo, Rudolf, * 1905, 273, 349, 404
Thilo, Ulrich, * 1920, 349
Thilo, Walter, * 1900, 349, 406
Thilo, Wilhelmine, g L, 264, 301, 312, 343, 482, 486
Toennissen, Emma, ‡ Ehlers, 371
Trapp, Amalie, ‡ L, 431
Traut, Irma, * 1903, 371
Traut, Martha, ‡ Ehlers, 370
Traut, Ottilie, * 1895, 370

Underwyck, Barbara, g L, 392
Underwyck, Enneken, * ca.1620, 396
Underwyck, Joh., * dagger; v.1649, 392

Vivanco de, Adolph, * 1877, 323, 389
Vivanco de, Bertha, g Möller, 323
Vivanco de, Elena, ‡ L, 430
Vivanco de, Gerhard, * 1926, 303, 323, 327
Vivanco de, Juanita, * 1919, 323
Vivanco de, Luis, * 1829, 323
Vivanco de, Olga, g Hühn, 323
Vorfahrentafel, 332, 333
Vorstandswahl 1929, 458


Seite 521

Wagner, Else, ‡ Neuser, 356
Wagner, Ernst, * 1860, 356
Wagner, Frieda, g Busch, 356
Waibel, Adolf, * 1868, 432
Waibel, Amelie, g Steinmüller, 432
Waibel, Margar., ‡ Pariser, 433
Weber, Anna, g Steinfeldt, 435
Weber, Ellen, g Pickhardt, 435
Weber, Harry, * 1900, 435
Weber, Johann, * 1862, 435
Weber, Klaus, * 1925, 435
Weilenmann, Elisabeth, g Peter, 332
Weilenmann, Hans Heinrich,  1684, 332
Weingart, Annie, g Kunze, 434
Weingart, Emmie, g Siebel, 434
Weingart, Franz, * 1892, 434
Weingart, Hermann, * 1856, 434
Wels, Luise, Margarethe, ‡ Heintzmann, 332
Werner, Elsbeth, * 1906, 476
Werner, Lore, * 1914, 417
Werner, Renate, * 1910, 476
West, Emma, g Alt, 381
West, Jacob, * 1872, 381
West, Hedwig, ‡ Jakobs, 381
Westenbaum, Katharina, ‡ Basse, 332
Wheeler, Emily Mary, g Bubb, 369
Wheeler, Gertrud, ‡ L, 369
Wheeler, Richard, * 1853, 369
Willibrordikirche, 286
Wilson, Fanny, g Neal, 369
Wilson, William Henry, * 1896, 369
Wilson, Winifred, ‡ L, 369
Winnacker, Margarete, 265
Wittig, Annemarie, g Ziegler, 376, 427
Wittig, Hans, * 1893, 362, 376, 427, 453
W., I, * 1930, 475
Wittig, Marie, g L, 333
Wittig, Otto, * 1859, 452
Wittmann, Friedrich, * 1871, 374
Wittmann, Margarethe, g Hengstenberg, 262, 347, 376
Wittmann, Marianne, ‡ Thilo, 262, 347, 376
Wittmann, Paul, Pastor, * 1871, 376
Woelderen v., C. A., * 1877, 303
Woelderen v., Cecilia, g Sprenger, 303
Woelderen v., Helene, g L, 293, 404, 471
Woelderen v., Helene, * 1927, 339
Wolter, Wilma, ‡ Menthen, 452
Wossidlo, Martha, ‡ Skutsch, 268
Wurm, Clara, ‡ Peifer, 339
Zandyk v., Barbara, ‡ L, 396
Zandyk, Johann, * 1599, 397, 461
Zandyk, Sara, g Fransen, 397
Zepf, Paula, ‡ Kremling, 436
Ziegler, Annemarie, ‡ Wittig, 376, 427
Ziegler, Else, g Nerger, 376
Ziegler, Hugo, * 1860, 376

Druck von Friedrich Luyken, G. m. b. H., Gummersbach (Rhld.)