Familienverband Luyken



Chronikblätter 1939 (Band II)
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Ludwigshafen, 7.4.2017



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Chronikblätter
für die Familie Luyken und ihre Anverwandten.


19. Jahrgang.     Berlin, W., April/Juni 1939.     Heft 2*)


Der Vorstand unseres Familienverbandes

besteht gemäß dem Beschluß des Familienrats vom 4. Juni d. J. in Wesel (vgl. S: 668) nunmehr aus folgende Mitgliedern: 1) Adolf Luyken [X 60], Pfarrer, Urdenbach, Bez. Düsseldorf, Vorsitzender; - Stellvertr.: Prof. Dr. Ing. Walter Luyken [X 25], Düsseldorf; - 2) Walter Luyken [X 67], Oberregierungsrat, Düsseldorf; - Stellvertr.: Carl Luyken [X 189], Pfarrer, Gummersbach; - 3) Dr. jur. Rudolf Luyken [X 86], Duisburg; - Stellvertr.: Dr. med. Herbert Luyken [X 190]; Gummersbach; - 4) Bergassessor Fritz Luyken [X 130], Bergwerksdirektor, Gelsenkirchen; - Stellvertr.: Dr. phil. Alfred Luyken [XI 14], Bonn.



Ereignisse des Jahres 1939.
(Fortsetzung zu Heft 19, 1)

Geboren:

22. AprilJ. E. in Salzwedel, Sohn von Friedrich Ehle und Margrit geb. Sethe [X 20 b, Bd. I, S: 72 und 440], ebd., Reimmannstr. 8.
24. MaiBurkhard Scherrer in Hannover, Sohn von Günter Scherrer, Anwalts-Assessor, und Christel geb. Luyken [XI 91, Bd. I, S: 337; Bd. II, S: 590], ebd., Brehmstr. 19.


Getauft:

10. AprilHans Hermann Thilo in Leipzig, Sohn von Walter Thilo [XI 143, Bd. I, S: 349; Bd. II, S: 507], Verlagsbuchhändler, und Marta geb. Rahne, seit 1. Juli d. J. Darmstadt, Am Karlshof 4.

Die Taufe vollzog Pfarrer Müller (an der Paul-Gerhardts-Kirche in Leipzig-Connewitz) im Hause der Taufeltern. Die Patenschaft


*) handschriftlich für die Mitglieder des Familien-Verbandes gedruckt.





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Korrektur aus 1941:
81. (korrigiert von 80.)





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Siehe auch:
Dachziegelarchiv

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 Zum Vizepräsident am Oberlandesgericht Naumburg/Saale wurde befördert:
1. JuniDr. jur. Hermann Spieler [XI 148, Bd. I, S: 349], bisher Oberverwaltungsgerichtsrat in Breslau
Dr. jur. Hermann Hermann Spieler war seit November 1938 mit der Einrichtung des Oberlandesgerichts zu Leitmeritz im Sudetengau betraut.



Gestorben:

Am Dienstag, den 27. Juni d. J. verschied nach langem, schwerem Leiden in Wylerberg bei Kleve

Wilhelm Hammacher

Im 79. Lebensjahre.

Philipp Hermann Wilhelm Hammacher wurde zu Warstein am 5. November 1860 geboren als ältestes der 8 Kinder von Gottlieb Hammacher (1830-1908), wld. Rittergutsbesitzer ebd. aus dessen 1. Ehe mit Hedwig geb. Luyken (1838-1877), der ältesten Tochter von Hermann Luyken, Pfarrer zu Berge bei Hamm, und Wilhelmine geb. Luyken, deren zweitjüngste Schwester Mathilde sich am 17.5.1845 mit Wilhelm Hammacher, dem ältesten Bruder von Gottlieb verheiratet hatte (vgl. ds. Bd., S: 156 f).

Nach dem Besuch des Realgymnasiums, erst in Dortmund und später in Burgsteinfurt, wo er auch die Reifeprüfung bestand, widmete sich Wilhelm H. dem Studium des Berg- und Hüttenfaches an der Kgl. Bergakademie in Berlin. Anfang Oktober 1882 trat er als Einjährig.-Freiwilliger in das Feld-Artillerie-Regiment Nr. 10 zu Hannover zur Ableistung seines Militär-Dienstjahres ein, bei dessen Beendigung er als Unteroffizier mit Qualifikation zum Reserveoffizier entlassen wurde. In den Jahren 1884 und 1888 machte er dann noch zwei achtwöchige Uebungen bei seinem Regiment mit, nach deren ersteren er zum Vize-Wachtmeister befördert wurde.

Nach Beendigung seiner akademischen Studien, innerhalb deren er auch eine Zeitlang zur praktischen Ausbildung in der Märkischen Maschinenfabrik zu Wetter an der Ruhr tätig war, arbeitete Wilhelm H. von 1888 bis 1891 in dem zur Ilseder Hütte gehörigen Walzwerk in Peine. Hierauf trat er als Teilhaber in das von seinem Vater mit Kapital unterstützte Emailierwerk zu Florenz ein, das aber wegen mangelnder Rentabilität Ende 1893 wieder aufgegeben werden mußte. Wilhelm H. begab sich nun zunächst zur Erweiterung seiner


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kaufmännischen Kenntnisse nach England, wo er schon früher einmal zwecks Erlernung der englischen Sprache gewesen war, bevor er im Jahre 1890 von Peine aus eine dreimonatige Studienreise nach Amerika mit anderen Mitgliedern des Berg- und Hütten-Vereins unternommen hatte.

Aus England zurückgekehrt, übernahm er bald darauf die Leitung der von seinem Vater erworbenen Falzziegelei „Berg und Dahl“ bei Cranenburg, nahe der holländischen Grenze, welche nach dem Tode seines Vaters i. J. 1908 in seinen Besitz überging. Infolge der durch den Weltkrieg bedingten wirtschaftlichen Schwierigkeiten und mit Rücksicht auf sein zunehmendes Alter, entschloß sich Wilhelm H., dieses Werk im Jahre 1928 an einen Holländer zu verkaufen.

Als kleinen Ausgleich für die bisher gewohnte regelmäßige Tätigkeit verwandte Wilhelm H. die nachfolgenden Jahre zu häufigen Autofahrten durch Deutschland und Holland, auf denen er seinen Wagen sehr bald mit der ihm eigenen Ruhe und Besonnenheit zu lenken verstand, und mit denen er auch seinen Angehörigen und Freunden viele genußreiche Stunden bereitete.

Am 19. April 1907 hatte sich Wilhelm Hammacher mit
Viktoria Vickers, der jüngeren der beiden Töchter und dem drittältesten der 4 Kinder von Prof. Dr. Thomas Vickers, damals Lektor an der Universität Cincinnati in Ohio/USA, und Carolina geb. Seebergers, verheiratet; aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor: 1. Carola, * 25.4.1908 zu Nymwegen, z. Zt. Assistentin am Institut für Naturheilkunde in Köln; 2. Hans-Günter, * 25.9.1910, Nymwegen, Korrespondent an der Deutschen Bank in Düsseldorf, verm. 7. März d. J. mit Gisela geb. Rosenkaimer (vgl. S. 655).

Im November vor. Jahres machten sich bei Wilhelm H. die ersten Anzeichen einer Blasen- und Nierenerkrankung bemerkbar. Obwohl seine gesunde Natur, die ihn in seinem ganzen bisherigen Leben vor einer ernsten Krankheit bewahrt hatte, anfangs diese Leiden erfolgreichen Widerstand zu bieten schien, verschlimmerte sich sein Zustand in den nachfolgenden Monaten doch mehr und mehr, bis schließlich am 27. Juni d. J. der Tod ihn von seinen mit großer Geduld ertragenen Schmerzen erlöste.

Zu seiner Beisetzung, die am 1. Juli d. J. auf dem Friedhof von Wylerberg unter Beteiligung zahlreicher Verwandter und Freunde erfolgte, widmete Dr. jur. Rudolf Luyken [X 86] dem heimgegangenen Vetter und langjährigen treuen Freunde folgende (mit Rücksicht auf die im strömenden Regen stehende Trauergemeinde nicht gesprochene) Gedenkrede:

„Du versuchst, o Sonne, vergebens
Durch düstre Wolken zu scheinen.
Der ganze Gewinn meines Lebens
Ist, Deinen Verlust zu beweinen.“

Wir glauben wohl, daß diese Worte der Stimmung der nächsten Angehörigen entsprechen.





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Vierter Familientag
Wesel, 3.-5. Juni 1939.

Bericht von Walter Luyken [X 67], Oberregierungsrat, Düsseldorf.

Allen Teilnehmern stehen diese drei Tage des Zusammenseins bei köstlichem Sommerwetter in denkbar schönster Erinnerung. Wie stark uns die Bandes des Blutes verknüpfen, kam uns dieses Mal ganz besonders zum Bewußtsein. Das stolze und glückhafte, aber auch verpflichtende Gefühl, der Familie Luyken anzugehören, trug uns durch diese Tage und zog unsere Herzen eng zusammen, mag es nun gewesen sein bei der Sitzung des Familienrates, bei der erhebenden Gedächtnisfeier in der für die Geschichte der Familie so bedeutungsvollen Willibrordikirche, die uns alle tief bewegte, oder am Nachmittag auf dem Ruhhof mit seinen von alter Tradition durchwehten Räumen oder schließlich am Abend bei festlichem Mahl in fröhlichster Stimmung.

Der vom Familien-Vorstand gefaßte und vom Familienrat bestätigte Beschluß, künftig nur noch in Wesel als der Familienstamm-Stadt die Sippentage abzuhalten, konnte seine Richtigkeit nicht besser beweisen, als durch diesen 4. Familientag. Und wenn schon Stimmen dahin laut wurden, daß drei Jahre zu lang seien bis zum nächsten Wiedersehen, so mag der Vorstand im Hinblick auf den schönen Verlauf der Tagung prüfen, ob diesen Wünschen durch Einführung eines zwei- statt dreijährigen Turnus Rechnung getragen werden könnte.

Begrüßung.

Am Nachmittag des 3. Juni hatten sich zu gegenseitiger Begrüßung im "Hof von Holland" schon viele Familienangehörige eingefunden, und je weiter es auf den Abend zuging, um so zahlreicher wurde die Beteiligung. Mittels Teilnehmerliste und Erkennungsmarke waren schnell die verwandtschaftlichen Beziehungen zu einander festgestellt, und dabei zeigte sich, daß die vorangegangenen Familientage


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Taler geschätzt wurde usw." Vom Schloß heißt es: "Das kurfürstliche Schloß, es wird jetzt von gemeine Franzosen bewohnt." Dann aber wird die Rheinreise per Schiff von Mainz nach Köln beschrieben in leuchtenden Farben herzlicher Freude so selig dahinzufahren, auf Deutschlands herrlichstem Strom.

Ueberall leuchtet durch die Schilderung hindurch die heitere Freude am Leben, zu zwar wohl auch am kleinen Genuß am "petit cardinal", aber durchwebt von der Ehrfurcht vor dem Großen, Schönen und Guten.

Meine Urgroßmutter, die Frau von Joh. Arnold Luyken [VII 11], schildert einmal in einem ihrer Briefe mit großem Ernst eine Kirche und die dort gehörte Predigt, um dann gleich darauf, ja ganz unvermittelt, einen ungeheueren Spaß an einer Kirmeß zu äußern und sie mit Behagen darzustellen.

Komme mir nur keiner damit und ziehe aus diesem oben geschilderten gemütlichen Schnäpschentrinken üble Schlüsse. Das sei ganz ferne von uns. Unsere Altvorderen konnten das noch vertragen, und das gibt ihnen ein Recht dazu. Diese Frauen gehören wohl ohne Zweifel zu der niederrheinisch-holländischen Art, mit ihrer Freude am Genrebild, mit ihrer klugen, praktischen Lebensbejahung. Ja, klug-praktisch. Dazu wäre auch etwas zu sagen. Am Ende der Schilderung der Reise nach Göttingen steht: "Diese Reise hat gekostet mit die Kleinigkeiten, die wir gekauft haben, 1 450 bis 1 460 Reichsthaler." Das wären 4 380,- M. Diese Gesamtzahl der Taler wurde von der Schreiberin einzeln belegt für jede Station. Die Reise dauerte vom 22. Mai bis 28. Juni, also einen Monat und 6 Tage. Allerdings auch mit 6 Personen, also pro Person kämen etwa 700,- M. heraus. Man glaube hier nicht an Verschwendung. Das Geld wurde sicher nicht ohne Ueberlegung ausgegeben. Zweifellos war es aber vorhanden. Man sieht: "Geld allein tut es nicht; man muß es auch haben."

Es ist gar keine Frage, daß die häuslichen Tugenden dieser Frauen so groß gewesen sein müssen, daß es den Männern möglich war, die Ergebnisse ihrer Arbeit anzusammeln und ihrer Familie ein Vermögen zu hinterlassen. Die Frauen rechneten sicher genau. Die Abrechnungen stimmten. Eine solche Reise wurde nicht ins Wilde unternommen. Man wußte, was man tat.

Jeder, der nach Ruhhof kommt, wird die Bilder des alten Löhr (S. 200) und seiner Frau bewundern, die im Eßzimmer hängen. Aus diesen Bildern, aus den Blicken des Mannes und denen der Frau leuchten zwei vorbildliche Eigenschaften: Verstand und Redlichkeit, von denen Goethe spricht, als er in das Stammbuch der schlesischen Bergleute schrieb:

"Wer hilft Euch
Schätze zu sammeln
sie bringen zugleich ans Licht?
Nur Verstand und Redlichkeit helfen.
Es führen die beiden Schlüssel zu jedem Schatz
welchen die Erde verbirgt."


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Vierter Familientag
Wesel, den 4. Juni 1939

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Fritz Luyken

geb. 10.9.1877 in Berlin, (S. v. Philipp Luyken [IX 27, Bd. I, S: 122] und Helene geb. Schulte), stand seit 1913 als Hauptmann beim 4. Bad.-Inf.-Regt. 112 "Prinz Wilhelm" in Mühlhausen/E. Bei Kriegsbeginn als Kompagniechef zum Res.-Inf.-Regt. 110 versetzt, machte er mit diesem zuerst die Schlachten und Gefechte an der els.-franz. Grenze und dann im Sept. 1914 die Kämpfe an der Westfront in Flandern mit. Am 8. Okt. 1914 wurde Fritz Luyken bei Albert zwischen Beaucourt und Grandcourt durch ein Schrapnell schwer verwundet; er starb 11 Tage später im Lazarett zu Valenciennes und wurde auf dem dortigen Ehrenfriedhof beigesetzt.*) (Eis. Kreuz und Ritter-Kr. II mit Eichenlaub und Schwertern des Bad. Zähr. Löwen-Ordens).




Karl Luyken

geb. 14.2.1897 in Wesel, (S. v. Alfred Luyken [X 4, Bd. I, S: 443] und Else geb. Neuhaus), trat bei Kriegsausbruch als Fahnenjunker in das Feld-Art.-Regt. 43 in Wesel ein. Im Febr. 1915 wurde er zum Unteroffizier beim Ulanen-Regt. 4, Thorn, in das er inzwischen übergetreten war, und im Mai auf dem Wege zur Ostfront zum Fähnrich befördert. Bei seiner Kompagnie im Schützengraben vor Kowno angelangt, meldete er sich am 4 Juni zu einer freiwilligen Schleichpatrouille, deren Führung dem jungen Fähnrich, obwohl er erst 6 Tage an der Front war, anvertraut wurde. Hier erreichte ihn, etwa 50 Meter vor der feindlichen Stellung, die tödliche Kugel. Seine Leiche wurde in die Familiengruft in Wesel übergeführt.**)


*) Vgl. die Erläuterungen zur Ehrentafel in Bd. I, S: 2;
**) a. a. O. S: 2


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Daniel Luyken

Bruder des Vorigen, geb. 19.8.1899 zu Wesel, kam nach dreimonatiger Ausbildung beim Feld.-Art.-Regt. 43 (ebd.) im Okt. 1917 zum Feld.-Art.-Regt. 59 an die russische Front, und machte hier den Vormarsch auf Riga und Dorpat mit. Im folgenden Jahre wurde sein Regiment an der Westfront eingesetzt. Von einem vierwöchigen Nachrichten-Kursus in Solesmes am 29.5. zurückgekehrt, übernahm er, da bereits alle Telefonisten seiner Abteilung gefallen waren, ungeachtet der unmittelbaren Todesgefahr, seine Pflichten des Nachrichtendienstes. Schon am folgenden Tage wurde Daniel Luyken von einer Granate so schwer verwundet, daß er in der Frühe des 31.5. seiner Verletzung erlag; auf dem Friedhofe zu Projart wurde er beigesetzt. (E. K)*)




Hermann Luyken

geb. 6.2.1897 zu Hemmern i. W., (S. v. Hermann L. [X 68, Bd. I, S: 118] und Julie geb. Hinsen), trat bei Kriegsbeginn als Freiwilliger bei den 11er Husaren in Wesel ein und bestand während der Ausbildung dort das Abitur. Im Sept. 1915 rückte er, kaum von einem Sturz in der Senne wiederhergestellt, mit der 46. Kav.-Division an die russische Front; später zum Inf.-Regt. 159 überwiesen, kam er im Frühjahr 1916 mit diesem nach dem Westen zum Chemin des Dames. Nachdem er hier am 9.4. als Fähnrich seinen Zug zum siegreichen Sturm auf den "Pfefferrücken" geführt hatte, wurde er tags darauf durch eine Granate erschlagen. Die Beförderung und die Auszeichnung des E. K., für die Hermann bereits eingegeben war, haben ihn nicht mehr erreicht.**)


*) Vgl. die Erläuterungen zur Ehrentafel in Bd. I, S: 3;
**) a. a. O. S: 3





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Otto von Hirschfeld

geb. 17.11.1872 zu Bückeburg, verm. 29.9.1908 mit Anny geb. Luyken [X 13, Bd. I, S: 70], stand als Hauptmann und Kompagnie-Chef seit 18.6.1908 beim Inf.-Regt. 158 Paderborn, und seit 29.12.1912 beim Inf.-Regt. 140 in Hohensalza. Dieses Regiment war in den ersten Tagen des August 1914 mit dem Grenzschutz in Thorn beauftragt, erhielt aber schon am 5. August den Befehl zum westlichen Kriegsschauplatz. Nach langen Dauermärschen und verschiedenen kleineren Kämpfen kam das Regiment am 6.9.1914 in das erste größere Gefecht bei Acy en Baloy. Hier fand Otto von Hirschfeld an der Spitze seiner Kompagnie den Tod. Seine Beisetzung erfolgte in einem Park nahe dem Schlachtort. (E. K.)*)




Max Kämper

geb. 16.12.1879 zu Jüterbog, (S. v. Hugo Kämper, wld. Generalleutnant Exz., und Lina geb. Luyken [IX 13, Bd.  S: 496]), Dipl.-Ing. bei Maschinenfabrik "Union", Dortmund , verm. 9.10.1909 mit Elsbeth geb. Patschkowski, war von August 1914 bis März 1915 als Leutnant des Res.-Feld-Art.-Regt. 3 der Mun.-Kolonne 8 bei Chauny in Frankreich zugeteilt. Von seiner Firma Jan. 1916 reklamiert, kam er nach dreimonatigem Garnisondienst in Brandenburg, inzwischen zum Oberleutnant befördert und vorübergehend nach Baranowitschi an die Ostfront abkommandiert, als Führer der 7. Batterie des Feld-Art.-Regt. 239 in die Vogesen und im Okt. an die Somme. Am 10. Nov 1916 wurde Max K. nahe Sailly Saillisel, durch eine Granate verschüttet und am 12. bei Gouzeaucourt beigesetzt. (E. K.)**)


*) Vgl. die Erläuterungen zur Ehrentafel in Bd. I, S: 13;
**) a. a. O. S: 13


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Felix Clason

geb. 14.1.1882 zu Bonn, verm. 4.9.1911 mit Grete geb. Luyken [X 88, Bd. I, S: 142], war mit der Familie von seiner Estanzia Los Leonis in Argentinien vor Kriegsausbruch zum Besuch der Heimat zurückgekehrt. Trotz sofortiger Meldung zum Heere und seines früher beim 160. Inf.-Regt. abgeleisteten Dienstjahres wiederholt als Auslands-Deutscher zurückgewiesen, fand er erst Ende August Aufnahme beim 28. Inf.-Regiment. Später zum 24. Res.-Jäger-Batl. versetzt, kam er mit diesem als Offizier-Stellvertreter am 8.11. an die Front nach Flandern, und wurde am 26.11.1914 zum Leutnant und Kompagnie-Führer befördert. Am 28.4.1915 wurde Felix Clason bei Bosinghe von einer Granate getötet und am Totensonntag 1915 in die Clasonsche Gruft bei Bonn übergeführt. (E. K.)*)




Hermann Henrici

geb. 24.7.1876 zu Posen als Sohn von Dr. med. Wilhelm Henrici und Emma geb. Kehl (T. v. Karl Kehl und Luise geb. Luyken [VIII 25, Bd. I; S: 45] wld. in Wesel), machte mit dem Feld-Art.-Regt. 71, Graudenz, erst als Hauptmann und seit 1917 als Major zunächst die Hindenburg-Schlachten im Osten mit. Von einer am 18.11.1914 bei Lodz erlittenen Verwundung genesen, kam er im Mai 1915 erst wieder nach dem Osten und darauf im Herbst an die Westfront, wo er an zahlreichen Schlachten und Gefechten teilnahm. Am 24. Mai fiel Hermann Henrici bei der Beschießung von Nieppe und wurde auf dem Ehrenfriedhof bei Lille beigesetzt. (E. K. II u. I, Ritter-Kreuz des Hohenzollern-Ordens mit Schwertern).**)


*) Vgl. die Erläuterungen zur Ehrentafel in Bd. I, S: 14;
**) a. a. O. S: 25





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Walter Sardemann

geb. 8.12.1881 zu Köln, (S. v. Gerhard Sardemann und Bertha geb. Luyken [IX 70, Bd. I, S: 46]), war nach dem Studium erst der Architektur, später der Philologie, und nach dem Staatsexamen als Oberlehrer 1911 in Wetzlar und ein Jahr später in Kreuznach angestellt worden. Bei Ausbruch des Krieges meldete er sich sofort beim Garnisons-Corps in Berlin und kam schon in den ersten Kampftagen ins Feld. Er trat 1915 in das 11. Inf.-Regt. ein und wurde gleich in der ersten Schlacht am 1.7.1916 bei Fricourt durch den Schuß eines Engländers getötet. Da das Gelände später in Feindesland kam, ist sein Bestattungsort unbekannt geblieben; weder Sachen noch Aufzeichnungen von ihm wurden aufgefunden.*)






Rudolf Natorp

Diplom-Ingenieur, geb. 19.11.1879 zu Dortmund, verm. 20.9.1912 mit Elsbeth Braun (T. von Adolf Braun, zuletzt in Neheim, und [X 2, Bd. I; S: 447; Bd. II; S: 642] ), wurde am 1. Aug. 1914 als Oberleutnant d. Res. des 2. Garde-Fuß-Art.-Regt. (Jüterbog) zur Festungsbesatzung Thorn abkommandiert und nahm dann teil an der Winterschlacht in Ostpreußen, an den Gefechten vor Warschau und an dem siegreichen Vordringen durch Polen und im Sommer 1915 durch Kurland. Anfang Februar 1916 kam er nach dem Westen, wo die von ihm geführte Batterie vor Verdun eingesetzt wurde. Hier wurde Rudolf  N. am 1.4. von einer Granate tödlich getroffen und auf dem Ehrenfriedhof von Romagne sur Montfaucon beigesetzt. (E. K.)**)


*) Vgl. Erläuterungen zur Ehrentafel in Bd. I, S: 15;
**) a. a. O. S: 25


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Walter Werner

geb. 30.10.1872 zu Köslin i./P., verm. 24.10.1905 als Oberleutnant im Grenadier-Regiment Nr. 6, "Graf Kleist von Nollendorf", mit Martha Braun (T. von Adolf Braun, zuletzt in Neheim, und [X 2, Bd. I; S: 447; Bd. II; S: 642] ), war am 10.9.1910 zum Hauptmann befördert worden und stand bei Ausbruch des Krieges als Kompagnie-Chef beim 4. Posenschen Infanterie-Regiment 59 "Hiller von Gaertringen" in Soldau, Ostpreußen. Er machte das erste Gefecht bei Soldau am 5. August und die anschließenden Kämpfe in Ostpreußen mit. Bei einem Gefecht in der Nähe von Groß-Gadinen, das der großen Schlacht bei Tannenberg vorausging, fiel Walter Werner am 24. August 1914. (E.K.)*)




Bruno Crux

geb. 5.7.1885 zu Wesel, Sohn von Dr. med. Josef Crux, wld. Oberstabsarzt, und Emmy geb. Mottau, z. Zt. Wesel (T. von Fritz Mottau und Marie geb. Luyken [IX 3, Bd. I; S: 68] ), war am 1. April 1904 in die Kriegsmarine eingetreten, 1907 zum Leutnant und 1910 zum Oberleutnant zur See befördert worden. Bei Kriegsausbruch wurde ihm als Kommandant das Führerschiff der 17. Torpedohalbflottille "V 25" unterstellt, welche u. a. auch an den Angriffen auf Hartlepool teilnahm. Als am 11. Februar 1915 das Führerschiff bei einer Erkundungsfahrt nördlich von Helgoland durch ein englisches U-Boot torpediert wurde, erlitt Bruno Crux mit seiner gesamten Besatzung den Seemannstod fürs Vaterland. (E. K.)**) **)


*) Vgl. die Erläuterungen zur Ehrentafel in Bd. I, S: 26;
**) a. a. O. S: 27





Evangelischer Friedhof in Ratibor
Denkmal in Sargform, auf dem
Ernst Holles Name eingraviert ist
(nicht auf dem Bild sichtbar).
Siehe Online Projekt Gefallenendenkmäler






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Wilhelm Holle

Gerichtsassessor, geb. 24.4.1887.1872 zu Breslau als Sohn von Alex Holle und Elisabeth Röder (T. von Dr. jur. Ludwig Röder und Meta geb. Luyken [IX 23, Bd. I; S: 102]), rückte zu Kriegsbeginn als Reserveoffizier des Inf.-Regts. 62 mit diesem an die Westfront, und beteiligte sich zunächst mit diesem an der Schlacht bei Rossignolam, dann an der Belagerung von Reims und, seit 29.3.1916 zum Kompagnieführer befördert, an den Kämpfen um die Loretto-Höhe und den nachfolgenden Schlachten an der Somme und Ancre und bei Souchez. Am 13. November 1916 fiel Wilhelm Holle an der Spitze seiner Kompagnie, als die Engländer mit großer Uebermacht in die Schützengräben eingedrungen waren. (E.K.)*)




Ernst Holle

Ger.-Assessor, nächstjüngerer Bruder des Vorigen, geb. 1.8.1888 zu Ratibor, machte als Freiwilliger beim Res.-Inf.-Regt. 222 zunächst die Kämpfe gegen die Russen an der ostpreußischen Grenze mit, wurde Ende 1914 zu dem neuen, zeitweilig mit dem 3. Jäger-Res.-Regt.vereinigten Schneeschuh-Batl. versetzt, und beteiligte sich dann mit diesem u. a. Anfang 1915 und im Winter 1916/17 an den Kämpfen gegen die Russen in den Karpathen und zwischendurch gegen die Italiener bei der Marmolatahöhe und gegen die Serben bei Belgrad. Im Frühjahr 1917 meldete sich Ernst H., seit Dez. 1915 zum Offizier befördert, zum Minenwerfer-Batl. X 1 und fiel im Kampf am "Polygonwald", zwischen Hollebecke und Zonebecke durch eine englische Granate. Seine Beisetzung erfolgte auf dem Ehrenfriedhof von Ledeghem. (E.K.)**)


*) Vgl. die Erläuterungen zur Ehrentafel in Bd. I, S: 37;
**) a. a. O. S: 37


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Günther Holle

geb. 9.6.1893.1872 zu Bielefeld, nächstjüngerer der beiden vorgenannten Brüder Wilhelm und Ernst, meldete sich gleichzeitig mit letzerem bei Kriegsausbruch als Freiwilliger beim Res.-Inf.-Regt. 222 Breslau, das schon nach 5wöchiger Ausbildung zum Hinausdrängen der Russen aus Ostpreußen verwendet wurde. Im Dezember kam er dann zum Ersatz-Bataillon nach Osnabrück und am 1. Januar 1915 zum Res.-Inf.-Regt. 232, das gegen Warschau eingesetzt wurde. In der Nacht vom 15. zum 16. Februar 1915 fiel Günther Holle, als Führer einer freiwilligen Patrouille auf Unteroffizier-Posten, bei Ruda an der Rawka, 5 km östl. Skierniwice, und wurde dort auf dem Ehrenfriedhofe beigesetzt.*)




Fritz Lehwald

geb. 31.5.1890 zu Koblenz, jüngerer der beiden Söhne von † Oberleutnant Max Lehwald und Hedwig Berring, z. Zt. Hameln (T. v. Gustav Berring und Agnes geb. Luyken [IX 26, Bd. I, S: 8 und 105]), stand seit 20. Aug. 1917 als Leutnant beim 6. Rhein.-Inf.-Regt. 68 (Koblenz), dem auch sein Vater (†1893) angehört hatte. Bei Kriegsbeginn kam er als Adjudant zum neuen Res.-Inf.-Regt. 235, das nach seiner Ausbildung im Okt. 1914 in Flandern sehr heftige Kämpfe bei Poelchapelle gegenüber Engländern und Franzosen zu bestehen hatten. Da hier fast alle Führer gefallen waren, erhielt er die Führung des 2. Bataillons. Seit dem 21. Okt. 1914 wurde Fritz Lehwald vermißt; wahrscheinlich ist er ein Opfer der Franktireurs geworden. (E.K.)**)


*) Vgl. die Erläuterungen zur Ehrentafel in Bd. I, S: 38;
**) a. a. O.S: 39





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Ereignisse des Jahres 1939. (Fortsetzung zu Heft 19,2)

Geboren:

4. Juli       Robert Luyken in Sydney, Neu-Süd-Wales, Australien, Sohn von Hans-Werner Luyken [XI 47, Bd. I, S: 222; Bd. II, S: 558] und Lucie geb. Mench, ebd., Greenknow Avenue, Potts Point.

12. Juli     E. L'O. in Chemnitz, Tochter von Harro L'Orange und [XI 73, Bd. I, S: 324; Bd. II, S: 422] , seit Aug. 1938 ebd., Helbersdorfer Str. 42 a.

28. Aug.   E. A. H. in Breslau, Sohn von Dr. jur. Paul-Helmut Holle [XI 55, Bd. I, S: 269; Bd. II, S: 153], Regierungsrat und Helga geb. Reißmüller, ebd. 13 Augustastraße 60.



Getauft:

7. Juli       F. W. J. E. in Salzwedel, Sohn von Friedrich Ehle und Margrit geb. Sethe [X 20 b, Bd. I, S: 72 und 440], ebd., Reimannstraße 8.



Verlobt:

August     Gisela Schumann in Frankfurt/Main, (T. v. Prof. Dr. phil. Otto Schumann, Studienrat, und Berta geb. Sardemann [X 140, Bd. I, S: 176], ebd., Kaiser-Sigmund-Str. 63), verlobt mit Heinz Lueg, cand. phil. nat., z. Z. Frankfurt/Main (S. v. Otto Lueg, Pfarrer in Idar-Oberstein, und Maria geb. Bindewald).

August     Hedwig Schumann Frankfurt/Main, (T. v. Prof. Dr. phil. Otto Schumann, Studienrat, und Berta geb. Sardemann [X 140, Bd. I, S: 176], ebd., Kaiser-Sigmund-Str. 63), verlobt mit Rudolf Menges, Volontärarzt, z. Z. Frankfurt/Main (S. v. Heinrich Menges, Justiz-Oberinspektor, und Johanna geb. Keim, Frankfurt/Main).



Verheiratet:

29. Juli     Dr. jur. Franz Claasen [XI 101, Bd. I, S: 344], Bürgermeister in Göttingen (S. v. † Walter Claasen, wld. Landgerichtsdirektor, und Emma geb. Luyken, Dortmund, Märkische Str. 187), verm. Hamburg-Altona mit cand. med. Ruth geb. Kühl, (T. v. Dr. med. Walter Kühl, prakt. Arzt , und Elisabeth geb. Giese, ebd., Marktstr. 56).

Nachdem tagsvorher die Ziviltrauung in Gegenwart der Bräutigamsmutter und des Brautvaters stattgefunden hatte, vollzog am


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Am 8. September d. J. fiel im deutsch-polnischen Kriege an der Spitze seiner Kompagnie bei Dzewica zwischen Lodz und Radom

Friedrich Ehle
Hauptmann d. 
Inhaber des Eisernen Kreuzes II. und I. Klasse.

Friedrich Ehle war seit dem 17. September 1929 mit Margit Sethe verheiratet, deren Vater der Bergassessor Emil Sethe [X 20], Bergwerksdirektor z. Zt. in Kassel, in 1. Ehe vermählt war mit Erna geb. Steppuhn [Bd. I, S: 453], ein Enkel ist von Carl Sethe, wld. Oberstaatsanwalt, und Henriette geb. Luyken [VIII 9, Bd. I, S: 54]. Als ältester von drei Söhnen und zweitältestes der 5 Kinder des Gymnasialprofessors Friedrich Ehle und dessen Gattin Johanne geb. Gerlach war Friedrich Wilh. Ferd. Joh. Ehle am 20.5.1897 in Klötze i. Altmark geboren. Wie sein Vater, so hatten auch die Vorfahren der drei nächstälteren Generationen dieser seit langer Zeit in Brandenburg ansässigen Familie dem Lehrerstande angehört. Als Unterprimaner des Gymnasiums seiner Vaterstadt meldete sich Friedrich E. gleich zu Anfang des Weltkrieges als Freiwilliger beim Ulanenregiment Nr. 16, Salzwedel, wurde dann aber entsprechend seinem Wunsche, an der vordersten Front zu kämpfen, Ende 1915 als Unteroffizier zum 5. Wesft. Inf.-Regt. 53 versetzt, mit welchem er seit Anfang Mai alle Kämpfe an der Westfront und auch den Rückmarsch in die Heimat mitmachte.

Am 22. Aug. 1916 zum Leutnant befördert, war er erst als Zugführer und später (1918) als Kompagnie-Führer und M.-G.-Offizier beim Stabe tätig. Vor Verdun wurde er nach einer erfolgreichen Patrouille mit dem Eis. Kreuz II. Kl. und nach dem Sturm auf das Fort Vaux mit dem dem Eis. Kreuz I. Klasse ausgezeichnet. Außerdem erhielt er wegen zweimaliger Verwundung das Verwundetenabzeichen in Schwarz. Nach Kriegsende nahm Friedrich E., inzwischen von einer schweren Nierenentzündung geheilt, i. J. 1919 den Abschied, um sich nun, obwohl er gerne Offizier geblieben wäre, dem Kaufmannsberufe zuzuwenden.

Zu diesem Zwecke besuchte er zunächst die "Gronau'sche Handelsschule" in Hamburg, arbeitete dann in verschiedenen Firmen und trat schließlich 1927 in die großelterliche Firma Fr. Gerlach in Salzwedel


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ein, wo er erst Prokurist und dann Mitinhaber und Geschäftsführer wurde.

Nach der Heirat am 17. September 1929 wohnten Friedrich und Margit Ehle zunächst in dem Hause "Vorm Altpervertor" 27 und bezogen im April 1936 das im Jahre zuvor angekaufte Haus Reimannstraße 8. Hier kam am 21.4.1939 ihr jüngstes Kind
J. zur Welt, dessen drei ältere Geschwister I., B. und D. schon in der früheren Wohnung geboren waren.

Anläßlich Friedrich Ehles Heldentod im deutsch-polnischen Kriege widmen die "Kronen-Blätter", Nachrichtenblatt des Traditionsverbandes des ehem. 5. Westf. Inf.-Reg. Nr. 53, dem treuen und tapferen Kameraden dieses Regiments in ihrer Ausgabe Nr. 3 vom 18. Okt.1939 einen von seinem Bilde begleiteten Nachruf, dem folgende Stellen entnommen seien: "...Er war noch so jung, kaum 18 Jahre alt, als der Fahnenjunker frisch vom Gymnasium Salzwedel nach dem Abitur zu Beginn des Weltkrieges zu uns kam. Durch Geburt und Erziehung war er erfüllt von dem Heldengeist der Antike und der deutschen Geschichte. Sein ganzes Wesen, sein ganzes Handeln war der Ausfluß dieser seiner inneren Haltung: "Das Leben ist der Güter höchstes nicht!" Sein reiner, freier, glänzender Idealismus strahlte auf uns alle über.

Nur kurze Zeit war ich *)) sein Kompagnieführer, aber sie genügte, um ihn in seinem ganzen Wert als Mensch und Soldat kennen zu lernen. Aus dieser Zeit vergesse ich nie den Abend vor dem Vauxsturm. Wir hatten gerade Nachricht bekommen, daß am nächsten Morgen das Fort Vaux von uns gestürmt würde. Als ich darauf in dem Unterstand im Chena-Wäldchen vor den Unterführern die Kompagnie zum Sturm einteilte und dem Fähnrich Ehle sagte: "Den Stoßtrupp werden Sie ja wohl übernehmen!", da sah er mich leuchtenden Auges an: "Selbstverständlich, Herr Leutnant!" Als dann am anderen Morgen um 4 Uhr das 1. Bataillon unseres Regiments den Vauxsturm vollführte, da war er mit dem Stoßtrupp der 1. Kompagnie an der Spitze. Jeden Widerstand überrennend, nahm er befehlsmäßig die Anschlußbatterie jenseits des Forts... Als ich dann durch einen Schuß aus der Kasematte des Forts heraus schwer verwundet wurde, hielt Ehle bei mir aus bis zur nächsten Nacht - ein Herauskommen aus dem Granattrichter war unmöglich - und sorgte dann dafür, daß ich geholt wurde.

Ehle überstand den Verdunkampf, er wurde Leutnant, er bekam das E. K I, er wurde verwundet und kam wieder zum Regiment zurück zur 1. Maschinengewehrkompagnie.

Nach dem Kriege machte die Heeresverminderung seinem Lebensplane, als aktiver Offizier der Vaterlande zu dienen, ein Ende... Als dann der Führer dem deutschen Volke die Wehrmacht wieder-


*) Der Verfasser dieses Nachrufes ist Oberleutnant d. Res. Leo Klövekorn, Rektor in Duisburg-Ruhrort.





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schenkte, war es für ihn selbstverständlich, daß er sich zu den Uebungen drängte. Er wurde Reserveoffizier des neuen Heeres... Er machte die Besetzung Böhmens mit, und als der Führer in Polen vorrückte, bekam er die 10. Kompagnie des Salzwedeler Bataillons. Der alte Frontkämpfer hat schnell das richtige Verhältnis zu seinen Leuten gehabt; die Soldaten verehrten ihren Oberleutnant, dem die Gabe der Menschenführung in hohem Grade eigen war, weil er in allem ein großes Vorbild war. Bezeichnend ist, daß ein Unteroffizier seiner Kompagnie den Angehörigen schrieb: "Ich habe nicht gedacht, daß ein Mann so stolz sterben kann." - Die Meldung, daß er mit Wirkung vom 27. August Hauptmann geworden war, hat ihn leider nicht mehr erreicht. Die tödliche Kugel traf den Kompagnieführer in einem Wald zwischen Lodz und Radom...

Wenn man je von einem Heldentod sprechen kann, dann bei Friedrich Ehle. Er war überaus glücklich verheiratet und hing mit großer Liebe und Sorge an seiner Frau und seinen vier Kindern. Wenn er sich trotzdem so schonungslos wie 1914 für Volk und Vaterland einsetzen konnte, dann ist sein Tod tatsächlich zum Heldentode geworden. Aber diese Haltung entsprach seiner hohen sittlichen Lebensauffassung, die er vor einem Jahr einmal klar in einem Brief an seine Frau aus dem Sudetenland erkennen ließ: "Wenn es nun doch zum Kriege kommt, darf man nicht nur an das eigene Schicksal denken. Es ist das deutsche Vaterland, es ist die Masse der Frauen und Kinder, Eltern und Geschwister, für die der Mann im Felde dann eintritt. Wenn Ihr nur vor aller Gefahr und Not verschont bleibt. Man empfindet gerade in diesen Tagen, wie sehr ich an Dir und den süßen Kindern hänge. Du sollst immer auf Deinen Mann, die Kinder sollen immer auf ihren Vater stolz sein können."

Seine Familie kann stolz auf den Mann sein, der die höchste Erfüllung seines Lebens gefunden hat im Soldatentode. Möge das seiner tapferen Frau ein Trost sein! Möge in seinen Kindern sein Geist weiterleben! Möge aber auch auf uns, seine Frontkameraden, ein Hauch seines Geistes ausströmen, damit wir erneut unserer Pflichten bewusst werden gegen Volk und Vaterland!"


Gedenktage
aus der
Familien-Chronik

A. Vor 100 Jahren :

22.7.1839    Geburt von Carel L. van Woelderen, wld. Korvettenkapitän der Königl. Niederländ.-Marine, später Direktor der Königl. Niederländ. Dampfschiffahrts-Ges. "Zeeland"; vermählt 16. Mai 1876 mit Helene geb. Luyken, z. Zt. Velp, Holland, Boulevard 13.
[VIII 34, Bd. I, S: 22]


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Den 80. Geburtstag feierte:




9. Nov.     Hofbaurat Otto Wittig, Oberbaurat a.d.





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[X 40, Bd. I, S: 94; Bd. II, S: 220], Potsdam, Lennéstr. 7.

Nachdem der Geburtstags-Jubilar am Morgen des Festtages durch verschiedene Gratulationsbesuche, u. a. von Vetter Daniel Thilo [X 91], Oberpostdirektionspräsident a. D., mit Gattin Emma geb. Kleemann, sowie einigen Mitgliedern seines Wanderklubs erfreut worden war, nahmen an der festlichen, wegen der gegenwärtigen Zeitverhältnisse nur auf den engeren Familienkreis beschränkten Mittagstafel außer dem "Geburtstagskinde" und seiner sich gleicher geistigen und körperlichen Frische erfreuenden Gattin Marie geb. Luyken und Sohn Hauptmann Hans Wittig mit Frau Annemarie geb. Ziegler noch teil: Sein Bruder Geh. Baurat Dr. Ing. e. h. Paul Wittig mit Hausdame Frau Oberin E. Glaubitz und sein Schwager Dr. Karl Luyken [X 44], Ober-Regierungsrat a. D., aus Berlin.

Von der Generalverwaltung des vorm. regierenden Preußischen Königshauses zu Berlin war folgendes Glückwunschschreiben eingegangen:

"Seine Majestät der Kaiser und König beauftragt mich, Ihnen anläßlich der Vollendung des 80. Lebensjahres Seine aufrichtigsten Glück- und Segenswünsche zu übermitteln. Mit ihnen verbindet Seine Majestät Seinen Dank für die vortrefflichen Dienste, die Sie in langjähriger treuer Arbeit dem Königlichen Hause erwiesen haben. Zur Erinnerung an Ihren 80. Geburtstag läßt Seine Majestät Ihnen die beifolgende Vase aus Seiner Cadiner Majolikafabrik mit Seinem Namenszeichen zugehen.

In vorzüglicher Hochachtung Ihr ganz ergebener gez. von Dommes."

Der Kronprinz Wilhelm von Preußen hatte ein in sehr herzlichen Worten gehaltenes Glückwunschtelegramm gesandt.


86. Geburtstag:

20. Nov.  Helene van Woelderen geb. Luyken, z. Z. in Hannover-Kleefeld, Fichtestr. 14, [VIII 34, Bd. I, S: 22; s. Bild: Bd. II S: 149].


18. Dez.  Bertha Sardemann geb. Luyken, in Marburg/Lahn, Wilhelmstr. 51, [IX 70, Bd. I, S: 46; s. Bild: Bd. II S: 150].


Zum Dr. med. vet. promovierte an der Tierärztlichen Hochschule zu Hannover:

21. Dez.  Andreas Meyer [XI 81, Bd. I, S: 324], Tierarzt, (S. v. Ernst A. Meyer, Oberbaurat, und Hedwig geb. Luyken, Hamburg 21, Carlstr. 19).


Zum Regierungsrat im Reichs-Innenministerium zu Berlin wurde ernannt:

27. Sept. Gerd Luyken [XI 98, Bd. I, S: 343; s. Bild: Bd. II S: 523], bisher Reg.-Assessor, Berlin-Charlottenburg, Niebuhrstr. 7, (S. v. Ernst Luyken, Amtsgerichtsdirektor, Hauptmann d. Res. z. Z. am Stellvertr. Oberkommando in Wiesbaden,


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